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Was ist Stirnholz/Hirnholz? Vorteile & Preise von Hirnholzparkett

Jahresringe

Stirnholz bzw. Hirnholz ist besonders abriebfestes Holz mit einer charakteristisch strukturierten Oberfläche. Es ist keine spezielle Holzsorte, sondern beschreibt die Art seines Schnitts. Die guten Eigenschaften rund um die Abriebfestigkeit machen das Hirnholz besonders für Parkett gut geeignet. In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was es über das Stirnholz zu wissen gibt.

Der Aufbau eines Holzstamms

Holz wächst auf zwei Arten: Der Baum streckt sich beim Wachstum der Sonne entgegen. Gleichzeitig wächst er Jahr für Jahr in der Breite. Er erzeugt damit die notwendige Querstabilität, die das Längenwachstum erforderlich macht. Andernfalls würde er schnell umfallen oder abgeknickt werden. Das Längenwachstum geschieht am Baum durch eine Streckung seiner Fasern. Die Fasern eines Baumes können deshalb sehr lang, aber auch sehr dünn werden. Das Wachstum in die Breite geschieht an einem Baum aber durch die sogenannte Ringbildung. Jedes Jahr fügt der Baum einen weiteren Außenring zu seinem Stamm hinzu. Deshalb kann man anhand der Jahresringe exakt ablesen, wie alt der Baum ist.

Die Stabilität von Holz

Holz hat statisch-mechanisch zahlreiche sehr interessante Eigenschaften. Es ist entlang seiner Faserrichtung gut spaltbar. In Querrichtung zur Faser kann es die höchste Druckkraft aufnehmen. Schraubverbindungen und Nägel halten am besten ebenfalls quer zur Faser. Beim Eindrehen von Schrauben werden in Querrichtung viele Fasern beansprucht. In Längsrichtung wird aber immer die gleiche Faser verletzt, so dass die Ankerwirkung nur gering ist, ebenso ist Holz Längsrichtung nur wenig saugstark. In Querrichtung hingegen umso mehr: Die Poren sind offen und die Kapillarwirkung kommt voll zur Wirkung. Diese spezifischen Eigenschaften von Holz sind je nach Anwendung mehr oder weniger vorteilhaft. Dies muss bei der Verarbeitung von Hirnholz bekannt sein. Eine andere Bezeichnung für diese Holzschnitt-Sorte ist „Kopfholz“.

Hirnholz

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Hirnholz vs. Längsholz

Jeder normale Holzbalken zählt zu den Längsholz-Produkten. Er wurde im Wesentlichen längs zur Faser aus dem Stamm heraus gearbeitet. Das macht ihn sehr biegefest und gut belastbar. Jedoch splittert und fasert er leicht aus.

Hirnholz ist Holz, bei dem die Flächen quer zur Faser geschnitten sind. Holzbretter oder Holztafeln, die quer aus einem Stamm gesägt werden, sind typisches Hirnholz. Natürlich kann man auch einen beliebigen Stamm nehmen und ihn in kleine Scheiben sägen, um Hirnholz-Platten zu erhalten. Dabei wird man aber schnell feststellen, dass diese Platten leicht auseinander fallen und nur wenig Eigenstabilität besitzen.

Stirnholz

Dennoch hat Hirnholz gewisse statische Vorteile. Da sämtliche Fasern gleichzeitig im 90° Winkel durchtrennt sind, werden alle Fasen gleichermaßen belastet. Wenn das Hirnholz eine Druckkraft weiter geben kann, ist es sehr stabil. Das macht es für die Verwendung als Parkett sehr interessant.

Hirnholzparkett

… für harte Ansprüche

Hirnholzparkett ist ein sehr hochwertiger Bodenbelag. Er bietet nicht nur eine sehr ansprechende Optik. Die Hirnholzflächen sind zudem sehr druck- und abriebfest. Sie werden daher sehr gerne in Eingangsbereichen von Unternehmen oder Instituten verwendet, die einen hohen Publikumsverkehr haben. Auch Ladengeschäfte und Restaurants können mit dem Einbau von einem Stirnholzparkett einen ästhetischen wie robusten Bodenbelag erhalten.

HirnholzDer besondere ästhetische Reiz von echtem Stirnholzparkett liegt an den sichtbaren Jahresringen. Im Winkel von 90° geschnitten, sind diese Jahresringe kreisrund und erzeugen eine lebendige aber natürliche Musterung des Bodens.

Ein echtes Stirnholz-Parkett bedarf aber dennoch einer besonderen Pflege: Unbehandelt sind die Stirnholzblöcke extrem saugstark. Deshalb muss Stirnholzparkett besonders intensiv versiegelt werden. Eine unschöne Fleckenbildung wäre sonst die Folge.

