Fischgrätmuster stricken – Einfarbig und zweifarbig
Das Fischgrätmuster besticht neben der interessanten Optik durch seine robuste Struktur. In dieser Anleitung erfahren Sie Schritt für Schritt, mit welchen kleinen Kniffen dieses außergewöhnliche Strickmuster gelingt.
Sie haben gehört, es sei schwierig, das Fischgrätmuster zu stricken? Trauen Sie sich und probieren Sie es selbst aus! Wir erklären Ihnen ausführlich und mit Bildern, wie Sie die Maschenkombination arbeiten. Außerdem schlagen wir Lösungen für häufige Probleme vor und zeigen Ihnen eine zweifarbige Variante. Sie werden sehen: Sobald Sie die nötigen Schritte verinnerlicht haben, geht Ihnen das Muster leicht von der Hand.
Inhalte
Material und Vorbereitung
Mit dem Fischgrätmuster stricken Sie Stücke, die sich durch eine dichte und widerstandsfähige Struktur auszeichnen. Deshalb ist es eine gute Wahl für schützende Topflappen und Untersetzer. Ebenso eignet es sich für Teppichläufer, Decken und Kissenhüllen oder wärmende Winterschals.
Das Fischgrätmuster kommt mit dicker Wolle ab Stärke 7 am besten zur Geltung. Die charakteristische Struktur entsteht aber auch mit dünnerem Garn. Wichtig ist, dass Sie in jedem Fall Nadeln verwenden, die mindestens zwei Millimeter dicker sind, als der Hersteller des Garns auf der Banderole vorschlägt. Die Maschen werden sonst so fest, dass Sie nicht mehr hineinstechen können. Wieviel dicker die Nadel sein muss, hängt erstens davon ab, wie fest Sie die Fäden beim Stricken anziehen. Zweitens bestimmt die Art Ihres Projekts, wie dicht das fertige Gestrick werden soll. Beispielsweise muss ein Topflappen eine sehr feste Struktur haben, damit er die Hitze zuverlässig abhält. Ein Schal sollte hingegen weich und locker sein, sodass er sich angenehm an den Hals schmiegt.
Wenn Sie zum ersten Mal ein Fischgrätmuster stricken, wählen Sie eine mittlere Garnstärke, zum Beispiel vier. Bei einer dickeren Wolle müssten Sie sehr starke Nadeln verwenden. Diese fühlen sich für ungeübte Stricker seltsam an und würden es Ihnen unnötig erschweren, sich auf das Muster zu konzentrieren.
Sie benötigen:
- Wolle in mittlerer Stärke in einer oder zwei Farben
- Paar Stricknadeln, mindestens zwei Stärken dicker als angegeben
Einfarbiges Fischgrätmuster stricken
Um das Fischgrätmuster zu stricken, schlagen Sie zunächst eine beliebige Maschenzahl an. Anschließend arbeiten Sie eine Vorbereitungsreihe, in der Sie alle Maschen links stricken.
1. Schritt: Stechen Sie mit der rechten Nadel in zwei Maschen zugleich ein.
2. Schritt: Stricken Sie beide Maschen zusammen ab, sodass auf der rechten Nadel nur eine neue Masche entsteht. Lassen Sie die beiden gestrickten Maschen noch auf der linken Nadel liegen.
3. Schritt: Lassen Sie eine der gerade zusammengestrickten Maschen von der linken Nadel fallen. Nehmen Sie dazu die, die näher an der Spitze ist. Die zweite Masche bleibt liegen. Nun stechen Sie in diese und die nächste Masche ein und der nächste Durchgang beginnt.
So stricken Sie das Fischgrätmuster:
Für das eigentliche Muster wiederholen Sie die beiden unten beschriebenen Reihen fortlaufend. Die einzelnen Maschen vor und hinter den Sternchen (*) bezeichnen die erste und letzte Masche der Reihe. Die Maschen dazwischen sind die gerade erklärten Fischgrätmaschen. Diese stricken Sie mehrfach, nämlich bis nur noch eine Masche auf der linken Nadel liegt.
