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Tellerhortensie, Hydrangea serrata – Pflanzen und Pflege

Tellerhortensie pflegen

18Die Tellerhortensie ist fast eine Bauernhortensie, so eng ist sie mit dieser verwandt, und auch bei den Bauernhortensien gibt es Zuchtsorten mit tellerförmigen Blüten. Sie hat aber ihre Vorzüge, die Sie kennenlernen sollten.

Die Tellerhortensie erkämpft sich gerade eigene Popularität, weil sie filigraner und natürlicher wirkt als die großblumige Verwandte und Natürlichkeit in unseren Gärten immer mehr zum Trend wird und noch leichter zu pflanzen und zu pflegen ist:

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Besonderheiten

TellerhortensieFrüher wurde die Tellerhortensie (Hydrangea serrata) meist als Unterart der Garten- oder Bauernhortensie Hydrangea macrophylla eingestuft, mit Namen Hydrangea macrophylla var. serrata. Einige Forscher glaubten schon immer, dass sie eine eigene Art ist, 2004 wurde diese Einschätzung durch DNA-Untersuchungen bestätigt, seitdem heißt die Tellerhortensie selbstbewusst „Hydrangea serrata“. Optisch recht gut nachzuvollziehen, denn sie hat ein ganz anderes Blattwerk als die Hydrangea macrophylla, die Blätter sind schmaler und länger und sehen eleganter aus.

Die Blüten unterscheiden sich auch recht deutlich von denen der gewöhnlichen Bauernhortensien: Eine recht große Innenfläche wird von außergewöhnlich großen Scheinblüten umgeben, die oft nur vereinzelt stehen und so einen mehr oder weniger lockeren Kranz um die fertilen inneren Blüten bilden. Diese Doppelblüte hebt sich auch deshalb so sehr vom stereotypen Blütenball der Bauernhortensie ab, weil sie meist zweifarbig ist.

Die Tellerhortensie bleibt kleiner als die Bauernhortensie, in Wuchshöhe, Stängelstärke, Blattgröße und Blüte. Dabei wächst sie sehr kompakt bis in ca. einen Meter Höhe, diese Hortensie findet auch noch im kleinsten Vorgarten ihren Plätzchen.

Der für deutsche Gärtner interessanteste Unterschied zwischen Tellerhortensie und Bauernhortensie betrifft die Winterhärte: Bauernhortensien erreichen als erwachsene Pflanzen gerade so USDA-Winterhärtezone 6, Tellerhortensien werden als sicher für diese USDA-Winterhärtezone angesehen und sollen winterhärter als Bauernhortensien sein. Mit Winterschutz sollen sie sogar in USDA-Winterhärtezone 5 gedeihen, vielleicht Knospen oder Triebe einbüßen, aber wieder austreiben.

Tipp: Bisher wurden Eigenschaften genannt, die die H. serrata als gute Hortensie für deutsche Gärten qualifizieren, aber unter den Tellerhortensien verbirgt sich auch die wahre Super-Hortensie: Hydrangea serrata ‚Oamacha‘, Japanische Tee-Hortensie, die Nektar für Bienen und „Nektar für Buddha“ produziert, aus ihren Blättern wird nämlich ein köstlicher, natursüßer Tee gekocht.

Anpflanzen

Es hat noch einen Grund, dass die Tellerhortensie im kleinsten Vorgarten Platz findet: Sie hat sich als Unterbewuchs von Bäumen in Bergwäldern entwickelt, und dieser Unterbewuchs wächst einen Teil des Tages immer im Schatten, weil die Sonne am Berg schräg aufkommt.

Deshalb verträgt (und braucht) die Tellerhortensien noch mehr Schatten als die Bauernhortensien, deren Vorfahren sich als Unterbewuchs von Bäumen entwickelt haben, die in ebenen (Küsten-) Wäldern wachsen. Tellerhortensie können deshalb in die letzte schattige Ecke gepflanzt werden, in der noch nie eine Pflanze Blüten hervorgebracht hat.

Ansonsten funktioniert das Pflanzen einer Tellerhortensie wie bei jeder anderen Hortensie, hier im Kurzüberblick:

  • (Halb-)schattiger bis gelegentlich besonnter Standort
  • Nährstoffreicher, humoser Boden
  • Der Standort sollte ein wenig Windschutz bieten
  • Pflanzloch graben, das im Gesamt-Durchmesser doppelt so groß wie der Wurzelballen ist
  • Wenn der Boden verdichtet ist, sollte er an den Seiten und unten am Boden des Pflanzlochs aufgelockert werden
  • Wurzelballen gut wässern und einpflanzen, nicht tiefer als im Topf
  • Pflanzloch mit Erde füllen, angießen, nach ein paar Tagen ev. Erde nachfüllen
  • Die beste Zeit zum Pflanzen ist der Frühling, ab dann, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist

Tipp: Wenn Sie irgendwo bei einem Discounter kaufen, wo Pflanzen nicht mit botanischen Namen gekennzeichnet sind, können Sie bei einer jungen Hortensie mit Tellerblüten nicht immer sicher sein, ob es sich um eine Tellerhortensie oder eine Bauernhortensie handelt.

Tellerhortensien pflegen

Oft wird aber ein Sortenname angegeben, folgende Sorten gibt es nur bei Tellerhortensien:

  • Acuminata
  • Bluebird
  • Bluesky
  • Grayswood
  • Intermedia
  • Lanarth
  • Miyama-yae-murasaki
  • Rosalba
  • Tara
  • Veerle

Pflege

Die Tellerhortensie bekommt die gleiche Pflege wie Standard-Gartenhortensien, ist höchstens ein wenig leichter zufriedenzustellen:

  • Bis zum Einwurzeln sorgfältig feucht halten
  • Bei sommerlicher Hitze auf ausreichende Bewässerung achten, ev. morgens und abends gießen
  • Erde rund um die Wurzel mit Rindenmulch abdecken, speichert Feuchtigkeit und schützt im Winter.
  • Gedüngt wird mit Grünpflanzendünger NPK 7/3/6
  • Im Garten zu Beginn der Saison und zu Beginn der Blüte Langzeitdünger
  • Im Kübel in der Wachstumssaison ab Austrieb bis zu zwei Mal im Monat Flüssigdünger
  • Die langsam wachsenden Tellerhortensien müssen kaum beschnitten werden
  • Sie sollten vor allem als Jungpflanzen mit allen neuen Trieben und sogar mit den verwelkten Blüten in den Winter gehen
  • Im Frühjahr werden im Winter geschädigte Triebe entfernt
  • Und ggf. die alten Blüten entfernt, unter denen sich ab letztem Herbst die neuen Knospen entwickelt haben
  • Ordnungsfanatiker können verwelkte Blüten sofort bei Welke wegschneiden
  • Direkt nach der Blüte können Sie die Pflanze auch durch Schnitt formen, falls es einmal notwendig werden sollte
  • Ansonsten gilt für Beschnitt:
    • Wenn sich die Temperaturen im Spätsommer bei rund 15 °C einpendeln, beginnt die Knospenanlage für das nächste Jahr – jeder Trieb, danach beschnitten wird, kann im nächsten Jahr keine Blüte mehr tragen

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