Pappmaché/Pulpe herstellen – Rezept und Anleitung
Pappmaschee ist ein vielseitig einsetzbares Bastelmaterial. Ob nun Figuren, Dekorationselemente oder auch Lampions – mit Pappmaché lassen sich viele, kreative Basteleien umsetzen. In der folgenden Anleitung erfahren Sie, wie Sie selbst Pappmaschee, auch Pulpe genannt, herstellen können. Mit dem passenden Rezept haben Sie das nötige Handwerkszeug für so manche Bastelideen.
Pappmaschee ist nicht ohne Grund so ein beliebtes Material. Mit einfachen Mitteln lassen sich feste und dennoch formbare Objekte gestalten. Hinzu kommt, dass die benötigen Materialien an einer Hand abzuzählen und sehr günstig sind.
Für Kinder ist das Basteln mit Pappmaché ein besonderer Spaß. Durch das Kneten und Verarbeiten mit den eigenen Fingern erlernen Kinder haptische Fähigkeiten und empfinden dabei noch eine Menge Spaß.
Die Herstellung und Verarbeitung von Pappmaché können Sie auf zweierlei Art und Weise angehen. Entweder Sie arbeiten nach der klassischen Methode, indem Sie Zeitungspapier und Tapetenkleister aufeinander geschichtet auftragen oder Sie stellen einen Pappbrei, die sogenannte Pulpe her. Im Folgenden beschreiben wir Ihnen beide Varianten im Detail.
Pappmaschee Schicht für Schicht
Diese Methode für die Herstellung von Pappmaschee werden Sie bestimmt noch aus Ihrer Kindheit kennen. Das Basteln mit Zeitung, Kleister und einem Luftballon gehört für Kinder zu den beliebtesten Bastelarbeiten. Der Luftballon dient als Gerüst und kann durch seine runde Form die Basis für viele, verschiedene Objekte sein – ob nun ein rundes Sparschwein, eine Laterne oder auch der Körper für eine Pinata. Sie benötigen für dieses Pappmaché:
- Tapetenkleister
- Pinsel
- Luftballon
- Zeitungspapier
Schritt 1: Zuerst sorgen Sie für eine abgedeckte und große Arbeitsfläche, damit auch nichts daneben geht.
Schritt 2: Anschließend zerreißen Sie Zeitungspapier in kleine Schnipsel – 4 cm bis 5 cm große Stücke sollten genügen. Damit Ihnen die Schnipsel später nicht ausgehen, bereiten Sie lieber gleich etwas mehr vor. Mit klebrigen Fingern lässt es sich später schwer hantieren.
Schritt 3: Jetzt vermischen Sie Wasser und Tapetenkleister, der Herstellerangaben entsprechend, zu einer homogenen Masse. Der Kleister sollte nicht zu flüssig, aber auch nicht zu fest sein. Am besten ist eine gut streichfähige Konsistenz.
Schritt 4: Danach pusten Sie den Luftballon auf die gewünschte Größe auf. Die Öffnung wird anschließend fest verknotet.
Schritt 5: Jetzt wird gekleistert. Streichen Sie den Ballon rundherum komplett mit einer Schicht Tapetenkleister ein. Ist das geschafft, legen Sie nun Stück für Stück die Zeitungspapierschnipsel auf den Ballon. Die einzelnen Schnipsel sollten Sie dabei immer etwas überlappen, dass der Ballon nicht mehr zu sehen ist. Die Stelle mit dem Knoten lassen Sie frei. Dort wird später der Ballon entfernt.
Verstreichen Sie anschließend noch einem alles gut mit dem Kleister. So fahren Sie nun fort. Bedecken Sie immer erst einmal den kompletten Ballon mit einer Schicht Zeitungspapier, bevor Sie mit der nächsten Schicht beginnen. Auf diese Weise wird auch alles gleichmäßig.
Zwei bis Drei Schichten Zeitungspapier sollten genügend, um das Konstrukt stabil genug zu machen.
Schritt 6: Nun benötigen Sie etwas Geduld, bevor Sie weiterbasteln können. Lassen Sie nun den eingekleisterten Ballon 3 bis 5 Tage, noch besser wäre eine Woche, durchtrocknen.
