Wandgestaltung mit Farbe – Farbideen kombinieren & Wirkung
Sie wollen Ihr Wohnambiente auffrischen oder sind neu eingezogen und suchen nach einer Idee, die sich gut in Ihren zukünftigen vier Wänden machen würde? Wie Sie vielleicht bereits wissen, hat jede Farbe eine andere Wirkung auf die Raumgestaltung. Während klassisches Weiß für eigentlich alle Räume funktioniert, bieten sich Farben wie Orange oder Violett für komplett andere Gestaltungsmöglichkeiten an.
Rot, Grün, Blau und sogar metallische Töne sind nur einige der Farben, die Sie für Ihre persönliche Wandgestaltung nutzen können. Jede einzelne Farbe wirkt sich unterschiedlich auf das Wohnambiente aus, dazu gehören sowohl die Innenausstattung als auch die Position der Fenster und Lichtquellen, die Höhe der Wände und die Art des Bodens. Um zu verstehen, wie sich die farbige Wandgestaltung besonders harmonisch erzielen lässt, sollten Sie zuvor Bescheid wissen, wofür diese stehen und ob spezielle Töne für besondere Räumlichkeiten, wie zum Beispiel das Kinderzimmer, zum Einsatz kommen. Ebenso können Sie mit den Farben Ihre Raumgestaltung eine persönliche Note geben.
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Farben und ihre Wirkung
Maler nutzen Farben, um mit diesen Emotionen, Ereignisse oder Wahrnehmungen festzuhalten. Sie wissen, wie sie die einzelnen Töne verwenden müssen, um die Leidenschaft der abgebildeten Szene zu präsentieren. Diese Form der Verwendung können Sie problemlos für Ihre eigene Wandgestaltung nutzen, da jede Farbe ein anderes Gefühl vermittelt. Dass Farben das Gemüt deutlich beeinflussen können ist bekannt, doch nur wenige Menschen entfernen sich vom klassischen Weiß, obwohl sie ihrer Wohnung durch ein helles Gelb oder ein romantisches Violett einen ganz anderen Charakter verleihen könnten. Anhand der folgenden Auflistung erfahren Sie genau, wie unterschiedlich die Wirkung der einzelnen Farben ist:
1. Weiß: Weiß ist der Standard jeder Wohnung. Vor allem in Mietwohnungen müssen die Wände nach dem Auszug weiß gestrichen werden, damit diese wieder leicht und kostengünstig überstrichen werden können. Zudem sind Schäden an den Wänden leichter zu erkennen. Doch steht weiß in der Farbenlehre für mehrere Attribute:
- Reinheit
- Klarheit
- Ruhe
- Ehrlichkeit
- Leichtigkeit
- Vollkommenheit
Weiß ist unkompliziert und zugleich undurchschaubar. Zudem lässt der Farbton viel Licht in den Raum, wirkt erweiternd und kann dadurch kleinere Räume größer erscheinen lassen. Weiß lässt sich sehr gut zum Abgrenzen verschiedener Farben nutzen.
2. Blau: mit hellen Blautönen werden vor allem Kinderzimmer für Jungen gestrichen. Doch blau kann so viel mehr. Hier handelt es sich um eine kühle und zugleich raumerweiternde Farbe, die vor allem in helleren Tönen in vielerlei Räumen genutzt werden kann. Sie beruhigt und fördert die Konzentration und bietet sich daher für Bäder, Arbeits- und Schlafzimmer an.
3. Gelb: die beste Farbe für Räume, die nur wenig Tageslicht zur Verfügung haben. Sie wirkt einladend, strahlend und schon fast sonnig, je natürlicher der Gelbton ist. Wenn Sie sich für gelb als Deckenfarbe entscheiden, wirkt Ihr Raum noch heller als bei weiß. Die Wandgestaltung mit gelb eignet sich gut für Arbeitszimmer und Küchen, ebenso wie Flure.
4. Orange: Orangetöne sind etwas krasser als Gelbtöne, wirken aber dafür umso anregender und lebhaft, fast schon spaßig. Bietet sich gut für die Raumgestaltung in Richtung der Fenster an, da das Orange sonst zu dunkel wirken könnte, was den Raum einengen würde. Aufgrund der anregenden Wirkung wird der Farbton gerne für Wohnzimmer genutzt, seltener für das Bad.
