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Unterfaden verheddert sich in Nähmaschine – was tun?

Unterfaden in der Nähmaschine

Als Nähanfänger wird man leider sehr oft von den Tücken der eigenen Nähmaschine überrascht. Vor allem der Ober- und der Unterfaden spielen hier eine grundlegende Rolle. Der Unterfaden muss dabei im Inneren der Nähmaschine abgewickelt werden und kann sich aus diesem Grund auch leicht dort verheddern. Das führt zum berühmt berüchtigten „Fadensalat“ und einer verzweifelten Näherin. Da die Gründe dafür vielfältig sein können, schauen wir uns die bekanntesten Probleme – sortiert nach der Häufigkeit ihres Auftretens – gemeinsam an.

Talu Video-Tipp

Unterfaden verheddert sich – Ursachen

Richtig eingefädelt

Die Unterfadenspule befindet sich bei handelsüblichen Nähmaschinen entweder flach unter der Stichplatte oder in einer silbernen Spulenkapsel, bei der der Faden durch zwei Metallplättchen geführt wird. In beiden Fällen sollte stets überprüft werden, ob der Faden über den richtigen Weg eingefädelt wurde.

Nähmaschine Tutorial

Tipp: Überprüfen Sie nach dem Einlegen der Spule, ob sich der Faden mit leichtem Widerstand aus der Vorrichtung ziehen lässt. Ist er zu locker, entstehen Schlaufen und der ungeliebte „Fadensalat“.

Spule überprüfen

Auch das Aufspulen ist eine beliebte Fehlerquelle. Wird nämlich der Faden dabei nicht durch die Spannungsvorrichtung gefädelt, wird er zu locker aufgespult und bildet Schlaufen, die sich während des Nähvorgangs verheddern. Wenn Sie nicht sicher sind, spulen Sie den Unterfaden lieber noch einmal neu auf.

Unterfaden Tutorial

Nähfuß unten

Manchmal vergisst man nach dem Einfädeln, den Nähfuß wieder zu senken. Startet man in weiterer Folge den Nähvorgang, hat der Oberfaden keine Spannung und es entsteht – gemeinsam mit dem Unterfaden – ein Fadensalat.

Fadenspannung korrigieren

Da sich beide Fäden während des Nähens verhaken, führt auch die falsche Spannung des Oberfadens zu Problemen mit dem Unterfaden. Überprüfen Sie, ob der Faden richtig eingefädelt wurde, und beachten Sie dabei die Beschreibungen an der Oberseite der Nähmaschine. Auch hier kann durch leichtes Ziehen überprüft werden, ob der Faden genügend Spannung aufweist.

Unterfaden verheddert sich

Merke: Bei zu hoher Spannung am Oberfaden reißt als Erstes der Faden selbst. Bei zu geringer Spannung entstehen Schlaufen und die Fäden verheddern sich.

Stichplatte

Ein sehr unterschätzter Bestandteil der Nähmaschine ist die Stichplatte. War die Nadel bereits einmal defekt oder verbogen, könnte sie die Stichplatte direkt am Loch, an dem der Unterfaden durchläuft, beschädigt haben. Kleinste Metallsplitter führen bereits dazu, dass die Fäden nicht mehr reibungslos gleiten und sich dadurch verheddern. Schauen Sie sich die Stichplatte genau an und überprüfen Sie mit dem Handrad, ob die Nadel problemlos ein- und ausstechen kann.

Unterfaden in der Nähmaschine

Richtiges Garn

Billiges Garn hat die schlechte Eigenschaft, dickere und dünnere Stellen zu haben. Das führt dazu, dass es sich leichter verheddert und an gewissen Stellen – wie den Spannungsvorrichtungen – hängen bleibt. Außerdem fusseln minderwertige Garne öfter und können die Nähmaschine verschmutzen bzw. blockieren. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie sich lieber auf höherwertiges Garn beim Nähen verlassen.

Nähgarn

Kaputte Nadel

Auch eine verbogene Nadel kann dafür verantwortlich sein, dass sich der Unterfaden verheddert. Sie sticht nicht mehr an jener Stelle ein, an der der Oberfaden auf den Unterfaden treffen sollte und kann somit die notwendigen Schlaufen für eine funktionierende Naht nicht mehr bilden. Im Zweifelsfall sollte die Nadel getauscht werden.

Unterfaden prüfen

Tipp: Überprüfen Sie darüber hinaus, ob Sie die richtige Nadel für den jeweiligen Stoff verwenden!

Wenn die Maschine blockiert

Der unliebsame Fadensalat kann auch zu einer Blockade der Maschine führen. Das heißt, dass auch das Handrad nicht mehr gedreht werden kann. Was ist in so einer Situation zu tun?

Achtung: Ziehen Sie auf keinen Fall zu fest am Nähstück, sonst können wichtige Teile der Nähmaschine beschädigt werden.

1. Versuchen Sie den Fadensalat und das Nähstück mit einer kleinen Schere (z. B. einer Nagelschere) „freizuschneiden“.

2. Ziehen Sie leicht an einzelnen Fäden und versuchen Sie sie zu entfernen.

3. Drehen Sie an der Halterung der Nähnadel und versuchen Sie, diese aus der Halterung zu ziehen.

4. Tipp Öffnen Sie die Spulenkapsel und entfernen die Unterfadenspule.

5. Entfernen Sie die Stichplatte mithilfe eines kleinen Schraubenziehers.

6. Entfernen Sie alle überschüssigen Faden- und Stoffreste.

Bevor die Nähmaschine wieder in Betrieb genommen werden kann, machen Sie einige langsame Probenähte auf einem Stück Stoff, um sicherzugehen, dass das Problem behoben worden ist.

Ich wünsche Ihnen viel Glück und Geduld mit Ihrem Fadensalat, einem Teil des Nähens, der wohl einfach auch irgendwie „dazu gehört“!

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