Kosten einer Altbausanierung je m² im Überblick
Die Altbausanierung ist in vielen Fällen eine ökonomisch und ökologisch sinnvolle Möglichkeit, Wohnraum zu schaffen beziehungsweise zu erhalten. Besteht der Wunsch oder die Notwendigkeit nach Veränderungen, dann sind Sanierungsmaßnahmen eine sehr gute Alternative zum Neubau. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.
Im Rahmen der Altbausanierung wird der Zustand von älteren Gebäude von Grund auf verbessert. Es werden verschiedene Bereiche saniert, beispielsweise die äußere Hülle und die Statik. Sie können den ursprünglichen Grundriss beibehalten oder Veränderungen vornehmen. Die Gründe für die Altbausanierung sind vielfältig: Zum einen wurden Gebäude nach dem Krieg mit einfachen Mitteln gebaut, was heute zu Mängeln führt. Das Alter der Gebäude spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da es im Laufe der Zeit zu Schäden kommt. Auf der anderen Seite ändern sich auch die Anforderungen der Bewohner, was Veränderungen erfordert. Anstatt die Gebäude nun vollständig abzureißen, bleibt bei der Altbausanierung das Haus erhalten und wird an die Vorstellungen angepasst. Sie können die Haustechnik erneuern, den Wärmeschutz verbessern oder Feuchtigkeit vorbeugen.
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Welche Arbeiten gehören zur Altbausanierung?
Die Kosten für die Altbausanierung hängen vor allem vom Umfang der Arbeiten ab. Es kann sich um kleinere und kostengünstige Arbeiten oder aber auch um umfangreiche Vorgänge handeln. Fachwerkhäuser beispielsweise sind häufig von morschen Balken betroffen. Sind die Stellen leicht zugänglich, sinken die Kosten. Sinkt das Haus jedoch bereits an einer Seite ab und ist aus diesem Grunde schief, dann ist der Aufwand höher.
In letzteren Fall können beschädigte Pfeiler das Problem sein. Fachfirmen haben sich auf diese Problematik spezialisiert und heben das Haus mit Hilfe einer umfangreichen Technik an, sodass die Waagerechte wieder hergestellt wird. Im Rahmen der Altbausanierung gehören folgende Arbeiten zu den häufigsten Themen:
- Wärmedämmung
- Fassadenbau
- Betoninstandsetzung
- Putzerarbeiten
- Mauerwerksinstandsetzung
- Zimmererarbeiten
- Trockenlegung
- Klempnerarbeiten
- Dachdeckerarbeiten
- Fliesenlegerarbeiten
- Installationsarbeiten
- Elektroinstallation
- Fenstersanierung
- Fensterbau
- Malerarbeiten
- Innenausbau
Können die Arbeiten selbst ausgeführt werden oder ist eine Fachfirma notwendig?
Viele der Sanierungsarbeiten können Sie selbst durchführen, für andere Aufgaben ist die Beauftragung einer Firma notwendig. Welche Maßnahmen Sie alleine ausführen, hängt von Ihrer Erfahrung ab. Da bei der Altbausanierung meistens vielfältige Aufgaben anfallen, können Sie gemeinsam mit einer Fachfirma besprechen, welche Aufgaben Sie selbst übernehmen möchten. Dadurch lassen sich Kosten einsparen.
Welche Fördermöglichkeiten bestehen für die Altbausanierung?
In Deutschland werden verschiedene Fördermöglichkeiten für die Altbausanierung angeboten, wie beispielsweise im Falle von energetischen Maßnahmen. Die KfW-Bank unterstützt die Maßnahmen durch günstige Kredite aber auch Zuschüsse. Das Ziel ist es, die Gebäude an den modernen Energieverbrauchstand anzugleichen und somit die Umwelt zu schonen. Die Umbaumaßnahmen reduzieren auf mittelfristige Sicht gesehen die Betriebskosten des Hauses und steigern gleichzeitig den Gebäudewert. Das Förderprogramm „Energieeffizient sanieren“ berücksichtigt in einem besonderen Maße die Begebenheiten der Altbausanierung.
Kosten für die Altbausanierung in der Übersicht
Die genauen Kosten für die Sanierung können nur abgeschätzt werden, da jedes Gebäude einen anderen Ausgangszustand aufweist und abweichende Zielsetzungen bestehen. Wir haben für Sie im Folgenden einen Überblick erstellt, anhand dessen Sie einen ersten Eindruck über die entstehenden Kosten erhalten.
