Umschlag stricken: Grundlagen-Anleitung
Was ist bloß ein Umschlag beim Stricken? Auch wenn die Assoziation naheliegt: Mit Briefumschlägen hat die einfache und nützliche Technik nichts zu tun. In dieser Anleitung erklären wir Ihnen, wie Sie Umschläge arbeiten und wofür Sie diese benötigen.
Ihre Strickanleitung fordert Sie auf „einen Umschlag“ oder kurz „1 U“ zu machen und Sie wissen nicht, was das ist? Unsere ausführliche Erklärung hilft Ihnen weiter. Außerdem erfahren Sie hier, wie Sie Umschläge nutzen, um Maschen zuzunehmen oder hübsche Muster und kleine Knopflöcher zu arbeiten.
Umschlag stricken
Gehen Sie wie gewohnt vor bis zu der Stelle, an der Sie den Umschlag arbeiten möchten. Nehmen Sie dann den Faden vor die Arbeit. Legen Sie ihn nun einmal von vorne nach hinten über die rechte Nadel. Damit haben Sie einen rechten Umschlag gebildet. Folgt eine linke Masche, nehmen Sie den Faden, nachdem Sie ihn nach hinten gelegt haben, wieder nach vorne. Dadurch entstehen linke Umschläge.
Durch Umschläge bildet sich jeweils eine neue Masche. In der nächsten Reihe behandeln Sie alle Umschläge wie normale Maschen und zwar wie eine linke, wenn Sie rechte gearbeitet haben und wie eine rechte, wenn es sich um linke handelt. Falls Sie in Runden arbeiten, stricken Sie den rechten Umschlag rechts und den linken links. An den Stellen, an denen sich die Umschläge befinden, entsteht jeweils ein kleines Loch.
Tipp: Achten Sie darauf, bei allen Umschlägen den Faden gleichmäßig anzuziehen, damit die Löcher gleich groß werden. Legen Sie den Faden dort über die Stricknadel, wo diese ihre komplette Dicke hat, das heißt nicht an der schmaleren Spitze. Ansonsten werden die Umschläge zu eng und das Loch sehr klein. Liegt der Faden zu locker auf der Nadel, wird das Loch hingegen unschön groß.
Umschläge anwenden
Umschläge tauchen in zahlreichen Strickanleitungen auf, oft durch „U“ abgekürzt. Die wichtigsten Einsatzgebiete sind Zunahmen, Muster und Knopflöcher.
Zunahmen
Möchten Sie Ihr Strickstück verbreitern, sind Umschläge eine Möglichkeit, um zusätzliche Maschen zu gewinnen. Stricken Sie die Umschläge in der folgenden Reihe wie gewohnt ab, entstehen kleine Löcher. Möchten Sie diese vermeiden, arbeiten Sie die Maschen verschränkt. Dazu stechen Sie in das hintere Maschenglied ein statt wie üblich in das vordere. Bei rechten Maschen führen Sie die Nadel dabei von rechts nach links ein, bei linken umgekehrt. Stricken Sie die Masche anschließend ab, wobei der Faden wie immer bei rechten Maschen hinter der Arbeit und bei linken davor liegt. Die Schlinge des Umschlags ist nun verdreht, wodurch kein Loch entsteht.
Zunahmen benötigen Sie zum Beispiel für einen Raglan-Pullover: Raglan stricken
Muster
Sämtliche Lochmuster basieren auf Umschlägen. Damit die Maschenzahl stets gleichbleibt und das Strickstück nicht ungewollt immer breiter wird, nehmen Sie an anderen Stellen – wie von der jeweiligen Anleitung gefordert – Maschen ab.
Eine besondere Art von Lochmuster sind Fallmaschenmuster. Diese beruhen darauf, dass Sie Umschläge arbeiten und diese später wieder fallen lassen, sodass sich das Gestrick kontrolliert ein Stück aufribbelt:
Kleine Noppen können Sie ebenfalls mithilfe von Umschlägen arbeiten.
Knopfloch
Diese Technik eignet sich, um ein Knopfloch für einen kleinen Knopf zu bilden. Schlagen Sie zunächst den Faden einmal um die Nadel und stricken Sie anschließend zwei Maschen zusammen, damit die Maschenzahl gleichbleibt (oder umgekehrt). Dazu stechen Sie in zwei Maschen zugleich ein und arbeiten diese wie eine einzige ab.
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