Styropor und Styrodur entsorgen – alle Fakten im Überblick
In den vergangenen Jahren wurde medial immer wieder negativ über Styropor und Styrodur berichtet – insbesondere in Zusammenhang mit der Entsorgung der Dämmstoffe. Doch was steckt dahinter? Dieser Frage wollen wir in diesem Ratgeber nachgehen. Zudem erklären wir Ihnen detailliert, wie Styropor entsorgt werden muss!
Sucht man im Internet nach klaren, eindeutigen Hinweisen darauf, wie Styropor und Styrodur richtig entsorgt werden, findet man leider nur wenige übersichtliche Fakten. Die meisten Artikel beschäftigen sich mit der Novellierung der Abfallverzeichnisverordnung, die eine bestimmte Form der Dämmstoffe inzwischen als Sondermüll einstuft. Aus unserer Sicht liefern die Beiträge zwar viele wertvolle Informationen. Allerdings tut man sich als Laie ausgesprochen schwer, diese zu einem logischen, nachvollziehbaren Gesamtbild zusammenzufügen, um daraus ableiten zu können, wie die Entsorgung der Materialien tatsächlich (also praktisch) funktioniert. Deshalb haben wir uns entschlossen, Ihnen die wichtigsten Regelungen in diesem ausführlichen Ratgeber verständlich darzulegen, sodass Sie künftig genau wissen, wie Sie mit den Dämmstoffen in puncto Entsorgung verfahren müssen!
Inhalte
Materialien im Kurzporträt
Bevor wir uns damit beschäftigen, wie man Styropor und Styrodur richtig entsorgt, möchten wir Ihnen die Dämmstoffe ganz kurz vorstellen.
In beiden Fällen handelt es sich um Markennamen für Hartschaumplatten aus Polystyrol, einem Kunststoff. Diese Platten fungieren als Dämmstoffe, die mehrere positive Eigenschaften mit sich bringen: Sie gelten als verrottungsfest, preisgünstig und vielseitig einsetzbar. Zudem erbringen sie eine überdurchschnittliche Dämmleistung.
Auch ein kritischer Punkt, der für unsere weiteren Ausführungen nicht unerheblich ist, soll hier erwähnt werden: Die Hartschaumplatten werden unter vergleichsweise hohem Energieeinsatz aus Erdöl hergestellt und sind brennbar. Deshalb enthalten sie häufig ein Flammschutzmittel, das im Brandfall eine schnelle Ausbreitung des Feuers an der Fassade verhindern soll. Die bedeutendsten Beispiele für diese Flammschutzmittel sind Hexabromcyclododecan (HBCD) und Polymer-FR. Ersteres spielt in unseren weiteren Erklärungen eine wesentliche Rolle. Soviel zu den Gemeinsamkeiten von Styropor und Styrodur. Doch worin liegen die Unterschiede?
Styropor bezeichnet expandiertes Polystyrol (EPS), Styrodur hingegen ist der Name für extrudiertes Polystyrol (XPS). Details dazu können Sie sich in unserem separaten Ratgebertext „Der Unterschied von Styropor- und Styrodur-Dämmung“ anschauen. An dieser Stelle sei nur noch auf das optische Differenzierungsmerkmal der beiden Hartschaumplatten hingewiesen: Bei EPS kann man einzelne Perlen erkennen. Demgegenüber zeichnet sich XPS durch die gleichmäßige, geschlossene Schaumstruktur aus. Zudem werden Styrodurplatten vom jeweiligen Hersteller häufig durch Farbstoffe kenntlich gemacht.
Typische Einsatzbereiche
Auch diesen Abschnitt wollen wir knapp halten, da Sie detailliertere Informationen im oben angesprochenen Ratgeber erhalten.
EPS (Styropor) wird in erster Linie bei der Fassadendämmung (vor allem als WDVS – Wärmedämmverbundsystem) eingesetzt. Darüber hinaus kommt es als Dach- oder Trittschalldämmung sowie als Packstück zum Schutz von Waren zum Einsatz.
XPS (Styrodur) findet hauptsächlich in der Perimeterdämmung (Außendämmung von Kellerwänden) und der Flachdachdämmung von Umkehrdächern Anwendung.