1. Reihe: 1 Masche rechts, *2 Maschen rechts verschränkt zusammenstricken, davon nur 1 Masche fallenlassen*, 1 Masche rechts
Tipp: Um rechts verschränkt zu stricken, nehmen Sie das vordere Maschenglied auf, nicht das hintere wie bei normalen rechten Maschen.
2. Reihe: 1 Masche links, *2 Maschen links zusammenstricken, davon nur 1 Masche fallenlassen*, 1 Masche links
Tipp: Wenn Sie das Fischgrätmuster in Runden stricken möchten, arbeiten Sie wie bei Reihe eins beschrieben. In der zweiten Runde stricken Sie rechte, nicht verschränkte Maschen anstelle der linken. Die einzelnen Maschen vor und nach den Sternchen benötigen Sie nicht.
Zweifarbiges Fischgrätmuster
Das zweifarbige Fischgrätmuster stricken Sie mit zwei Fäden gleichzeitig, wodurch die einzelnen Gräten besonders deutlich sichtbar werden. Das Muster wird fester und dicker als die einfarbige Variante. Verwenden Sie deshalb unbedingt eine noch größere Nadelstärke. Wieviel dicker die Nadeln sein müssen, damit die Maschen gut rutschen, hängt davon ab, wie fest Sie stricken. Wir haben Stärke zehn für eine Wolle verwendet, die normalerweise für 3,5 bis 4,5 geeignet ist.
Schlagen Sie die Maschen in beliebiger Anzahl wie gewohnt mit einem Faden an. Nun knoten Sie das zweite Garn an und arbeiten eine Vorbereitungsreihe und die Musterreihen wie bei der einfarbigen Version beschrieben. Fassen Sie dabei beide Fäden zusammen, sodass jede Masche aus zwei Schlaufen in unterschiedlichen Farben besteht.
Tipp: Achten Sie darauf, stets beide Teile einer Masche aufzunehmen und beide Fäden durchzuziehen.
Vor dem Abketten verknoten Sie die Fäden, schneiden einen ab und beenden das Strickstück mit dem anderen wie gewohnt.
Probleme und Lösungen
1. Problem: Die Maschen sind viel zu fest, sodass sie sich nicht mehr stricken lassen. > Greifen Sie zu noch dickeren Nadeln und achten Sie darauf, den Faden locker zu lassen.
2. Problem: Alle Maschen neigen sich in dieselbe Richtung und das Muster sieht nicht nach Fischgräten aus. > Sie haben die Maschen in Reihe eins nicht verschränkt gestrickt. Denken Sie daran, in das vordere Glied der Masche einzustechen, nicht in das hintere.
3. Problem: Die Maschenzahl stimmt nicht mehr. > Geht es nur um eine Masche zu viel oder zu wenig, ist Ihnen wohl ein kleiner Fehler unterlaufen. Fällt dieser im Muster nicht weiter auf, ist es kein Problem. Falls Ihre Maschenzahl kontinuierlich abnimmt oder ansteigt, haben Sie die Fischgrätmaschen noch nicht richtig verstanden. Schauen Sie sich den entsprechenden Teil der Anleitung und die Bilder dazu nochmals an. Wichtig ist, dass Sie aus zwei Maschen eine neue herausstricken und von den abgestrickten Maschen nur eine fallen lassen. Die bereits gestrickte Masche, die noch auf der linken Nadel liegt, bildet zusammen mit der folgenden Masche das nächste Paar, das Sie zusammenstricken, um den Vorgang von vorne zu beginnen.
Mögliche Variationen
1. Variante: Ein gestreiftes Fischgrätmuster stricken Sie, indem Sie nach jeder zweiten Reihe die Farbe wechseln. Lassen Sie den gerade nicht benötigten Faden an der Seite hängen, bis er wieder an der Reihe ist.
2. Variante: Falls Ihnen das zweifarbige Fischgrätmuster schwierig erscheint, können Sie auf ein Garn zurückgreifen, das von vornherein mehrfarbig ist. Schön wirkt auch Wolle mit einem Farbverlauf.
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