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Anleitung: Steinteppich richtig verlegen & Tipps zum Reinigen

Steinteppich verlegen

Steinteppiche sind die ideale Lösung für viele Problemstellen am Boden. Doch auch, wenn es einfach edel aussehen soll, ist ein Steinteppich immer die perfekte und haltbare Wahl. Dabei ist es sogar einfacher einen Steinteppich zu verlegen als einen Fliesen- oder Natursteinboden. Sehen Sie selbst, gleich hier in der Anleitung.

Immer häufiger sehen Sie bei Bekannten oder aber im Baumarkt einen Steinteppich. Da kommt schnell der Wunsch auf, ebenfalls einen derartig natürlichen und doch elegant wirkenden Boden zu haben. Wüssten mehr Heimwerker, wie leicht es ist, einen Steinteppich zu gießen, wären die Vorräte in den Baumärkten wohl schon geplündert. In unserer Schritt für Schritt Anleitung führen wir Sie durch die Verlegung des Steinteppichs und zeigen Ihnen anschließend, wie der neue Boden mit der richtigen Reinigung lange so schön bleibt.

Talu Video-Tipp

Material und Vorbereitung

Das benötigen Sie:

  • Eimer
  • Maurerkübel
  • Rührquirl
  • Bohrmaschine
  • Maurerkelle
  • helle Lampe
  • Abziehbrett
  • Wasserwaage
  • Handschuhe
  • Schutzbrille
  • eventuell Mundschutz
  • Epoxidgrundierung
  • Epoxidharz
  • Quarzsand
  • Steinmischung
  • eventuell Aluleisten
  • Kantenschienen
  • Schablone

Steinteppich für viele Zwecke

Steinböden zum Gießen gibt es nicht nur in unterschiedlichen Steinarten, sondern auch in zahlreichen Farben und sogar Mustern. Auch die unterschiedlichen Körnungen tragen zur lebendigen und natürlichen Optik bei. Auf fast jedem Untergrund können Sie selbst einen Steinboden aus Kieselstein oder Quarz gießen. Der wichtigste Faktor ist dabei immer das gewählte Bindemittel, das bei den meisten Anbietern aus Epoxidharz besteht.

Ob Estrich, Beton, alte Fliesen oder sogar Gussasphalt, Steinteppiche verbinden sich mit der richtigen Vorbehandlung mit fast allem. Ein fester belastbarer Kunststoffuntergrund kann ebenfalls mit einem Steinboden belegt werden. Einige Hersteller bieten sogar Steinteppiche an, unter denen eine Fußbodenheizung verlegt werden kann. Das ist besonders für Steinteppiche in Bädern und Wellnesszonen sehr ideal. Dabei muss allerdings gesagt werden, dass diese Art von Steinboden ohnehin nicht so fußkalt ist, wie beispielsweise ein Fliesenboden.

Steinteppich verlegen

Steinteppich verlegen – nicht offenporiger Fußbodenbelag

Vielfach wird bei einem Steinteppich von einem offenporigen Fußbodenbelag gesprochen. Das ist allerdings nicht ganz richtig, denn die gerundeten Steine aus verschiedenen Naturmaterialien, werden mit einem Bindemittel zusammengehalten, das mitnichten offenporig ist. Meist handelt es sich um Epoxidharz, das später bombenfest die Steinchen zusammenhält, dabei aber selbst fast unsichtbar bleibt.

Tipp: Epoxidharz ist nicht lichtecht und die klaren Varianten werden bald gelb, wenn Sie der Sonne ausgesetzt sind. Darum sollten Sie im Außenbereich oder bei der Verlegung in einem besonders sonnigen Bereich PU-Verlegeharze statt Epoxid verwenden. Allerdings sollten Sie auch in diesem Fall zu der zweikomponentigen Variante der Bindemittel greifen, da sie robuster ist.

Dadurch ergibt sich auch der einzige Kritikpunkt, den Anwender haben könnten. Polyurethan oder Epoxidharz kann bei einigen Menschen Hautreizungen und allergische Reaktionen verursachen. Daher ist es besonders wichtig, sich bei dieser Arbeit selbst zu schützen. Wir weisen darum hier in der Anleitung ganz ausdrücklich auf die verschiedenen Schutzmöglichkeiten hin, damit Sie sich später nur an die einfache Verlegung des Steinbodens erinnern. Zumindest beim Anrühren sollten Sie eine Schutzbrille tragen, damit garantiert kein Spritzer dieser Masse in Ihre Augen gelangen kann. Wer an Atemwegserkrankungen oder Allergien leidet, sollte so wenig wie möglich einatmen. Ein Mundschutz ist daher mindestens zu empfehlen. Auf jedem Fall sollten Sie während der gesamten Arbeit spezielle Gummihandschuhe tragen, um die Hände vor dem Harz zu schützen.

