Weihnachtsdeko nähen – 4 Ideen und kostenlose Anleitung
Gibt es etwas Schöneres zur Adventzeit, als Weihnachtsmärkte zu besuchen, Punsch zu trinken und das eigene Zuhause mit selbst gestalteter Weihnachtsdeko zu verzieren? Für mich kommt da neben Zimt- und Orangenduft nicht viel heran. Darum habe ich wieder ein paar Ideen im Gepäck, mit denen Sie Ihrem Zuhause Ihren eigenen Stil verpassen können!
Heute zeige ich Ihnen ein besonders flexibles Projekt zum Thema Weihnachtsdeko. Und zwar vier verschiedene Ideen, welche Sie auch miteinander kombinieren können! Im Detail heißt das: Einen genähten Türkranz, der je nach Stoffauswahl auch ganzjährig einsetzbar ist und drei weitere Ideen für Weihnachtsdeko, die sie dann entweder irgendwo im Haushalt anbringen können oder aber auch auf Ihrem Türkranz kombinieren.
Schwierigkeitsgrad 1-2/5
(für Anfänger geeignet)
Materialkosten 1/5
(zwischen EUR 0,- aus der Resteverwertung bis EUR 6,- je Werkstück)
Zeitaufwand 1-2/5
(je nach Motivauswahl und Können variabel)
Türkranz nähen
Für den Türkranz als Weihnachtsdeko benötigen Sie ein bis drei Stoffstücke mit etwa 110 cm Breite und etwa 12 cm Höhe. Ich verwende dazu gerne Fat Quaters. Das sind Patchworkstoffe, die bereits auf ca. 45 cm x 55 cm zugeschnitten und farblich miteinander abgestimmt sind. Für Fat Quaters werden ausschließlich hochwertige Patchworkstoffe verwendet, damit sind Sie immer auf der sicheren Seite. Ich schneide also aus jedem Fat Quater zwei Streifen mit 12 cm Höhe und nähe diese zusammen, um etwa 110 cm breite Streifen zu erhalten.
Die Streifen werden nun längs gefaltet, sodass die Höhe halbiert wird und mit Stecknadeln abgesteckt und danach mit Dreifachgeradstich zusammen genäht.
Tipp: Schneiden Sie den Stoff mit Zick-Zack-Schere zu, damit er nicht so leicht ausfranst. Sollten Sie keine solche Schere besitzen, nähen Sie mit einer extra breiten Nahtzugabe von etwa 1,5 cm oder endeln Sie die Stoffkanten.
Verfahren Sie so mit allen drei Stoffstreifen und wenden Sie diese nach dem Zusammennähen. Nun füllen Sie die Stoffstreifen.
Tipp: Am einfachsten ist es, immer etwas Füllmaterial in die Öffnung zu geben und dann mit einem Hilfsmittel alles zur Mitte zu schieben. Ich verwende dafür den Stiel eines Kinderbesens. So füllen Sie von beiden Seiten her alles gleichmäßig auf.
Legen Sie nun die Stoffenden aller drei Stoffschlangen übereinander und fixieren Sie diese mit einer Steck- oder Sicherheitsnadel.
Tipp: Wenn Sie unsicher sind, ob am unteren Ende Füllung herausquillen könnte, sichern Sie die unteren enden EINZELN mit Stecknadeln, Sicherheitsnadeln oder Wonderclips.
Beginnen Sie nun, den Kranz zu flechten wie einen Haarzopf. Wenn Sie rundherum sind, stecken Sie die passenden, gegenüber liegenden Enden zusammen. Hier kann es sein, dass Sie etwas herumprobieren und lockern oder enger legen müssen, damit alles ein schönes Bild ergibt.
