Hausbau Checkliste: 28 Tipps & Tricks | Kostenlose Tabelle als PDF
Sie haben sich endlich dazu entschlossen, ein eigenes Heim zu errichten? Glückwunsch! Als Bauherr haben Sie eine große Aufgabe vor sich. Damit das Projekt gelingt und am Ende nicht zu einem haarsträubenden Fehlschlag wird, müssen Sie einige Dinge beim Hausbau beachten. Eine Checkliste bietet sich hierfür besonders gut an, vor allem wenn Sie nach Tipps zu einzelnen Punkten suchen.
Der Hausbau gehört zu den größten Vorhaben von frisch verheirateten Paaren, Familien und zahlreichen anderen Menschen, die ihre feste Bleibe umsetzen und nicht mehr mieten wollen. Bei dieser Arbeit kommen zahlreiche Punkte auf Sie zu, die Sie beachten müssen, damit Sie nicht vor einem baulichen und finanziellen Desaster stehen. Aus diesem Grund ist die Nutzung einer Checkliste empfehlenswert, da in dieser wertvolle Tipps und Tricks zu den einzelnen Aspekten aufgelistet werden. So können Sie die einzelnen Punkte überprüfen und bei Bedarf ändern, um den Bau Ihres Traumhauses so effektiv wie möglich zu machen. Auf diese Effizienz kommt es an, um Kosten, Zeit und Planungsbedarf zu sparen.
Inhalte
Tipps zur Grundstückswahl
Einer der wichtigsten Punkte beim Hausbau überhaupt ist die Auswahl des passenden Grundstücks. Schon hier können sich zahlreiche Probleme einschleichen, wenn Sie sich zu früh entscheiden oder nicht ausgiebig genug schauen. Die folgenden Tipps können Ihnen dabei helfen:
1. Ziehen Sie die Umgebung mit in die Planung mit ein. Gibt es Kindergärten, Schulen, eine gute Verbindung zum Bahnhof? Liegt das Grundstück nahe an einer lauten Autobahn oder liegt es sogar an einer stark befahren Straße, was sich negativ auf Ihre Gesundheit auswirken könnte? Sie sollten überlegen, wie Sie wohnen wollen und ob die Umgebung sich dafür eignet. Falls Sie zum Beispiel direkt in einer Großstadt wie Köln oder München ein Haus bauen wollen, müssen Sie mit einer höheren Lärmbelästigung rechnen, dafür sind Sie nahe am Geschehen.
2. Besuchen Sie das mögliche Grundstück unter der Woche und an Wochenenden zu unterschiedlichen Tageszeiten, selbst nachts. Dadurch können Sie genau sehen, wie sich der Platz über den Verlauf des Tages und der Woche entwickelt.
3. Wettereinfluss: holen Sie sich Informationen über das Wetter, das auf das Grundstück einwirkt. Die Lage und Ausrichtung entscheiden stark darüber, wie feucht, warm oder windig das Grundstück sein wird. Mögliche Defizite, zum Beispiel durch eine nördliche Hanglage, die kaum Sonne abbekommt und daher eine höhere Wärmeisolation benötigt, können dadurch schon im Voraus ausgemerzt werden. Schon allein die Himmelsrichtung sollte in Bezug auf die Lichtmenge beachtet werden:
- Norden: kaum direkte Sonne, dafür kühler, feuchter und viel Schatten, häufig ungeeignet für Gärten
- Osten: am Morgen viel Sonne, die über den Tag immer mehr abnimmt
- Westen: am Morgen keine Sonne, dafür viel am Abend
- Süden: viel Sonne, kaum Schatten und sehr warm, Jalousien sind hier zu empfehlen
4. Beschaffenheit: passen Sie Ihren Hausbau an das Grundstück an. Wenn Sie zum Beispiel einen Hang auswählen, müssen Sie anders bauen, wie wenn Sie Flachland wählen. Das kann entsprechend den Preis in die Höhe treiben, vor allem wenn Sie einen großen Teil des Hangs „glätten“ wollen. Zudem werden Kosten für die Anfahrtswege und Elektro- und Wasserinstallationen gespart, wenn das Grundstück erschlossen ist. Je schwieriger zu erreichen, desto höher können die Kosten und der Zeitaufwand ausfallen.
