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Klick-Laminat selbst verlegen – in 7 Schritten

Eine der erfolgreichsten Arbeiten, die Sie als Heimwerker durchführen können, ist das Verlegen von Klick-Laminat. Je nach Raumgröße und Art des Laminats können Sie an einem Tag einen komplett neuen Boden verlegen. Es ist weder viel Werkzeug noch großartiges Vorwissen erforderlich. Wir zeigen Ihnen in der Anleitung, wie Sie Laminat selbst verlegen.

Klick-Laminat bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber vielen anderen Böden. Vor allem die besonders leichte Verlegung macht das Laminat mit dem Klick so beliebt. Ohne Vorkenntnisse oder teure Spezialwerkzeuge können Sie einen richtig professionell verlegten Boden in die Räume zaubern. Der schnelle Fortschritt bei der Verlegearbeit trägt außerdem noch zum Spaß an der Arbeit bei. Wir zeigen Ihnen hier neben einer ausführlichen Anleitung alle Tipps und Tricks, die Ihren Boden noch haltbarer und schöner machen. In der Kaufberatung finden Sie das passende Laminat für jeden Raum.

Das benötigen Sie:

  • Stichsäge
  • Tischkreissäge
  • Japansäge
  • Zugeisen
  • Schlagholz
  • Keile
  • Gummihammer
  • Zollstock
  • Bleistift
  • Laminat
  • Trittschalldämmung
  • Dampfsperre
  • Klebeband
  • Sockelleisten
  • Schrauben
Talu Video-Tipp

Kaufberatung – Einkaufsführer

Schon beim Einkauf beginnt mit der richtigen Auswahl der Materialien und Werkzeuge eine große Arbeitserleichterung. Das beginnt bei den Rastkeilen, die Sie für das Klicklaminat benötigen. Preislich sind Keile aus Holz oder MDF nicht deutlich günstiger als Kunststoffkeile. Doch die Holz- oder MDF-Keile brechen leicht und nerven so bei der Arbeit, dass der Spaß auf der Strecke bleibt. Ähnlich ist es mit dem Schlagholz und dem Zugeisen. Es geht dabei nicht um den Preis, sondern in erster Linie um eine robuste Verarbeitung.

Trittschalldämmung kaufen

Dünne Trittschalldämmung aus Styropor gibt es heute schon auf günstigen großen Rollen. Die Rollen sind für das Erdgeschoss als Trittschall auch durchaus ausreichend, wenn der Boden gut gedämmt ist. Allerdings ist diese Trittschalldämmung für Anfänger sehr nervig da sie leicht verrutscht, egal, wie schön Sie die Dämmung mit Klebeband gesichert haben. An dieser leichten Trittschalldämmung haftet das Klebeband nämlich nicht besonders gut.

Einfache Trittschalldämmung
Einfache Trittschalldämmung

Einfacher zu verarbeiten sind die meist grünen gefalteten Platten der Trittschalldämmung. Diese verrutschen nicht so leicht und sind durch das etwas stärker verdichtete Material sogar wirkungsvoller in der Dämmung. Vor allem im ersten Stock oder wenn noch andere Mietparteien unter Ihnen wohnen, ist dieses Material zu bevorzugen.

Trittschallplatten
Trittschallplatten

Die einfachste Variante für den Einsteiger ist aber Laminat, an dem direkt eine Trittschalldämmung verklebt ist. Allerdings ist dieses Laminat vielfach etwas teurer und die Trittschalldämmung ist nicht so effektiv, wie eine extra verlegte Dämmung. Das größte Problem entsteht aber an den Nahtstellen des Laminats. Hier ist normalerweise keine Dämmung aufgeklebt, daher kann bei einer stärkeren Belastung das Paneel an der Naht eingedrückt werden. Besonders wenn zufällig schwere Möbel mit einem Fuß auf einer dieser Nähte abgestellt werden, zeigen sich schnell Schäden.

Laminat für Wohnräume

Beim Laminat kommt es in erster Linie auf die Abriebklasse beziehungsweise die Beanspruchungsklasse an. Erst im zweiten Schritt wird zwischen einem Dekorlaminat und einem Laminatboden mit Echtholzfurnier unterschieden. Vollholz wird beim Laminat nicht genutzt, was zur Folge hat, dass die einzelnen Paneele immer in Schichten aufgebaut sind und es bei der Beanspruchung sehr auf die oberste Schicht ankommt.