Für das Zusammennähen gibt es zwei Varianten:
Variante 1
Sie legen die jeweiligen Nahtzugaben nach innen, legen den Stoff rechts auf rechts und nähen die beiden Öffnungen zusammen, soweit sie kommen. Die verbleibende Öffnung schließen Sie mit einem Leiterstich. Da der gefüllte Kranz die Tendenz hat, immer wieder aufzugehen und diese Variante sehr fitzelig ist, lege ich Ihnen Variante 2 ans Herz:
Variante 2
Schließen sie einfach jeweils beide Öffnungen der gleichen Stoff-Farbe und nähen Sie diese zusammen. Die Nahtzugabe kann dabei ruhig sichtbar bleiben. Dazu werden wir eine Masche nähen, die alles gut verdeckt:
Schneiden Sie ein Stoffstück mit einer Höhe von 20 cm und einer Breite von 15 cm zu. Falten Sie nun Ober- und Unterkante überlappend zur Mitte und fixieren Sie die Seiten.
Nähen Sie an den Fixierungen mit normaler Nahtzugabe und Dreifachgeradstich. Schneiden Sie die Ecken zurück und wenden Sie das Rechteck. Falten Sie es einmal mittig und legen Sie jeweils darüber und darunter eine weitere Falte. Fixieren Sie alle Falten mittig mit einer Stecknadel.
Für die Schleife zum Aufhängen der Weihnachtsdeko verwende ich textiles Geschenkband. Sie können auch selbst ein Band dafür nähen, welches aus demselben Stoff wie Ihr Kranz besteht oder Sie nehmen einfach ein anderes fertiges Band, das Ihnen gefällt. Es kann auch ein Web- oder ein Gummiband sein. Die Länge Ihres Bandes sollte etwa 110 cm betragen. Falten Sie es mittig und legen Sie es an diesem Punkt um Ihre Masche. Verknoten Sie an der Rückseite doppelt und binden Sie unterhalb Ihrer Masche eine extra Schleife. Verknoten Sie danach die Schleifenbögen. Binden Sie die beiden Bandenden so um die Kranzstelle, an der Sie die Schlangenenden zusammengenäht haben. Weiter oben verknoten Sie das Band und formen mit den Bandenden eine weitere Schleife, die Sie wiederum mittels Knotung der Schleifenbögen sichern.
Und schon ist der Grundstein der Weihnachtsdeko fertig und bereit, weiter geschmückt zu werden.
Perlenbäumchen
Für mein Bäumchen verwende ich Moosgummi und rote Holzperlen. Sie können aber auch andere Materialien dafür einsetzen, wie zum Beispiel Filz und Goldperlen.
Zuerst schneide ich einen 1 cm breiten Streifen von meinem Moosgummistück. Sie können auch mit Zackenscheren arbeiten, dies empfiehlt sich aber für Moosgummi weniger, da dieser ausfransen wird. Bei Filz oder Papier sollte es aber keine Schwierigkeiten damit geben.
Fädeln Sie nun einen Faden in einer passenden Farbe um eine der Perlen und fixieren Sie diesen. Dann Stechen Sie mit der Nadel durch das Ende des Moosgummibandes, dann kommt wieder eine Perle und so weiter. Falten Sie das Moosgummiband für Ihre Weihnachtsdeko so, dass es immer größere Bögen macht und nach und nach zum Bäumchen wird. Sie können einfach beenden, wenn das Moosgummiband zum Ende kommt, Sie können eine einzelne Perle anhängen und vernähen oder Sie stückeln – so wie ich – noch einen kleinen Baumstamm mit braunen Holzperlen an. Am Schluss wird jedenfalls vernäht und verknotet. Und die zweite Weihnachtsdeko ist auch schon fertig.
Lebkuchenmännchen als Weihnachtsdeko
Auch diese Idee ist mit Filz supereinfach umsetzbar. Zeichnen Sie sich eine Schablone eines Lebkuchenmännchens vor und schneiden Sie diese aus.
Tipp: Wenn Sie nicht gut zeichnen können, unsicher sind oder sich Ideen zur Detailgestaltung holen möchten, werden Sie im Internet schnell fündig. Wenn Sie nach Ausmalbildern suchen oder die Begriffe Scheren- oder Schattenschnitt einsetzen, kommen viele Vorschläge, die Sie ausdrucken und ausschneiden können.