  • Hände schützen
  • Augen vor Spritzern schützen
  • Mundschutz tragen und gut lüften

Handschuhe und Atemschutz

Anleitung: Kieselteppich

1. Grundierung

Je saugender ein Untergrund ist, desto besser muss die Grundierung sein, die unter einem Teppich aus Marmorkieseln aufgetragen wird. Das Harz, das in dem Bindemittel des Steinteppichs enthalten ist, wird sonst vom Untergrund aufgesaugt. Dann kann der neue Boden keine richtige Bindung eingehen. Die Kiesel werden sich dann bald lösen und im Raum herumkullern. Wenn Sie ein Bindemittel aus Epoxidharz verwenden, wie es meistens für diese Steinteppiche vorgesehen ist, dann sollten Sie auch eine entsprechende Epoxidgrundierung verwenden.

Tipp: Die meisten Hersteller von Steinteppichen bieten gleich das ganze Programm an benötigten Materialien an. Verwenden Sie möglichst auch die dazu passende Grundierung, wenn der Hersteller diese in seinem Programm hat. So stoßen sich die einzelnen Produkte nicht gegenseitig ab und gehen eine sichere dauerhafte Bindung ein.

In die noch nasse Grundierung sollten Sie etwas feinen Quarzsand einstreuen. Der sorgt später für eine noch bessere Verbindung der beiden Ebenen und verhindert das Verlaufen der Steinmasse. Verwenden Sie keine einkomponentigen Epoxidprodukte, da diese stärker ausdünsten. Außerdem sind viele dieser Produkte ab 2016 innerhalb der EU nicht mehr zugelassen.

2. Mischung

Lesen Sie bei diesen Produkten die Anleitung des jeweiligen Herstellers ganz genau. Es ist für den Erfolg sehr wichtig, dass Sie das Bindemittel aus den zwei Komponenten in genau der richtigen Menge zusammenmischen und dann wiederum die exakt richtige Menge Kiesel oder Quarz dazugeben. Mengen Sie die Steinteppichmischung gründlich durch. Prüfen Sie aber auch selbst nach, ob die Harzmenge wirklich ausreichend ist.

Je nachdem, ob Sie Kiesel, Quarz oder Marmorkies verwenden, kann es erforderlich sein, die Harzmenge zu erhöhen. Bei Kieseln aus verschiedenen Materialien wird meistens sieben Prozent Epoxid zugegeben, wohingegen bei Quarzen oft mindestens acht Prozent benötigt werden. Einige Arten von Marmor saugen jedoch das Harz teilweise auf und die Fachleute empfehlen darum eine Zugabe von zehn Prozent Epoxidharz bei diesen Materialien.

Alles Wichtige über Epoxidharzbeschichtung und die Kosten, die auf Sie zukommen, erfahren Sie hier: Epoxidharzbeschichtung

3. Schüttung

Die meisten Hersteller empfehlen eine Stärke von etwa sechs Millimetern für einen Steinboden. Wünschen Sie eine stärkere Schicht, müssen Sie auch eine sehr viel längere Aushärtezeit berücksichtigen. Sie sollten eine starke Neonlampe bereitlegen und beim Schütten des Teppichs immer wieder prüfen, ob der Boden wirklich eben ist. Ziehen Sie die Latte mit der Wasserwaage über den Boden und gleichen Sie verschiedene Stellen, die noch uneben sind, mit einem zusätzlichen Klecks der Steinmischung aus.

Wasserwaage

3.1. Muster im Steinteppich einarbeiten

Im Gegensatz zu einem Fliesenboden ist es bei einem geschütteten Steinboden sehr einfach, schöne Muster und dekorative Ergänzungen einzuarbeiten. Entweder legen Sie selbst ein Muster mit den entsprechenden Aluschienen aus oder Sie verwenden vorgefertigte Muster aus den gleichen Aluschienen. Diese haben kleine Befestigungsfüße, die Sie an den Untergrund nageln oder kleben können. Ist der Boden später erst einmal geschüttet, können die Schienen aber ohnehin nicht mehr verrutschen, daher reicht es oft aus, die Schienen zu kleben. Die Schienen lassen sich auch zu kleineren Bögen biegen, sodass sogar ein verschlungenes Monogram auf dem Boden des Eingangsbereichs möglich ist.

