Meditationskissen/Yogakissen nähen – Anleitung zum selber machen
Meditation ist seit ewigen Zeiten bekannt. Hat man es erst einmal versucht, merkt man die wohltuende Wirkung. Es entspannt unglaublich. Zum Meditieren soll man sich möglichst bequem hinsetzen oder hinlegen. Ich persönlich sitze ja meistens, da ich beim Liegen Gefahr laufe, sofort einzuschlafen. ? Damit auch Sie in Zukunft bequem sitzen, zeige ich Ihnen in der heutigen Anleitung, wie auch Anfänger ganz schnell und einfach zu Ihrem eigenen Yogakissen kommen.
Je nachdem, wie groß Ihr Meditationskissen sein soll, benötigen Sie die entsprechenden Stoffe oder können Ihre Reste verwerten. Diese Form von Yogakissen ist jedoch nicht nur für Meditationen geeignet. Sobald mehrere Menschen zusammensitzen, ist es mit Kissen gemütlicher, dazu müssen nicht mal am Boden liegen. Auch Kinder lieben diese Meditationskissen. Das eine Mal sitzen Sie darauf, ein andermal bauen Sie es in Ihre Burg mit ein. Es gibt unzählige Möglichkeiten!
Schwierigkeitsgrad 1/5
(diese Anleitung ist auch für Anfänger geeignet)
Materialkosten 1/5
(von EUR 0,- aus Ihrer Restebox bis zu EUR 50,- aus hochwertigen Stoffen mit Dekomaterial)
Zeitaufwand 1/5
(die hier gezeigte Anleitung könne Sie mit dem fertigen Schnittmuster in einer halben Stunde schaffen)
Material und Vorbereitung
Die Materialauswahl
Nicht dehnbare Stoffe sind für Meditationskissen grundsätzlich besser geeignet. Gerne auch festere Dekostoffe, vor allem auch für den Bodenteil. Gerne können diese auch kombiniert werden. Für Anfänger sind dehnbare Materialen in diesem Fall vielleicht nicht so optimal. Möglich sind sie aber, dann jedoch bitte mit Bügeleinlage verstärken. Die Stoffe sollten auch nicht zu filigran sein, da so ein Kissen doch teilweise einiges mitmachen muss, vor allem, wenn man Kinder zu Hause hat.
Ich habe mich für Baumwoll-Webware entschieden. Meine Stoffe sind alle mit dem gleichen Kindermotiv in verschiedenen Farben versehen. Ein Kombistoff tanzt aus der Reihe, diesen habe ich für die Seitenhöhe vorgesehen. Den Boden fertige ich aus naturfarbenem Leinenstoff an.
Die Materialmenge
Je nach Durchmesser des Polsters benötigen Sie mehr oder weniger Stoff. Sie können das Yogakissen auch komplett aus Resten erstellen. Auch der Rand (die Höhe) kann beliebig unterteilt werden. Sie können lange, dünne Streifen aneinander nähen, kleine Quadrate, Dreiecke – wie es Ihnen gefällt.
Das Schnittmuster
Mein Yogakissen soll einen Durchmesser von 40 cm haben. Dazu zeichne ich mir einen Viertelkreis mit einem Radius von 20 cm auf ein Blatt Papier.
Tipp: Sie können entweder – wie ich hier in meiner Anleitung – mit einem Lineal in Abständen immer wieder 20 cm von der Ecke aus messen und einzeichnen und die einzelnen Punkte dann zu einem Kreis verbinden oder Sie binden ein Stück faden an einen Stift, halten den Faden genau im Eck an (sodass er 20 cm lang ist) und bewegen den Stift im Bogen. Natürlich können Sie auch andere passende Utensilien aus Ihrem Haushalt verwenden wie beispielsweise eine große Schüssel oder Ähnliches.
Wenn Sie möchten, können Sie nun direkt zuschneiden. In dem Fall erhalten Sie eine Vierteilung Ihres Meditationskissen s und können bis zu vier verschiedene Stoffe verwenden. Ich habe mich für eine weitere Teilung in Achtel-Kreise entschieden, in denen sich meine vier Stoffe in derselben Reihenfolge wiederholen.
Für den seitlichen Höhenstreifen meines Yogakissens s muss ich nun den Umfang berechnen. Dazu verwende ich – wie schon bei meiner Anleitung für ein Brotkörbchen – folgende Formel:
U = Durchmesser x 3,14
Also ist mein Umfang 40 x 314= 125,6. Dazu rechne ich noch 2x meine Nahtzugabe von 0,7 cm, also benötige ich einen Stoffstreifen mit einer Länge von 127 cm. Die Höhe ist wieder Geschmackssache. Ich habe mich für 12 cm inklusive Nahtzugaben entschieden. Zusätzlich schneide ich noch ein Stoffquadrat von etwa 16 x 16 cm zu. Dieses dient später zum Tragen des fertigen Yogakissens.