1. Wärmedämmung
Im Bereich der Wärmedämmung hängen die Preise vom Ausgangszustand des Hauses und der gewählten Dämmmethode ab. Im Mittel werden folgende Kosten für die Sanierung angenommen:
- Außenwände mit Styropor dämmen:
- 95 bis 130 Euro pro m²
- Obere Geschossdecke dämmen:
- 30 bis 40 Euro pro m²
- Dämmung vom Satteldach:
- 125 bis 150 Euro pro m²
- Dämmung vom Flachdach
- 70 bis 100 Euro
2. Fensterbau und Fenstersanierung
Die Sanierung vom Fenster kann durch den vollständigen Austausch der Fenster oder durch den Wechsel des Fensterglases entstehen. Wurde das Glas durch Wind und Regen zerstört, so eine Reparatur notwendig. Soll die Isolation der Fenster verbessert werden, müssen umfangreichere Arbeiten durchgeführt werden. Moderne Fenster verfügen über eine gute Dämmwirkung und sind daher für die Wärmedämmung und die Einsparung von Heizkosten unersetzlich. Es entstehen im Durchschnitt folgende Kosten:
- Austausch vom Fensterglas
- 130 bis 200 Euro pro m²
- Austausch vom Fenster
- 250 bis 450 Euro
3. Fassadenbau
Sanierungsarbeiten an der Fassade können mit der Wärmedämmung kombiniert werden. Dadurch sparen Sie Kosten ein und erhalten zwei Maßnahmen zu einem günstigen Kombi-Preis. Im Durchschnitt senken sich die Ausgaben für die Dämmung um rund 70 Prozent, wenn Sie sie in Zusammenhang mit der Fassadendämmung planen. Die Ausgaben für die Fassadensanierung hängen in einem starken Maße vom Zustand ab. Ist der Putz abgeblättert oder soll das Erscheinungsbild verändert werden, erhöhen sich die notwendigen Ausgaben:
- Kosten für Fugensanierung von Klinkerfassaden
- 50 bis 150 Euro pro m²
- Kosten für Fassadensanierung inklusive Putz- und Stuckarbeiten
- 40 bis 100 Euro pro m²
- Kosten für Wärmedämmung mit Dämmplatten (EPS) und Putz
- 60 bis 120 Euro pro m²
- Kosten für Fassadenanstrich/Fassadengestaltung
- 10 bis 25 Euro pro m²
4. Fliesenlegerarbeiten
Das Verlegen von Fliesen kann mit ein wenig handwerklichem Geschick selbst übernommen werden. In diesem Fall müssen Sie mit Materialkosten für die Fliesen in Höhe von 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter rechnen. Hinzu kommen Ausgaben für Silikonabdichtungen (rund 1 bis 1,50 Euro pro laufendem Meter) sowie Sockelleisten (rund 10 Euro).
Führen Sie die Arbeiten nicht selbst aus, müssen Sie noch die Arbeitskosten für den Fliesenleger hinzurechnen. Der Stundenlohn liegt bei rund 50 bis 100 Euro. Oftmals kann die Vereinbarung auch über die Definition der zu fliesenden Fläche getroffen werden. Rechnen Sie mit rund 12 Euro Arbeitskosten pro m².
5. Putzarbeiten
Putz kann im Innenbereich oder im Außenbereich erneuert werden müssen. Für die Arbeiten entstehen im Durchschnitt 8 bis 20 Euro pro m² an Kosten.
6. Heizung erneuern
Muss ein Gasgerät oder ein Ölgerät ausgetauscht werden, dann entstehen Kosten in Höhe von mindestens 5.000 Euro.
Sind auch der Schornstein, der Solarspeicher und die Solarthermie-Anlage betroffen, steigen die Ausgaben auf 12.000 bis 18.000 Euro an.
Möchten Sie eine Wärmepumpe einbauen, müssen Sie mit rund 8.000 Euro an Kosten rechnen.
7. Trockenlegung
Der Sanierungsbereich der Trockenlegung ist weit gefächert und durch unterschiedliche Vorgehensweisen gekennzeichnet. Je früher Sie handeln, desto niedriger sind die notwendigen Ausgaben.
Möchten Sie eine undichte Betonfuge austauschen, entstehen Kosten von 50 bis 70 Euro pro m². Soll der Keller von außen abgedichtet werden, werden pro Meter Erdaushub 400 bis 500 Euro fällig. Wird das Mauerwerk mittels Paraffin-Injektion abgedichtet, müssen Sie mit rund 250 Euro pro m² rechnen.
8. Klempnerarbeiten
Gerade in älteren Gebäuden sind die Wasserinstallationen oftmals nicht ausreichend. Sollen Rohre erneuert werden oder müssen Reparaturmaßnahmen durchgeführt werden, so entstehen Materialkosten und Arbeitskosten. Für die Sanierung eines Badezimmers im Bereich der Klempnerarbeiten müssen Sie mit rund 500 Euro rechnen.