5. Violett: violette Farbtöne sind etwas schwierig, da sie geheimnisvoll und schon ein wenig zwiespältig wirken. Dennoch werden der Farbe romantische, luxuriöse und unkonventionelle Attribute zugesprochen. Violett wirkt als Wandgestaltung nur gut in großen Räumen, rein als Akzent und sollte daher sparsam eingesetzt werden. Der äußerst moderne Charakter der Farbe lässt sich für einzelne Einrichtungsgegenstände wie zum Beispiel ein Elektrokamin nutzen.
6. Rot: Rottöne sind noch komplizierter in der Raumgestaltung, da sie schnell Licht schlucken und den Raum verkleinern können. Hierbei handelt es sich um eine aktive, leidenschaftliche Farbe, die häufig mit Romantik assoziiert wird. Ebenso erhalten Räume einen dominanten, sinnlichen und „feurigen“ Charakter voller Lebenskraft. Rot setzt besonders intensive Akzente und sollte daher nur für kleine Teilflächen angewendet werden, da es sonst erschlägt. Sehr gerne genutzt in Küchen!
7. Grün: grüne Farbtöne werden folgenderweise assoziiert:
- Ruhe
- Hoffnung
- Sicherheit
- Natur
- Leben
- Inspiration
- Frische
Das macht grün zu einem idealen Farbton für Ihre Wandgestaltung, aber nur wenn Sie ein helles Grün nutzen. Zu dunkle Varianten wirken nicht mehr ansprechend und verdunkeln Räume. Helle Töne dagegen beruhigen und werden deshalb häufig für Schlaf- und Wohnzimmer genutzt, damit der Kopf ausgeschalten werden kann.
8. Rosa: ja, auch rosafarbene Töne gehören hier dazu und werden wie helles Blau gerne für Kinderzimmer genutzt. Wenn ein kleines Mädchen auf dem Weg ist, entschließen sich viele Eltern für diese Farbe, da sie besonders mädchenhaft, unschuldig und süßlich wirkt. Seltener können helle Rosatöne im Stil einer Pastellfarbe für Wandabschnitte genutzt werden, aber nur wenn es sanft in einen Weißton übergeht. Dadurch wirkt der Ton eleganter.
9. Gold und Silber: Metallfarben sind besonders extravagant und müssen schon fast künstlerisch in die Raumgestaltung eingebunden werden, da die Wirkung sonst zu überladen wirkt.
Silber hat die folgenden Eigenschaften:
- modern
- kühl
- metallisch
Im Vergleich dazu Gold:
- klassisch
- strahlend
- üppig
Während Sie silberfarbene Aspekte effektiv für große Badezimmer, Flure und weite Räume nutzen können, sollte Goldfarbe niemals als ganze Wand gestrichen werden. Die Wandgestaltung mit Goldfarben sollte als Dekorelement, als Verzierung wirken. Muster werden gerne mit Gold genutzt.
10. Grau: grau wirkt neutraler als weiß, bringt sich aber gut in den Alltag ein. Sie ist sachlich, elegant, sehr puristisch und kann helle Farben in der Wirkung unterstützen. Am besten ist grau im Arbeitszimmer oder dem Wintergarten anzuwenden.
11. Braun und beige: erdfarbene Töne sind warm und fallen nicht zu stark auf, solange sie hell genug sind und der Kontrast nicht zu krass wirkt. Die Wandgestaltung mit diesen Farbtönen ist für eigentlich alle Wohnräume und die Küche möglich, doch sollten Sie im Bad auf diese Farben verzichten. Die beruhigende Wirkung ist sehr beliebt.
Tipp: Sie können Ihre Wände zwar auch in einem Schwarzton streichen, doch wirkt sich die unbunte Farbe im Vergleich zu grau und weiß auf lange Zeit häufig negativ auf das Gemüt aus, vor allem in der kalten Jahreszeit. Es spricht nichts dagegen, einzelne Teile der Wand schwarz zu streichen, doch sollten Sie auf großflächige Projekte verzichten und stattdessen eher ein dunkleres Blau oder Erdfarben nutzen.
