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Spülmaschine entkalken in 10 Schritten – Anleitung mit 4 Hausmitteln

Zu einer modernen Küche gehört der Geschirrspüler dazu wie der Waschtrockner ins Badezimmer. Sie spart Zeit und Geld, doch kann sie bei häufiger Nutzung verkalken, worunter die Leistung der Spülmaschine spürbar leidet. Aus diesem Grund müssen Sie immer mal wieder Ihr Gerät entkalken, um die Spülleistung zu verbessern und die Maschine vor möglichen Schäden zu bewahren.

Entkalken ist ein wichtiger Vorgang, um den eigenen Geschirrspüler vor den Kalkablagerungen zu befreien, die während der Nutzung entstehen können. Deutsches Wasser ist hart und äußerst kalkreich, was für Geräte, die Wasser zum Reinigen benutzen, auf Dauer zu Schäden führen kann. Durch die hohe Temperaturentwicklung während des Spülvorgangs kann sich der Kalk schneller ablagern und greift vor allem Heizelemente und Rohre an, deren Leitfähigkeit eingeschränkt wird. Das führt zu einem höheren Energieverbrauch, einer schlechten Reinigungsleistung und dazu noch Kalkflecken auf Geschirr, Besteck und Weingläser. Dank zahlreicher Hausmittel können Sie problemlos die Maschine von selbst entkalken.

Talu Video-Tipp

Material und Vorbereitung

Wenn es um das Entkalken des Geschirrspülers geht, benötigen Sie nur ein passendes Reinigungsmittel und ein wenig Zeit. Neben den klassischen chemischen Mitteln aus dem Supermarkt oder der Drogerie bieten sich hier unterschiedliche Hausmittel effektiv an, um den Geschirrspüler endlich kalkfrei zu bekommen. Diese finden sich in fast jedem Haushalt und sind meist sofort griffbereit, ohne dass Sie noch einmal los müssen.

Das benötigen Sie:

  • Entkalker (Hausmittel oder aus dem Handel)
  • sanftes Spülmittel
  • Schwamm
  • mehrere Tücher zum Abwischen
  • Spülmaschinensalz

Hausmittel im Detail

Wenn Sie sich anstatt eines fertigen Entkalkers für ein Hausmittel entscheiden, stehen Ihnen einige Möglichkeiten zur Verfügung, die Sie vielleicht sogar noch im Schrank haben.

Dazu gehören:

  • Zitronensäure
  • Essigessenz (mindestens 25 Prozent Säure)
  • Natron
  • Backpulver

Spülmaschine entkalken

Hier müssen Sie darauf achten, dass diese Zutaten am besten zusammen wirken, das heißt, Sie müssen sich für eine Kombination aus den verschiedenen Komponenten entscheiden. Hier gilt: eine ätzende Flüssigkeit zusammen mit einem Triebmittel in die Maschine geben. Das heißt aber nicht, die Zutaten zu mischen, sondern separat in den Geschirrspüler zu geben, damit die Wirkung gegen den Kalk einsetzen kann.

Zitronensäure und Essigessenz

Bei der Auswahl der Säure, die den Kalk regelrecht wegätzt, haben Sie die Wahl zwischen Zitronensäure und Essigessenz. Zitronensäure können Sie über frische Zitronen beziehen, was jedoch recht viel Arbeit ist, da Sie mindestens acht bis zehn Esslöffel benötigen, oder fertig kaufen. Ein Vorteil an Zitronensäure ist das frische Aroma, das nach dem Entkalken der Spülmaschine bemerkbar ist. Als Alternative ist die Essigessenz zu nennen. Normaler Essig ist zu schwach für den Kalk, daher muss Essigessenz mit mindestens 25 Prozent Säure genutzt werden. Der Nachteil an Essigsäure ist der recht strenge Geruch, der erst nach mehreren Spülgängen verschwindet.

Tipp: Essigessenz ist problemlos in jedem Supermarkt zu finden, selbst wenn Sie es auf den ersten Blick übersehen haben. Essigessenz von Surig oder Kühne erhalten Sie schon für einen Preis von unter zwei Euro.

Natron und Backpulver

Diese Triebmittel unterscheiden sich nur wenig in ihrer Wirkung und eher in der Zusammensetzung. Während Natron ein natürlich vorkommendes Salz, Natriumhydrogendcarbonat (NaHCO3), ist, das schon früher vom Menschen genutzt wurde, basiert Backpulver auf Natron und ist etwas stärker in der allgemeinen Wirkung. Beide lockern sozusagen den Kalk auf, damit die Säure ihn endgültig entfernen kann. Wenn Sie sich für Natron entscheiden, müssen Sie eine größere Menge an Säure mit in den Geschirrspüler geben, da Backpulver schon ein Säuremittel enthält, alleine aber ebenfalls nicht komplett effektiv ist. Natron ist meist günstiger als Backpulver, da es nicht mit anderen Stoffen angereichert wird.