Schritt 7: Nachdem alles gut getrocknet ist, können Sie den Ballon aufstechen und die Luft entweichen lassen. Die Zeitung und der Kleister haben nun so eine harte Schicht gebildet, dass die Form des Ballon bestehen bleibt.
Jetzt können Sie nach Belieben das Pappmaschee weiterverarbeiten – kreieren Sie ein Sparschwein, eine Pinata, einen Lampenschirm oder einen Lampion. Sie sehen, mit dieser Methode zur Herstellung von Pappmaschee lassen sich viele, bunte und dekorative Dinge verwirklichen.
Was Sie alles mit Pappmaschee anstellen können, erfahren Sie in diesen Bastelanleitungen:
- https://www.talu.de/pappmache-figuren-basteln/
- https://www.talu.de/laterne-selber-basteln/
- https://www.talu.de/pinata-basteln/
- https://www.talu.de/lampenschirm-selber-machen/
Rezept für Pulpe
Der Pappbrei, den wir Ihnen nun vorstellen, ist im Gegensatz zur klassischen Methode stabiler. Das vollendete Objekt ist nach dem Austrocknen fast so hart wie Holz und kann anschließend auch ähnlich verarbeitet werden.
Wenn Sie Pulpe herstellen möchten, benötigen Sie ebenfalls nicht viel:
- Zeitungspapier
- Tapetenkleister
- Wasser
- Kochtopf
- Mixer
- Einweghandschuhe
Schritt 1: Zu Beginn benötigen Sie eine ordentliche Menge zerkleinertes Zeitungspapier. Nach dem Trocknen schrumpft die Pulpe etwas in sich zusammen, daher sollten Sie unbedingt für genügend Zeitungspapier sorgen. Zerreißen Sie die Zeitung einfach mit den Fingern in kleine Stücke. Besitzen Sie einen Schredder, kann dieser das Zerkleinern für Sie übernehmen.
Schritt 2: Jetzt wird das Papier eingeweicht. Vermischen Sie es dafür in einer Schüssel oder direkt schon im Kochtopf mit genügend Wasser. Heißes Wasser macht das Papier noch schneller weich.
Schritt 3: Im Anschluss vermischen und zerkleinern Sie das Wasser-Papier-Gemisch mit dem Mixer, so dass alles gut miteinander vermengt wird. Sie können den Brei, wenn er noch zu flüssig scheint, auch noch mit mehr Papier verdicken. Kneten Sie das Gemisch auch ab und an mit den Händen durch, um die Konsistenz zu testen.
Schritt 4: Nun wird die Papiermasse aufgekocht. Bei über 100 Grad sollte der Brei nun für etwa zehn bis 20 Minuten vor sich hin köcheln. Möchten Sie auf das Kochen jedoch verzichten, gelingt es auch mit lediglich heißem Wasser, die Schnipsel aufzulösen. Beim Kochen geht dieser Prozess aber auf jeden Fall schneller vonstatten und die Masse wird homogener.
Schritt 5: Ist der Kochvorgang abgeschlossen und der Brei heruntergekühlt, wird die Masse vom restlichen Wasser getrennt. Nehmen Sie die Pulpe dafür in die Hände drücken Sie das Wasser heraus.
Schritt 6: Anschließend geben Sie den Tapetenkleister zu dem Brei hinzu. Wie viel Sie von dem Pulver benötigen, können Sie nach Belieben entscheiden. Sobald Sie den Papierbrei verkneten, bemerken Sie von selbst, ob noch mehr Kleister benötigt wird. Vermengen Sie also Brei und Kleister gleichmäßig miteinander und schon ist die Pulpe fertiggestellt.
Jetzt kann der Brei zum Basteln verwendet werden. Die Masse lässt sich nun gut formen und ist im trockenen Zustand sehr stabil. Dieses Pappmaschee lässt sich später ebenso gut anmalen, wie auch das Material aus der ersten Methode.
Tipp: Möchten Sie die Pulpe aufbewahren, verstauen Sie diese in einem Frischhaltebeutel im Kühlschrank. Für Ausbesserungen haben Sie so am nächsten Tag gleich noch etwas zur Verfügung. Der Kleister verliert aber seine Klebkraft, daher sollten Sie am nächsten Tag noch etwas Pulver hinzufügen.
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