5. Größe: suchen Sie sich ein Grundstück, dessen Größe Ihren Vorstellungen entspricht, aber nicht Ihr Kapital überschreitet. Vor allem in gut erschlossenen, modernen Lagen und sogenannten „Reichenvierteln“ können die Grundstückspreise stark ansteigen, je größer diese sind.
6. Altbestände: sobald sich noch Altbestände auf dem Grundstück befinden, müssen diese überprüft und entfernt werden, was ein großes Loch in den Geldbeutel fressen kann. Hier sollten Sie unbedingt überdenken, ob sich der Abriss lohnt, weil Sie in den meisten Fällen noch eine Genehmigung dafür benötigen und seltener sogar Schadstoffe wie formaldehydhaltige Werkstoffe aus Holz entsorgen müssen.
7. Grundstücksart: handelt es sich um Wohn- oder Gewerbegrundstück oder sind beide Formen auf einem Grundstück zugelassen. Dieser Punkt ist wichtiger als viele denken, denn ein reines Gewerbegrundstück dürfen Sie nicht bewohnen.
Der Bebauungsplan
Ein möglicher Bebauungsplan hängt eng mit der Auswahl des Grundstücks und der Umsetzung Ihres Traumhauses zusammen. Unter einem Bebauungsplan werden bestimmte Regelungen der örtlichen Verwaltung und Bauplanungsämter verstanden, die zum Beispiel bestimmen, welche Ausmaße ein Haus haben in der speziellen Nachbarschaft haben darf. Die Regelungen dienen vor allem dazu, den Charakter der Nachbarschaft zu erhalten und den Nachbarn ausreichend Ruhe zu bieten. Über den Bebauungsplan können Sie also direkt sehen, was möglich ist und was nicht. Achten Sie vor allem auf folgende Punkte:
- Aktualität: ist der Plan aktuell oder muss er angepasst werden?
- welche Bauformen sind zugelassen?
- mögliche Ausmaße des Hauses
- Baugrenzen
- Abstand zu den Nachbarn
- Laufwege, die nicht bebaut werden dürfen
Wichtig: Baufinanzierung
Neben dem Grundstück ist die Baufinanzierung der wichtigste Punkt vor dem eigentlichen Hausbau. Die Finanzierung regelt alle Aspekte in Bezug auf den Preis und sollte gewissenhaft und gründlich durchgeführt werden. Beim Hausbau gibt es viele Kostenpunkte die beachtet werden müssen, vor allem aber der verfügbare Finanzierungsrahmen. Die folgende Übersicht hilft Ihnen dabei zu ermitteln, wie viel Sie maximal für Ihr Haus ausgeben dürfen, ohne zu viel auszugeben:
1. Ermitteln Sie zuerst die Kosten für das Grundstück auf die folgende Weise:
Kaufpreis des Grundstücks + Grunderwerbssteuer + Maklerprovision zzgl. Mehrwertsteuer + Notar zzgl. Mehrwertsteuer + Erschließung zzgl. Mehrwertsteuer + Fällen von Bäumen oder Abtransport von großen Steinen zzgl. Mehrwertsteuer + Vermessung zzgl. Mehrwertsteuer |
2. Nun addieren Sie Ihr verfügbares Grundkapital plus mögliches Fremdkapitel und ziehen von diesem Betrag die Kosten für das Grundstück ab. Der endgültige Betrag steht Ihnen anschließend für den Hausbau zur Verfügung.
Diese Rechnung erleichtert Ihnen die Kostenübersicht. Sie sollten also immer vorher das Grundstück planen, um Ihr endgültiges Kapital für den Bau Ihrer eigenen vier Wände zu ermitteln. Mit diesem Betrag wissen die Bauunternehmen bei der Planung genau, wie viel sie zur Verfügung haben. Das erleichtert nicht nur die Planung, sondern Sie geben niemals zu viel aus und haben am Ende noch genügend Kapital für die Inneneinrichtung.
