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Stockflecken entfernen – so werden Sie Schimmelflecken los!

Stockflecken entstehen, wenn Feuchtigkeit nicht ausreichend abziehen kann. Leider ist es nicht immer zu verhindern, dass die lästigen kleinen Flecken auftauchen. Von den Stockflecken ist es manchmal nicht weit bis zum ersten Schimmelfleck. Daher sollten Sie Stockflecken möglichst zügig entfernen. Ob Polster, Tapete oder Wand, hier finden Sie die richtigen Tipps für die Entfernung von Stockflecken.

Gerade bei Stoffen, wie den Turnsachen der Kinder, kennt wohl jeder die lästigen kleinen grauen Flecken, die einen unangenehmen muffigen Geruch verbreiten. An Tapeten werden aus kleinen Fleckchen schnell ganze Flächen, die voller Schimmelflecken sind. Diese Entwicklung schädigt dann auch die Gesundheit der Bewohner, während die kleinen muffigen Flecken eher ein optisches Übel sind. Wenn es sich nicht um einen Konstruktionsfehler beim Bau des Hauses handelt, gibt es verschiedene Hausmittel, mit denen die Flecken beseitigt werden können. Je nach Untergrund hilft ein anderer Kniff wirksam bei der Entfernung. Wir haben hier einmal alle Tricks und Hausmittel zusammengetragen, die weiterhelfen.

Plagt Sie großflächiger Schwarzschimmel oder auch Weißschimmel, empfehlen wir diese Anleitungen:

Talu Video-Tipp

Material

Das benötigen Sie:

  • Föhn
  • Mundschutz
  • weiche Baumwolltücher
  • Mikrofasertuch
  • Pinsel / Farbrolle
  • Lackschale
  • weiche/grobe Bürste
  • Schimmelentferner
  • Chlorbleiche
  • Chlorreiniger
  • Geschirrspülmittel
  • Alkohol
  • Javelwasser
  • Isolieranstrich
  • Buttermilch
  • Teebaumöl
  • Essigessenz
  • Backpulver / Babypuder
  • Stärke

Essigessenz

Tipp: Wenn Ihnen im norddeutschen Bereich jemand sagt, die Wand wäre spakig oder verspakt, ist damit ein Befall mit den kleinen Stock- oder Schimmelflecken gemeint. Diese Stockflecken werden in anderen Regionen vielfach als stichig bezeichnet. Riechen werden die Flecken wohl überall gleich unangenehm und in jedem Fall sollte schnell dagegen vorgegangen werden.

Untergrund und Ursache

Stockflecken beurteilen

In Bad und Küche finden wir oft befallene Stellen, die durch die hohe Luftfeuchtigkeit verursacht werden. Meist hängt dieser Befall aber gleichzeitig mit einer fehlerhaften Isolierung oder einer undichten Rohrleitung zusammen. Sollte keiner dieser Fehler vorliegen, ist recht häufig das Lüftungsverhalten der Bewohner nicht optimal. Treten die Flecken rund um ein Fenster auf, wird vermutlich entweder die Lüftung oder die Anbindung des Fensters an das Mauerwerk daran schuld sein.

Schimmel am Fenster

Hier haben wir eine detaillierte Anleitung für Sie, wie Schimmel am Fenster beseitigen und vorbeugen: Schimmel am Fensterrrahmen

Flecken auf dem Mauerwerk

  • undichte Rohre
  • fehlerhafte Isolation
  • schlechtes Lüftungsverhalten
  • Möbel zu nah an schlecht isolierter Außenwand

Tapeten – der empfindliche Untergrund

Auf einer gestrichenen Wand lässt sich ein Fleck noch relativ leicht entfernen, schwierig wird es, wenn die Tapete betroffen ist. Alle Gründe, warum auf dem Mauerwerk Schimmelflecken entstehen, betreffen natürlich auch tapezierte Bereiche. Hier ist allerdings etwas Fingerspitzengefühl bei der Entfernung gefragt.

Stockflecken entfernen

Flecken auf Polstern

Treten kleine Fleckchen auf Polstermöbeln auf, ist daran oft eine zu gut gemeinte Reinigung schuld. Die Polster werden zwar oberflächlich getrocknet, doch die Feuchtigkeit aus Reinigungsmittel oder Polsterschaum zieht tief in den Schaumstoff und die Unterkonstruktion des Polstermöbels ein. Oft kommen die Flecken dann an einer anderen Stelle wieder zum Vorschein, wie zum Beispiel an der Rückseite, wenn diese eng an einer Wand steht. Nach einer Reinigung sollten Sie daher immer darauf achten, dass Ihr Möbelstück frei steht. Lose Polster und Kissen sollten in der Nacht aufgestellt werden, damit Feuchtigkeit aus dem Möbel abziehen kann.

