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Polyester färben: 3 Ideen im Test mit DIY-Anleitung

Polyester gehört zu den am häufigsten verwendeten Synthetikfasern zur Herstellung von Kleidungsstücken und ermöglicht intensive Farbtöne. Mit der Zeit verliert das Material aber leider an Farbe und ab diesem Zeitpunkt kommt häufig die Frage auf, ob der Stoff gefärbt werden kann. Diese Frage ist berechtigt, da es sich um einen synthetischen Kunststoff handelt. Im Grunde ist Polyester Plastik und man sollte ein paar Dinge beachten. So können Sie Polyester färben.

Hosen, T-Shirts, Pullover, Handschuhe, Socken und selbst Baby-Kleidung wird zur heutigen Zeit häufig aus Kunststoffen wie Polyester hergestellt. Diese haben die Eigenschaft, sich ohne hohen Aufwand verarbeiten und reinigen zu lassen. Sie sind leicht an der Haut, verfügen dafür aber nur über eine schlechte Luftzirkulation. Der Grund hierfür ist die Oberfläche, da es sich bei Polyester an sich nur um Plastik handelt, wodurch sich Sauerstoff staut. Das ist ein Problem, wenn Sie Polyesterstoff färben wollen, da herkömmliche Methoden aufgrund der Struktur nicht funktionieren. Mit den passenden Ideen können Sie Ihre alte Kleidung aus Polyesterstoffen auffrischen.

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Polyester färben: 3 Ideen

Polyester färben ist nicht einfach. Bei dem Kunststoff handelt es sich um ein Polymer, das klassische Textilfarbe nicht aufnimmt und sogar geschützt vor Naturfarben wie Beeren oder Tinte ist. Doch verlieren Polyesterstoffe schnell viel Farbe, vor allem wenn sie häufig gewaschen werden. Ist das der Fall, wünsche viele Menschen das Polyester zu färben und sich auf diese Weise wieder an den eigentlichen oder komplett neuen Farbtönen zu erfreuen. Aufgrund der Eigenschaften des Stoffs sind die effektiven Methoden zum Färben leider stark begrenzt.

Was zu beachten ist

Dennoch finden Sie weiter unten drei Ideen, die genau auf dies Problemstellung eingehen und mögliche positive Erfolge bringen. Achten Sie dabei aber immer auf die folgenden Punkte:

1. Hinweis Ziehen Sie sich unbedingt Schutzkleidung an, darunter Handschuhe, lange Kleidung und eine Schutzbrille. Die verwendeten Methoden zum Färben von Polyesterstoffen können stark auf der Haut oder anderer Kleidung haften und durch die passende Schutzkleidung verhindern Sie das. Zudem sollten Sie niemals Kleidung als Schutzkleidung tragen, die Sie noch gerne anziehen. Die verwendeten Farben sind wirklich hartnäckig.

2. Hinweis Das beste Ergebnis erzielen Sie bei allen Methoden, wenn Sie von hell auf dunkel färben. Gerade wenn Sie Polyester färben ist das wichtig, da das Ergebnis sonst nur schwach bis kaum bemerkbar ist.

3. Hinweis Beachten Sie, dass manche Polyesterstoffe einfach überhaupt keine Farbe aufnehmen und aus diesem Grund schlichtweg dafür ungeeignet sind. In diesem Fall lohnt es sich mehr, wenn Sie das Kleidungsstück upcyclen und so noch weiterverwenden können.
Polyester färben ist nicht einfach und Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass die weiter unten folgenden Ideen funktionieren können, aber kein Garant für Erfolg sind. Gerade komplizierte Muster sind schwierig umzusetzen, da sich die Farben nicht konkret auf einen Teil des Stoffes einsetzen lassen. Hierbei kommt es aber ebenfalls darauf an, wie die Stoffe die Farbe aufnehmen.

Tipp: Falls Sie Stoffe aus einem Polyestergemisch, zum Beispiel mit Baumwolle, färben wollen, können Sie bekannte Färbemethoden wie Naturfarben verwenden. Zwar werden dadurch die Polyesterfasern nicht, dafür die Baumwolle gefärbt, was je nach Verteilung der Fasern für einen einzigartigen Effekt nach dem Vorgang sorgen kann.

Polyesterfarben verwenden

Ja, es gibt spezielle Textilfarben, die für Polyester genutzt werden können. Sie sind in ihrer Struktur auf die Verwendung mit dem Polymer ausgelegt und sorgen für intensive Farbergebnisse, solange Sie keine speziellen Muster oder andere Dekore benötigen. Gerade große Flächen können sehr gut mit dieser Methode gefärbt werden, da die Farben über ein Wasserbad in das Material eingearbeitet werden. Die Polyesterfarben erhalten Sie von Marken wie iDye Poly, die pro Flasche etwa fünf Euro kosten und sich für eine Anwendung anbieten. Eine Packung reicht für etwa 125 Gramm Polyester zum Färben aus. Dabei können Sie aus einer großen Palette an Farben wählen.