Haustyp: Fertighaus oder Architekt
Bei der Auswahl des Haustyps scheiden sich die günstigen von den teuren Projekten. Je nach Haustyp können Sie besonders günstig wegkommen oder hohe Summen zahlen, je personalisierter es wird. Sie haben dabei die Wahl zwischen den folgenden Methoden:
1. Fertighaus/Musterhaus: der Name beschreibt diese Häuser sehr gut. Sie können sich diese über Infomaterial und in sogenannten Musterhausparks anschauen und erhalten dabei einen guten Einblick in die Räumlichkeiten und den Platzbedarf. Da es sich bei diesen Modellen um fertige Konzepte handelt, sparen Sie hohe Planungs- und Materialkosten, nur können Sie kaum Änderungen vornehmen. Wenn Sie ein fertiges Haus akzeptieren können und Ihre persönliche Note über die Inneneinrichtung den Garten erzeugen, können Sie den Hausbau recht günstig umsetzen.
2. Architekt: ein Architekt ist die Wahl für Menschen, die ein hohes Kapital zur Verfügung haben oder schwierige und besonders luxuriöse Bauvorhaben umsetzen wollen. Die Planung mit einem Architekten kann Wochen bis Monate dauern, denn wirklich alle Aspekte, von der Raumverteilung bis hin zur Platzierung aller Kabel werden hier geplant. Rechnen Sie hier mit hohen Kosten und einem großen Zeit- und Planungsaufwand, vor allem wenn Sie in Bezug auf Design von den klassischen Normen abweichen. Runde Mauern zum Beispiel sind viel schwieriger zu planen als viele Bauherren zu Anfang denken.
Wichtig: Baupartner
Ebenso wichtig wie die Auswahl des Haustyps ist der passende Baupartner. Der Baupartner ist derjenige, der für Sie das Haus errichtet und von Ihnen dafür bezahlt wird.
Typischerweise finden sich im modernen Hausbau zahlreiche Dinge, die schwer umzusetzen sind und daher ist Baupartner empfohlen, da Sie nicht von alleine alle Installationen oder Bauschritte umsetzen können. Sie haben dabei die Auswahl zwischen den folgenden Möglichkeiten:
1. Bauplaner: mit einem Bauplaner können Sie sich zurücklehnen und sich am Ende über ein passendes Haus freuen. Der Bauplaner nimmt Ihre Wünsche in Bezug auf das Grundstück und das Haus auf und setzt diese nach Absprache mit Ihnen um. Bauplaner sind etwas teurer als Fertighaushersteller, nutzen aber die gleichen Ressourcen. Nur müssen Sie sich hier nicht selbst um die Anschaffung des Grundstücks kümmern, was Ihnen viel Arbeit sparen kann. Bei der Auswahl eines Bauplaners sollten Sie aber unbedingt darauf achten, dass diese seriös sind. Daher ist ein Vergleich auf jeden Fall notwendig.
2. Fertighaushersteller: Fertighaushersteller dagegen liefern ausschließlich die Teile an, die vorher in einer Fabrik hergestellt wurden. Auf dem bereits von Ihnen erworbenem Grundstück setzen diese Unternehmen das Haus schließlich zusammen. Diese Methode ist recht günstig, da Sie die Suche und den Erwerb des Grundstücks selbst übernehmen müssen, was keine Planungs- und Maklerkosten beim Unternehmen kosten. Falls Sie also schon ein Grundstück haben, lohnt sich diese Methode besonders gut, solange Sie selbst etwas Arbeit investieren.
3. Alternativ können Sie die Handwerker selbst aussuchen und beauftragen. Beachten Sie aber, dass bei dieser Methode meist ein äußerst großer Aufwand auf Sie zukommen wird, da Sie Fachleute wie Installateure untereinander vergleichen müssen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Diese Methode wird häufig genutzt, wenn ein Architekt beauftragt wird, da hier keine Fertighäuser zum Einsatz kommen. Sie sehen, ein Architektenhaus ist sehr aufwendig und teuer.