Flecken auf Stoff und Turnschuhen

Kleidung, die nach dem Trocknen sofort in den Schrank geräumt wird, ist häufig ebenso betroffen, wie die Sportsachen, die in der Tasche vergessen wurden. Eine Vorbeugung gegen die Fleckenbildung ist gezieltes Lüften der feuchten Kleidungsstücke. Frische Wäsche sollte nicht sofort in den verschlossenen Schrank gelegt und Turnbeutel müssen sofort entleert werden. Natürlich passiert es trotzdem immer wieder, dass die Sporttasche in der Eile vergessen wird und die Wäsche doch einmal spakig wird.

Welches Hausmittel für welchen Untergrund?

1. Tapeten

Tapeten sind neben Polstern, mit die schwierigsten Materialien für eine Reinigung. Trotzdem gibt es einige kleine Kniffe, die hier weiterhelfen können. Bei einem sehr geringen Befall kann es sogar helfen, die Flecken mit einem Haarföhn gründlich zu trocknen und die Verfärbungen anschließend mit einem trockenen weichen Tuch abzuwischen. An einer unauffälligen Stelle können Sie testen, welche Wirkung Teebaumöl auf die Tapete hat. Das Teebaumöl wird vorsichtig mit einem Baumwolltuch aufgetupft. Sie können dafür auch Wattepads aus dem Bad verwenden, wenn es sich um eine besonders empfindliche Tapete handelt. Verwenden Sie aber nicht zu viel von dem Öl, da sonst ein hässlicher Rand um die behandelte Stelle herum entsteht.

Tipp: Sie dürfen die belastete Luft aber keinesfalls einatmen, es können schließlich schon Schimmelsporen darin enthalten sein. Daher sollten Sie selbst bei einer so kleinen Reinigung bereits einen Atemschutz tragen. Wenn Sie nichts Derartiges im Hause haben, reicht es aber aus ein Baumwolltuch vor Mund und Nase zu binden.

2. Raufaser oder gestrichene Wände

Leichter als bei einer gemusterten Tapete haben Sie es mit einer Raufaser oder einer gestrichenen Wand. Sollten Sie diesen Untergrund bei der Reinigung beschädigen, kann die betroffene Wand immerhin anschließend mit einer Isolierfarbe übergestrichen werden. Ob Schimmel, Spak oder Nikotin, die Isolierfarbe hat eine stärkere Deckkraft als herkömmliche Wandfarben und verhindert, dass sich Flecken durch den Farbanstrich wieder an die Oberfläche der Wand drängen. Zunächst müssen Sie den Fleck aber entfernen. Dabei ist ein Schimmelspray sehr gut geeignet.

Tipp: Wie so oft im Leben wirken leider auch nicht alle Schimmelsprays gleich gut. Wir haben nach langem Ausprobieren gute Erfahrungen mit dem Schimmelspray von Decotric gemacht. Die schwarze Sprühflasche mit dem gelben Etikett kostet um die fünf Euro im Handel. Wie alle Schimmelsprays auf Chlorbasis sollten Sie auch dieses Produkt nicht einatmen. Sie müssen den Raum nach der Anwendung sehr gründlich lüften. Nach einer kurzen Einwirkzeit können Sie die Reste des Sprays mit den Schimmelflecken gemeinsam abwischen. Allerdings kann man den Fleck oft gar nicht mehr sehen, wenn das Spray gut gewirkt hat.

Die Reiniger Chlorix oder Domestos können ebenfalls auf einem harten Untergrund, wie einer gestrichenen Mauer gut eingesetzt werden. Sie müssen sich aber darüber im Klaren sein, dass Sie die betroffene Stelle mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit später streichen müssen, da die Wandfarbe entweder verläuft oder sich unschön verfärbt durch den Einsatz der Chlorbleiche.