Laminatschichten
Laminatschichten

Darum sollten Sie Laminat für Feuchträume nur verwenden, wenn dieses speziell dafür vorgesehen ist und keine Deckschicht aus Echtholz besitzt. Viele Arten von Laminat werden zwar für die Verlegung in einem Feuchtraum verkauft, in der Anleitung sehen Sie dann jedoch den Hinweis, dass Sie das Laminat in einem Feuchtraum verleimen müssen. Oft können Sie diese Hinweise erst finden, wenn Sie das Paket öffnen. Fragen Sie daher bei Laminat für einen Feuchtraum ganz genau beim Verkäufer nach. Lassen Sie ihn im Zweifel das Paket öffnen und sich die Anleitung vorlegen.

Private oder gewerbliche Nutzung

Die Beanspruchungsklassen für Laminat sind in der EN 685 festgelegt. Die erste Ziffer der Klasse zeigt an, ob es sich um Laminat für private oder gewerbliche Nutzung handelt.

  • 21 Wohnen – Bereiche mit geringer oder zeitweiser Nutzung
  • 22 Wohnen – Bereiche mit mittlerer Nutzung
  • 23 Wohnen – Bereiche mit intensiver Nutzung
  • 31 Gewerbe – Bereiche mit geringer oder zeitweiser Nutzung
  • 32 Gewerbe – Bereiche mit mittlerer Nutzung
  • 33 Gewerbe – Bereiche mit intensiver Nutzung

Laminat mit der Abriebklasse 21 oder 22 sollten Sie ausschließlich in Kinder- oder Schlafzimmern verwenden. Wird dieses Klick-Laminat in einem Wohnzimmer genutzt, entstehen bereits nach kurzer Zeit Laufspuren an den Stellen, die viel genutzt werden. Die Abriebklasse 23 ist in Durchgangsräumen, Wohnzimmern und den Fluren die richtige Lösung.

Leichte Beschädigungen können entfernt werden
Leichte Beschädigungen können entfernt werden

Obwohl die Klassen 31 bis 33 für die gewerbliche Nutzung angeboten werden, sollten Sie ruhig zugreifen, wenn der Preis akzeptabel ist. Der Boden hält deutlich mehr aus und nimmt auch hochhackige Schuhe nicht so leicht übel. Vor allem im Erdgeschoss, wo Sie den Laminatboden doch häufig mit Straßenschuhen betreten, ist es wichtig, eine hohe Abriebklasse zu verwenden. So ist nicht gleich ein sichtbarer Schaden entstanden, wenn ein Steinchen in der Sohle hängt.

Klicklaminat in 7 Schritten selbst verlegen

1. Türen und Türrahmen ablängen

Prüfen Sie zunächst, ob die Türen oder der Türrahmen gekürzt werden müssen. Das geht vor dem Verlegen des Laminats leichter. Einen Türrahmen aus Holz können Sie mit der Japansäge recht einfach kürzen. Das Türblatt selbst sollten Sie gemeinsam mit einem Helfer über die Tischkreissäge führen, um einen besonders geraden Schnitt zu bekommen. Sollten Türrahmen und Tür aus Metall sein, müssen Sie allerdings mit dem Trennschleifer beziehungsweise der Flex arbeiten.

Eventuell Türen kürzen
Eventuell Türen kürzen

Tipp: Legen Sie ein Stück vom neuen Laminat gemeinsam mit dem Trittschall am Türrahmen an, um die richtige Höhe für das Ablängen zu ermitteln. Zusätzlich sollten Sie noch etwa einen halben Zentimeter mehr abschneiden, damit das Laminat später nicht am Rahmen scheuert und dadurch quietscht.

2. Dampfsperre / Trittschall auslegen

Die Dampfsperre sollte glatt und faltenfrei ausgelegt werden. Am Rand ist es wichtig, dass die Dampfsperre ein kleines Stück heraufgezogen wird. Hier wird der Rand der Folie an der Wand mit Aluklebstreifen verklebt, damit die Feuchtigkeit nicht aufsteigen kann. Dieser verklebte Rand verschwindet später hinter den Sockelleisten. Alle Nähte der Dampfsperre sollten ebenfalls dicht verklebt werden.