Tipp: Die vorgefertigten Muster aus Aluschienen sind häufig in jedem Baumarkt zu finden. Das bringt aber auch die Gefahr eines gewissen Einheitsbreis mit sich. Beispielsweise gibt es fast überall einen eigentlich sehr schönen großen Stern, der sich in einer Eingangshalle gut macht. Doch wenn jeder Nachbar den gleichen Stern auf dem Boden hat, wird die Sache etwas langweilig.

Durch die unterschiedlichen Farben, die mit den Schienen auf dem Boden voneinander abgegrenzt werden können, wirkt der Steinboden später wie ein echter Terrazzoboden. Der ist jedoch um ein Vielfaches teurer als der Teppich aus Kieselsteinen. Der Mustervielfalt setzt höchstens Ihre Vorstellungskraft eine Grenze und auch die kann noch durch vorgearbeitete Schablonen angefeuert werden. Es gibt sogar Hersteller, die Ihnen Ihr Firmenlogo als Schablone für den Steinbelag anfertigen. Dazu werden meist Kunststoffteile zurechtgefräst, in die das Gemisch aus Kieseln und Bindemittel dann eingegossen wird.

Tipp: Bei einigen Herstellern können Sie sogar Dekore bekommen, die auf einer Matte bereits aufgeklebt sind. Diese werden dann beim Verlegen des Steinbodens ausgelegt und rundherum mit der Kontrastfarbe ausgegossen. Das ist sicher die schnellste und einfachste Methode, um ein schönes Muster in den Steinbelag einzuarbeiten. Außerdem können Sie Ihren Steinteppich aber auch mit Fliesenmatten oder Glassteinchen dekorieren und kombinieren.

3.2. Steinboden auf der Treppe verlegen

Ganz ideal sind die Steinbeläge für Treppen. Dazu gibt es wiederum entsprechende Alukanten- und Alueckschienen, die ein Verrutschen des Bodenbelags verhindern. Die Schienen sind später kaum noch sichtbar, sorgen aber für einen perfekten Kantenschutz. Gerade auf alten Betontreppen oder gefliesten Treppen ist der Steinbelag zum Schütten die perfekte Lösung. Durch die geringe Aufbauhöhe werden die Maße der Treppe und die Stufenhöhe nicht allzu deutlich verändert und die Treppe bleibt sicher und bequem zu begehen.

Tipp: Ohne Schienen geht es nicht, wenn Sie die Treppe mit einem Steinboden belegen wollen. Die Steinteppiche sind an den Rändern und Übergängen sehr empfindlich und es können sich einzelne Steine herauslösen, denen dann bald weitere folgen.

Die gleichen Schienen, die Sie auch auf der Treppe für den Steinteppich nutzen, können Sie verwenden, um in der Küche eine passende Arbeitsplatte aus der Steinmischung herzustellen. Dadurch lassen sich auch perfekt geschwungene Bögen und Halbkreise als Arbeitsplatten basteln. Für die Lebensmittel verarbeitende Industrie gibt es spezielle Mischungen und Bindemittel, die Sie auch für eine Arbeitsplatte nutzen sollten.

Arbeitsplatte

4. Trockenzeit

Sie können einen zusätzlichen Porenverschluss mit einer weiteren Schicht klarem Epoxidharz durchführen. Das sollte aber erst nach der Trockenzeit erfolgen. Bedenken Sie dabei, dass der Boden durch diese Art von Klarlack auch ein wenig glatter wird. Doch in Feuchträumen, oder wenn Sie den Epoxidsteinboden in einer begehbaren Dusche verlegen wollen, sollten Sie diesen Porenverschluss unbedingt durchführen, um den Boden komplett abzudichten.

Bei einem Bodenbelag mit Epoxidharz ist die Trockenzeit nicht das gleiche wie die Aushärtezeit. Sie können die Fläche zwar in den meisten Fällen nach gut 24 Stunden wieder begehen, doch richtig ausgehärtet ist ein derartiger Steinboden erst nach etwa sieben Tagen. Schon nach zwei Tagen können Sie jedoch leichtere Möbel in den Raum stellen. Mit der ersten Reinigung sollten Sie allerdings bis nach der kompletten Aushärtezeit warten.

