Norwegermuster stricken – Anleitung einfaches Norwegermuster
Haben Sie schon einmal die hübschen, mehrfarbigen Muster auf Norwegerpullovern bewundert? Diese haben Tradition: Schon Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Südnorwegen solche grafischen Muster gestrickt, zunächst nur in schwarz-weiß, später in allen Farben. Die ursprünglichen Versionen bestanden aus geometrischen Formen. Moderne Varianten stellen auch nordische Motive dar, zum Beispiel Schneeflocken und Rentiere. In dieser Strickanleitung erklären wir Ihnen, wie Sie selbst ein einfaches, zweifarbiges Norwegermuster stricken können.
An ein mehrfarbiges Norwegermuster haben Sie sich noch nie herangewagt? In unserer Strickanleitung zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie die bunten Formen entstehen. Sie benötigen dazu keine weiteren Vorkenntnisse als rechte und linke Maschen. Zum Abschluss erklären wir Ihnen, wie Sie selbst ein Norwegermuster entwerfen. Die grafischen Muster können nicht nur Pullover verzieren, sondern wirken auch auf Mützen, Handschuhen, Kissenhüllen und Co. ausgezeichnet.
Inhalte
Material und Vorbereitung
Verwenden Sie für das Norwegermuster ein glattes Garn ohne Effekte, das heißt keine Flauschwolle oder Ähnliches. Ideal zum Einüben ist eine mittlere Dicke, geeignet für Nadelstärke vier oder fünf. Diese Information finden Sie in der Regel auf der Banderole Ihres Garns. Sobald Sie etwas geübter sind und filigranere Norwegermuster stricken möchten, sollten Sie zu einem dünneren Faden und entsprechenden Nadeln greifen.
Achten Sie in jedem Fall darauf, dass alle verwendeten Garne annährend dieselbe Lauflänge haben, damit Sie sie gut zusammen verstricken können. Ideal ist es, wenn Sie dasselbe Garn in verschiedenen Farben nehmen.
Sie benötigen zum Norwegermuster stricken:
- glattes, mittelstarkes Garn in zwei Farben
- passende Stricknadeln
Norwegermuster stricken | Anleitung
Maschenanschlag
Schlagen Sie in Farbe A eine Maschenzahl an, die durch vier teilbar ist. Farbe A ist die Hintergrundfarbe (bei uns schwarz) und Farbe B die Farbe der Motive (hier orange). Für saubere Kanten können Sie zusätzlich zwei Randmaschen anschlagen. Stricken Sie beispielsweise den Kettrand. Dazu schieben Sie in jeder Reihe die erste Masche auf die rechte Nadel hinüber, ohne sie abzustricken. Legen Sie dabei den Faden vor die Arbeit. Die letzte Masche der Reihe stricken Sie in Farbe A rechts.
Hinreihe stricken
Stricken Sie eine Reihe linke Maschen in Farbe A, bevor Sie mit dem Muster beginnen. Sie können das Muster entweder nach der Strickanleitung in Textform oder nach der unten aufgezeichneten Strickschrift arbeiten. In beiden Fällen stricken Sie in Reihen mit ungerader Nummer (= Hinreihen) rechts und in geraden Reihen (= Rückreihen) links. Dadurch erscheint die Vorderseite glatt rechts.
Farbwechsel
Knoten Sie vor der ersten Reihe den Faden in Farbe B an den in Farbe A an. Führen Sie beim Stricken beide Fäden mit sich und arbeiten Sie jede Masche mit der Farbe, die die Strickanleitung vorgibt. Der nicht benötigte Faden überspringt eine oder mehrere Maschen. Achten Sie darauf, ihn nicht zu fest anzuziehen, damit das Gestrick elastisch bleibt.
In Hinreihen führen Sie die Fäden hinter der Arbeit entlang, in Rückreihen davor. Dadurch sind beim fertigen Muster alle Spannfäden auf der Rückseite verborgen. In den Reihen, in denen Sie Farbe B nicht benötigen, lassen Sie diesen Faden an der Seite herabhängen. Möchten Sie nach der geschriebenen Anleitung vorgehen, wiederholen Sie in jeder Reihe die Anweisungen solange, bis alle Maschen abgestrickt sind.
Tipp: Führen Sie eine Strichliste, damit Sie nicht den Überblick darüber verlieren, welche Reihe Sie zuletzt gestrickt haben.
1. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B
2. Reihe: 1 Masche in Farbe B, 1 Masche in Farbe A
3. Reihe: komplett in Farbe A
4. Reihe: komplett in Farbe A
5. Reihe: 1 Masche in Farbe B, 3 Maschen in Farbe A
6. Reihe: 1 Masche in Farbe B, 1 Masche in Farbe A, 2 Maschen in Farbe B
7. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 3 Maschen in Farbe B
8. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B, 2 Maschen in Farbe A
9. Reihe: 2 Maschen in Farbe A, 1 Masche in Farbe B, 1 Masche in Farbe A
10. Reihe: 3 Maschen in Farbe B, 1 Masche in Farbe A
11. Reihe: 2 Maschen in Farbe B, 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B
12. Reihe: 3 Maschen in Farbe A, 1 Masche in Farbe B
13. Reihe: komplett in Farbe A
14. Reihe: komplett in Farbe A
15. Reihe: 2 Maschen in Farbe A, 1 Masche in Farbe B, 1 Masche in Farbe A
16. Reihe: 3 Maschen in Farbe B, 1 Masche in Farbe A
17. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 3 Maschen in Farbe B
18. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B, 2 Maschen in Farbe A
19. Reihe: komplett in Farbe A
20. Reihe: komplett in Farbe A
21. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B
22. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B
23. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B
24. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B
25. Reihe: komplett in Farbe A
26. Reihe: komplett in Farbe A
27. Reihe: 1 Masche in Farbe B, 1 Masche in Farbe A
28. Reihe: 1 Masche in Farbe A, 1 Masche in Farbe B
Wiederholen Sie die 28 Reihen fortlaufend. Vor dem Abketten stricken Sie eine Hin- und eine Rückreihe in Farbe A, damit das Muster so endet, wie es begonnen hat.
So sieht das fertige Muster nach einem Durchgang aus.
Strickschrift
Die leeren Kästchen entsprechen Farbe A und die Kreuze Farbe B. Lesen Sie die Strickschrift von unten nach oben. Hinreihen arbeiten Sie von rechts nach links durch und Rückreihen von links nach rechts. Ansonsten gehen Sie wie oben beschrieben vor.
Kostenloser Download Zählmuster | Norwegermuster stricken
Norwegermuster stricken in Runden
Möchten Sie das Muster in Runden (mit einer Rundstricknadel oder einem Nadelspiel) stricken, lesen Sie die komplette Strickschrift von rechts nach links. Wollen Sie nach der geschriebenen Strickanleitung vorgehen, arbeiten Sie die Rückreihen von hinten beginnend durch. Stricken Sie in beiden Fällen nur rechte Maschen und führen Sie die Fäden hinter der Arbeit mit. Randmaschen benötigen Sie nicht.
Ideen für Variationen
1. Stricken Sie das Norwegermuster mit drei oder mehr Farben, indem Sie für Farbe B verschiedene Garne verwenden. Das in dieser Strickanleitung beschriebene Muster ist in mehrere Motivgruppen unterteilt, die durch Reihen in Farbe A voneinander getrennt sind. In der gezeichneten Strickschrift können Sie dies gut erkennen. Stricken Sie für ein buntes Muster jede Motivgruppe in einer anderen Farbe.
2. Einen interessanten Effekt erzielen Sie, wenn Sie für Farbe B ein Garn mit Farbverlauf verwenden.
3. Bei größeren Flächen, zum Beispiel auf einem Pullover oder einer Kissenhülle, wirkt das Norwegermuster als Teil eines Streifenmusters gut. Stricken Sie Streifen in verschiedenen Farben und arbeiten Sie zwischendurch ein Stück Norwegermuster ein. Sie können dazu auch nur einen Teil des hier beschriebenen Musters verwenden, beispielsweise die Rauten, die sich von Reihe fünf bis zwölf erstrecken.
4. Eine Anleitung für eine eingestrickte Schneeflocke finden Sie auch bei uns.
Norwegermuster stricken lernen – Technik und Anleitung
5. In dieser Strickanleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie Socken im Norwegermuster stricken.
Gestrickte Socken: Norwegermuster stricken | Kostenlose Strickanleitung
Norwegermuster selbst entwerfen
Zeichnen Sie eine Strickschrift, wie die oben abgebildete, und arbeiten Sie danach wie beschrieben. Wenn Sie möchten, können Sie dabei mehr als zwei Farben pro Reihe verwenden. Geübte Strickerinnen und Stricker arbeiten Norwegermuster mit bis zu sechs Farben. Je mehr Wollknäule Sie verwenden, desto strenger müssen Sie allerdings darauf achten, dass sich die Fäden nicht verheddern. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und kombinieren Sie nach Belieben Formen und Motive.
Folgende Hinweise sollten Sie beim Entwerfen allerdings beachten:
1. Möchten Sie das Muster in Reihen stricken, sollten Sie jede Farbe über eine gerade Anzahl von Reihen verwenden oder nicht verwenden. Dadurch hängen die gerade nicht benutzten Fäden immer an der Seite herunter, an der Sie sie später wieder benötigen. Das gesamte Muster sollte ebenfalls eine gerade Reihenzahl haben, damit Sie es nach dem ersten Durchgang problemlos wiederholen können.
2. Sie können das Muster beliebig breit gestalten. Achten Sie allerdings darauf, dass sich Anfang und Ende nahtlos aneinanderfügen, damit Sie es in jeder Reihe mehrfach wiederholen können. Zählen Sie, wie viele Maschen Ihr Muster umfasst und schlagen Sie eine Maschenzahl an, die sich durch diese Zahl teilen lässt.
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