Sie müssen nicht überall Dampfsperre ausbringen. Doch wenn Sie im Erdgeschoss auf einem Estrichboden Laminat verlegen wollen, sollte eine Dampfsperre untergelegt werden. Im oberen Stockwerk ist die Dampfsperre nicht bei allen Untergründen nötig. Wird das Klick-Laminat zum Beispiel auf einem alten Teppich verlegt, ist weder eine Dampfsperre noch eine Trittschalldämmung nötig. Dazu muss der Teppich aber absolut sauber sein und darf keinerlei Falten werfen. Ideal sind Teppichbeläge, die nicht allzu weich sind.

Trittschall mit Klebeband besfestigen
Trittschall mit Klebeband besfestigen

Die Trittschalldämmung muss nicht zwingend verklebt werden. Doch wenn Sie den Trittschall mit einigen Klebestreifen sichern, haben Sie weniger Arbeit, weil dieser dann beim Verarbeiten des Klick-Laminats nicht verrutscht.

Tipp: Legen Sie die Pakete mit dem Laminat in ungeöffnetem Zustand für etwa 24 Stunden in den Raum, damit sich die Paneele an die Temperatur anpassen können. Die Paneele sollten aber nicht aus dem Paket genommen werden, da sie sich sonst durch die Temperaturänderung leicht verformen und verbiegen können. Außerdem können Sie geschlossene Pakete, die Sie später übrig haben, bei den meisten Händlern zurückgeben.

Laminat aklimatisieren - 24 h im selben Raum lagern
Laminat aklimatisieren – 24 h im selben Raum lagern

3. Laminat verlegen – 1. Reihe

Nicht jede Wand ist absolut gerade, daher muss die erste Reihe an die Unebenheiten der Wand angepasst werden. Sie sollten also die erste Reihe des Klicklaminats zusammenklicken und an den beiden Außenseiten jeweils etwa einen Zentimeter für die Fuge lassen. Legen Sie diese zusammengefügten Paneele an die Wand und zeichnen Sie mit einem Abstandshalter die Wellen ein, die herausgeschnitten werden müssen. Manche Wände haben nur einen leichten Bogen, andere Wände ein richtiges Wellenmuster.

Erste Reihe mit Keilen
Erste Reihe mit Keilen

Aus stabiler Pappe lässt sich ganz einfach selbst ein Abstandshalter basteln, um die Ungleichmäßigkeiten anzuzeichnen. Berechnen Sie dabei immer den Abstand zur Wand mit ein, den das Klick-Laminat später haben muss. Je nach Qualität gibt es unterschiedliche Angaben in der Anleitung des Herstellers. Meist liegt der notwendige Abstand zwischen einem und zwei Zentimetern.

4. Laminat weitere Reihen verlegen

In den weiteren Reihen lässt sich jeweils das abgesägte Endstück der vorherigen Reihe einsetzen, jedenfalls, wenn es ausreichend lang ist. Sie sollten weder am Anfang noch am Ende einer Reihe Paneele einsetzen, die kürzer als etwa 20 Zentimeter sind. Bei den meisten Laminatböden sollte zunächst die Längsseite des Paneels in die vorherige Reihe eingefügt werden und dann die seitlichen Paneele. Die Paneele werden erst komplett eingeschlagen, bis es klickt, wenn das jeweils nächste Paneel seitlich angefügt wurde. Das letzte Stück an der rechten Seite ziehen Sie mit dem Zugeisen, bis es klickt. Bei sehr hartem Laminat können Sie auch den Gummihammer zur Hilfe nehmen, um das Klicken zu erzeugen.

Weitere Reihen lassen sich schnell verlegen
Weitere Reihen lassen sich schnell verlegen

Tipp: Verwenden Sie immer ein sauberes Schlagholz, in dem die Nut des Paneels perfekt Platz findet. Vielfach müssen Sie bei unterschiedlichen Laminatarten verschiedene genau angepasste Schlaghölzer verwenden. Wird das falsche Schlagholz genutzt, ruinieren Sie Nut und Feder des Klicklaminats. Das Laminat lässt sich dann nicht sauber ineinanderfügen. Außerdem kann später in diese beschädigten Stellen Feuchtigkeit eindringen, die das Klick-Laminat aufquellen lassen.