Hirnholz arbeitet jedoch stärker als längs zur Faserrichtung geschnittenes Holz. Es ist fast unvermeidlich, dass bei trockener Heizungsluft während der Wintermonate sich Fugen im Parkett öffnen. Es erfordert deshalb eine besondere Pflege, vor allem ein gründliches Absaugen ist sehr wichtig. Einmal zwischen die Fugen eingedrungene Fremdkörper sind nur schwer wieder zu entfernen.

Haltbarkeit von Stirnholz-Parkett

Ein weiterer, enormer Vorteil ist, dass Stirnholz ein besonders langlebiges und strapazierfähiges Parkett ist. Selbst ein stark verbrauchter Stirnholz-Parkettboden lässt sich mit Hilfe von Schleif- und Poliermaschinen binnen weniger Stunden wieder so aufarbeiten, dass er wie neu aussieht. Dabei lassen sich die Löcher, Unebenheiten und Flecken einfach heraus schleifen. Nach dem Schliff ist aber auch jegliche Versiegelung entfernt. Ein gewissenhaftes Abdichten des Stirnholz-Parkettbodens ist deshalb unverzichtbar.

Für die Miete einer Parkettschleifmaschine kann man folgende Preise annehmen:

  • Kurzmiete (4 Stunden): ca. 35 Euro
  • Tagesmiete: ca. 45 Euro
  • Wochenendmiete: ca. 65 Euro
  • Wochenmiete: ca. 115 Euro

Arten und Preise von Hirnholzparkett

Als Hirnholzparkett wird vorzugsweise heimisches Hartholz verwendet. Das am weitesten verbreitete Stirnholz-Material ist Eiche. Mit der Verwendung von Rauch- oder Sumpfeiche wird ein weiterer farblicher Akzent zum Auswahl der Stirnholz-Parkette angeboten. Hellere Holzsorten für Stirnholz-Parkette sind Fichte, Kiefer oder Lärche. Verfügbar sind außerdem Birke, Buche, Ahorn, Esche oder Douglasie. Diese müssen jedoch meistens bei den Herstellern extra vorbestellt werden.

Der Preis der Parkette richtet sich nach ihrem Material, ihrer Dicke und ihrem Verarbeitungsgrad. Hirnholz-Parkettstücke sind ca. 25 – 75 mm stark, 4-10 cm lang und 4-8 cm breit. Sie sind in Quadratform geschnitten. Die Parkettelemente werden als einzelne Klötze oder als Verlege-Elemente ausgeliefert.

Als Richtpreise für Stirnholz-Parkette können folgende Werte angenommen werden:

  • Eiche: 65 Euro/m²
  • Fichte oder Kiefer: 35 Euro/m²
  • Lärche: 45 Euro/m²

Für die Verlegung kann nochmals mit ca. 50 Euro/m² gerechnet werden.

Die Hersteller machen aber häufig Sonderangebote. Hirnholzboden wird letzten Endes aus den Reststämmen gewonnen, die beim Zuschnitt übrig bleiben. Das kann immer wieder für besonders günstige Angebote sorgen.

Die Edelhölzer wie Ahorn oder Buche müssen extra bestellt werden und sind in der Regel wesentlich teurer.

Verarbeitung von Stirnholzparkett

Stirnholzparkett wird fest auf den Untergrund aufgeklebt, anschließend abgeschliffen und poliert, gründlich gereinigt und versiegelt. Ein ebener und gerader Untergrund ist beim Verlegen von Hirnholzboden vorteilhaft. Die Verarbeitung ist recht mühselig, da die kleinen Elemente vom Hirnholzboden den Einbau langwierig machen. Bei der Versiegelung sollte man nur hochwertige Produkte von einem bekannten Hersteller verwenden.

Weitere Vorteile vom Hirnholzboden

Das Hirnholzparkett bietet ein angenehmes Raumklima, da es sehr gut gegen Bodenkälte abschirmt. Das macht es aber für den Einbau von Fußbodenheizungen weniger gut geeignet. Dieser Bodenbelag bietet außerdem eine hohe Sicherheit: Es ist äußerst brandträge und wird daher gerne von der Feuerwehr empfohlen.

Tipps für Schnellleser

  • Preise von Hersteller vergleichen
  • Alten Hirnholzboden abschleifen und aufarbeiten
  • Hirnhholzboden immer gut versiegeln
  • Beim Selbst verlegen auf einen ebenen und geraden Untergrund achten
  • Hirnholzboden ist ideal für stark strapazierte Untergründe

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