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Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris – 6 Tipps zur Pflege

Kletterhortensie

Kletterhortensien sind erfreulich robuste Zierpflanzen, wegen üppigem Wuchs bei geringer Pflege haben sie einstmals ihren Weg aus der Heimat Asien nach Europa gefunden. Sie machen sich an vielen Standorten nützlich und sind ungemein dekorativ.Kletterhortensien sind leicht zu pflegen, genügsam und nach einer Startphase so winterhart, dass sie sogar Fassaden begrünen können. Dann müssen sie von Zeit zu Zeit mit der Schere zur Raison gerufen werden, das dauert aber Jahre:

Die Standorte für Kletterhortensien

Kletterhortensien haben sich in Waldgebieten entwickelt, wo sie von oben zu wenig Licht bekommen haben – was sie auf die Idee gebracht hat, dem Licht entgegen zu klettern. Der Standort im Garten sollte dieser Herkunft entsprechen:

  • Heller bis schattiger Standort, gerne durch große Bäume beschattet
  • Direkte Sonne möchten Kletterhortensien eher nicht abbekommen
  • Vor allem keine heiße Mittagssonne
  • Auch zu viel Wind kann ihnen zu schaffen machen
  • Der Boden soll locker und humusreich sein
  • Und einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert haben

Tipp:
Oft wird empfohlen, den pH-Wert des Bodens auf 4,0 bis 4,5 abzusenken, um eine Blaufärbung der Blüten zu erreichen. Wenn die Kletterhortensie am Haus hochklettert, sollten Sie das allerdings vorher mit einem Bausachverständigen besprechen, der Ihnen garantiert, dass Ihre Hauswand nicht zerbröselt, wenn dort laufend saure Materie auf den Boden gegeben wird. Die Alternative ist, die Kletterhortensie in einen Kübel zu pflanzen, hier stört saure Erde niemanden. Im Kübel sollen Kletterhortensien allerdings schnell „rumzicken“, wenn das kleinste bisschen an der Pflege nicht stimmt.

Pflege von Kletterhortensien, Schritt für Schritt

Kletterhortensien haben einige Ansprüche, die aber leicht zu erfüllen sind:

1. Ausreichend Wasser
Kletterhortensien klettern mit Rankhilfe bis zu 6 m, ohne Rankhilfe werden sie halbkugelige Büsche von etwa 2 m Höhe und Breite. In beiden Fällen viel Blattmasse, wenn ab Mai Blüten dazu kommen, brauchen Kletterhortensien viel Wasser. Aber bitte keine Staunässe, die verträgt keine Pflanze.

Die Blüte kann bei Kletterhortensien Jahre auf sich warten lassen. Auch unmotivierte Blühpausen bei bester Pflege sollen nichts Ungewöhnliches sein, aber das Laub ist auch schick.

2. Recht viel Nährstoffe
Nährstoffe brauchen die Kletterhortensien in den Sommermonaten recht viel, ab Start in die Wachstumssaison (in der Regel April) sollten Sie die Kletterhortensien alle zwei Wochen düngen, bis in den August hinein (wie, erfahren Sie im Artikel „Hortensien düngen: wann und womit?“). Ab Spätherbst wird nicht mehr gedüngt, dann müssen die Ranken ausreifen, so überstehen sie den Winter besser.

Kletterhortensie, Hydrangea petiolaris

3. Als Jungpflanze Winterschutz
Wie gesagt, Kletterhortensien sind recht zickig, das ist aber bei einigen Lebewesen zu beobachten, die hoch hinaus wollen, wahrscheinlich müssen sie sich einfach zu sehr aufs Wachsen konzentrieren … bedeutet für junge Kletterhortensien, dass sie anfangs im Winter etwas eingepackt werden sollten. Um die Wurzeln (Reisig, Rindenmulch, der senkt auch gleich zu hohe pH-Werte) und vielleicht sogar in UV-durchlässige Folienumhüllung, falls der erste Winter die Jungpflanze besonders kalt erwischt.

