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Fußbodenheizung nachrüsten – Berechnung der Kosten pro m²

Fußbodenheizung nachrüsten

Im Neubau wird heute häufig gleich eine Fußbodenheizung mit eingebaut. Im Altbau ist es etwas aufwendiger, ebenfalls in den Genuss von warmen Füßen auf dem Boden zu kommen. Auch die Kosten fallen natürlich ganz anders aus. Hier eine Berechnung der ungefähren Kosten, die pro Quadratmeter auf Sie zukommen können, wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten.

Wie viel die Nachrüstung der Fußbodenheizung tatsächlich kostet, hängt auch von der Situation ab. Muss der Boden beispielsweise völlig neu aufgebaut und eine neue Dämmung installiert werden, steigen die Kosten für die nachträglich eingebaute Fußbodenheizung deutlich an. Soll die Bodenheizung aber auf einem alten Estrich verlegt werden, gibt es neue Systeme, die über eine sehr geringe Aufbauhöhe verfügen. Diese sind zwar teilweise teurer, verringern aber den Aufwand. So gleicht sich hier ein Teil der Kosten wieder aus. Unter Umständen können Sie mit der Fußbodenheizung am Ende sogar Heizkosten einsparen, denn gerade in einem Altbau ist die Anordnung herkömmlicher Heizkörper nicht immer optimal.

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Kosten und Preise für die Fußbodenheizung

Die Kosten der nachgerüsteten Fußbodenheizung in einem Altbau hängen nicht nur von den Gegebenheiten des alten Bodenbelags ab, sondern auch von der Größe der Räume. Je größer die Anzahl der Quadratmeter ist, die mit Fußbodenheizung ausgestattet werden soll, desto geringer ist der Preis für den einzelnen Quadratmeter. Das liegt natürlich zum Teil an den Anschlusskosten an die bisherige Heizanlage und an verschiedenen anderen Aspekten. Außerdem hängt die Höhe der Kosten je Quadratmeter von Ihren Eigenleistungen ab. Wenn Sie bereit sind, den bisherigen Boden selbst zu entfernen oder die Noppenplatten für einen neuen Bodenbelag selbst zu verkleben, werden die Kosten ganz erheblich zu mindern sein.Kosten

Aspekte für die Kostenermittlung – diese Fragen sollten Sie sich stellen:

  • Beschaffenheit des Fußbodens und der Dämmung darunter.
  • Ungefähres Baujahr des Gebäudes?
  • Raumhöhe?
  • Muss zusätzliche Dämmung eingebracht werden?
  • Art des Bodenbelags, der auf der Fußbodenheizung verlegt wird?
  • Art der Fußbodenheizung – Wasser führend oder elektrisch?
  • Fläche der Fußbodenheizung?

Unterschiedliche Systeme – unterschiedliche Kosten

Auch bei der Fußbodenheizung ist es wieder wichtig, dass Sie die Angebote von verschiedenen Anbietern vergleichen. Selbst wenn Sie die Bodenheizung eigentlich selbst verlegen möchten, sollten Sie dennoch die Preise von örtlichen Handwerksunternehmen erfragen. Manchmal liegen diese auf nahezu gleicher Höhe wie die Preise, die Sie schon für die Materialien allein zahlen müssen. Dann kann es wegen der Gewährleistung durch das Unternehmen letzten Endes günstiger sein, als die Arbeiten selbst durchzuführen.

  • Nassverlegung im Estrich – Aufbauhöhe ab sechs Zentimeter – je m² ab 45 Euro
  • extrem flaches Bodenheizsystem – Aufbauhöhe etwa zwei Zentimeter – je m² 80 – 120 Euro
  • elektrische Fußbodenheizung – Aufbauhöhe etwa ein bis zwei Zentimeter – je m² ab 40 Euro

schneckenförmige Verlegung

Die Kosten hängen auch von der Verlegeart ab. Hierbei haben Sie die Wahl zwischen einer mäanderförmigen und einer schneckenförmigen Verlegung. Ausführliche Informationen zum Aufbau einer Fußbodenheizung finden Sie in unserem Artikel „Aufbau einer Fußbodenheizung“.

Nachträglich eine Fußbodenheizung einbauen

Wird nachträglich eine Fußbodenheizung eingebaut, besteht nicht immer die Möglichkeit der klassischen Verlegung im Estrich. Diese Methode wird auch als Nassverlegung bezeichnet, da die Heizschlangen für die Flächenheizungen im nassen Estrich eingebettet werden. Da der Estrich die Heizschlangen anschließend fest umschließt, erwärmt sich der komplette Estrich über die gesamte Fläche, was eine angenehm gleichmäßige Wärmeabgabe ermöglicht. Da dieser Aufbau jedoch etwa sechs bis zehn Zentimeter hoch ausfällt, ist der Einbau in einem Altbau meist nur möglich, wenn der alte Estrich komplett herausgerissen wird.