Isoliergrund
Isoliergrund

Tipp: Streichen Sie nie einen Fleck auf der Wand mit einer herkömmlichen Wandfarbe über. Sie verschlimmern das Problem damit nur. Der hohe Feuchtigkeitsanteil in der Wandfarbe bringt Schimmelflecken im Gegenteil regelrecht zum Blühen und durch den geringen Pigmentanteil dieser Farbe schlägt der Fleck direkt nach dem Trocknen wieder durch.

3. Stoff und Turnschuhe

Ein weißes T-Shirt oder Hemd kann zwar ebenfalls mit Chlorbleiche behandelt werden, doch die Bleiche kann das Material angreifen. Darum sollten Sie mit jeglicher Art von Bleiche etwas vorsichtig sein. Bei bunten Kleidungsstücken oder Vorhängen ist Bleiche natürlich ohnehin ausgeschlossen.

Tipp: Ein altes Hausmittel ist das Javelwasser, das nicht ganz so schädigend ist. Sie bekommen das Javelwasser bisher meist nur in der Apotheke und in einigen wenigen Onlineshops. Der Name Javelwasser ist allerdings eine echte Verharmlosung, denn auch dieses Produkt hat eine Chlorbasis und riecht daher auch so. Ursprünglich wurde Javelwasser hauptsächlich als Bleichmittel für Papier verwendet.

Bei empfindlichen bunten Stoffen sollten Sie versuchen, das jeweilige Mittel an einer unauffälligen Stelle zu testen. Beliebte Hausmittel sind unter anderem Backpulver und Buttermilch. Das Kleidungsstück sollte dazu vollständig in Buttermilch eingelegt werden. Anschließend müssen Sie den Stoff gut auswaschen. Dazu sollten Sie zunächst mit Geschirrspülmittel und lauwarmem Wasser den Fettanteil der Buttermilch herausspülen. Backpulver ist eher für kleine Bereiche geeignet und kann den Stoff sogar ein wenig aufhellen, darum ist dabei Vorsicht geboten. Essigessenz, auch ein immer sehr beliebtes Hausmittel sollten Sie jedoch nur auf Bettwäsche oder Tischdecken verwenden. Auch Handtücher mit kleinen Schimmelflecken lassen sich oft mit einer Essigessenz von den Flecken befreien.

Tipp: Sowohl bei Stoffen, Turnschuhen als auch bei Polstern und Papier wirkt Sonne gegen erste kleine Stockflecken sehr gut. Legen Sie das betroffene Stück im Hochsommer einige Stunden in die Sonne und föhnen Sie anschließend noch mit heißer Luft die befallenen Stellen extrem trocken.

4. Polster

Bevor Sie ein Polster mit einem chlorhaltigen Mittel benetzen, sollten Sie in jedem Fall an einer unauffälligen Stelle prüfen, welche Wirkung das Mittel auf den Polsterstoff hat. Lassen sich die Polster entfernen, können Sie wie Stoff einige Stunden in die pralle Sonne gelegt werden. Nach einem vorherigen Test ist Backpulver zu empfehlen. Streuen Sie etwas Backpulver auf den Fleck und lassen Sie es eine Weile einwirken. Eventuell können Sie das Backpulver noch mit einer weichen Bürste einarbeiten. Nach der Einwirkzeit saugen Sie das Backpulver gründlich aus dem Polster. Ist noch ein weißlicher Schatten vorhanden, trocknen Sie die Backpulverreste mit dem Föhn und saugen das Polster dann noch einmal mit dem Staubsauger ab.

Stockflecken auf Polster entfernen

Tipp: Die kurze Sonneneinstrahlung hat auf die Farbe kaum Auswirkung, wenn es sich nicht zufällig um einen roten Stoff handelt. Die roten Farbpigmente sind deutlich kleiner als andere Pigmente und fallen daher bei Sonneneinstrahlung regelrecht aus dem Material heraus. Auch mit jeglichem Reinigungsmittel sollten Sie bei roten Farbtönen sehr vorsichtig sein – sogar Backpulver ist in diesem Fall nicht geeignet.

5. Holz

Bei Holz hängt die Entfernung der Flecken von der Versiegelung der Oberfläche ab. Wurde die Holzoberfläche mit einem Lack versiegelt, wird ein Schimmelspray normalerweise recht gut weiterhelfen. Natürliche Holzoberflächen nehmen jedoch nicht nur den Spak auf, die Sporen dringen auch richtig tief ein und sind im schlimmsten Fall nur mit Schmirgelleinen zu beseitigen. Dennoch sollten Sie aber versuchen, die Sporen abzutöten. Daher muss der Föhn wieder seinen Einsatz bringen. Hier wird die weiche Bürste aber wenig ausrichten, daher sollten Sie eine trockene grobe Bürste verwenden. Das Holz müssen Sie eventuell anschließend mit Lack versiegeln, um eine weitere Fleckenbildung zu verhindern.