Falls Sie sich für einen Bauplaner oder Fertighaushersteller entscheiden, benötigen Sie auf jeden Fall Referenzobjekte, mit denen Sie die Qualität und Umsetzung der Häuser betrachten können. Ebenso sollten Sie sich vertraglich gegen eine mögliche Insolvenz der Vertragspartner absichern, damit Sie bei plötzlichem Baustopp nicht weitere Kosten tragen müssen. Sprechen Sie diesen Punkt auf jeden Fall an und falls das nicht möglich ist, sollten Sie sich einen anderen Anbieter suchen.
Material, Energieeffizienz, Raumaufteilung
In Bezug auf das Material, die Energieeffizienz und die Räumlichkeiten gibt es mehrere Punkte zu beachten, die Sie aus der Checkliste ablesen können. Diese wären:
1. Baumaterial: zur heutigen Zeit ist die Auswahl des Baumaterials ein entscheidender Faktor für die Energieeffizienz des Gebäudes. Scheuen Sie keinen Aufwand, sich vorher mit einem Fachmann über die Möglichkeiten zu unterhalten, denn für manche Häuser lohnt sich komplett die Verwendung von Holz, während bei anderen vielleicht ein Mauerwerk effektiver wäre. All diese Punkte nehmen ebenso Einfluss auf die Dämmstoffe und Abdichtungen, die eingesetzt werden.
2. Kompakt bedeutet energieeffizient. Je kompakter das Haus gebaut wird, desto mehr Energie sparen Sie, da die Wärmeverteilung besser geregelt ist. Hier können Sie einen einfachen Trick anwenden:
- dividieren Sie das Volumen (Kubikmeter) des Hauses durch die Wohnfläche (Quadratmeter)
- ist das Ergebnis ein Wert unter 4 liegt eine gute Energieeffizienz vor
- ist das Ergebnis ein Wert über 5 liegt eine schlechte Energieeffizienz vor
Hier finden Sie weitere Informationen zum Energieverbrauchskennwert eines Hauses: Energieverbrauchskennwert
3. Einfache Bauformen sparen Energie. Zum Beispiel benötigen Sie für ein quadratisches Haus mit einem Flachdach wenig Dämmmaterial und die Wärmeverteilung ist viel einfacher als bei einem Haus, das über ein großes, bewohntes Dach, zahlreiche Flure oder sogar einen Turm verfügt. Simples Design zahlt sich sprichwörtlich aus, schont den Geldbeutel und Planungsmaßnahmen.
4. Die Form des Daches ist wichtig, denn diese definiert die mögliche Nutzung. Wenn Sie sich für ein Dach mit hohem Giebel entscheiden, um anschließend einen Dachboden als Wohnraum einrichten, sind die Kosten für das Material und die Dämmstoffe viel höher. Die zahlreichen Dächertypen sind mit unterschiedlichen Kosten und Zeitaufwand verbunden und mehr Planung für den Statiker, wenn Sie ein besonders großes oder steiles Dach wünschen.
5. Keller müssen ebenso genau wie Dächer geplant werden, da diese unter dem eigentlichen Haus sind und nicht einbrechen dürfen. Die Planung für diese umfasst vor allem die richtige Abdichtung vor Feuchtigkeit und Kälte.
6. Die falsche Größe der Räume kann schnell zu Problemen und Frust führen. Wenn Sie nicht sofort ein Schloss bauen wollen, das ein wahrer Alptraum in Bezug auf Wärmedämmung und Zugluft ist, sollten Sie die folgenden Größen in Betracht ziehen, die sich als besonders effektiv herausgestellt haben:
- Wohnzimmer: mindestens 20 m²
- Wohnzimmer mit kombiniertem Esszimmer: mindestens 50 m²
- Schlafzimmer: etwa 16 m², zusammen mit einem großen Kleiderschrank mindestens 20 m²
- Kinderzimmer: mindestens 10 m² mit zusätzlichem Platz für ein größeres Bett und einen Schreibtisch, wenn Kinder älter werden
Küchen und Bäder unterscheiden sich stark in der Anzahl der Größe und können von kleinen Kochnischen zu 50 m² reichen. Da Küchen und Bäder anders abgedichtet werden, ist hier eine komplett andere Planung notwendig. Ebenso ist das der Fall bei Dachböden, Kellern und speziellen Räumen, die für andere Zwecke genutzt werden, zum Beispiel Ihr Hobby.
