Handstulpen nähen mit Daumenloch | Kostenlose Anleitung
Handstulpen sind eine tolle Alternative zu Handschuhen, wenn Sie die Bewegungsfreiheit Ihrer Finger brauchen und trotzdem weder frieren noch ständig Ihre wärmenden Accessoires an- und ausziehen möchten. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie sich etwa für den nächsten Bummel über den Weihnachtsmarkt ganz einfach kuschelige Handstulpen nähen. Das integrierte Daumenloch sorgt dafür, dass die Pulswärmer an Ort und Stelle bleiben und nicht rutschen.
Inhalte
Material
- Papier, Stift und Papierschere
- Jeweils 28 x 45 cm Außen- und Innenstoff
- Stoffschere
- Stecknadeln
- Farblich passendes Nähgarn
Tipp: Ihre Handstulpen nähen Sie am besten aus leicht dehnbaren Stoffen wie Strick, Sweat oder Fleece. Wenn Sie Jersey verarbeiten möchten, sollten Sie für die zweite Lage einen dickeren Stoff wählen, damit ihre Handstulpen schön warmhalten.
Dauer: ca. 1 Stunde
Materialkosten: Gering, da sich für dieses Projekt prima Stoffreste verwerten lassen.
Handstulpen nähen – Anleitung
1. Individuelles Schnittmuster erstellen
Damit die Handstulpen perfekt passen, fertigen Sie zunächst eine Schablone an. Legen Sie dazu Ihre Hand mit geschlossenen Fingern und abgespreiztem Daumen auf einen Bogen Papier. Achten Sie dabei darauf, dass der Abstand zwischen der unteren Papierkante und Ihrem Handgelenk mindestens 6 cm beträgt.
Tipp: Möchten Sie längere Handstulpen nähen, verlängern Sie einfach den Abstand auf 10 cm oder mehr.
Nun zeichnen Sie einmal links vom Arm beginnend etwa bis zur Höhe der mittleren Fingergelenke eine durchgehende Linie. Danach setzen Sie in dieser Höhe auf der anderen Seite an bis zum Beginn des Daumens und zeichnen unterhalb des Daumenansatzes weiter. Hier macht die Linie eine kleine Kurve. Verbinden Sie die beiden oberen Linienenden und begradigen das Ganze bei Bedarf ein wenig.
Markieren Sie auf der Schablone den Daumenausschnitt sowie eine Wendeöffnung und fügen Sie rundherum eine Nahtzugabe von 1 cm hinzu. Danach schneiden Sie die Vorlage für Ihre Handstulpen mit einer Papierschere aus.
2. Außen- und Innenstoff zuschneiden
Legen Sie zunächst den Außenstoff rechts auf rechts in den Bruch, befestigen darauf die Papierschablone mit ein paar Stecknadeln und schneiden das Ganze entlang der Kanten zu.
Danach übertragen Sie die Markierungen für die Daumenöffnung mit kleinen Knipsen.
Anschließend schneiden Sie ebenso das Futter aus dem Innenstoff zu. Hier markieren Sie zusätzlich zum Daumenloch auch die Wendeöffnung mit kleinen Knipsen.
3. Handstulpen nähen
Legen Sie das Außen- und das Futterteil rechts auf rechts aufeinander und stecken beide Lagen an der Ober- und Unterkante (also an den Seiten ohne Knipse) mit ein paar Nadeln zusammen.
Tipp: In unserem Beispiel haben wir beim Innenstoff ausnahmsweise die linke Seite als rechte verwendet, damit die aufgeraute Seite des Sweat-Stoffes später außen liegt und ein kuscheliges Futter ergibt.
Nähen Sie Außen- und Innenstoff an der oberen und der unteren Kante mit einem normalen Geradstich und einer Nahtzugabe von 1 cm zu einem Schlauch zusammen.
Danach schlagen Sie den Schlauch mittig nach innen ein, so dass die linke Stoffseite nach außen zeigt und die offenen Kanten rechts auf rechts aufeinandertreffen. Achten Sie dabei darauf, dass die Nähte und Knipse für das Daumenloch sowie für die Wendeöffnung genau übereinander liegen und fixieren alles mit ein paar Stecknadeln. Dabei falten Sie die Nahtzugaben an den Nahtstellen glatt nach rechts und links auseinander.
Jetzt werden die Handstulpen mit einem einfachen Geradstich und einer Nahtzugabe von 1 cm rundherum an drei Stellen zusammengenäht, und zwar zwischen den beiden Daumenöffnungen sowie jeweils zwischen Daumen- und Wendeöffnung. Die beiden Daumenlöcher und die Wendeöffnung im Futterstoff bleiben also offen.
Denken Sie daran, am Anfang und Ende jeder Naht gut zu verriegeln, indem Sie einmal vorwärts und rückwärts nähen, damit sich später nichts löst.
4. Daumenloch und Wendeöffnung schließen
Nun legen Sie den eingeklappten Schlauch so zusammen, dass die beiden Lagen Futter- und Außenstoff (also insgesamt vier Stoffschichten) übereinander liegen.
An der Daumenöffnung schieben Sie den innenliegenden Futter- und Außenstoff so weit nach innen, bis Sie die beiden äußeren Stoffschichten zusammenstecken können, ohne dabei den darunterliegenden Stoff zu erfassen. Schließen Sie diese Stelle vom Ende bis zum Beginn der vorhandenen Nähte.
Wenden Sie die Handstulpe und nähen nun die beiden zuvor nach innen geschobenen Stofflagen ebenso zusammen.
Als nächstes schließen Sie die Wendeöffnung im Futter. Dazu falten Sie die Nahtzugaben nach innen und steppen die Öffnung knappkantig mit der Nähmaschine zusammen.
Tipp: Wenn Sie Handstulpen nähen möchten, die Sie als Wendestulpen von beiden Seiten tragen können, sollten Sie die Wendeöffnung mit der Hand z. B. mit einem Matratzen- oder Hexenstich schließen.
5. Kanten absteppen
Zum Schluss steppen Sie noch die Hand- und Arm-Öffnung der Stulpe knappkantig ab, damit das Futter beim An- und Ausziehen nicht verrutscht.
Tipp: Dazu sollten Sie eine größere Stichlänge (3- 4) einstellen. Wenn Sie möchten, können Sie zum Absteppen auch ein etwas stärkeres oder kontrastfarbiges Ziergarn verwenden.
Nach dieser Anleitung können Sie nun auch das zweite Exemplar Ihrer Handstulpen nähen – und schon sind Ihre praktischen neuen Begleiter für die kalte Jahreszeit fertig.
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