HBCD und die neue Verordnung
Bis vor kurzem konnte man Polystyrol ohne weiteres als Kunststoff- oder gemischten Bauabfall entsorgen. Daraufhin wurden EPS und XPS geschreddert, mit anderen Abfällen vermischt und in einem zugelassenen Müllheizkraftwerk verbrannt. 2016 ist jedoch eine Novelle bezüglich der Abfallverzeichnisverordnung in Kraft getreten: Nunmehr gilt eine aus Polystyrol bestehende Wärmedämmung als gefährlicher Abfall, also Sondermüll – allerdings nur unter einer Voraussetzung: Sie muss das giftige, mittlerweile weltweit verbotene Flammschutzmittel Hexabromcyclododecan (kurz HBCD) enthalten.
Was genau ist HBCD?
HBCD soll im Brandfall eine schnelle Ausbreitung des Feuers an der Fassade verhindern. Laut Europäischer Chemikalienagentur gilt das Flammschutzmittel allerdings als „besonders besorgniserregend“. Im Detail: So lange HBCD in den Polystyrolplatten gebunden ist, stellt es keine Gefahr dar. Es kann jedoch bei Abrissarbeiten oder Bränden freigesetzt werden. Daraufhin reichert es sich in lebenden Organismen (Menschen, Tieren und Pflanzen) an, wo es beispielsweise die Entwicklung von Embryonen und Neugeborenen negativ beeinflussen kann. Zudem stehen mit HBCD versehene Dämmplatten im Verdacht, bei Bränden die Entstehung von hochgiftigen Dioxinen und Furanen, die Bewohnern und Feuerwehrleuten erheblichen Schaden zufügen können, zu begünstigen.
Wissenswert: Schon im Mai 2013 wurde HBCD unter der internationalen Stockholm-Konvention als POP (langlebiger organischer Schadstoff) eingestuft. Solche Stoffe dürfen auf der ganzen Welt weder hergestellt noch verwendet werden. Allerdings haben die Vertragsstaaten die Möglichkeit, vorübergehende Ausnahmen für die Nutzung von HBCD in Dämmplatten zuzulassen. Von ebendieser Möglichkeit hat die EU-Kommission Gebrauch gemacht. So ist es bislang noch nicht endgültig verboten, das kritische Flammschutzmittel in Dämmstoffen zu gebrauchen. Auch steht das endgültige Verbotsdatum noch nicht fest. Das Umweltbundesamt vermutet, dass die Herstellung bis August 2017 und der Verkauf bis Februar 2018 erlaubt sein werden. Aber: Seit August 2015 bedürfen HBCD-haltige Dämmstoffe einer Zulassung. Wer eine solche bekommen hat, können Sie der am 13. Januar 2016 erschienenen Veröffentlichung im Europäischen Amtsblatt entnehmen.
Interessante Broschur vom Umweltbundesamt: Häufig gestellte Fragen zu HBCD
Hinweis: In der Bundesrepublik Deutschland kam HBCD aufgrund des bevorstehenden Verbotes offenbar nur bis August 2015 zum Einsatz. Seither werden laut Auskunft des Industrieverbandes Hartschaum (IVH) unbedenkliche Stoffe – vor allem Polymer-FR – verwendet. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen hat das relativ neue Flammschutzmittel Polymer-FR günstigere Umwelteigenschaften als HBCD. Es gilt als unbedenklich.
Halten wir die ersten beiden (praktisch) wichtigen Fakten aus diesen Schilderungen (noch einmal) fest:
Fakt 1: Polystyrol mit HBCD ist als Sondermüll zu entsorgen. HBCD-haltige Styropor- und Styrodurprodukte dürfen also nicht mehr als Kunststoff- oder gemischter Bauabfall behandelt werden.
Fakt 2: Wer die Möglichkeit hat, sollte sich bei Dämmungen unbedingt für Produkte entscheiden, die Polymer-FR als Flammschutzmittel enthalten.
Kommen wir nun zum Hauptteil unseres Ratgebers: der Beantwortung der Frage, wie die praktischen Dämmplatten richtig entsorgt werden.
Styropor und Styrodur mit HBCD entsorgen
HBCD-haltiges Polystyrol muss man ab sofort in Sondermüllanlagen entsorgen. In ebendiesen Anlagen soll das schwer abbaubare Hexabromcyclododecan mittels spezieller Filter aus dem Rauchgas gezogen werden. Für diejenigen, die ihre HBCD-haltigen Polystyrolabfälle in zuständigen Sondermüllverbrennungsanlagen entsorgen (müssen), wird der Akt durch die Neuerung wesentlich teurer als bisher. Neben dem finanziellen Mehraufwand gibt es auch die Vorschrift, die Entsorgung lückenlos zu dokumentieren.