Holz lackieren

Tipp: Bei einer Holzoberfläche sollten Sie ebenfalls an einer unsichtbaren Stelle prüfen, welcher Reiniger die geringsten Spuren auf dem Holz hinterlässt. Seien Sie lieber zu vorsichtig und prüfen Sie bei allen Oberflächen vorher, wie der jeweilige Reiniger sich verhält.

6. Papier

Kleine Stock- und Schimmelflecken auf kostbarem Papier können ebenfalls nur schwer entfernt werden. Auf größeren Bereichen ohne Schrift kann Ihnen das oben beschriebene Javelwasser weiterhelfen. Ist das Papier noch nicht vollständig mit Flecken übersät und die Beschädigungen noch recht neu, ist der Föhn wieder eine gute Lösung. Trocknen Sie damit die betroffenen Bereiche vorsichtig und bürsten Sie die Sporen mit einer weichen Bürste vom Papier. Ein weiteres erfolgreiches Hausmittel für die Fleckentfernung auf Papier ist Backpulver oder Stärke. Andere Hausfrauen empfehlen Babypuder oder Talkum.

Puder

Alle pulverartigen Mittel sollten nach einer Einwirkzeit von etwa einer Stunde mit einer weichen Bürste entfernt werden. Stärke oder Backpulver können das Papier sogar noch etwas aufhellen, überlegen Sie also gut, ob das in Ihrem speziellen Fall gewünscht ist.

Tipp: Haben Sie wertvolle Bücher, wie Erstausgaben zum Beispiel, sollten Sie diese lieber gleich zum Fachmann bringen. Ein professioneller Restaurator kennt die Papiersorte und die Bestandteile des Einbands und weiß besser, wie der Wert des Papiers wirklich erhalten wird.

7. Leder und Kunstleder

Sie müssen zunächst unterscheiden, ob es sich bei dem Schuh, der Handtasche oder einer Jacke tatsächlich um echtes Leder oder doch um Kunstleder handelt. Kunstleder lässt sich leichter von Stockflecken befreien als echtes Leder. Mit einem Mikrofasertuch und eventuell etwas Geschirrspülmittel sind Sie bei einem Produkt aus Kunstleder meistens schon erfolgreich. Bei echtem Leder hingegen hilft Alkohol besser. Sie müssen dafür aber nicht zwingend erst in die Apotheke gehen, denn klarer Alkohol ab einer Prozentzahl von mindestens 40, wirkt oft sogar schonender. Dennoch sollten Sie unbedingt wieder einen Test an einer unauffälligen Stelle im Futter anstellen.

Tipp: Wenn Sie Leder mit Alkohol behandelt haben, sollten sie anschließend eine entsprechende Lederpflege mit hohem Fettanteil auftragen. Leder trocknet sonst aus und kann unter Umständen sogar brüchig werden. Bei Schuhen ist ein farbloses Schuhfett eine gute Wahl. Handtaschen und Jacken oder andere Kleidungsstücke sollten mit einer speziell dafür entwickelten Lederpflege behandelt werden. Nehmen Sie keine farbige Schuhcreme, denn selbst bei Schuhen, kann die Farbe nach der Alkoholbehandlung eventuell auf die Hosenbeine oder das Sofa abfärben.

Tipps für Schnellleser

  • Wände ohne Tapete mit Schimmelspray behandeln
  • Raufaser nach Behandlung mit Isoliergrund überstreichen
  • Tapeten mit Föhn und weicher Bürste reinigen
  • Teebaumöl vorsichtig auftupfen
  • Mundschutz tragen bei Schimmelsporen
  • weiße Stoffe und Turnschuhe mit Bleiche behandeln
  • bunte Kleidung in Buttermilch einlegen
  • kleine Flecken mit Backpulver bestreuen
  • Polster in die Sonne legen
  • Backpulver oder Waschpulver reinigt Polster
  • lackiertes Holz mit Schimmelspray reinigen
  • Flecken auf unlackiertem Holz vorsichtig abbürsten
  • Papier mit Backpulver oder Babypuder trocknen
  • Javelwasser bleicht Papier

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