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Küche streichen – Anleitung und Tipps für neue Küchenwände

Küche streichen

Die Küchenwände gehören zu den am stärksten beanspruchten Wänden innerhalb der eigenen vier Wände. Fett, Speisereste, Dampf und allerlei andere Verschmutzungen können die Küche schnell unansehnlich werden lassen. Da ist es wünschenswert, die Küche zu streichen und dadurch wieder einen frischen Touch in die Wohnung zu bringen. Dieses Projekt erweist sich dabei häufig leichter als gedacht.

Egal ob Sie Ihrer Küche mal wieder einen neuen Anstrich verpassen oder die Küchenwände in einer völlig neuen Farbe, zum Beispiel einem Blau, erstrahlen lassen wollen, der Aufwand ist immer der gleiche. Das Streichen der Küche gehört für viele Menschen zu den unangenehmen Arbeiten im Haus, da die Wände häufig vollgespritzt sein können oder die Wände aufgrund des Dampfes äußerst dunkel geworden sind. Dabei ist es gar nicht so schwer, die Küche zu streichen, da der Vorgang an sich wie bei jeder anderen Wand auch funktioniert. Schwierig wird es nur, wenn die Küche nicht über einen Glas- oder Fliesenspiegel verfügt.

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Vor dem Streichen

Bevor Sie die Küche streichen, müssen Sie auf einige Dinge achten, die den gesamten Prozess ungemein erleichtern, unschöne Flecken vermeiden und für ein deckendes Ergebnis, selbst bei farbigen Anstrichen, sorgen. Wichtig sind hierbei vor allem die Beschaffenheit der Wände, die Art der bisher aufgetragenen Farbe und der Ausstattung der Küche im Allgemeinen. Folgende Punkte müssen beachtet werden:

1. Fehlender Glas- oder Fliesenspiegel: fehlt dieser „Spiegel“ um das Kochfeld herum, kommt es unweigerlich zu starken Verschmutzungen durch spritzendes Fett und andere Speisereste. Ist dies der Fall, müssen Sie diesen Teil der Küchenwand zuerst reinigen, bevor Sie mit dem Streichen beginnen können. Dafür finden sich zahlreiche Hausmittel und Vorgehensweisen, ohne dass Sie sofort die gesamte Tapete entfernen und neu ankleben müssen.

2. Alte Kalkfarbe: Reiben Sie einmal vor dem Streichen über Ihre Wand und checken Sie, ob ein weißer Belag auf Ihren Fingern zu sehen ist. Falls Ja, handelt es sich hier um alte Kalkfarbe, die kreidend ist und über die nicht einfach so neue Farbe gepinselt werden kann. Bereiten Sie diese zuerst mit einer Wurzelbürste gründlich vor und sorgen Sie danach für eine Grundierung aus Tiefengrund, damit die Wand die Farbe überhaupt annimmt.

3. Löcher oder Unebenheiten: Ebenso sollten Sie Tiefengrund benutzen, sobald sich Löcher, Kratzer oder andere Unebenheiten in der Wand befinden. Tiefengrund gleicht die Unebenheiten aus und sorgt für die nötige Ebenheit für das Streichen der Küchenwände.

4. Untergrund: der Untergrund der Wände kann sich über die Jahre mit Fett und Feuchtigkeit vollsaugen und dadurch abbröckeln und die neue Farbe nicht mehr richtig aufnehmen. Je nach Art des verwendeten Putz kann es auch passieren, dass diese zu schnell die Farbe aufsaugen und es dadurch zu unregelmäßigen Ergebnissen beim Streichen kommt. Ist dies der Fall, sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

Dunstabzugshaube

  • der Wand überschüssiges Fett oder Feuchtigkeit entziehen
  • je nach Zustand aufrauen oder abschleifen und anschließend tapezieren

5. Dübel: Dübellöcher stopfen Sie mit Fertigmörtel. Dübel dagegen sollten Sie vor dem Streichen mit einer Zange entfernen. Schrauben Sie dazu eine passende Schraube in den Dübel, bis diese fest sitzt, greifen Sie den Schraubenkopf mit einer Zange und ziehen diese zusammen mit dem Dübel hinaus. Danach das Loch stopfen.

Hier zeigen wir Ihnen verschiedene Varianten, wie Sie festsitzender Dübel aus der Wand entfernen können: Dübel entfernen

Löcher spachteln

Je nachdem, wie alt Ihre Küche ist und das letzte Streichen her ist, desto schlimmer kann der Zustand Ihrer Küchenwände sein. In vielen Fällen reicht es jedoch meist aus, Fettflecken zu entfernen, um die Küche streichen zu können.

Tipp: Achten Sie vor dem Streichen darauf, ob sich irgendwo Schimmel gebildet hat. Dieser muss vor dem Streichen unbedingt, in schweren Fällen sogar durch den Fachmann, entfernt werden, um Krankheiten und Gebäudeschäden vorzubeugen.

