Stundenglasmuster stricken – Anleitung mit Bildern
Von einem Stundenglasmuster haben Sie noch nie gehört? In dieser Anleitung erklären wir Ihnen, wie Sie das dreifarbige Muster mit dem ungewöhnlichen Namen stricken. Durch simple Streifen und einen kleinen Trick entstehen effektvolle Gittermuster in zwei verschiedenen Größen.
Ein dreifarbiges Muster hört sich sehr schwierig an? Probieren Sie einmal unsere Stundenglasmuster! In jeder Reihe stricken Sie nur mit einer Farbe und kommen ohne störende Spannfäden aus. Die Muster bestehen fast nur aus rechten und linken Maschen und sind daher für Anfänger gut machbar. Was Sie sonst noch wissen müssen, erklären wir Ihnen in dieser Anleitung.
Inhalte
Material und Vorbereitung
Für ein Stundenglasmuster benötigen Sie Wolle in drei verschiedenen Farben. Achten Sie darauf, dass die Lauflänge der Garne ähnlich ist. Diese Information finden Sie auf der Banderole. Verwenden Sie anfangs einfache Wolle ohne Effekte und von mittlerer Dicke, etwa Nadelstärke vier bis fünf. Mit einem solchen Faden gelingt das Muster leicht und entfaltet seine Wirkung schön.
Tipp: Verwenden Sie um eine Stärke dickere Nadeln als auf der Banderole des Garns empfohlen, damit das Gestrick nicht zu fest wird. Die Hebemaschen für die senkrechten Streifen müssen sich langziehen können.
Wählen Sie eine Farbe für das (bei uns dunkelblaue) Gitter aus. Diese nennen wir im Folgenden Farbe A. Die anderen beiden heißen B und C. Die einzelnen Fäden knoten Sie an, sobald Sie sie zum ersten Mal benötigen. Danach schneiden Sie das Garn nicht mehr ab, sondern lassen es hängen, während Sie mit einer anderen Farbe stricken.
Tipp: Sind Sie schon hinter das Geheimnis des Namens gekommen? Die Flächen in gleichen Farben sehen zusammen mit der senkrechten Strebe dazwischen und etwas Fantasie wie Sanduhren (Stundengläser) aus.
Sie benötigen:
- Mittelstarke Wolle in drei Farben
- Paar Stricknadeln in passender Stärke
Technik: Maschen abheben
Durch diesen einfachen Kniff entstehen die senkrechten Streifen. Heben Sie die Masche auf die rechte Nadel, ohne sie dabei abzustricken. Ist eine linke Hebemasche gefordert, liegt der Faden vor der Arbeit, bei einer rechten dahinter.
Kleines Stundenglasmuster
Das Muster wirkt aufwendig, besteht aber nur aus Streifen und abgehobenen Maschen. Die Maschenanzahl muss durch vier teilbar sein. Stricken Sie zuerst eine Reihe links in Farbe A, bevor Sie mit dem Muster beginnen.
Tipp: Für schöne Kanten können Sie zwei Randmaschen zusätzlich anschlagen und diese in Reihen mit ungerader Nummer rechts stricken und in geraden Reihen links.
So stricken Sie das kleine Stundenglasmuster:
1. Reihe (Farbe A): rechts stricken
2. Reihe (Farbe A): links stricken
3. Reihe (Farbe B): 1 Masche rechts abheben, 3 Maschen rechts stricken
4. Reihe (Farbe B): 3 Maschen links stricken, 1 Masche links abheben
5. Reihe (Farbe B): wie 3. Reihe
6. Reihe (Farbe B): wie 4. Reihe
7. Reihe (Farbe A): rechts stricken
8. Reihe (Farbe A): links stricken
9. Reihe (Farbe C): 2 Maschen rechts stricken, 1 Masche rechts abheben, 1 Masche rechts stricken
10. Reihe (Farbe C): 1 Masche links stricken, 1 Masche links abheben, 2 Maschen links stricken
11. Reihe (Farbe C): wie 9. Reihe
12. Reihe (Farbe C): wie 10. Reihe
Wiederholen Sie die zwölf Musterreihen immer wieder.
Auf der Rückseite erkennen Sie die Streifen, aus denen sich das Muster zusammensetzt.
Großes Stundenglasmuster
Dieses Muster folgt demselben Prinzip wie die kleine Version. Die abgehobenen Maschen überbrücken allerdings mehr Reihen und müssen sich stärker dehnen. Daher werden die Flächen sechseckig statt quadratisch. Schlagen Sie in Farbe A eine Maschenzahl an, die durch acht teilbar ist. Wie beim kleinen Muster können Sie zwei Randmaschen hinzufügen. Beginnen Sie mit einer Reihe linke Maschen, bevor Sie die Musterreihen stricken.
So stricken Sie das große Stundenglasmuster:
1. + 2. Reihe (Farbe A): rechts stricken
3. Reihe (Farbe B): 6 Maschen rechts stricken, 2 Maschen rechts abheben
4. Reihe (Farbe B): 2 Maschen links abheben, 6 Maschen links stricken
5. Reihe (Farbe B): wie 3. Reihe
6. Reihe (Farbe B): wie 4. Reihe
7. Reihe (Farbe B): wie 3. Reihe
8. Reihe (Farbe B): wie 4. Reihe
9. + 10. Reihe (Farbe A): rechts stricken
11. Reihe (Farbe C): 2 Maschen rechts stricken, 2 Maschen rechts abheben, 4 Maschen rechts stricken
12. Reihe (Farbe C): 4 Maschen links stricken, 2 Maschen links abheben, 2 Maschen links stricken
13. Reihe (Farbe C): wie 11. Reihe
14. Reihe (Farbe C): wie 12. Reihe
15. Reihe (Farbe C): wie 11. Reihe
16. Reihe (Farbe C): wie 12. Reihe
Diese 16 Reihen wiederholen Sie fortlaufend.
Die Streifen auf der Rückseite ähneln denen beim kleinen Muster, sind aber doppelt so breit.
Mögliche Variationen
1. Sobald Sie das Muster sicher beherrschen, können Sie mit der Wirkung von besonderen Garnsorten experimentieren. Testen Sie beispielsweise die Umrandung (Farbe A) in Flauschwolle.
2. Stricken Sie zweifarbige Muster, indem Sie Farbe B und C zusammenfassen. In diesem Fall entsteht das Gitter vor einfarbigem Grund.
2 Comments
Hallo Brigitte,
du brauchst den Faden nicht abzuschneiden. Verkreuze ihn einfach jedes Mal mit dem Arbeitsfaden, wenn du an der Seite ankommst, an der Faden A hängt.
Viel Spaß beim Stricken!
Liebe Grüße,
Jeanette
Hallo,
ich will das grosse Stundenglasmuster unbedingt stricken, es ist sooo hübsch! Meine Frage: muss ich Farbe A immer abschneiden oder kann es über die vielen Reihen nach oben mitgezogen werden?
Liebe Grüsse
Brigitte