Aber: Trotz der neuen Einstufung kann EPS- und XPS-Abfall mit HBCD weiterhin auch in Müllheizkraftwerken verbrannt werden, wenn Letztere über eine entsprechende Genehmigung verfügen.
Daraus ergeben sich unsere Fakten 3, 4, 5 und 6:
Fakt 3: HBCD-haltiges Polystyrol muss in eine Sondermüllverbrennungsanlage gebracht werden.
Fakt 4: Die Entsorgung über die Sondermüllverbrennungsanlage ist teurer als die Beseitigung der Produkte in einem Müllheizkraftwerk.
Fakt 5: Die Entsorgung von HBCD-haltigem EPS oder XPS muss genauestens dokumentiert werden.
Fakt 6: In Müllkraftwerken darf HBCD-haltiges Polystyrol nur noch verbrannt werden, wenn die jeweiligen Kraftwerke über eine entsprechende Genehmigung verfügen.
Styropor und Styrodur ohne HBCD entsorgen
Für Polystyrolprodukte, die ohne das Flammschutzmittel HBCD auskommen und stattdessen unbedenkliche Mittel wie Polymer-FR enthalten, gelten dieselben Regelungen wie bislang. Diese seien im Folgenden beschrieben, damit Sie wissen, wie Sie HBCD-freies EPS und XPS entsorgen müssen.
Variante A) Einfache Styroporformteile, wie sie etwa als Verpackungsmaterialien bei Elektrogeräten oder Ähnlichem verwendet werden, können Sie in dem Geschäft zurückgeben, in dem Sie das jeweilige Produkt gekauft haben. Geschäfte sind inzwischen nämlich dazu verpflichtet, Verpackungsmüll vor Ort zurückzunehmen. Aus diesem Grund finden Sie in den Läden Sammelboxen für verschiedenste Abfälle, die durch Produktverpackungen zutage treten. Auch für Styropor stehen passende Behältnisse bereit.
Variante B) Alternativ entsorgen Sie kleinere Mengen EPS wie jeden anderen Plastikabfall auch: über den Gelben Sack beziehungsweise die Gelbe Tonne oder Wertstoff- beziehungsweise Recyclingcontainer.
Hinweis: Sowohl die Entsorgung im Geschäft als auch die Beseitigung via Gelbem Sack, Gelber Tonne, Wertstoff- oder Recyclingcontainer setzen voraus, dass die Styroporteile sauber sind!
Variante C) Kleine verschmutzte Styroporteile können Sie über den Restmüll entsorgen. Solche Teile keinesfalls in den Gelben Sack, die Gelbe Tonne oder Wertstoff- beziehungsweise Recyclingcontainer geben!
Variante D) Müssen Sie große Mengen EPS entsorgen, so bringen Sie das Material zu einem Wertstoff- beziehungsweise Recyclinghof. Auch sperrige Styroporteile, die nicht durch den Schlitz des Containers passen, können Sie dort abgeben. Aber: Wiederum ist diese Variante nur für saubere EPS-Abfälle zulässig.
Variante E) Bei großen Mengen an verschmutztem EPS müssen Sie eine Müllverbrennungsanlage aufsuchen.
Variante F) Styrodur – ob sauber oder verschmutzt – darf weder in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne noch in den Wertstoff- oder Recyclingcontainer. Kleinere Mengen entsorgen Sie im Restmüll. Für die Beseitigung größerer Mengen ist wiederum die Müllverbrennungsanlage aufzusuchen.
Aus alledem ergeben sich unsere Fakten 7, 8, 9 und 10:
Fakt 7: Kleine, saubere Styroporteile im Laden, Gelben Sack, der Gelben Tonne, dem Wertstoff- oder Recyclingcontainer entsorgen.
Fakt 8: Kleine, verschmutzte Styroporteile sowie alle kleinen (sauberen wie verschmutzten) Styrodurteile wandern in den Restmüll.
Fakt 9: Sperrige und große, saubere Styroporteile entsorgt man beim Wertstoff- beziehungsweise Recyclinghof.
