Netzmuster stricken – Fischernetz stricken – DIY-Anleitung
Sie denken, luftige Muster kann man nur häkeln, aber nicht stricken? Weit gefehlt! In dieser Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie verschiedene Netzmuster stricken, die sich wunderbar für sommerliche Projekte eignen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem dekorativen Stirnband aus Baumwolle?
Bei heißen Temperaturen steht Ihnen nicht der Sinn nach stricken, weil es viel zu warm ist, um sich mit Schurwolle und dicht verstricktem Garn zu umgeben? Kaufen Sie ein Knäuel kühle Baumwolle und fertigen Sie ein luftiges Fischernetz! Stricken Sie in diesem löchrigen Muster zum Beispiel ein sommerliches Stirnband, das auf dekorative Weise fliegende Haare bändigt.
Die Materialien für solch ein kleines Projekt finden auch im Urlaubskoffer Platz. Setzen Sie sich in den Liegestuhl und stricken Sie drauflos: Sie brauchen an Vorkenntnissen nur rechte und linke Maschen, um ein Netzmuster zu stricken, wir erklären Ihnen den Rest.
Inhalte
Netzmuster stricken
Material
Verwenden Sie ein glattes Garn, zum Beispiel Baumwolle. Auf der Banderole finden Sie Empfehlungen, welche Nadelstärken sich für den jeweiligen Faden eignen. Wählen Sie am besten Nadelstärke drei oder vier, um das Netzmuster zu stricken, damit dieses gut zur Geltung kommt.
Grundlagen
Muster stricken
Arbeiten Sie eine Reihe links, bevor Sie mit dem Muster beginnen. Stricken Sie in jeder Musterreihe die Maschen vor dem ersten Sternchen einmal. Anschließend wiederholen Sie die Schritte, die zwischen den beiden Symbolen stehen, bis Sie nahezu alle Maschen aufgebraucht haben. Die letzten Maschen stricken Sie wie hinter dem zweiten Sternchen beschrieben. Wiederholen Sie die Musterreihen fortlaufend, bis das gestrickte Stück für Ihr Projekt groß genug ist.
Achten Sie darauf, dass Sie nach jeder Reihe dieselbe Maschenzahl auf der Nadel haben wie beim Anschlag. Weicht die Maschenzahl ab, haben Sie einen Fehler gemacht, den Sie suchen und beheben müssen, weil Sie das Muster ansonsten nicht gleichmäßig weiterstricken können.
Umschlag
Legen Sie den Faden einmal von vorne nach hinten über die rechte Nadel. In der nächsten Reihe behandeln Sie den Umschlag wie eine normale Masche. Sie haben also eine Masche dazugewonnen. Sollen Sie zwei Umschläge hintereinander arbeiten, führen Sie nach dem ersten den Faden unter der Nadel hindurch nach vorne und anschließend über der Nadel wieder nach hinten.
Maschen abheben
Schieben Sie eine Masche von der linken auf die rechte Nadel, ohne sie zu stricken. Legen Sie den Faden dabei hinter die Arbeit.
Maschen überziehen
Ziehen Sie die zweite Masche auf der rechten Nadel über die erste und lassen Sie sie fallen. Ihre Maschenzahl verringert sich um eins.
Maschen zusammenstricken (für Muster 2, 3 und 4)
Stechen Sie in die beiden nächsten Maschen zugleich ein und stricken Sie sie wie eine einzelne Masche. Danach haben Sie eine Masche weniger auf den Nadeln.
Kettrand
Schlagen Sie zwei zusätzliche Maschen für einen sauberen Abschluss an. Heben Sie in jeder Reihe die erste Masche ab, wobei Sie den Faden vor die Arbeit legen. Die letzte Masche am Reihenende stricken Sie immer rechts. Die Randmaschen sind in den Beschreibungen der Muster nicht aufgeführt.
Netzmuster 1 | Anleitung
Sie benötigen eine Maschenzahl, die durch drei teilbar ist, um dieses Netzmuster zu stricken.
1. Reihe: 2 Maschen rechts, *2 Maschen abheben, 1 Masche überziehen, 1 Masche abheben, 1 Masche überziehen, 1 Masche zurück auf die linke Nadel schieben, 2 Umschläge, 1 Masche rechts*, 1 Masche rechts
2. Reihe: 3 Maschen rechts, *1 Masche links, 2 Maschen rechts*
So sieht Ihr fertiges erstes Netzmuster aus!
Netzmuster 2 | Anleitung
Schlagen Sie für dieses Muster eine Maschenzahl an, die durch sechs teilbar ist. Außerdem brauchen Sie fünf Maschen zusätzlich, zum Beispiel 6 x 3 + 5 = 23 Maschen.
1. Reihe: 4 Maschen rechts, *1 Umschlag, 1 Masche abheben, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Masche überziehen, 1 Umschlag, 3 Maschen rechts*, 1 Masche rechts
2. Reihe: alle Maschen links stricken
3. Reihe: 1 Masche rechts, *1 Umschlag, 1 Masche abheben, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Masche überziehen, 1 Umschlag, 3 Maschen rechts*, 1 Umschlag, 1 Masche abheben, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Masche überziehen, 1 Umschlag, 1 Masche rechts
4. Reihe: alle Maschen links stricken
Netzmuster 3 | Anleitung
Für dieses Netzmuster benötigen Sie eine durch sechs teilbare Maschenzahl sowie eine zusätzliche Masche.
