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Häufige Krankheiten bei Hortensien – braune Blätter, was tun?

Häufige Krankheiten bei Hortensien ist erfreulicherweise fast ein wenig übertrieben, denn Hortensien werden alles andere als häufig krank. Wenn doch, erfahren Sie im Artikel, was es sein könnte.Wenn die Hortensie krank aussieht, kann es alles Mögliche sein, Gott sei Dank eher nicht so häufig eine Krankheit. Lesen Sie, was es (sonst noch) sein könnte und was Sie tun können:

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Pflegefehler?

Gesunde Hortensien am passenden Standort, in einem guten Boden, die die richtige Pflege und Versorgung erhalten – werden nicht krank, ganz bestimmt nicht, auf jeden Fall nicht, bevor sie uralt sind. Und das kann eine Weile dauern.

Erst einmal sollten Sie also prüfen, was nicht stimmt:

  • Standort, zu dunkel oder zu hell (sonnig)?
  • Boden, zu nährstoffarm (Hortensie mickert), zu wenig Eisen, zu basisch (Chlorose, gelbe Blätter mit grünen Adern), zu nährstoffreich (viele Blätter und kaum Blüten)
  • Bewässerung, zu wenig (hängende Blüten/Blätter) oder zu viel (Staunässe)?
  • Dünger, zu wenig, zu viel, zu falsch (kann alles Mögliche bewirken, Stickstoffmangel bringt blasses Laub und mickrige Pflanzen)
  • Zu wenig, zu viel wird nachgebessert, zu dunkel, zu hell könnte durch umpflanzen geheilt werden, wenn die Hortensie noch nicht lange am Standort steht
  • Hitzschlag: Wenn kühle Feuchte plötzlich zu Hitze wird, kann die Hortensie sich nicht schnell genug umstellen und leidet
  • Hilfe bringen Sprühberegnung/Tröpfchenbewässerung von morgens bis abends oder Beschattung
  • Spätfrostschäden: Werden weggeschnitten, angeschlagene Hortensien gut gepflegt
  • Nächstes Mal Hortensien vor Frost nachts mit Schutzvlies abdecken.

Krankheiten der Hortensien

Es gibt auch bei Hortensien Krankheiten, wenn auch selten, braune Blätter können die alle verursachen:

1. Grauschimmel, Botrytis-Pilz, sichtbar auf Trieben, Blättern, Blüten, gefördert durch Feuchtigkeit und schweren Boden. Hortensie morgens gießen, innen luftig auslichten, befallene Pflanzenteile abschneiden und entsorgen, Hortensie in leichteren Boden umpflanzen.

2. Echter Mehltau, Oidium hortensiae, überzieht Blätter und Blüten mit weißem Pulver und schwächt irgendwann die Pflanze. Belag täglich mit Wasser entfernen, mit den Sporen befallenes Grün großzügig entfernen und vernichten. Es gibt zugelassene Fungizide, da Echter Mehltau aber ausschließlich grüne Pflanzenteile infiziert und auf lebende Pflanzen angewiesen ist (also „pfleglich“ mit seiner Wirtspflanze umgeht), ist abzuwägen, ob Wachstumsstockung der Hortensie oder Fungizid im Umfeld unangenehmer ist.

3. Hortensien können durch Viren befallen werden, mit allen möglichen Folgen. Mittel gibt es nicht, Pflanzen (Wurzel, Boden, Kübel) müssen verbrannt werden, an den Standort darf keine neue Hortensie. Händlern werden mehrere Vorbeugemaßnahmen empfohlen, Sie selbst könnten nicht viel mehr tun als ihr Umweltamt nach den außer Pflanzenentfernung noch nötigen Maßnahmen befragen, müssten also eher darauf hoffen, dass sich Ihr Händler an die Vorbeuge-Empfehlungen hält.

4. Hortensien-Vergrünung kann die Pflanzen stauchen, zum übermäßigen Austrieb von Knospen führen, zu Vergilbung der Blätter und
zu vielem anderen. Verursacher sind Phytoplasmen, Bakterien in Größe von Viren, die durch Laboruntersuchungen bestimmt werden, Bekämpfung ist nicht möglich, Pflanzen und Substrat müssen vernichtet werden, weiter siehe 3.

Tipp – Wir wollen Sie gut informieren, dazu gehört auch, dass Sie die theoretisch möglichen Krankheiten und deren Auswirkungen kennenlernen. Praktisch sollten Sie als allererstes einen Hortensien-Spezialisten fragen, der Ihnen nach Ansicht der Pflanze unverblümt sagt, ob Sie besser gleich zum Spaten greifen.

Schädlinge an Hortensien

1. Thripse und Erdflöhe, winzige, saugende Insekten, verursachen fleckige Stellen oder Löcher in Blättern. Gegen Erdflöhe gibt es keine zugelassenen Mittel, gegen Thripse einige eher harmlose, aber Gelbtafeln und Pflanzenstärkung reichen meist auch.

2. Wurzel-Nematoden (Fadenwürmer, Älchen) im Übermaß schädigen irgendwann die Wurzeln und treten in Böden auf, die einfach fertig sind. Bekämpfung: Im Garten Bodenpflege und Tagetes neben Hortensien pflanzen, im Kübel neues Substrat, für beide korrekte Pflanzenernährung.

3. Spinnmilben rollen Blätter ein und können biologisch durch Ackerschachtelhalmjauche (1 Teil Jauche auf 5 Teile Wasser) bekämpft werden. Fürs Freiland gibt es einige (auch umstrittene: deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/12/18/eu-warnt-insekten-gift-von-bayer-kann-menschliches-gehirn-schaedigen, de.wikipedia.org/wiki/Acequinocyl, de.wikipedia.org/wiki/Fenpyroximat) Pflanzenschutzmittel.

4. Dickmaulrüssler fressen Blattränder, die Larven fressen Wurzeln, chemische Mittel gibt es nicht, Bekämpfung funktioniert bei überhand nehmenden Fraßschäden per Hand durch Absammeln. Larven sollen Sie entweder ebenfalls per Hand von der ausgegrabenen Hortensienwurzel sammeln oder tüchtig mit Rainfarn-Aufguss begießen.

Tipp – Auch die Nacktschnecke taucht häufig bei den Schädlingen auf, besonders Medien lieben die „Spanische Wegschnecke“, „fast ohne natürliche Feinde“ und für Überschriften wie „Das nackte Grauen mit Schnecken“ gut. Die gibt es nur gar nicht, in Spanien keine einzige, Frankfurter Forscher suchten und fanden keine und untersuchten daraufhin die Wegschnecken näher. Die ganze Gattung zeigt bunte Genvarianz und deshalb auch bunte Farben, sie sind aber genetisch alle verwandt – und ihre Heimat ist mitten in Mitteleuropa, also bei uns (www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/sonstige-arten/weichtiere/16884.html). Die Forscher vermuten die Ursachen der ungehemmten Schneckenvermehrung in den veränderten landwirtschaftlichen Anbaumethoden der vergangenen Jahrzehnte, das beste Mittel dagegen können Sie als Hausgärtner erschaffen: Einen naturnahen Garten mit vielen Schneckenfeinden.

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