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Nutzungsklassen bei Laminat – Welche benötige ich?

Nutzungsklassen von Laminat

Laminat gehört zu den beliebtesten Bodenbelägen. Es wird sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich eingesetzt und erfüllt die verschiedensten Ansprüche. Bei der Auswahl stößt man auf die sogenannten Nutzungsklassen, welche für den Kauf entscheidend sind. Daher haben wir eine Übersicht für Sie erstellt.

Die Notwendigkeit einer Einteilung nach Nutzungsklassen ergibt sich aus den unterschiedlichen Beanspruchungen, welchen der Bodenbelag ausgesetzt ist. Vergleicht man beispielsweise die Belastung des Bodens in einer Abstellkammer mit der im Wohnzimmer oder im Eingangsbereich, dann ergeben sich hierbei große Unterschiede. Diese Differenzen gilt es bei der Auswahl des Laminats zu berücksichtigen. Auf unserer Liste finden Sie daher alle notwendigen Angaben, die Sie für den Kauf des richtigen Bodenbelags benötigen.

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Beanspruchungsklassen

Als erstes erfolgt eine Unterteilung in eine der beiden Beanspruchungsklassen. Die Einteilung gilt für Laminatböden ebenso wie für Vinylböden. Man unterscheidet die beiden Gruppen:

  • Nutzung im gewerblichen beziehungsweise öffentlichen Bereich
  • Nutzung im privaten Wohnbereich
Beanspruchungsklassen
Beanspruchungsklassen

Die Einteilung basiert auf Erfahrungen bezüglich der entstehenden Belastung. Gewerblich genutzte Räume verfügen im Allgemeinen über einen großen Personenverkehr, sodass die Beanspruchung hoch ist. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Laminatboden in diesem Fällen häufig mit Straßenschuhen betreten wird. Im privaten Wohnraum hingegen tragen die meisten Menschen weiche Hausschuhe, was den Boden schont.

Nutzungsklassen

Für jede der beiden Beanspruchungsklassen existieren jeweils drei verschiedene Nutzungsklassen. Diese sind wie folgt aufgeteilt:

  • private Nutzung:
    • Nutzungsklassen 21, 22 und 23
  • gewerbliche Nutzung:
    • Nutzungsklassen 31, 32, 33 und 34

Die Nutzungsklassen stehen hierbei stets für eine geringe, mittlere, hohe und sehr hohe Nutzung. Im privaten Bereich ist es daher im Allgemeinen von Vorteil, die Nutzungsklasse 23 zu wählen. Dadurch erhalten Sie die beste Qualität, häufig allerdings auch einen höheren Preis. Im Fachhandel finden Sie auf den Produkten oftmals die Bezeichnung 23/31. Dies bedeutet, dass Sie das Laminat sowohl für den privaten Bereich als auch gewerblich (bei einer geringen Nutzung) einsetzen können.

Privater Bereich

NK 21 geringe Nutzung
Die Nutzungsklasse NK 21 eignet sich für private Bereiche, welche nur einer geringen Nutzung ausgesetzt sind. Beispiele hierfür sind das Gästezimmer und die Speisekammer. Die Frequenz ist in diesen Räumlichkeiten nur gering, sodass der Bodenbelag wenig in Anspruch genommen wird. Auch das Schlafzimmer kann mit Laminat der Nutzungsklasse 21 ausgestattet werden. Zwar halten Sie sich in Schlafräumen pro Tag gerechnet eine lange Zeit auf, allerdings beanspruchen Sie den Bodenbelag in dieser Zeit nur wenig. Insgesamt gesehen wird NK 21 überall dort eingesetzt, wo Sie die Vorzüge des hochwertigen Bodens nutzen möchten, die Beanspruchung jedoch gering ist.

NK 22 mittlere Nutzung
Die Nutzungsklasse NK 22 setzen Sie in Räumlichkeiten mit einer mittleren Beanspruchung ein. Hierzu gehören unter anderem das Wohnzimmer, das Esszimmer und das Kinderzimmer. Die Frequenz in diesen Zimmer ist als durchschnittlich anzusehen und Sie gehen im Allgemeinen mehrfach durch den Raum. Mit jedem Gang durch das Zimmer wird der Laminatboden beansprucht, sodass hier NK 21 nicht ausreichend wäre.

NK 23 hohe Nutzung
NK 23 eignet sich für private Räume mit einer hohen Beanspruchung. Sie statten beispielsweise den Eingangsbereich, die Küche, die Diele und das Büro mit dem Laminat der Klasse 23 aus. Diese Räume und Bereiche sind stark frequentiert oder werden mit vielen kurzen Wegen belastet. In der Küche halten Sie sich einen bestimmten Anteil des Tages auf und betreten den Raum mit der kompletten Familie. Beim Kochen gehen Sie viele kleine Wege innerhalb der Küche, sodass ebenfalls eine hohe Beanspruchung entsteht.

Laminatschichten
Laminatschichten

Öffentlich-gewerblicher Bereich

NK 31 geringe Nutzung
Bei öffentlichen Bereichen beziehungsweise einer gewerblichen Nutzung kann von einer grundsätzlich erhöhten Beanspruchung ausgegangen werden. Daher liegt diese Nutzungsklasse oberhalb von NK 23. Sie setzen Sie unter anderem in Hotelzimmern oder in kleinen Büros ein. Wichtig sind hierbei die Häufigkeit der Belastung und die Intensität. Wenn Gäste ein Hotelzimmer betreten, dann verbringen sie in dem Raum eine relativ lange Zeit. Sie gehen dabei im Raum viele Wege, da es sich um eine kompakte Fläche handelt. Kleinere Büros können über Kundenverkehr verfügen, sodass sich die Anzahl der Nutzer erhöht. Ohne Kundenverkehr werden häufig Wege innerhalb des Raumes zurück gelegt, beispielsweise um zum Aktenschrank zu laufen, Unterlagen aus dem Regal zu holen oder ans Telefon zu gehen.