Neben der Farbe benötigen Sie zudem:

  • Kochtopf aus Edelstahl oder Ton
  • ein Utensil zum Umrühren

Stoff färben

Zum Umrühren können Sie entweder einen klassischen Kochlöffel oder zum Beispiel einen Bambusstock oder ein Stäbchen aus dem China-Restaurant nutzen. Achten Sie darauf, dass Sie nach dem Färben den verwendeten Topf nicht mehr für die Zubereitung von Speisen verwenden sollten. Es können sich problemlos Überreste der Farbe im Kochtopf befinden, die sich negativ auf Ihre Gesundheit auswirken können. Sobald Sie ausreichend Farbe und die Utensilien bereit haben, können Sie mit dem Polyester färben beginnen:

1. Schritt: Beginnen Sie damit, das Wasser für den Färbeprozess vorzubereiten. Dafür stellen Sie den Kochtopf auf den Herd und füllen diesen mit ausreichend Wasser, damit der zu färbende Stoff komplett bedeckt ist und leicht umgerührt werden kann. Je mehr Wasser zur Bewegung im Topf zur Verfügung steht, desto besser.

Farbe hinzugeben

2. Schritt: Entnehmen Sie nach dem Befüllen den Stoff und schalten Sie die Herdplatte an. Nun wird die Farbe direkt in den Topf gegeben und je nach Produkt enthält die Packung einen Farbintensiverer, der ebenfalls ins Wasser gegeben wird. Der Intensiverer sorgt dafür, dass der Farbton noch stärker zur Geltung kommt, selbst wenn Sie etwas mehr Wasser für Ihren Stoff benutzen müssen. Vermischen Sie die Farbe und den Intensivierer so gut wie möglich, bis eine Flüssigkeit ohne Klumpen entsteht. Passen Sie schon hier drauf auf, sich nicht an der Flüssigkeit zu verbrennen. Die Herdplatte muss nicht so hochgestellt werden.

Polyester färben

3. Schritt: Geben Sie den Polyesterstoff oder das Kleidungsstück in den Topf und rühren Sie weiterhin gut um. Kochen Sie die Mischung zusammen mit dem Stoff für einen kurzen Moment auf. Stellen Sie danach den Herd so ein, dass das Farbbad nur siedet und die Gefahr auf ein Anbrennen des Polyesters verhindert wird. Die maximale Höchsttemperatur sollte 60°C betragen, damit Sie nicht aus Versehen den Stoff anschmoren. Lassen Sie diesen nun für mindestens eine halbe Stunde im Farbbad, damit die Farbe so gut wie möglich einziehen kann, ohne sofort von den Fasern abgestoßen zu werden. Rühren Sie während der gesamten Wartezeit immer wieder um, damit der Stoff in Bewegung bleibt und auf diese Weise an allen Stellen Farbe abbekommt.

4. Schritt: Im nächsten Schritt müssen Sie darauf achten, nicht alles voll zu spritzen. Entnehmen Sie den Stoff aus dem Topf und wringen Sie ihn vorsichtig aus. Danach geben Sie den Stoff oder das Kleidungsstück in die Waschmaschine und schalten diese an. Vergessen Sie nicht, ebenfalls Waschmittel in die Maschine zu geben, um überflüssige Farbe zu entfernen.

T-Shirt färben

5. Schritt: Abschließend wird der Stoff zum Trocknen aufgehängt. Wenden Sie nicht den Trockner dafür an, da sich die Farbe sonst verflüchtigt. Warten Sie mit dem Tragen, bis der Stoff komplett trocken ist. So verhindern Sie mögliche Farbflecken auf Ihrer Haut.

Das Beste an dieser Methode ist die Möglichkeit, Farben miteinander zu einem gewünschten Farbton zu mischen. Hierfür müssen Sie einfach nur die verschiedenen Töne miteinander mischen und sich dabei am klassischen Farbkreis orientieren. Falls Sie zum Beispiel eine schwarze Farbe vertiefen wollen, sollten Sie noch etwas blau, grün oder rot hinzugeben. Das intensiviert das Schwarz. Egal für welchen Farbton Sie sich entscheiden, mit ein wenig Geduld aus Experimentierfreude können Sie Ihren gewünschten Ton umsetzen.

Möchten Sie wissen, wie man tolle Batik-Effekte beim Färben von Polyester erzielen kann? Hier finden Sie unsere Anleitung: Batik-Anleitung.