Übertragen Sie die Schablone auf den Filz und scheiden Sie diesen doppellagig aus. Eine der beiden Seiten wird nun noch etwas dekoriert. Ich habe dafür ebenfalls Filz verwendet, und zwar selbst klebenden. Für die Augen, die Nase und die Knöpfe habe ich unseren Bürolocher verwendet, das hat wunderbar funktioniert. Sie können aber auch kleine echte Knöpfe aufnähen und Nase und Mund von Hand aufsticken. Die Dekostreifen an den Extremitäten können auch wellenförmig verlaufen oder im ZickZack liegen. Nähen Sie nun einmal rundum grob zusammen und füllen Sie alles mit etwas Füllmaterial.
Tipp: Verwenden Sie nicht zu viel Füllmaterial, da es sonst an den Seiten rausquillen könnte. Besonders gleichmäßig wird die Rundumnaht mit der Nähmaschine, aber eine Handnaht bringt etwas mehr Charme mit.
Christbaumschmuck
Eine besonders süße Idee sind selbst gebastelte Christbaumkugeln. Diese können natürlich auch abseits Ihres Baumes zum Einsatz kommen. Zum Beispiel an einem Türkranz.
Zeichnen Sie sich dazu einen Kreis in der gewünschten Größe vor. In meinem Fall hat der Kreis einen Durchmesser von 8 cm. Viel kleiner sollte er auch nicht werden, sonst wird es schwierig, die Motive zu gestalten. Übertragen Sie den Kreis nun auf hellblauen Filz.
Tipp: Sie können die beiden Kreise später Rücken an Rücken aneinanderkleben, falls diese frei im Raum hängen sollen und sich drehen können. In dem Fall finde ich es am Schönsten, wenn beide Seiten dasselbe Motiv aufweisen.
Ich möchte meine beiden Kreise an meinem neuen Türkranz als Weihnachtsdeko anbringen und habe mich daher für zwei verschiedene Motive entschieden: für das Reh und für den Pinguin. In jedem Fall benötige ich also zwei Kreise.
Um dem Ganzen einen winterlichen Touch zu verleihen, schneide ich zusätzlich einen weißen Kreis in derselben Größe aus und halbiere diesen mit einer gebogenen Linie. Die beiden Halbkreise klebe ich nun direkt auf die blauen Kreise auf, sodass eine Schneelandschaft entsteht. Im nächsten Schritt zeichne ich mir meine Motive vor und schneide diese aus.
Ich klebe meine Motive schichtweise auf die Kreise. Im Hintergrund bastle ich aus Filzresten noch kleine Bäumchen aus grünen Dreiecken und braunen Rechtecken und aus den Resten vom Zuschnitt fertige ich kleine Schnippel, die ich als Schneeflocken dazu klebe.
Was für eine süße Weihnachtsdeko-Idee! Ich glaube, davon muss ich mir noch ein paar mehr zaubern!
Wenn Sie möchten, können Sie nun die Motive noch wie bei einer Applikation nachsteppen. Dies ist jedoch nicht zwingend nötig. Wenn Sie die „Filzkugeln“ aufhängen wollen, legen Sie vor dem Zusammenkleben eine halbierte Schnur mit den offenen Enden nach innen zwischen die beiden Kugeln. Falls Sie keinen selbstklebenden Bastelfilz zur Verfügung haben und mit normalem Filz arbeiten, nähen Sie die „Filzkugeln“ einfach ringsum zusammen, so wie das Lebkuchenmännchen. Dann können Sie sie auch füllen, um ihnen etwas mehr Volumen zu geben.
Für meinen Weihnachtsdeko-Kranz habe ich nun all diese kleinen Ideen kombiniert und ich muss sagen: Ich bin ganz verliebt! Er ist noch viel schöner geworden als erwartet!
Viel Freude beim Nachnähen!
Die Zwirnpiratin
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