Feste Maschen häkeln – einfach erklärt
Eine „Feste Masche“ ist die wichtigste Größe im kleinen Häkel-Einmaleins. Wer sie beherrscht, kann sich schon an viele Häkelprojekte wagen: Ob Topflappen, Mützen, Amigurumi-Figuren oder ganze Kleidungsstücke – aus einfachen festen Maschen gehäkelt entstehen gar nicht so einfach aussehende Teile. Feste Maschen lassen eine gleichmäßige und geschlossene Häkelstruktur entstehen.
Und: Kaum zu glauben, aber jedes noch so kompliziert anmutende Häkelmuster basiert auf dem Grundprinzip einer festen Masche. Aus einer etwas erweiterten festen Masche wird zum Beispiel ein Stäbchen und die abgespeckte Version lässt eine Kettmasche entstehen.
So werden feste Maschen gehäkelt
Damit eine feste Masche gehäkelt werden kann, braucht es ein Grundgerüst. In der Regel beginnt die Häkelarbeit mit einer Luftmaschenkette, es kann aber auch ein Fadenring sein, in den die festen Maschen eingehängt werden. Im weiteren Verlauf bzw. der zweiten Reihe oder Runde sticht man eine neue feste Masche immer wieder auf dem „Kopf“ einer bereits vorhandenen Masche ein.
1. Feste Masche in eine Luftmasche häkeln:
Richtige Einstichstelle suchen: Die fertige Luftmaschenkette so in die Hand nehmen, dass darauf die Luftmaschen von rechts nach links eingehängt werden können. Noch eine weitere Luftmasche als Wendeluftmasche häkeln und los geht es!
Mit der Spitze der Häkelnadel wird durch die Schlaufe der Luftmasche gestochen. Die Einstichstelle ist mit zwei Pfeilen gekennzeichnet.
Nun wird durch diese Schlaufe hindurch der Faden geholt, so dass zwei Schlingen auf der Nadel liegen.
Mit dem Haken noch einmal den Faden holen und durch die beiden Schlingen durchziehen. Jetzt befindet sich wieder eine Schlaufe auf der Nadel und die erste feste Masche ist auch schon fertig.
Nach dem gleichen Prinzip folgen nun die weiteren festen Maschen: einstechen, Faden durch die Luftmasche holen, noch einmal den Faden holen und durch die beiden Schlingen auf der Nadel ziehen.
2. Die identische Arbeitsweise, nur eine andere Einstichstelle – so werden feste Maschen im Häkelverlauf gefertigt:
Man sticht dazu nicht durch eine Schlaufe (wie bei der Luftmaschenkette), sondern durch den bereits bestehenden Maschenkopf der Vorreihe oder Vorrunde.
Die Häkelnadel also durch beide Schlaufen des Maschenkopfes stecken und den Faden holen. Es gibt jetzt zwei Schlaufen auf der Nadel.
Erneut den Faden holen und durchziehen: die feste Masche ist perfekt.
Was am Anfang eventuell noch etwas umständlich und zittrig wirkt, geht mit etwas Übung ganz leicht von der Hand.
3. Wie man feste Maschen in einen Anfangsring häkelt, wird beim Thema: Fadenring – so häkeln Sie einen „Magic Ring“ gezeigt und erklärt: https://www.talu.de/fadenring-haekeln/
Einfache Anwendungsbeispiele
- Reihe auf Reihe aus festen Maschen auf einer ca. 20 Zentimeter langen Luftmaschenkette ergeben einen Topflappen – ein nützliches Utensil für die Küche und zugleich eine nette Geschenkidee. Die detaillierte Anleitung für gehäkelte Topflappen mit festen Maschen finden Sie hier: https://www.talu.de/topflappen-haekeln/
- Zwei, drei Reihen feste Maschen machen aus einer langen Luftmaschenkette ein praktisches Bindeband oder einen modischen Gürtel.
- Ob Kissenhüllen oder ganze Kuscheldecken – wer geduldig feste Maschen zu einem Quadrat aneinanderreiht sorgt für ein gemütliches Wohnambiente.
Feste Maschen häkeln – Kurzerklärung:
- mit der Häkelnadel durch die Schlaufe einer Luftmaschenkette oder den Kopf einer bereits gehäkelten festen Masche stechen
- Faden holen
- erneut Faden holen und durch die beiden Schlaufen auf der Häkelnadel ziehen
2 Comments
Jetzt erst auf den Abbildungen gesehen: hier liegt der Faden beide Male unter der Nadel. (yarn under) Bei dieser Methode werden die Maschen deutlich fester als mit zwei Mal yarn over, was, wie ich annahm, der Standard ist.
Bei den englischsprachigen Häklern gibt es yarn over und yarn under. Wir stechen einfach ein und ziehen durch. 😀