Fakt 10: Große, verschmutzte Styroporteile und alle großen (sauberen wie verschmutzten) Styrodurteile sind zur Müllverbrennungsanlage zu bringen.
Kosten für die Entsorgung
Die Kosten zur Entsorgung von Abfall hängen von der Art und von seiner Reinheit ab. Diese Preise beziehen sich auf einen 5 m³ Container. Sie können je nach Region ca. 20% im Preis schwanken.
- Mischabfall: ca. 500 Euro
- Bauschutt (ohne Styropor): ca. 250 Euro
- Reiner Styropor ohne Flammschutzmittel: ca. 100 Euro
Was auf den ersten Blick so billig aussieht hat zwei Haken:
Reinheit
Der Styropor muss absolut rein sein. Selbst anhaftender Kleber wird von den Entsorgungsdienstleistern nicht akzeptiert.
Volumen
Die niedrige Raumdichte von Styropor erzeugt automatisch ein großes Volumen. Ein Container mit fünf Kubikmetern ist deshalb schnell gefüllt.
Problem Wärmedämm-Verbundsystem
Es gibt Anwendungsfälle, bei denen Styroporplatten nur lose verbaut und ebenso wieder entfernt werden können. Diese findet man vor allem in der Dachdämmung. Auch Kellerdecken können mit Styroporplatten durch Klammern oder Schrauben gedämmt werden. Der Großteil der Styroporplatten finden jedoch als Wärmedämm-Verbundsystem ihren Einsatz. Dies ist für die Entsorgung besonders problematisch.
Die Styroporplatten werden an die Fassade angeklebt und anschließend mit mineralischem Putz verkleidet. Damit kleben beidseitig Fremdstoffe an der Platte. Ein Verfahren zum Rückbau, bei welchem der Putz wirtschaftlich sinnvoll wieder von der Styroporplatte getrennt werden kann, existiert noch nicht.
Bei großen, homogenen Fassaden von Mehrfamilienhäusern könnte man sich diese Trennung vielleicht noch theoretisch vorstellen. Einfamilienhäuser, die aus den beliebten Baukästen aus Styropor-Schalungssteinen hergestellt werden, ist aber absolut keine Trennung beim Rückbau mehr möglich.
Darum wird der meiste im Hausbau verwendete Styropor als Mischabfall entsorgt werden müssen. Das ist teuer für den Hausbesitzer und schädlich für die Umwelt.
Weitere Faktoren
Die Wärmdämmung mit Styropor gerät zunehmend unter Kritik. Austretende Giftstoffe und die problematische Entsorgung machen diesen Dämmstoff zunehmend unbeliebt. Es ist zu erwarten, dass der Gesetzgeber die Entsorgungsbedingungen für Styropor weiter verschärft.
Styropor, das vor 1993 verbaut wurde, ist mit FCKW hergestellt worden. Dieses für die Ozonschicht schädliche Gas ist in den Poren des alten Styropors gebunden und tritt beim Verbrennen aus. Es darf deshalb nur in speziellen Müllverbrennungsanlagen entsorgt werden, die technisch in der Lage sind, das FCKW zu binden.
Gleiches gilt für Styropor, das mit HBCD als Flammschutzmittel angereichert wurde. Dieses Mittel ist erst seit 2014 verboten, so dass der größte Teil der neuen oder sanierten Gebäude mit HBCD-Styroporplatten verkleidet sein dürfte. Eine im Herbst 2016 in Kraft tretende Verordnung macht diese Platten damit zu Sondermüll, für den besonders hohe Kosten für die Entsorgung anfallen. Es ist zu erwarten, dass die Entsorger genaue Informationen über die anfallenden Styroporplatten einfordern und ihre Preise danach ausrichten.
Vorsicht beim Hauskauf
Die Tendenz der weiteren Entwicklung ist mehr als eindeutig: Das Entsorgen von Styropor und Styrodur welches als WDVS verbaut wurde, wird in Zukunft wesentlich teurer werden.
Die Haltbarkeit einer mit Styropor verkleideten Fassade wird mit ca. 25 Jahren angegeben. Es gibt Versuche, durch zusätzliche Dämmschichten die Wärmedämmung einer Fassade wieder herzustellen, ohne vorher das alte WDVS zu entfernen. Diese Ansätze sind bislang aber nicht ausgereift und verschieben das eigentliche Problem auch nur. Ein zehn bis fünfzehn Jahre altes Haus hat also seitens der Wärmedämmung bereits die Hälfte seiner Lebensdauer hinter sich. Auf den neuen Besitzer kommt deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Sanierungsmaßnahme zu, die erstaunlich teuer sein kann.