Aufbauhöhe der Fußbodenheizung:

  • Nassverlegung direkt im Estrich
    • zwischen 6 und 10 Zentimeter
  • Dünnschichtverlegung auf dem alten Bodenbelag / auch auf Fliesen
    • zwischen 2 und 5 Zentimeter
  • elektrische Fußbodenheizung / ebenfalls auf Fliesen verlegbar
    • ab 1 Zentimeter Aufbauhöhe

Modelle für nachträglichen Einbau

Es gibt einige neu entwickelte Systeme, die speziell für den nachträglichen Einbau einer Fußbodenheizung im Altbau entwickelt wurden. Diese haben oft eine sehr geringe Aufbauhöhe, unter Umständen aber auch einen höheren Preis je Quadratmeter. Für die Nachrüstung eignen sich sogenannte Dünnschichtsysteme, die mit einer Einbauhöhe von zwei bis fünf Zentimetern weniger Raum einnehmen. Daneben gibt es noch Systeme, die mit Strom betrieben werden und daher gar keinen Anschluss an ein vorhandenes Heizsystem benötigen. Dies sind normalerweise Trockensysteme, in denen kein Wasser durch die Heizschlangen läuft. Allerdings sind hier die Folgekosten deutlich höher, da der Stromverbrauch dieser elektrischen Fußbodenheizungen sehr hoch sein kann. Positiv ist jedoch die extrem geringe Aufbauhöhe dieser Bodenheizung, die es auch in sehr niedrigen Räumen ermöglicht in den Genuss von warmen Füßen zu kommen.

elektrische Fußbodenheizung
elektrische Fußbodenheizung

Tipp: Diese elektrischen Heizungen sind darum eher etwas für einen einzelnen Raum, wie zum Beispiel das Badezimmer. Hier wird die Fußbodenheizung auch selten für die Beheizung des kompletten Raums genutzt, was die Heizkosten weiter relativiert.

Komplettsystem für die Fußbodenheizung

In jedem Fall sollten Sie ein Heizsystem aus einer Hand erwerben. Bei den meisten Systemen ist die Heizung später nur schwer oder gar nicht mehr zugänglich. Treten dann Mängel oder Undichtigkeiten auf, wird es bei einem Komplettsystem von nur einem Hersteller leichter, diese Mängel geltend zu machen. Bei zusammengestückelten Komponenten treten zudem deutlich häufiger Undichtigkeiten und Probleme auf, da die Elemente nicht perfekt aufeinander abgestimmt sind.

Dünnschichtverfahren und elektrische Fußbodenheizung

Die Fußbodenheizung, die im Dünnschichtverfahren oder als elektrische Heizung verlegt wird, kann relativ einfach auf dem alten Estrichboden verlegt werden. Sogar die Fliesen auf dem Boden müssen dabei nicht zwingend herausgestemmt werden. Wenn Sie die zusätzliche Höhe der alten Fliesen nicht weiter stört, kann darauf eine dünne Noppenplatte geklebt werden, in die dann die Heizrohre eingeklippt werden. Darauf wird anschließend eine Vergussmasse ausgebracht, die den neuen Boden bildet. Die elektrische Variante ist sogar noch dünner und wird oft als fertige Matte einfach aufgeklebt.

Nassverlegung
Fußbodenheizung nachrüsten

Elektrische Fußbodenheizung – Kosten

Berechnen Sie die Stromkosten für Ihre elektrische Fußbodenheizung im Vorfeld anhand der derzeitigen Strompreise. Wenn Sie die Heizung nur in einem kleinen Raum verlegen wollen, achten Sie zusätzlich darauf, diese wirklich nur in der Laufzone zu installieren. Unter den Badmöbeln zum Beispiel benötigen Sie ganz sicher keine Heizung. Die meisten elektrischen Bodenheizungen benötigen etwa 100 bis 180 Watt je Quadratmeter. Wird die Heizung dann lediglich am Morgen und am Abend für etwa eine Stunde eingeschaltet, haben Sie pro Quadratmeter im Monat etwa neun Kilowattstunden verbraucht, wenn Sie 150 Watt als Grundlage nehmen. Diese Kosten lassen sich auch bei beispielsweise drei Quadratmetern Fußbodenheizung in einem Badezimmer noch gut ertragen, wenn die Füße dafür warm sind.

Ausführliche Informationen zu den Anschaffungs- und Betriebskosten einer elektrischen Fußbodenheizung erhalten Sie in unserem Artikel „Elektrische Fußbodenheizung – Kosten und Stromverbrauch“.

Stromzähler

Tipp: Wie Sie an dieser kleinen Beispielrechnung gut erkennen können, wird die elektrische Heizung jedoch für ein Wohnzimmer von vielleicht 30 Quadratmetern schnell unrentabel. Die Heizdauer ist dort deutlich länger und die Elektrofußbodenheizung müsste fast rund um die Uhr laufen, um die Temperatur im Raum zu halten. Lediglich 20 Quadratmeter Heizfläche verursachen dann bei einer Heizdauer von nur zehn Stunden pro Tag schon einen Stromverbrauch von 900 Kilowattstunden pro Monat.

Nachteile der Fußbodenheizung

Natürlich haben derartige nachträgliche Bauweisen auch leichte Nachteile. Da der alte Estrich nicht entfernt wird, gibt es keine Möglichkeit, eine zusätzliche Bodendämmung zu installieren. Die ist aber gerade bei Altbauten meist mangelhaft. So kann es vorkommen, dass die neue Fußbodenheizung nicht die gewünschten Temperaturen im Raum erreichen kann. Das ist nicht nur im Hinblick auf die Wohlfühltemperatur wichtig, sondern auch mit Rücksicht auf den Energieverbrauch. Häufig sind daher in einem echten Altbau noch zusätzliche Heizkörper notwendig.

Lesen Sie dazu auch den Artikel „Fußbodenheizung – Vor- und Nachteile“

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