Frisch gewaschene Wäsche stinkt muffig? – 5 Tipps
Eigentlich sollte frisch gewaschene Wäsche aus der Waschmaschine einfach nur gut riechen. Meist tut sie das, aber immer häufiger hört und liest man, dass das nicht immer und überall so ist. Viele klagen über müffelnde Wäsche und einen unangenehmen Geruch, der direkt aus der Waschmaschine kommt.
Ich muss gestehen, dass mir in letzter Zeit ebenfalls ein unangenehmer Geruch im Hauswirtschaftsraum aufgefallen ist, immer nach dem Waschen von dunkler Wäsche, was mich etwas an meiner Nase zweifeln lies. Warum soll es nur nach dunkler Wäsche so riechen? Also habe ich mich schlau gemacht. Folgendes habe ich herausgefunden:
- Flüssigwaschmittel waschen nicht nur nicht so gut wie Pulver (bei vielen Tests erwiesen, unter anderem bei Stiftung Warentest), sie lagern sich auch in den Schläuchen der Maschine ab. Das wiederum ist ein super Nährboden für Bakterien.
- Dunkle Wäsche wird häufig mit Flüssigwaschmittel für schwarze Wäsche gewaschen. Um die dunkle Farbe nicht auszuwaschen, werden nur bis 40°C Waschgänge oder niedrigere genutzt. Das tötet die Bakterien nicht nur nicht ab, sie können sich noch wunderbar vermehren.
- Moderne Waschmaschinen mit Sparprogrammen nutzen wenig Wasser und niedrige Temperaturen. Wir sollen ja immer sparen und wir tun das auch immer brav, aber wie soll die Maschine je richtig sauber werden ohne heißes Wasser und ohne reichlich Wasser?
- Weichspüler, von allen geliebt, die nicht wissen, was drin ist. Das meist in großen Mengen enthaltene Rinderfett, ein Abfallprodukt aus dem Schlachthof, will wahrscheinlich niemand an der Wäsche haben. Es ist ideal für Weichspüler, denn es legt sich auf die Faser und macht sie so schön weich. Gleichzeitig wird die Faser so aber auch zur Brutstätte für Bakterien und dann müffelt es mit der Zeit.
Was kann man also gegen muffig riechende Wäsche tun?
- Mehrheitlich Waschpulver verwenden.
- Nach Möglichkeit Weichspüler weglassen.
- Möglichst viel 60 bzw. 90° Wäschen in der Maschine waschen
- Nur wenig Sparprogramme verwenden
- Waschmaschine reinigen
Inhalte
Waschpulver verwenden
Statt Flüssigwaschmittel Waschpulver zu verwenden, ist glaube ich, kein Problem. Sie waschen besser und sind häufig auch noch preiswerter. Bei weißer Wäsche haben sie den Vorteil, dass sie diese nicht vergrauen lassen. Flüssigwaschmittel tun das. Sie haben keine optischen Aufheller. Waschpulver verklebt auch den Einfüllschacht nicht so wie flüssige Waschmittel.
Waschpulver beseitigt die Ablagerungen in der Waschmaschine auch besser, bzw. lässt es diese erst gar nicht entstehen. Bei Flüssigmitteln entsteht in Verbindung mit Feuchtigkeit ein super Nährboden für Keime, Bakterien und Pilze. Da diese bei niedrigen Temperaturen nicht abgetötet werden, können sie sich extrem vermehren. Der Geruch ist ein deutliches Zeichen dafür.
Dunkle Wäsche sollte ohne optische Aufheller gewaschen werden. Dafür gibt es Feinwaschmittel. Meist wird auf der Packung direkt darauf hingewiesen.
Tipp: Zusätzlich kann Waschsoda genutzt werden. Das löst Schmutz aus der Wäsche und reinigt gleichzeitig die Maschine. Einfach einen Esslöffel zum Waschpulver dazugeben. Vorsicht bei empfindlichen (Kunst-) Fasern und Buntwäsche. Die Lauge kann dieses angreifen.
Weichspüler weglassen
Weichspüler macht die Wäsche weich, klar, aber es geht meist auch ohne. Ideal ist stattdessen die Verwendung eines Wäschetrockners. Der macht noch weichere Wäsche, auch ohne Weichspüler. Dabei wird zwar Energie verbraucht, aber dafür wird ja auch der Weichspüler ausgespart. Hat man keinen Trocknen, sollte man nur bestimmte Waschladungen mit Weichspüler waschen, z.B. Handtücher und Unterwäsche.
- Alternativ kann Essig (Essenz) genutzt werden. Auch der macht die Wäsche weich und schont noch dazu die Umwelt. Die Wäsche riecht auch nicht danach, bzw. verschwindet der Geruch beim Trocknen. Gleichzeitig werden so die Kalkablagerungen auf den Heizstäben vermieden.