Tipp: Auf das Färben in der Waschmaschine mit speziellen Polyesterfarben sollten Sie auf jeden Fall unterlassen, da das Ergebnis nicht befriedigend genug ausfallen wird. Aufgrund der Struktur des Stoffes kommt es hier nur zu Flecken.

Stoffmalstifte

Eine deutlich einfachere Methode, deren Ergebnis nicht so intensiv wie die oben genannten Polyesterfarben wird, sind Stoffmalstifte von Herstellern wie Rayher oder Marabu. Diese kosten pro Stück zwischen zwei und zehn Euro und sind in verschiedenen Dicken, Farben und Spitzenformen erhältlich. Bei diesen handelt es sich um Filzstifte, die mit einem Farbstoff gefüllt sind, der das Schreiben und Bemalen von Polyesterstoffen ermöglicht. Im Gegensatz zu den oben genannten Farben haben sie bestimmte Vorteile:

  • mehrere Farben zusammen nutzbar
  • Muster, Bilder und Sprüche können aufgemalt werden
  • Flecken und Verschmutzungen sind sehr selten
  • können sogar von Kindern benutzt werden

Textilstifte

Trotz dieser Vorteile besteht leider der große Nachteil, dass nicht jeder der Stifte gut auf dem Stoff wirkt. Zudem können Sie hiermit keine großen Flächen auf einmal färben. Angewandt werden Sie wie folgt:

  • Polyesterstoff gründlich reinigen
  • gut durchtrocknen lassen
  • Stiftdeckel öffnen
  • Stift auf Feuchtigkeit prüfen
  • bei Trockenheit ganz kurz die Spitze in Wasser tauchen
  • abtrocknen
  • danach wie gewünscht anwenden

Je nach verwendetem Stift muss das Ergebnis festgebügelt werden. Die typische Temperatur hierfür beträgt 40°C, doch ist das nicht bei allen Stiften notwendig. Achten Sie beim Malen mit den Stiften vor allem darauf, den Stoff immer etwas zu strecken, damit Sie nicht aus Versehen versuchen, Falten oder Knicke zu bemalen. Auf diesen funktionieren die Stifte nur wenig. Falls Sie mit den Stiften Farben mischen wollen, müssen Sie darauf leider verzichten, da es sich nicht um mischbare handelt.

Siebdruck

Polyester färben ist nicht nur durch die Verwendung von Farbe möglich, sondern Drucke. Da herkömmliche Drucke auf Polyester nicht halten, müssen Sie in diesem Fall auf einen professionellen Siebdruck setzen, der bei einer Vielzahl von Anbietern in Deutschland zu finden ist, selbst für den privaten Kunden. Der größte Vorteil an dieser Methode ist die hohe Qualität, denn Sie können fast alles drucken lassen, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Für die Qualität müssen Sie aber leider etwas tiefer in die Tasche greifen und in vielen Fällen sogar eine größere Menge an fertigen Produkten abnehmen. Dafür können neben klassischen Farbtönen die folgenden Varianten zum Einsatz kommen:

  • Neonfarben
  • Glitzerfarben
  • metallische Farbtöne
  • Trendfarben

Siebdruck

Beim Siebdruck ist das Ausbluten ein großes Problem, was Sie unbedingt beim Bestellen eines Drucks in Betracht ziehen sollten. Unter dem Ausbluten wird ein Nebeneffekt verstanden, bei dem die Druckfarbe verläuft und sich mit verschiedenen Farbtönen vermischt. Vor allem an den Rändern ist das ein typisches Problem. Wählen Sie bei der Bestellung eines Drucks unbedingt zusätzliche Elemente aus, um das zu verhindern. Der typische Aufbau eines Drucks ohne Gefahr auf das Ausbluten wie folgt:

  • Sperrschicht
  • Vordruck
  • Deckfarbe

Auf diese Weise werden alle Schichten fixiert und können nicht ineinander verlaufen, wodurch es einfach ist, den Druck zu verwirklichen. Ein solcher Druck auf eigene Faust ist nicht möglich, wenn Sie nicht die Erfahrung und das Equipment zur Verfügung haben. Es ist empfehlenswert, verschiedene Anbieter zu vergleichen, um den für Sie besten Preis für den Siebdruck zu finden und somit das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Zur heutigen Zeit müssen Sie nicht einmal so lange warten, bis der Druck fertig ist.

Tipp: Eine Alternative zu dieser Idee ist das Aufnähen anderer Stoffe auf das Polymer, um die Farbe zu verändern. Auf diese Weise können Sie schnell größere Flächen im gewünschten Farbton „färben“ und den entsprechenden Stoff sogar weiter bearbeiten, ganz nach Ihren Vorstellungen.

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