Tipp: Wenn Sie sich für eine besonders umweltfreundliche Variante entscheiden wollen, sollten Sie auf das Natron setzen. Natron ist umweltschonend und zudem nicht giftig und daher bestens für die Entkalkung nutzbar.

Spülmaschine entkalken

1. Bevor Sie mit dem Entkalken beginnen können, müssen Sie zuerst jede Form von Geschirr und Besteck aus der Maschine holen. Aufgrund der starken Wirkung der Hausmittel könnten diese nämlich angegriffen werden, vor allem wenn Sie Gegenstände aus Holz waschen, zum Beispiel eine Gabel mit Holzgriff oder Schneidbretter.

2. Bevor Sie die Spülmaschine mit den Hausmitteln behandeln, müssen Sie sie vorher gründlich reinigen. Nutzen Sie dafür einfach nur Spülmittel und einen Schwamm und gehen Sie gründlich über grobe Flecken in der Spülmaschine. Entfernen Sie alle Speisereste und reinigen Sie die Siebe, falls diese verschmutzt sind. Je weniger grober Schmutz im Geschirrspüler zu finden ist, desto effektiver funktionieren die Entkalker. Achten Sie vor allem auf die Reinigung des Siebs, der Sprüharme und Dichtungen aus Gummi, da sich hier viel Dreck verstecken kann.

Spülmaschine entkalken

3. Nach der Reinigung können Sie nun mit dem Entkalken beginnen. Wenn Sie sich für einen Entkalker aus dem Handel entschieden haben, lesen Sie sich die Beschreibung durch und dosieren Sie entsprechend. Hier sind die Produkte von Miele oder Sagrotan zu empfehlen. Achten Sie nur darauf, dass diese viel aggressiver wie die Hausmittel sind.

4. Wenn Sie sich für Hausmittel entschieden haben, müssen Sie diese nur noch einfüllen. Dazu geben Sie das Backpulver oder Natron direkt in die Maschine auf den Boden und die flüssigen Substanzen in das Fach für die eigentlichen Spülmittel. Dosierung für die Säuren sind acht bis zehn Esslöffel, ebenso für das Pulver.

5. Nun stellen Sie die Maschine auf einen Waschgang mit einer Temperatur von 60°C ein. Verzichten Sie hier auf den Vorwaschgang, denn dieser würde die Hausmittel nur wegspülen und dadurch das Entkalken verhindern.

Geschirrspüler entkalken

6. Falls Ihre Spülmaschine nicht über ein Programm ohne Vorwaschgang verfügt oder Sie diesen nicht ausstellen können, sollten Sie Folgendes tun: starten Sie den Spülvorgang ohne Entkalker und warten Sie bis der Vorwaschgang zu Ende gegangen ist. Das erkennen Sie entweder über die LCD-Anzeige bei modernen Maschinen oder der Leuchte über dem Symbol des Vorwaschgangs. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Symbole, daher müssen Sie in der Gebrauchsanweisung Ihrer Maschine nachschauen. Pausieren Sie das Programm und öffnen Sie die Maschine. Geben Sie nun die Hausmittel in den Geschirrspüler und setzen Sie das Programm fort.

7. Nach Programmende sollten Sie unbedingt das Innere der Maschine nach hartnäckigen Kalkablagerungen untersuchen.

8. Falls Kalkablagerungen vorhanden sind, mischen Sie etwas Säure und Pulver in einer Schale an. Nutzen Sie einen Schwamm oder ein Tuch um die Lösung in die Ablagerungen einzureiben. Je kräftiger Sie hierbei vorgehen, desto schneller werden die Flecken entfernt.

9. Starten Sie danach noch einmal ein kurzes Spülprogramm, um die letzten Flecken zu entfernen. Dabei müssen Sie aber keinen neuen Entkalker einfüllen. Achten Sie nur darauf, dass dieses heiß genug eingestellt wird, ebenfalls 60°C.

10. Schritt 9 ist ebenfalls zu empfehlen, wenn Sie sich für Essigessenz als Entkalker entschieden haben. Essigessenz riecht selbst nach dem Spülgang recht stark und kann durch ein zusätzliches Programm im Geruch geschwächt werden. Nach wenigen Spülgängen ist der Essiggeruch in der Spülmaschine dann komplett verschwunden.

Häufigkeit

Wie häufig Sie die Maschine entkalken sollten, hängt natürlich vom Wasserhärtegrad Ihrer Region ab. Doch ist es grundsätzlich empfohlen, den Geschirrspüler einmal im Jahr mit Entkalker gründlich zu reinigen. Wenn Ihr Wasser besonders hart ist, sollten Sie halbjährlich entkalken, um den Ablagerungen und dadurch möglichen Beeinträchtigungen vorzubeugen.