9. Renovierung Badezimmer
Ältere Badezimmer genügen nicht den Anforderungen der heutigen Zeit. Badewannen und Waschbecken sind im Laufe der Jahre unansehnlich geworden und müssen daher ausgewechselt werden.
Planen Sie eine komplette Neugestaltung inklusive Fliesenanbringung, Neukauf der Badewanne und des Waschbeckens, so entstehen Ausgaben in Höhe von rund 4.500 Euro. Informieren Sie sich in unserer Checkliste über die möglichen Kosten einer Badsanierung.
10. Malerarbeiten und Tapezierarbeiten
Malerarbeiten und Tapezierarbeiten können häufig selbst ausgeführt werden, sodass sich in diesem Punkt Einsparpotential bietet. Beauftragen Sie eine Fachfirma, dann entstehen für einen mittelgroßen Raum rund 500 Euro an Kosten.
11. Elektroinstallationen
Elektroinstallationen dürfen nicht selbst ausgeführt werden, sodass stets die Beauftragung eines Elektrikers notwendig ist. Die Kosten hängen vom Aufwand ab. Die durchschnittlichen Raumkosten reduzieren sich, wenn Sie mehrere Räume sanieren lassen.
Eine Faustformel: Beispiele für Sanierungskosten
Die durchschnittlichen Kosten für die Sanierung hängen vom Alter der Gebäude ab. Handelt es sich um ein Haus aus den 1950er oder 1960er Jahren, dann müssen Sie mit Sanierungskosten in Höhe von rund 40 Prozent des Kaufpreises rechnen. Vorkriegshäuser führen im Mittel zu zusätzlichen Kosten von 50 Prozent des Kaufpreises. Während der Zeit zwischen 1970 und 1980 erbaute Häuser verursachen rund 30 Prozent des Kaufpreises als Sanierungskosten. Wurde das Haus in den Jahren von 1980 bis 2000 erbaut, so müssen Sie mit zusätzliche 20 Prozent rechnen. Der Wert fällt bei neueren Häusern noch einmal auf circa 16 Prozent ab. Angenommen, Sie erwerben ein Haus aus dem Jahr 1955 zu einem Kaufpreis von 100.000 Euro. In diesem Fall sollten Sie mit Kosten in Höhe von 40 Prozent rechnen. Dadurch ergibt sich folgende grobe Abschätzung:
100.000 x 40 Prozent = 40.000 Euro
Der Rechnung liegt die Annahme zugrunde, dass es sich um ein sanierungsbedürftiges Haus handelt. Wurde das Gebäude über die Jahre hinweg gepflegt und modernisiert, so kann es sein, dass keine Sanierungskosten notwendig sind. Daher ist es von Vorteil, einen Gutachter vor dem Kauf hinzuzuziehen und somit Schäden frühzeitig zu erkennen.
Tipps zur Altbausanierung
- Sanierungskosten durch Gutachter abschätzen lassen
- Altbausanierung umfasst verschiedene Punkte
- Kosten können durch Eigenleistung reduziert werden
- Sanierungskosten im Mittel zwischen 16 und 50 Prozent des Kaufpreises
- Wärmedämmung ein wichtiger Punkt
- Fördermöglichkeiten nutzen
- KfW-Bank bietet Unterstützung
- energetische Maßnahmen werden gefördert
- Kombination von einzelnen Sanierungsmaßnahmen spart Geld
- einige Arbeiten müssen von Fachfirma durchgeführt werden
4 Comments
Besten Dank für die Kostenübersicht. Wir haben uns kürzlich ein Ferienhaus in den Alpen gekauft und werden das jetzt sanieren. Als Projekt ist das sicher etwas kleiner zu sehen, aber Arbeit wird es trotzdem machen. Wir möchten es aber später auch vermieten und wollen es deshalb von Anfang an ordentlich angehen.
Schönen Gruß
Helga und Gottfried Birkemeyer
Hallo
Einen super Überblick habt ihr da zusammengestellt! Wir haben unsere Doppelhaushälfte auch saniert und wir hatten Glück; an Fassade, Dach und Keller musste nichts gemacht werden. Wir haben also „nur“ innen alles erneuert (Böden, Wände versetzt, Innentüren, Küche, Bad etc.). Und dennoch haben wir in Summe rund 700€/m² Wohnfläche für die Sanierung gezahlt.
Schöne Grüße, Katharina
Hallo und vielen Dank für den Beitrag. Der Kostenüberblick ist sehr hilfreich. Bei meinen Eltern waren die Installationsaufgaben im Vordergrund. Man sollte dich immer gut beraten und helfen lassen, damit am Ende nicht noch mehr Kosten entstehen.
Danke für den Kostenüberblick, war sehr hilfreich.
VG
M. Meier