7. Die Anordnung der Räume sollte klug gewählt werden. So bietet es sich an, Küchen, Wohn- und Esszimmer miteinander zu verbinden, während Bäder, Schlaf- und Kinderzimmer eine Einheit bilden sollten. Auf diesem Grund werden Küchen meist im Erdgeschoss und Bäder im ersten und zweiten Stock gebaut. Falls diese übereinander liegen, können Sie die Räume problemlos mit Leitungen verbinden und Kosten sparen.
Essentiell: der Bauvertrag
Der Bauvertrag gehört ebenfalls in die Checkliste für den Hausbau. In diesem ist alles geregelt, was die Leistungen, Zahlungen und den Ablauf der Bauarbeiten betrifft. Vor allem rechtliche Fragen werden über den Bauvertrag geklärt, zum Beispiel wenn es Probleme nach dem Bau mit dem Haus gibt. Die wichtigsten Punkte hierzu sind:
- exakte Erfassung des Verwendungszwecks für Materialien wie Farbe für die Wände oder Holzbalken für das Dach
- Leistungsumfang
- Baustoffe (Qualität, Art)
- Ausstattungsgrad
- Firmenname und genaue Anschrift des Unternehmens oder der einzelnen Handwerker
- zu haftende Person des Unternehmens oder der Handwerker
- Geschäftsführung
- Ansprechpartner des Unternehmens oder der einzelne Handwerker
- Vertragsstrafen, zum Beispiel aufgrund von Verzögerungen der Leistungen
- diese Strafen betreffen nur das Verschulden durch den Bauunternehmer
- Baubeginn
- Bauzeit (max.)
- Zeitpunkt oder Datum der Endabnahme
- diese Bauzeiten werden meist vom Bauunternehmen oder dem Architekten geplant und vorgeschlagen
- mögliche Pufferzeiten, die Spielraum beim Hausbau für den Bauherren bieten
- Zahlungsintervalle
- Begrenzung der Bauwasser- und Stromkosten für den Bauherren
Bei den Zahlungsintervallen ist es wichtig zu wissen, dass diese in separaten Teilen gezahlt werden. Wenn Sie zum Beispiel die Bodenplatte fertiggestellt haben, zahlen Sie als nächstes für die grundlegenden Mauern und so weiter. Dabei haben die Raten einen Höchstbeitrag, der im §3 der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) geregelt ist. Gehen Sie diese Punkte gewissenhaft mit dem Bauunternehmen durch, denn nur so werden Sie keine böse Überraschung bei Komplikationen erleben und das Projekt geht zügig durch die Checkliste voran.
Tipp: bitte beachten Sie, dass Änderungen während der Bauzeit nur schwer umzusetzen und mit äußerst hohen Kosten verbunden sind. Wurden Bauzeiten festgelegt, verzögert jede Änderung das Projekt, was nicht nur das Bauunternehmen, sondern Lieferanten und weitere, involvierte Unternehmen betrifft.
Baustelle: Tipps und Tricks
Mit den folgenden Tipps und Tricks sorgen Sie für den reibungslosen Ablauf während der Bauarbeiten, was Ihnen vor allem Kosten spart:
1. Der Bauherr trägt in Deutschland das Bauherrenrisiko in Bezug auf den Baugrund. Treten Komplikationen aufgrund eines fehlenden Baugrundgutachtens auf, müssen Sie aus eigener Kasse zahlen, was sich schnell im vier- bis fünfstelligen Bereich ansiedeln kann. Lassen Sie aus diesem Grund unbedingt ein Baugrundgutachten erstellen, das die folgenden Punkte untersucht:
- Tragfähigkeit
- Schichtenwasser
- Grundwasser
- Verunreinigungen des Bodens
Bodengutachten sind ein Muss, wenn Sie einen Keller bauen wollen. Im Durchschnitt kann das Gutachten im Bereich von 1.500 bis 3.500 Euro kosten, in Großstädten ist es meist noch teurer.