Beim Kauf eines Hauses sollte deshalb unbedingt auf die Art der verwendeten Wärmedämmung geachtet werden. Die Entsorgungskosten bei der Sanierung können eine böse Überraschung bergen. Wärmedämmungen auf mineralischer Basis, wie Stein- oder Glaswolle sind wesentlich einfacher zurück zu bauen und zu erneuern.
Fazit
Hier noch einmal alle zehn in diesem Ratgeber erarbeiteten Fakten im Überblick:
Fakt 1: EPS und XPS mit HBCD gelten als Sondermüll.
Fakt 2: Im Zweifelsfall schon jetzt Produkte mit Polymer-FR als Flammschutzmittel wählen.
Fakt 3: HBCD-haltiges Polystyrol muss man in eine Sondermüllverbrennungsanlage bringen.
Fakt 4: Die Entsorgung über die Sondermüllverbrennungsanlage ist relativ teuer.
Fakt 5: Die Entsorgung von HBCD-haltigem EPS und XPS muss genauestens dokumentiert werden.
Fakt 6: Müllkraftwerke kommen für die Verbrennung von HBCD-haltigem Polystyrol nur infrage, wenn sie über eine entsprechende Genehmigung verfügen.
Fakt 7: Entsorgen Sie kleine, saubere Styroporteile im Laden, Gelben Sack, der Gelben Tonne, dem Wertstoff- oder Recyclingcontainer.
Fakt 8: Befördern Sie kleine, verschmutzte Styroporteile sowie alle kleinen (sauberen wie verschmutzten) Styrodurteile in den Restmüll.
Fakt 9: Sperrige und große, saubere Styroporteile bringen Sie zum nächstgelegenen Wertstoff- beziehungsweise Recyclinghof.
Fakt 10: Große, verschmutzte Styroporteile und alle großen (sauberen wie verschmutzten) Styrodurteile müssen Sie zur Müllverbrennungsanlage transportieren.
Beachten Sie: In den verschiedenen Regionen gibt es zum Teil unterschiedliche Regelungen (auch hinsichtlich der Entsorgungskosten). Informieren Sie sich also über unsere grundlegenden Erklärungen hinaus unbedingt auch bei Ihrem örtlichen Müllentsorgungsbetrieb, um weitere Details zu erhalten.
Tipps für Schnellleser:
- Entsorgung von Styropor (EPS) und Styrodur (XPS) ist komplex
- Unterschiede bei Produkten mit und ohne HBCD
- HBCD ist gefährliches Flammschutzmittel
- Produkte mit HBCD gelten als Sondermüll
- Entsorgung via Sondermüll ist vergleichsweise teuer
- Besser Produkte mit Polymer-FR kaufen
- Produkte ohne HBCD sind hinsichtlich Entsorgung größen- und zustandsabhängig
- Kleines sauberes EPS: Geschäft, Gelber Sack, Recyclingcontainer
- Kleines verschmutztes EPS: Restmüll
- Großes sauberes XPS: Recyclinghof
- Großes verschmutztes EPS: Müllverbrennungsanlage
- Kleines sauberes oder verschmutztes XPS: Restmüll
- Großes sauberes oder verschmutztes XPS: Müllverbrennungsanlage
2 Comments
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wo kann man in München Styropor entsorgen .
Viele Entsorgungsstellen nehmen diesen Müll nicht mehr an.
Zum Beispiel die IRV München Riem , dort bringe ich meinen ganzen Abfall zum Entsorgen hin .
Auserdem war es ein Problem Grasnarben zu entsorgen.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Henrich
Hallo Herr Heinrich,
Es ist seit Oktober 2016 tatsächlich ein großes Problem geworden, Styropor zu entsorgen, da das enthaltene HBCD als Schadstoff zählt. Viele Müllverbrennungsanlagen nehmen somit Styropor nicht mehr an, da sie für die Verbrennung eine Sondergenehmigung benötigen.
Ich empfehle noch etwas mit der Entsorgung zu warten, bis sich die Entsorgungsunternehmen auf den neuen Umstand eingestellt haben.
Viele Grüße
Silvia – Talu.de-Team