- Zitronenschalen oder noch besser eine halbe, ausgepresste Zitrone in ein Stoffsäckchen packen und der Wäsche zugeben, macht ebenfalls weichere Wäsche und sorgt für einen angenehmen frischen Duft.
- Wer nur wegen dem Duft zum Weichspüler greift, kann sich auch ein Stück Seife zwischen die Wäsche legen. Dieses alte Hausmittel kannten schon unsere Urgroßeltern und es klappt auch heute noch wunderbar. Die Auswahl an Seifen ist riesig, so dass sicher jeder den passenden Duft für sich findet. Ich habe eine Mangoduftseife im Wäscheschrank liegen, der Geruch ist fantastisch fruchtig.
Einmal im Monat Kochwäsche
Mindestens einmal im Monat eine 95°C Maschine laufen lassen. Wer nicht genügend Wäsche zusammenbekommt, kann sie auch leer laufen lassen. Das klingt nach Verschwendung, hat aber durchaus einen Sinn. Handtücher, Wischtücher und ähnliches kann man bei 95°C waschen. Unterwäsche sollte man, aber die meiste ist nicht dafür gemacht. Wem es wichtiger ist, Keime abzutöten, als dass Unterwäsche nur schön ist, sollte darauf achten, dass sie mindestens bis 60°C gewaschen werden darf. Auch Bettwäsche sollte alle paar Wachgänge so heiß gewaschen werden.
Wenig Sparprogramme verwenden
Die Sparprogramme verbrauchen zwar weniger Energie und Wasser, aber sie haben eben auch den Nachteil, die Waschmaschine und die Wäsche nicht gut zu reinigen. Es gibt auch Sparprogramme für Zeiteinsparung, die Schnellprogramme. Die verbrauchen sogar mehr Energie, da sie in so kurzer Zeit die Wassertemperaturen erzeugen müssen. Das kostet deutlich mehr Energie. Besser ist, normale Programme zu nutzen. Wer eine „Wasser Plus Taste“ an seiner Maschine hat, sollte die auch benutzen. So wird die Wäsche richtig in der Waschmittellauge eingeweicht, das ist deutlich besser für sie.
Waschmaschine reinigen
Regelmäßig gereinigt werden sollten das Waschmittelfach, das Flusensieb und natürlich auch die Waschmaschine von außen. Viel Schmutzt sitzt unter dem Gummi am Rand der Waschtrommel. Dieser wird mit Neutralreiniger oder besser noch mit Zitronensaft geputzt. Anschließend die Maschine bei 90°C laufen lassen.
Das Waschmittelfach mit den Waschmittelresten kann mit der Zeit richtig schlimm aussehen. Schwarze Beläge, Waschmittelreste, die verkrusten und sich verfärben, müssen regelmäßig entfernt werden. Essigwasser oder Essigreiniger leisten da gute Dienste. Die Fächer lassen sich meist gut auseinandernehmen. Das ist günstig, denn so können die Teile besser gereinigt werden. Man weicht sie im Putzwasser ein und nach ein paar Minuten lässt sich die Verschmutzung gut ablösen. Am Ende die Teile mit klarem Wasser abspülen und wieder einbauen.
Auch das Flusensieb muss regelmäßig gereinigt werden, denn dort bildet sich häufig Schimmel. Weitere Informationen zum Reinigen des Flusensiebs finden Sie in unserem Artikel „Waschmaschine schleudert nicht mehr“.
Fazit – Wenn frisch gewaschene Wäsche stinkt
Sauberkeit ist ein wichtiger Punkt, wenn es um die Entstehung unangenehmer Gerüche der Wäsche und der Waschmaschine geht. Die regelmäßige Reinigung der Maschine und mindestens eine Heißwäsche im Monat sorgen dafür. Außerdem ist es besser, Waschpulver und kein Flüssigwaschmittel zu nutzen. Auch über die Verwendung von Weichspüler sollte nachgedacht werden. Es lohnt sich, Alternativen zu probieren.
Es ist erstaunlich, welche Veränderungen mit diesen Maßnahmen erreicht werden können. Meine Maschine war auf den ersten Blick sauber. Die Fettablagerungen im Inneren sind natürlich nicht sichtbar. Seit ich zumindest die Handtücher wieder heiß wasche, gibt es keine unangenehmen Gerüche mehr. Durch den regelmäßigen Besuch im Fitnessstudio kommen auch bei uns nur 2 Personen doch eine ganze Menge Handtücher zusammen, so dass ich mit Wischtüchern auf 1-2 Maschinen Kochwäsche pro Monat komme. Das hat mein Problem beseitigt, ohne Aufwand.
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