Farbideen für die Wandgestaltung
Wenn Sie sich für eine neue Raumgestaltung entscheiden, sollten Sie die einzelnen Farben nicht nur entsprechend kombinieren, sondern dabei deren oben genannte Wirkung in die Planung einbeziehen. Diese ist abhängig vom Raum, denn ein Gelbton erzielt eine andere Wirkung bei einer hohen Decke als bei langen, engen Räumen mit wenig Licht. Farbmuster bezeichnen hierbei nicht die eigentliche Gestaltung wie zum Beispiel mehrere Streifen verschiedener Farben, sondern die grundlegenden Wechselspiele der Wand- und Deckenfarben miteinander.
Einzelfarben
Es ist recht einfach, einen ganzen Raum in Bezug auf die Wandgestaltung zu streichen. Hierfür sollten Sie nur auf einen Punkt besonders achten: der Boden muss immer dunkler wie die Wände und Decke sein, da die einzelnen Flächen sonst gegeneinander wirken. Helle, warme Farbtöne sorgen für Geborgenheit und Ruhe, während kalte wie Pastellblau dem Raum eine entspannende Note verleihen. Dunklere Bodenflächen vermitteln ein Gefühl der Sicherheit, da sie natürlich mit der gesamten Raumgestaltung wirken. Verzichten Sie darauf, den gesamten Raum in einer dunklen Farbe zu streichen. Der Raum wird dadurch stark verkleinert und könnte Unruhe verursachen.
Farbideen für Decken
Bei Decken gibt es zwei Farbmuster, die unterschiedliche Effekte haben:
- Decke dunkler als Wände: hohe Wände wirken dadurch niedriger, sorgen für eine gemütlichere, entspannende Wirkung
- Decke heller als Wände: für große Räume geeignet, sorgen für Gemütlichkeit, kleine Räume werden erhöht
Wenn Sie die Decke dunkler streichen, weitet sich der Raum zu den Seiten und die Decke wirkt näher. Je dunkler der Farbton ist, desto intensiver der Effekt. Sie erweitern dadurch effektiv die Räumlichkeiten und lenken von der Raumhöhe ab.
Akzente
Bei Akzenten müssen Sie auf die Farbauswahl achten. Wenn Sie zum Beispiel nur eine Wand streichen wollen, während der Rest weiß bleibt, sollten Sie kühle Farbtöne nutzen. Warme Farbtöne kommen dem Menschen immer entgegen und wirken dadurch zu stark, fast schon aufdringlich. Sie können unterschiedliche Farbtöne in großen Streifen nutzen, die senkrecht verlaufen. Dadurch wird dieser Effekt aufgelockert und Sie können es ruhig etwas bunter angehen. Waagerechte Streifen sind nicht zu empfehlen, da diese den Raum deutlich stauchen. Für die Wandgestaltung großer Räume, die einer Halle ähneln, sollten Sie Sockel in dunklen Farben streichen. Diese können ruhig deutlich hervorstehen, um die Wirkung zu intensivieren.
Spezielle Effekte
Je nach Einrichtung sollten ebenfalls unterschiedliche Farbideen angewandt werden. So bietet es sich an, kalte Farbtöne zu verwenden, wenn Ihre Einrichtung äußerst umfangreich und farbenfroh ist. Dadurch wirkt der Raum geordneter und nicht mehr so „zugestellt“. Bei vielen Möbeln empfiehlt es sich, geometrische Muster wie Quadrate, Dreiecke oder andere Formen für die Raumgestaltung zu nutzen, um einen künstlerischen Aspekt einzubringen. Weiß ist die beste Grundlage dafür, wenn Sie selbst intensive Farbtöne wie Rot, Orange oder dunkles Blau nutzen wollen. Streifen dagegen sind gut für Wände zu nutzen, von denen ein Teil frei liegt und so zu einem Blickfang wirkt. Sie besitzen einen sehr langen Flur? Dann sollten Sie hier Querstreifen verwenden, da diese die Höhe der Wände stauchen und so den Flur nicht mehr so ewig erscheinen lassen.
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