Folgen von Kalkablagerungen

Kalkablagerungen in der Spülmaschine sind noch kein Grund, besorgt zu sein, doch können sich bei mangelnder Reinigung und zu viel Kalk mehrere Probleme präsentieren. Das größte Problem bei zu viel Kalk in der Spülmaschine ist ein erhöhter Energieaufwand. Der Kalk verschlechtert die Leitfähigkeit des Wassers und zudem die Wirkung des Spülmittels. Der Geschirrspüler muss daraufhin mehr Wärme erzeugen, was sich gleichzeitig in der Stromrechnung bemerkbar machen wird. Zweites Problem ist die Entstehung von unangenehmen Gerüchen, da Kalk Geruchsstoffe bindet. Das heißt, wenn Ihre Maschine immer übler riecht, ist es Zeit für eine Entkalkung.

Hinweis: Bei extremen Fällen kann es sogar zur Beschädigung der Heizelemente oder Dichtungen der Spülmaschine kommen, was die Funktionsweise der Maschine stark beeinträchtigt. Daher sollten Sie niemals auf die Entkalkung verzichten.

Kalk vorbeugen

Nutzung von Spülmaschinensalz

Sie können der Ablagerung von Kalk auch vorbeugen, indem Sie Spülmaschinensalz verwenden. Spülmaschinensalz ist speziell auf diesen Zweck ausgelegt und verfügt über spezielle Eigenschaften, die es vom gewöhnlichen Tafel- oder Meersalz abheben:

  • Spülmaschinensalz ist Natriumchlorid, also typisches Salz
  • enthält weder Eisen noch Karbonate, die Salze der Kohlensäure
  • dadurch wird die Härte des Wassers nicht erhöht wie sonst der Fall
  • Salz bindet Ionen von Kalzium und Magnesium, was den Härtegrad des Wassers senkt

Geschirrspüler entkalken

Spülmaschinensalz wird selbst beim Einsatz von Multitabs empfohlen, da diese nicht genügend Enthärter enthalten und somit ungenügend wirken. Das Salz wird in die Enthärtungsanlage gefüllt und wird dort langsam verbraucht, bis Sie es erneut einfüllen müssen. Aufgrund der groben Körnung ist das Granulat lange nutzbar und verstopft zudem nicht die Enthärtungsanlage. Füllen Sie das Salz ein und achten Sie darauf, dass sich die Klappe leicht verschließen lässt. Dadurch benutzen Sie nicht zu viel Salz. Im Durchschnitt reicht eine Füllung für vier Wochen bei täglicher Nutzung der Spülmaschine.

Tipp: Die besten Salze für Spülmittel stammen von den Herstellern Broxal, Somat und Finish. Bitte nutzen Sie niemals normales Salz dafür, da dieses sonst die Anlage verstopfen wird.

Wasserhärte einstellen

Eine weitere Maßnahme, um effektiv Kalk vorzubeugen, ist die Einstellung der Wasserhärte. Viele moderne Geschirrspüler im höheren Preissegment verfügen über eine Funktion, bei der Sie den Härtegrad des Wassers einstellen können. Von Vorteil ist es, wenn Sie sich beim zuständigen Wasserwerk erkundigen, welche Wasserhärte in ihrer Umgebung normal ist. Daraufhin können Sie die Einstellung optimieren und somit das Entkalken auf einmal im Jahr reduzieren.

Tipp: Jeder Hersteller hat eine andere Vorgehensweise, durch die Sie den Härtegrad des Wassers einstellen können. Hier lohnt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung oder der jeweilige Kundensupport.

Weitere Pflegetipps

Sie können anhand einer gründlichen Reinigung in regelmäßigen Abständen der Bildung von Kalk effektiv vorbeugen. Wichtig ist hier vor allem immer mal wieder ein hohes Programm laufen zu lassen, da dieses Bakterien und Pilze gründlich abtötet und somit die Ablagerung von Kalk verringert. Dabei sollten Sie wie beim Entkalken kein Geschirr im Geschirrspüler haben und Speisereste und groben Schmutz im Voraus entfernen. Die regelmäßige Reinigung beim Ausräumen der Maschine ist natürlich ebenso wichtig und sollte niemals vernachlässigt werden. Das wirkt wahre Wunder und Sie laufen weniger Gefahr, plötzlich von zahlreichen Kalkablagerungen überrascht zu werden.

Weiterführende Links

Haben Sie weitere Fragen zur Reinigung und richtigen Benutzung der Spülmaschine? Hier finden Sie noch mehr nützliche Tipps und Anleitungen:

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