NK 32 mittlere Nutzung
Die Klasse 32 wird bei einer mittleren Nutzung eingesetzt. Hierzu zählen Konferenzräume, große Büros, kleinere Ladengeschäfte und Arztpraxen. Die Räumlichkeiten werden zu den Öffnungszeiten von vielen Menschen betreten und sind im Grunde genommen einer dauerhaften Belastung ausgesetzt. Sie müssen damit rechnen, dass eine mittelgroße Menschenmenge gleichzeitig auf einer geringen Fläche steht, beispielsweise dann wenn Wartezeiten in der Arztpraxis oder an der Kasse entstehen. In großen Büros werden viele Wege gegangen oder es findet ein häufiger Kundenverkehr statt.

NK 33 hohe Nutzung
NK 33 ist eine der höchsten Nutzungsklassen und somit sehr hochwertig. Sie kommt unter anderem bei Empfangsräumen, Verkaufsräumen, Kaufhäusern und Foyers zum Einsatz. In diesen Bereichen herrscht ein reger Kundenverkehr und es kommt gelegentlich auch zu größeren Menschenansammlungen. Ohne die Verwendung dieser Nutzungsklasse würden schnell Schäden am Bodenbelag entstehen oder es würden innerhalb kürzester Zeit starke Abnutzungserscheinungen auftreten.

NK 34 sehr hohe Nutzung
Oftmals ist oberhalb der Nutzungsklasse NK 33 noch die Gruppe NK 34 angesiedelt. Sie kommt in gewerblichen Bereichen mit einer besonders starken Beanspruchung zum Einsatz. Theoretisch besteht bei den Nutzungsklassen keine Obergrenze, sodass einige Hersteller ihre qualitativ besonders hochwertigen Produkte auch mit NK 34 + bezeichnen, um darauf hinzuweisen, dass sie für extreme Belastungen geeignet sind.

Nutzungsklassen von Laminat
Hochwertiges Laminat

Kosten der Nutzungsklassen

Die Kosten für das Laminat hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den Nutzungsklassen, der Optik und der Verlegeart. Günstige Laminatböden aus der Gruppe NK 31 sind bereits für rund 4,50 Euro pro Quadratmeter erhältlich. Laminatboden aus NK 34 + wird im Durchschnitt für mindestens 25 Euro angeboten. Während einfache Varianten Dicken von bis zu 6 Millimetern aufweisen, verfügen Laminatböden, die für den gewerblichen Bereich geeignet sind, über eine Stärke von 12, 18 oder mehr Millimetern. Wenn Sie sich bei der Auswahl der richtigen Produkte unsicher sind, dann entscheiden Sie sich lieber für eine Klasse höher als für eine Klasse niedriger. Eine schnelle Abnutzung hat zur Folge, dass Sie mit zusätzlichen Kosten für den Austausch rechnen müssen.

Auswahl der Nutzungsklasse

Die Nutzungsklassen dürfen nicht alleine nur auf Grund der Art der Räumlichkeiten ausgewählt werden. Sie müssen in jedem Fall eventuelle Besonderheiten bei der Nutzung beachten.

Beispiel 1: Sie sind Vorsitzender eines Vereins und bekommen regelmäßig Besuch für Sitzungen.

In diesem Fall handelt es sich zwar um eine private Nutzung, der Eingangsbereich ist allerdings stark frequentiert, sodass NK 23 nicht mehr ausreichend sein kann. Besser ist in diesem Fall die Auswahl von NK 31 um eine längere Haltbarkeit zu erreichen.

Beispiel 2: Sie sind Lehrer und geben Nachhilfeunterricht.

Auch in diesem Fall kommt es im Arbeitszimmer zu einer hohen Beanspruchung durch den Besuch von Schülern und Eltern. Das Zimmer hat einen gewerblichen Charakter, weil es für die selbstständige Tätigkeit genutzt wird. Hier ist NK 31 die richtige Wahl.

Beispiel 3: Sie rechnen im Gästezimmer mit häufigem Besuch.

Das Gästezimmer wird im Normalfall in NK 21 eingeordnet. Dies gilt allerdings nur dann, wenn es wenig in Anspruch genommen wird. Haben Sie regelmäßig Besuch oder nutzen das Gästezimmer gleichzeitig auch als Bügelzimmer, dann sollten Sie sich für NK 22 beziehungsweise 23 entscheiden.

Tipps für Schnellleser:

  • Einteilung: private Bereiche, gewerbliche/öffentliche Bereiche
  • private Bereiche: NK 21, NK 22 und NK 23
  • gewerbliche/öffentliche Bereiche: NK 31, NK 32, NK 33 und NK 34
  • Private Bereiche:
    • NK 21: geringe Nutzung
    • NK 22: mittlere Nutzung
    • NK 23: hohe Nutzung
  • Gewerbliche/öffentliche Nutzung:
    • NK 31: geringe Nutzung
    • NK 32: mittlere Nutzung
    • NK 33: hohe Nutzung
    • NK 34: sehr hohe Nutzung
  • Preise hängen von Nutzungsklassen ab
  • Individuelle Besonderheiten beachten

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