1. Reihe: 1 Masche rechts, *1 Umschlag, 1 Masche abheben, 1 Masche rechts, 1 Masche überziehen, 1 Masche rechts, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Umschlag, 1 Masche rechts*
2. Reihe: alle Maschen links stricken
3. Reihe: 2 Maschen rechts, *1 Umschlag, 1 Masche abheben, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Masche überziehen, 1 Umschlag, 3 Maschen rechts*, 1 Umschlag, 1 Masche abheben, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Masche überziehen, 1 Umschlag, 2 Maschen rechts
4. Reihe: alle Maschen links stricken
Netzmuster 4 | Anleitung
Schlagen Sie eine Maschenzahl an, die sich durch vier teilen lässt. Zusätzlich brauchen Sie drei weitere Maschen.
1. Reihe: 2 Maschen rechts, *1 Umschlag, 1 Masche abheben, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Masche überziehen, 1 Umschlag, 1 Masche rechts*, 1 Masche rechts
2. Reihe: alle Maschen links stricken
3. Reihe: 1 Masche rechts, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Umschlag, 1 Masche rechts, *1 Umschlag, 1 Masche abheben, 2 Maschen rechts zusammenstricken, 1 Masche überziehen, 1 Umschlag, 1 Masche rechts*, 1 Umschlag, 1 Masche abheben, 1 Masche rechts, 1 Masche überziehen, 1 Masche rechts
4. Reihe: alle Maschen links stricken
Übungsprojekt | Stirnband stricken
Material und Vorbereitung
Ein Stirnband im Netzmuster ergibt ein luftiges Accessoire für die warme Jahreszeit. Deshalb empfiehlt es sich, die Garnauswahl daran anzupassen. Ideal für sommerliche Strickprojekte ist Baumwolle oder ein Mischgarn mit Baumwollanteil. Reine Baumwolle ist allerdings nicht elastisch, sodass das Stirnband perfekt angepasst sein muss. Netzmuster wirken mit dünnerem Garn besonders gut. Stärke drei bis vier ist optimal für dieses Projekt.
Das benötigen Sie für ein Stirnband:
- ca. 20 g Baumwoll(misch)garn
- passende Stricknadeln
- Wollnadel zum Vernähen
- Stecknadeln und weiche Unterlage zum Spannen
Stirnband stricken
Für ein Stirnband mit Nadelstärke drei oder vier brauchen Sie circa 20 Maschen. Passen Sie die genaue Anzahl dem gewählten Muster an und rechnen Sie dabei auch die Randmaschen für den oben beschriebenen Kettrand mit ein. Stricken Sie die erste Reihe links.
Fertigen Sie das Stirnband in einer Variante des Netzmusters. Legen Sie das Stück zwischendurch straff gespannt um Ihren Kopf. Sobald es nahezu komplett herumgeht (eine zwei bis drei Zentimeter große Lücke sollte bleiben), ketten Sie das Projekt ab.
So sieht jetzt Ihr abgekettetes Stirnband im Ergebnis aus.
Nun müssen Sie das Stirnband spannen, damit das Muster gut zur Geltung kommt. Legen Sie es zunächst in warmes Wasser. Dehnen Sie es dabei kräftig, damit es später nicht ausleiert. Dies ist bei einem Stirnband aus Baumwolle nötig, weil sich die Maschen bei diesem glatten Material ansonsten mit der Zeit verlängern. Probieren Sie danach, ob das Stirnband jetzt genau um Ihren Kopf passt. Falls nicht, trennen Sie die Abkettkante auf und stricken Sie weitere Reihen beziehungsweise ribbeln Sie welche auf.
Sobald das Stirnband passt, legen Sie das feuchte Strickstück flach auf eine weiche Unterlage, zum Beispiel auf ein Stück Styropor, Kork oder ein auf einer Matratze liegendes Handtuch. Fixieren Sie die Kanten mit Stecknadeln. Lassen Sie das Gestrick zwei Tage trocknen, bevor Sie das Stirnband fertigstellen.
Nähen Sie die beiden kurzen Kanten von der Rückseite her aneinander und vernähen Sie die Fäden.
Ihr sommerliches Stirnband im Netzmuster ist fertig!
Netzmuster | Variationen
Weitere Ideen für Projekte im Netzmuster
1. Stricken Sie eine Einkaufstasche. Sie benötigen dazu zwei gleich große Rechtecke, die Sie in einer beliebigen Art von Fischernetz stricken. Anschließend nähen Sie zwei der kurzen Seiten aneinander. Verbinden Sie dreiviertel der langen Seiten ebenfalls mit Nähten, sodass eine Tasche entsteht. Im oberen Bereich bleibt die Seitennaht geöffnet, damit es genug Platz für die Henkel gibt.
Sie können entweder zwei gekaufte runde Henkel, zum Beispiel aus Bambus, verwenden oder selbst welche stricken. Nehmen Sie dazu den Faden doppelt, damit das Gestrick stabil wird. Schlagen Sie auf einer Rundstricknadel vier Maschen an. Solch eine Nadel besitzt zwei Spitzen, die durch einen flexiblen Schlauch miteinander verbunden sind. Schieben Sie die Maschen über den Schlauch, bis sie sich an der Spitze der zweiten Nadel befinden.
Nun stricken Sie die Maschen rechts und schieben Sie erneut rundherum und so weiter, bis der Henkel lang genug ist. Nähen Sie ihn kreisförmig zusammen und fertigen Sie den zweiten genauso. Schlagen Sie eine Seite der Einkaufstasche nach innen um den Henkel und nähen Sie das Stück unterhalb des Henkels fest. Gehen Sie auf der anderen Seite genauso vor.
2. Stricken Sie eine dekorative Hülle für ein Teelichtglas in einem luftigen Netzmuster Ihrer Wahl: Wollreste verstricken – Ideen.
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