5. Letzte Reihe einfügen

Bei der letzten Reihe haben Sie häufig wieder das Problem, dass die anschließende Wand nicht ganz eben ist. Außerdem passt meist kein komplettes Paneel in die Lücke. Daher benötigen Sie hier wieder einen Abstandshalter, der zum einen den Abstand von Laminat und Wand einkalkuliert und zum anderen noch die Unebenheiten ausgleicht, die eventuell an der Wand noch vorhanden sind. Wie auch das letzte Stück an den Seiten wird die letzte Reihe ebenfalls mit dem Zugeisen eingeklickt.

Tipp: Wenn die letzte Reihe sehr schmal und fummelig ist, kann es einfacher sein, die letzten beiden Reihen zu einer zu verbinden und diese dann gemeinsam einzuklicken. Bei einem Laminatboden, der sich leicht wieder ausklickt, sollten Sie diese Doppelreihe mit ein wenig Laminatleim verkleben. Geben Sie immer nur ganz wenig Leim in die Nut- und Federverbindung. Sollte dennoch beim Zusammenklicken etwas Leim herausquellen, muss der sofort mit einem weichen Tuch abgewischt werden.

6. Keile entnehmen

Ziehen Sie die Keile vorsichtig heraus, damit Sie nicht die Laminatfläche mit anheben und irgendwo aushaken. Sollten Sie das Laminat zumindest stellenweise mit Leim verbunden haben, sollten Sie ruhig einen Tag warten, bevor Sie die Keile herausziehen. Wenn Sie Kunststoffkeile verwenden, können Sie diese später noch mehrmals zum Verlegen von Laminat nutzen.

Tipp: Werden Übergangsleisten an den Türen oder an einem Durchgang benötigt, sollten Sie diese spätestens jetzt einfügen. Die meisten Leisten haben eine Halterung, die etwa zwei Zentimeter unter das Laminat geschoben werden kann. Anschließend wird die Sichtschiene auf diese Halterung geklickt. Diese Leisten gibt es in zahlreichen passenden Holzfarben. Sollte es dennoch zu Ihrem Laminat keine passenden Leisten geben, sollten sie Leisten mit Alu- oder Golddekor verwenden, je nachdem, was zu Ihrem Einrichtungsstil passt. Es gibt auch passende Gummilippen, die jedoch in den Wohnräumen nicht sehr attraktiv wirken.

7. Sockelleisten anbringen

Um die Sockelleisten anzubringen, sollten Sie ein übrig gebliebenes Stück des Laminats unter die Sockelleiste legen. So stellen Sie sicher, dass der Laminatboden den richtigen Abstand hat, arbeiten kann und nicht bei jeder Temperaturänderung oder jedem Schritt an den Sockelleisten schrammt und quietscht.

Sockelleiste

Tipp: Kaufen Sie die breiteste Variante an Sockelleiste, wenn Sie das erste Mal Klick-Laminat verlegen. So können Sie kleine Ungleichmäßigkeiten an den Rändern ausgleichen. Selbst wenn Sie ein Paneel ein wenig schief oder ausgefranst abgesägt haben, fällt das mit einer breiten Sockelleiste nicht weiter auf.

Außerdem sollten Sie als Anfänger ein System für Sockelleisten verwenden, bei dem es sowohl Außen- als auch Innenecken gibt, damit Sie nicht so viele Gehrungsschnitte machen müssen. Meist gibt es in diesen Systemen auch Abdeckringe für Heizungsrohre und kleine Leisten, die an dem Türrahmen eingesetzt werden. Wer es sehr schlicht mag, kann als Sockelleisten auch einfach Dielenbretter selbst grundieren und streichen. Natürlich sollten es Dielenbretter sein, die keine Nut- und Federverbindung haben.

Tipps für Schnellleser

  • Raum ausmessen
  • Trittschall und Laminat auswählen
  • Verlegerichtung des Laminats bestimmen
  • Tür und Türrahmen ablängen
  • Dampfsperre auslegen und verkleben
  • Trittschall auslegen
  • Laminat erste Reihe an Wand anpassen
  • Verschnitt möglichst für nächste Reihe verwenden
  • Keile einsetzen für die schwimmende Verlegung
  • weitere Reihen Laminat verlegen
  • letzte Reihe anpassen und einfügen
  • Rastkeile rund um den Boden entfernen
  • Sockelleiste anbringen – Abstand zum Laminatboden einhalten

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