Nähen aus Stoffresten | Anleitung und Ideen
Bei unseren Nähprojekten fallen jedes Mal Stoffreste an. Bestimmt ist das bei Ihnen auch der Fall. Wir haben uns daher überlegt, wie man solche Reste sinnvoll verwerten kann. Einerseits können gerade kleinere Reste zum Füllen bei anderen Projekten verwendet werden. Andererseits sind die Motive der Stoffe oft so schön, dass es schade wäre, diese zu verstecken. Vier unserer Lieblingsideen zur Resteverwertung stellen wir heute vor. Die Ideen sind schnell und einfach umsetzbar und machen richtig Spaß.
Inhalte
Nähen aus Stoffresten
Ärmel und Applikationen
In unserem Beispiel wurden Jerseyreste verwendet. Sie können natürlich auch Webstoffe verarbeiten, wenn es zu Ihrem Projekt passt.
Wir hatten noch Stoffreste von diesem farbenfrohen Jerseystoff mit Katzenmotiv, die zu viel waren, um sie zu entsorgen, aber auch zu wenig, um ein vollständiges Kleidungsstück zu nähen. Ein Loop wäre sich vielleicht noch ausgegangen. Für die Resteverwertung sind sie daher perfekt geeignet.
Weil im Motiv so viele Farben vorkommen, haben wir uns einfach einen Unistoff in fröhlichem Gelb ausgesucht und aus dem restlichen Katzenstoff die Rückenseite sowie die Ärmel eines Shirts zugeschnitten. Die Vorderseite haben wir aus dem Unijersey zugeschnitten und diesen mit den (weiteren) Reststücken aus dem Katzenstoff verziert.
Und zwar haben wir verschiedene Applikationen angebracht.
Eine Katze war auf dem letzten Stückchen noch vollständig vorhanden, darum haben wir sie großzügig ausgeschnitten und direkt appliziert. Die zweite Applikation besteht aus mehreren (absichtlich) ungenau ausgeschnittenen Kreisen, die in drei Schichten übereinandergelegt und appliziert wurden.
Die Nähte sind ebenfalls mit Absicht nicht so genau und gleichmäßig, weil ein zufälliger Chaos-Effekt gewollt ist. Das ist gar nicht so einfach, wenn man gewohnt ist, sauber und regelmäßig zu arbeiten. Um den Effekt zu verstärken, wurde im Nachgang noch kreuz und quer darübergesteppt.
Halskette aus Jersey
Und wieder sind ein paar Reste von beiden Stoffen verblieben, die wir weiterverarbeitet haben. Zuerst haben wir den Unifarbenen Jersey in etwa 3 cm breite Streifen mit mindestens 55 cm Länge geschnitten und ihn anschließend in die Länge gezogen, sodass diese „Jerseynudeln“ entstanden sind.
Die Enden haben wir zusammengelegt und vernäht, sodass aus den Nudeln Kreise wurden, die wir übereinandergelegt haben. Die Nähte liegen dabei alle zusammen.
Wir haben ein weiteres Reststück, in diesem Fall dunkelblauen Jeansjersey, beidseitig nach innen gefaltet, sodass keine offenen Kanten zu sehen waren und diesen dann mehrfach um die Nahtstelle gewickelt.
Das Ende haben wir eingeschlagen und mit einem Leiterstich von Hand festgenäht.
Varianten
Statt Jeansjersey können hier auch weitere Jerseynudeln verwendet werden. Es können auch schmälere Nudeln sein und dafür mehr als vier, gerne auch in verschiedenen Farben und längen. Kontrastfarben machen sich dabei besonders gut. Auch die Zugabe von Zierbändern oder Perlenketten kann das Ergebnis noch verschönern.
Armbänder aus Jersey
Dem gleichen Prinzip wie bei der Jersey-Halskette folgend haben wir auch für unsere Armbänder Jerseynudeln erstellt. Wobei wir hier nur etwa 1 bis 1,5 cm breite Streifen geschnitten haben.
ACHTUNG
Jersey rollt sich üblicherweise unter Zug eher in Richtung Motivseite, daher haben wie unsere Motivstreifen rechts auf rechts zusammengelegt, abgesteppt und gewendet.
Auf die Jerseynudeln können nun beliebig Perlen, Anhänger und Verschlüsse gefädelt werden. Ist die Nudel zu dick zum Einfädeln, können Sie ein Ende auch etwas ausdünnen.
Legen Sie das Armband dann so an Ihr Handgelenk, wie es Ihnen gefällt und wickeln Sie die Jerseynudel beliebig oft herum. Die Enden sollten dann in eine Länge gekürzt werden, in der sie noch zusammengenäht werden können. Dann werden die Enden einfach links auf links zusammengesteckt und abgesteppt. Alternativ können Sie auch einfach die Enden verknoten, aber genäht sieht es schöner aus.
Untersetzer
Als letzter Tipp für heute zur Verwertung Ihrer Stoffreste folgt noch ein Klassiker: Untersetzer nähen aus Stoffresten.
Schneiden Sie dazu je Untersetzer immer zwei Quadrate zu. Wir empfehlen eine Mindestgröße inklusive Nahtzugabe von etwa 9,5 cm.
Denken Sie daran Einlagen aufzubügeln, da die Form dadurch stabiler wird. Es können Web- und Jerseystoffe verwendet werden. Dabei gilt: Je feiner der Stoff, umso exakter die Form.
Legen Sie die Quadrate mit den Motivseiten zueinander zusammen und steppen Sie diese ringsum (unter Aussparung einer Nahtzugabe) ab. Anfang und Ende werden jeweils vernäht. Schneiden Sie die Nahtzugaben an den Ecken zurück. Wenden Sie die Untersetzer und formen Sie die Ecken aus. Legen Sie die Nahtzugaben an den Wendeöffnungen nach innen und bügeln Sie alles in Form. Steppen Sie rundum knappkantig ab.
Tipp: Hier können Sie nicht nur Stoffreste, sondern auch Garnreste verwerten. Kontrastfarben sind ein schöner Hingucker und je nach Farbwahl kann in der Oberspule eine andere Farbe eingespannt werden als in der Unterspule.
Variante
Mit etwas größeren Stoffresten und eingenähtem Thermolam entstehen so auch ganz schnell wunderschöne, bunte Topfuntersetzer für den Esstisch. Achten Sie bei der Stoffauswahl jedoch darauf, dass sie keine synthetischen Stoffe verwenden, da diese unter der Hitze des Topfes schmelzen könnten.
Und jetzt frisch ans Werk und viel Freude mit unserer Nähanleitung! Suchen Sie noch nach weiteren Ideen? Hier haben wie noch mehr Inspiration für Sie.
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