Ich benötige nun je 2x ein Achtelteil des Kreises pro Motiv. Dazu lege ich meinen halbierten Viertelkreis auf meinen Motivstoff auf und schneide mit Nahtzugabe zu.
Tipp: Gerade bei der Arbeit mit Stoffresten kann es manchmal knapp werden. Bei Motivstoffen, die ein „Oben/Unten“ haben, zahlt es sich aber aus, etwas genauer zu arbeiten, sodass alle Motive entweder nach Außen oder nach Innen gerichtet sind. Das sieht einfach viel schöner aus!
Yogakissen nähen
Wie beim Patchwork lege ich mir nun meine fertig zugeschnittenen Stoffteile so auf, wie ich sie gerne vernähen möchte. Dann lege ich sie in genau dieser Reihenfolge übereinander, nehme die obersten zwei vom Stapel, lege sie rechts auf rechts und nähe sie so zusammen. Dann klappe ich sie auseinander, nehme das nächste Achtel vom Stapel, lege es wieder rechts auf rechts und nähe es wieder an. So lange, bis ich meinen Kreis schließen kann.
Tipp: Wenn Sie die Mitte nicht genau getroffen haben, der Zuschnitt nicht optimal war oder es Ihnen so einfach nicht gefällt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dies zu beheben. Zum Beispiel mit einer Applikation in der Mitte des Kreises. Sie könne auch einen größeren Knopf genau in der Mitte annähen. Ein besonders schönes Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie diesen mit Bügelvlies und Stoff überziehen, bevor sie ihn annähen.
Die Nahtzugaben können auseinander gebügelt werden. Dann lege ich mir diesen Kreis auf den Leinenstoff, der für den Boden des Meditationskissens geplant ist und schneide diesen in derselben Größe zu.
Für die Seitenhöhe nähe ich den langen Stoffstreifen zu einem Ring, indem ich die Enden zusammennähe. Das Quadrat wird ebenfalls zur Hälfte gefaltet und zusammen genäht. Anschließend bügle ich die Nahtzugaben auseinander. Das ehemalige Quadrat wende und bügle ich so flach, dass die Naht mittig liegt. Dann lege ich dieses Stück mit der Nahtseite zur rechten Seite des Ringes auf und stecke es fest.
Dann bringe ich den Ring mittels Stecknadeln direkt am Kreis in Position und nähe einmal rundherum. Genauso verfahre ich an der Unterseite, wobei hier eine Wendeöffnung von etwa 10 cm eingeplant werden sollte. Nach dem Wenden bügle ich wieder die Nahtzugaben an der Wendeöffnung nach innen. Hier sieht man auch gut, wie die Befestigung des „Trägers“ gemeint ist.
Klassisch werden Yogakissen mit Getreidespelz gefüllt. Gerne unter Hinzugabe von Kräutern oder Duftölen. Letztere würde ich aber gerade bei Meditationen nur sparsam einsetzen. Für andere Einsatzgebiete können aber auch alle sonst bekannten Füllmaterialien verwendet werden. Von Watte über Kirschkerne bis zu Stoffresten.
Verschlossen wird auch das Meditationskissen ganz klassisch entweder händisch mittels Matratzennaht oder knappkantig mit der Nähmaschine mit einfachem Geradstich abgesteppt.
Und schon ist das Yogakissen fertig!
Variationen
Besonders schön wirkt auch ein Höhenstreifen mit Falten. Ob sie dazu einfache Falten legen, die immer in dieselbe Richtung liegen oder Kellerfalten einbauen, bleibt ganz Ihrem Geschmack überlassen. Denken Sie jedoch dabei, den zusätzlich benötigten Stoff in der Länge Ihres Randstreifens einzurechnen!
Auch die Oberseite kann aus einem kompletten Stoffstück bestehen. Ob mit Motiv oder ohne, mit Bestickung, Applikation oder ganz einfach – gestalten Sie Ihr Meditationskissen nach Ihrem persönlichen Geschmack.
Die Kanten können jeweils paspeliert werden. Dies ist jedoch keine leichte Übung und für Anfänger nur mit viel Ruhe und Geduld umsetzbar. Besonders schön ist ein Kissen aus gedeckten Stoffen mit Paspeln in leuchtenden Farben oder gar mit Muster.
Schnellanleitung
1. Schnittmuster laut Anleitung erstellen oder fertiges Schnittmuster ausdrucken
2. Umfang berechnen, Höhenstreifen und Tragestreifen zuschneiden
3. Oberseite nach Wunsch unterteilen und zuschneiden
4. Einzelne Stoffstücke zusammennähen, bis ein vollständiger Kreis entstanden ist
5. Eventuell Applikation anbringen
6. Höhenstreifen zum Ring schließen, Griff-Quadrat zusammennähen und wenden
7. Höhenstreifen erst am oberen, dann am unteren Stoff (Wendeöffnung!) anbringen
8. Wenden und befüllen.
Und fertig!
Die Zwirnpiratin
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