Materialien und Utensilien

Nachdem Sie Ihre Wände überprüft und vorbereitet haben, benötigen Sie nun nur noch die passenden Werkzeuge und Utensilien zum Streichen. Diese wären:

  • Farbroller je nach Anzahl der Beteiligten und in verschiedenen Größen
  • am besten eignen sich hierfür Lammfellrollen
  • Teleskobstab
  • Ersatzrollen
  • Abstreifgitter
  • Malerpinsel in unterschiedlichen Größen
  • ausreichend Kreppband
  • Malerfolie: sollte den gesamten Küchenboden und die Schränke und Geräte bedecken
  • Wandfarbe

Küchenwände streichen

Bei der Auswahl der Größen für die Farbroller und Pinsel sollten Sie zuvor Ihre Küche begutachten. Haben Sie große Wände, die frei stehen und viel Farbe benötigen, lohnen sich große Rollen besonders gut. Bei kleinen Küchen mit vielen Zwischenräumen dagegen sollten Sie auf kleinere Größen, auch bei den Pinseln setzen. Wichtig für die Küche ist zudem die richtige Farbe. Diese wählen Sie wie folgt aus:

1. Normale Wandfarbe: herkömmliche Wandfarbe sollten Sie ausschließlich nutzen, wenn Ihre Küche über einen Fliesenspiegel verfügt und die freien Wandflächen nicht in direkter Nähe zum Herd liegen.

2. Latex-Farben: Farben auf Latex-Basis sollten genutzt werden, sobald kein Fliesenspiegel vorhanden ist oder eine hohe Luftfeuchtigkeit in Ihrer Küche vorliegt. Latex-Farben sind strapazierfähig, temperatur- und feuchtigkeitsbeständig und können feucht abgewischt werden.

3. Feuchtraumfarbe: es gibt im Handel auch zahlreiche Farben, die speziell für Küche und Bad mit einem Filmschutz versehen sind. Dieser soll die Bildung von Schimmel noch stärker verhindern. Hersteller sind zum Beispiel Alpina, Baufix oder Jaeger.

Achten Sie bei der Auswahl der Farbe darauf, dass diese eine hochwertige Qualität aufweist. Gute Farben sind ergiebiger und verbessern das Streichergebnis ungemein. Vor allem bei Latex-Farben muss die Qualität stimmen, da diese mehr natürliche Inhaltsstoffe enthalten. Die notwendige Farbmenge wie folgt:

  • 170 ml Farbe für etwa 1 m² Wandfläche
  • 10 l Farbe für etwa 60 m² Wandfläche
  • Raufasertapete benötigt deutlich mehr Farbe

Küche streichen: eine Anleitung

Nachdem Sie alles vorbereitet haben, kann es nun ans Streichen gehen:

1. Schritt: Räumen Sie tragbare Gegenstände, die nicht fest installiert sind, aus der Küche. Legen Sie die Malerfolie so aus, dass diese an den Bodenleisten anliegen und fixieren Sie sie mit Kreppband. Ebenso bedecken Sie alle Oberflächen in der Küche, die an der entsprechenden Wand liegen. Fixieren sie die Folie auch hier mit Kreppband. Vergessen Sie nicht, Steckdosen, Türrahmen und Lichtschalter mit Kreppband abzukleben, damit diese nicht aus Versehen gestrichen werden.

2. Schritt: Öffnen Sie den Farbeimer und rühren Sie gründlich um, damit keine Klumpen mehr zu sehen sind. Falls Sie eine spezielle Farbe nutzen, die vorher angemischt werden muss, orientieren Sie sich bitte an den Angaben des Herstellers. Meist ist das Mischverhältnis auf der Verpackung angegeben.

3. Schritt: Beginnen Sie nun damit, die Ecken und Zwischenräume der Küche zu streichen. Dazu zählen nicht nur die sichtbaren Raumecken, sondern auch Stellen wie die Wand um die Steckdosen oder um die Dunstabzugshaube. Dadurch sparen Sie sich viel Arbeit und müssen nachher nicht so arg auf diese Punkte achten. Wählen Sie hierbei Pinsel aus, die sich für die jeweiligen Ecken und Zwischenräume eignen.

4. Schritt: Nun wechseln Sie zu einer Farbrolle und beginnen, die großen Wandflächen im Kreuzgang zu streichen.

5. Schritt: Dafür tunken Sie die Rolle in den Farbeimer, ziehen diese ab, damit nicht zu viel Farbe heruntertropft, und streichen gleichmäßig von oben nach unten. Gehen Sie hier gründlich vor um Flecken zu vermeiden.

6. Schritt: Danach streichen Sie von rechts nach links oder umgekehrt über die zuvor aufgetragene Farbe. Achten Sie dabei darauf, dass die Farbe noch nass ist. Dadurch können die Küchenwände mehr Farbe aufnehmen, was zu einem optimalen Ergebnis führt. Aus diesem Grund kann es sein, dass Sie erst einzelne Flächen der Wand nacheinander streichen müssen, damit diese nicht zu schnell antrocknen.

Hinweis: Raufasertapeten werden ebenfalls in einzelnen Flächen nach und nach gestrichen, doch ohne System. Da die Raufasertapete keinen geraden Anstrich ermöglicht, müssen Sie diese regelrecht kreuz und quer streichen. Achten Sie dabei darauf, ausgiebig Farbe zu benutzen.

7. Schritt: Fahren Sie damit fort, bis alle Wände gestrichen wurden. Helfen Sie an schwierigen Stellen mit einem Pinsel in der entsprechenden Größe nach. Farbtropfen, die daneben gehen während des Streichens einfach mit einem feuchten Tuch abwischen.

8. Schritt: Warten Sie mit dem Entfernen der Folie ab, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Sobald einige Stellen nachgebessert werden müssen, kann dies ohne Gefahr auf Farbkleckse ausgeführt werden.

9. Schritt: Lassen Sie anschließend die Wände trocknen, entfernen Sie die Folie und putzen Sie die Farbtropfen weg, die danebengegangen sind.

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