Pflege und Reinigung

Wichtig ist in erster Linie, dass der Reiniger frei von Lösungsmitteln ist, damit das Bindemittel zwischen den Kieseln nicht angelöst wird. Die meisten sanften PVC- oder Kunststoffreiniger eignen sich für die Reinigung des Steinteppichs. Bedenken Sie aber unbedingt, dass dieser während der ersten sieben Tage nach der Verlegung nicht gereinigt werden darf.

Steinteppich

Spezielle Reiniger für Steinteppiche enthalten häufig ätherische Öle, damit der Boden gut riecht. Sollten Sie einen derartigen Reiniger verwenden, dürfen Sie nur sehr wenig davon in lauwarmes Wasser geben. So sind die ätherischen Öle ausreichend verdünnt, um keine schädliche Wirkung für das Bindemittel im Steinteppich zu haben.

1. Feucht und warm

Ein normaler milder Bodenreiniger auf Seifenbasis ist für den Epoxidsteinboden die richtige Lösung. Der Boden verträgt nach der Aushärtezeit einiges an Wasser und darf daher komplett geflutet werden. Allerdings sollten Sie das Wasser nicht gerade kochend heiß auf den Steinboden schütten, denn letzten Endes ist auch Epoxidharz immer ein Kunststoff, der ein wenig anschmelzen kann, wenn er zu heiß behandelt wird.

2. Klarspülen und Trocknen

Im Gegensatz zu anderen Fußböden sollten Sie bei einem Steinboden die Seifenreste noch mit klarem Wasser entfernen. Mit einem Wischmob oder einem der anderen gängigen Bodenwischer geht das Reinigen schnell und einfach. Damit sich nach dem Reinigen keine Kalkränder auf dem schönen Steinboden ablagern, sollten Sie den Boden außerdem etwas nachtrocknen. Dafür sind Mikrofasertücher oder alte Handtücher gut geeignet. Der Boden muss nach dem Reinigen nicht vollkommen trocken werden, nur die Gefahr der Kalkränder soll gebannt werden.

Tipps für Schnellleser

  • Grundierung des Untergrunds
  • Steinmischung mit Epoxidharz anmischen
  • Steinmischung auf dem Boden verteilen
  • mit Latte und Wasserwaage ausgleichen
  • Muster oder Dekor mit Aluschienen einlegen
  • Treppen immer mit Eck- und Kantenschienen versehen
  • eventuell Deckschicht als Porenverschluss auftragen
  • Trocken- und Aushärtezeiten genau beachten
  • Reinigen erst nach sieben Tagen
  • sanfte Mittel beim Reinigen verwenden
  • Wasser nicht zu heiß für die Reinigung
  • mit klarem Wasser nachreinigen
  • Boden leicht abtrocknen verhindert Kalkränder

5 Comments

Ist der Steinteppich auch für die Terrasse geeignet, wo im Sommer die Sonne draufknallt und im Winter Frost herrscht? Bilden sich da keine Risse durch die Temperaturunterschiede?

Kann man bereits verlegten steinteppich am nächsten tag noch anbinden oder muss die zu belegende fläche in einem atbeitsgang durch verlegt werden. Ich stelle mir das schwierig vor, wenn ich mich nach dem verlegen im flur 24 stunden in einem zimmer aufhalten muss und dann erst wieder das haus verlassen kann.

Hallo Werner,

nach dem Anmischen des zu verarbeitenden Steinteppich-Materials muss dieses immer gleich, d.h. unverzüglich verarbeitet werden. Darum bitte immer nur so viel an Material anmischen, wie man zum Zeitpunkt der Steinteppich-Verlegung benötigt. Somit kann zu einem späteren Zeitpunkt weiteres Material angemischt und verarbeitet werden. Übrigens, je höher die Temperatur ist, desto schneller härtet der Steinteppich nach der unmittelbaren Verarbeitung aus. Sollten Steinchen oder dergleichen hochstehen oder sich Löcher bilden, dies bitte sofort glätten. Denn ein Ausbessern am nächsten Tag ist nicht mehr möglich. Nach ungefähr 12 Stunden ist der Steinteppich vorsichtig begehbar und nach vier bis sieben Tagen ist dieser dann voll belastbar. Wir hoffen wir konnten etwas weiterhelfen.

Beste Grüße,
das Team von Talu.de

Ihr habt die Frage von Werner nicht beantwortet. Er fragt nach „Anbinden“ und nicht nach der Topfzeit.
Also könnte man einen Teil des Raumes heute und den anderen morgen oder gar erst in 2 Wochen verlegen und die Kante „anbinden“?

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