4. Manchmal Rückschnitt
Kletterhortensien Jahren in den ersten drei Jahren einfach vor sich hin wachsen dürfen, das kräftigt sie und lässt sie Winterkälte besser überstehen. Einiges wird trotzdem von Anfang an entfernt, nach und nach mehr:

  • Im Winter abgestorbene Triebe werden im Frühjahr immer weggeschnitten
  • Beschädigte Triebe und unerwünschte, die völlig quer wachsen, auch
  • Ab Jahr 4 können Sie die Jungtriebe jährlich zurückschneiden, das begünstigt das Wachstum der Haupttriebe und die Verzweigung
  • Dieser Rückschnitt erfolgt direkt nach der Blüte, da die Kletterhortensie die Blütenanlage im Herbst des Vorjahres beginnt
  • Dann werden auch die verblühten Blüten weggeschnitten
  • Sie müssen das aber nicht unbedingt tun, Kletterhortensien müssen erst beschnitten werden, wenn sie Ihnen über den Kopf wachsen (Quatsch, genau das sollen sie ja tun, also wenn sie irgendwohin wachsen, wo Sie sie nicht haben möchten).
  • Wenn sie ausufern, müssen und können sie gebremst werden: Schneiden Sie weg, was zu viel ist
  • Bei Bedarf kann die ganze Pflanze auslichtet werden, die ältesten Triebe werden bis auf den Boden zurückschnitten

5. Möglicherweise Rankhilfe
Kletterhortensien gehören zu den sogenannten Selbstklimmern, sie klettern mit eigenen Haftwurzeln. Eine Rankhilfe empfiehlt sich trotzdem, wenn eine Kletterhortensien ein bestimmtes Areal (eine Fassade) begrünen soll, Sie können sie dann nämlich wesentlich besser in der Form ziehen, in der Sie sie haben wollen.

6. Rückschnitt am Rankgerüst
Wenn die Kletterhortensie an einem Seilsystem (dazu siehe gleich den Tipp) die Fassade erklimmen soll, muss sie ab einem gewissen Alter regelmäßig beschränkt werden. Denn sonst wird sich so viel Pflanzenmasse entwickeln, dass die Rankhilfe irgendwann das Gewicht der Pflanze nicht mehr tragen kann. Vor allem die Triebe, die vom Rankgerüst weg in die freie Luft wachsen, bilden ein Übergewicht nach außen und müssen weg.

Tipp:
Rankhilfe ist nicht gleich Rankhilfe, jede Kletterpflanze braucht das Rankgerüst, das ihren „Klettertyp“ am besten unterstützt, aber am wenigsten ihre Entwicklung behindert. Im Fall der Kletterhortensie ist das ein Seilsystem, das Andrückhilfe gibt und ihr Stammgerüst führt (zu finden bei Fassadenbegrünungs-Firmen, häufig als fertige Bausätze).

1 Comments

„6. Rückschnitt am Rankgerüst
Wenn die Kletterhortensie an einem Seilsystem (dazu siehe gleich den Tipp) die Fassade erklimmen soll, muss sie ab einem gewissen Alter regelmäßig beschränkt werden. Denn sonst wird sich so viel Pflanzenmasse entwickeln, dass die Rankhilfe irgendwann das Gewicht der Pflanze nicht mehr tragen kann. Vor allem die Triebe, die vom Rankgerüst weg in die freie Luft wachsen, bilden ein Übergewicht nach außen und müssen weg.“

naja, es ist nicht wirklich sinnvoll überhaupt ein spirreliges rankgerüst zu bauen, so dass man sie deswegen schneiden muss, ist also kein grund sondern hat in diesem fall eine vermeidbare ursache. sonstwohin wachsende triebe… wo ist das problem, sie einfach wieder zu den restlichen zu biegen/eizufädeln?! mit etwas gedult, sind die erstaunlich elastisch… zur not wird ein dicker trieb in mehreren etappen im abstand von einigen tagen in wunschrichtung gebogen/gezogen/gedrückt etc. damit er nicht bricht. das selbe gilt für kreuzundquer schiessende triebe. ich habe an meinen teilweise 20 jährigen noch nie rumgeschnitten, ausser gezielt erzeugte luftableger. abschneiden ist immer verschwendung von investierter energie. und bei den meisten pflanzen ist durch runterbinden/biegen/drücken, der selbe effekt wie bei einem abschnitt des teils erreichbar… wenn du einen trieb runterbindest, wird er mit tendenz an der höchsten stelle der biegung/rundung weiterwachsen, das gild für so ziemlich jede pflanze die nicht krautig/eintriebig wächst wie z.b. hemerocallis, digtalis, aconitum oder tricyrtis etc.. man kann, wenn man einen trieb nach unten bindet, super beobachten wie sich an der rundung nach oben hin zunehmend, massiv neue triebe bilden. genau wie als wäre die spitze ageschnitten, der höchste punkt des triebes ist entscheidend dafür, wo er weiterwächst. besonders toll kann man dies bei h petiolaris, clematis, oder auch wisteria beobachten, wenn diese das obere ende ihres gerüstes erreich haben und dadurch von selber über/runterhängen, fangen diese triebe automatisch an sich tieferliegend zu verästeln. ist übrigens nicht neues, jahrhunderte altes wissen.

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