2. Die folgenden Vorbereitungen müssen Sie in den meisten Fällen als Bauherr in Auftrag geben:
- Baustellenprotokoll
- Toilettenaufbau
- Grundstücksbereinigung
- Fällen der Bäume und Entfernung weiterer Pflanzen
- Errichtung des Bauzauns
- Mieten des Containers für Schutt und Abfälle
- Baustrom- und Wasseranschluss
- Genehmigung für Baustellenzufahrt, damit öffentliche Gehwege nicht beschädigt und sicher abgesperrt werden
- Erschließung des Grundstücks, falls dieses nur schwer zu erreichen ist, zum Beispiel durch einen provisorischen Kiesweg
Ohne diese kann das Bauunternehmen nicht arbeiten. Falls Sie sich für einen Bauplaner entschieden haben, wird dieser diese Punkte übernehmen.
3. Beauftragen Sie einen Bausachverständigen. Zwar sind diese recht teuer, im Durchschnitt 100 bis 250 Euro pro Stunden, doch lohnt sich der Einsatz. Dieser wird drei oder vier Mal auf der Baustelle erscheinen und checken, ob es Mängel oder Konstruktionsfehler gibt. Verzichten Sie nicht auf einen Bausachverständigen, da dieser Ihnen genau mitteilt, falls etwas beim Hausbau verbessert werden muss.
Mehr Informationen zum Thema Bauchsachverständiger und Baugutachter und welche Kosten für eine Beauftragung auf Sie zukommen würden, erfahren Sie hier: Kosten – Baugutachter
4. Übernehmen Sie Eigenleistungen nur, wenn Sie wirklich die notwendigen Kenntnisse dafür haben. Denken Sie daran: je weniger Sie die Profis bei der Umsetzung Ihres Hauses stören, desto besser. Erledigen Sie nur kleine Arbeiten am Haus, übertreiben Sie es aber nicht, außer Sie selbst sind in diesem Bereich tätig, zum Beispiel als Elektriker. Dies gilt nicht nur für die Arbeiten die während des Hausbaus anfallen sondern auch im Nachgang. Es stehen immer mal wieder notwendige Reparaturen und Wartungsarbeiten an, welche von einem Profi übernommen werden sollten. Dazu gehören unter anderem Arbeiten am Dach, da hier das Absturzrisiko sehr hoch ist, oder Reparaturen an sanitären Anlagen, da diese sehr robust sein müssen um etwaige Wasserschäden zu vermeiden.
Unterlagen und Dokumentation
Verwahren Sie alle Unterlagen des Bauprojekts auf, von den Rechnungen für das Bauunternehmen bis hin zu den Quittungen für die Holzlatten, die für Ihren Gartenzaun genutzt wurden. Je mehr Unterlagen Sie sammeln, desto mehr Informationen haben Sie zur Hand, falls bauliche Mängel entstehen oder gar Arbeitsschritte nicht ausgeführt wurden. Ebenso lohnt es sich, wenn Sie regelmäßig mit der Kamera Bilder und Videos vom Projekt aufnehmen. Die Dokumentation hilft bei rechtlichen Streitfragen, nachträglichen Reparaturen oder als anschauliches Material für potentielle Käufer, falls Sie sich in den nächsten Jahrzehnten entschließen, Ihr Haus wieder zu verkaufen.
Download der PDF-Checkliste: Hausbau Checkliste
Tipp: diese Checkliste erhalten Sie als kostenlose PDF, in der die wichtigen Informationen noch einmal auf übersichtliche Weise erfasst wurden. Diese können Sie sich dank des handlichen Formats problemlos ausdrucken oder auf einem Tablet benutzen und haben dadurch schnell die wichtigsten Tipps und Tricks zur Hand.
1 Comments
Modulhäuser werden leider nicht erwähnt. Die Zukunft liegt bei ihnen.