Weihnachtsgesteck aus Naturmaterialien selber machen
Auch wenn Herbst und Winter die Natur mit eisigem Griff umklammert halten: Ein besinnlicher Spaziergang durch den frostig-frischen Wald lässt Sie von Reisigzweigen unterschiedlichster Art bis hin zu bizarren Holzverwachsungen viele Elemente entdecken, aus denen Sie ein fantastisches Weihnachtsgesteck zaubern können. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie dabei vorgehen!
Selbstverständlich haben Sie die Option, fertige und mehr oder weniger spezielle Weihnachtsgestecke im Laden zu kaufen. Wir empfehlen Ihnen jedoch, selbst Hand anzulegen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, solche Kreationen günstig und ohne großen Zeitaufwand in Eigenregie zu gestalten. Die schönste Variante ist sicherlich die mit dem Einsatz von Naturmaterialien. Ob Äste und Holzverwachsungen, Moos und Baumrinde oder Tannenzapfen und grüne Reisigzweige: Der Wald fungiert als Sammelsurium hübscher Utensilien, die in Kombination mit mehreren Hilfsmitteln und ergänzenden Deko-Elementen ein traumhaftes Gesteck ergeben, mit dem Sie Ihr Heim weihnachtlich herrichten können. Unsere ausführlichen Anleitungen schildern Ihnen detailliert, wie Sie künstlerisch ansprechende Weihnachtsgestecke mit Naturmaterialien einfach selber machen!
Inhalte
Variante A: Klassisches Weihnachtsgesteck
In dieser Variante zeigen wir Ihnen, wie Sie ein klassisches Weihnachtsgesteck aus Materialien, welche im Wald zu finden sind, erstellen. Für Ihren Ausflug in den Wald sollten Sie auf folgende Rohstoffe achten und diese sammeln:
Naturmaterialien aus dem Wald:
- verschiedene Zapfen (Tanne, Kiefer, Fichte Lerche)
- Moos
- Baumrinde
- kleine Äste (auf eine schöne Form achten, möglichst glatt)
- Efeu
- Mistel
- Hagebutten, sonstige Früchte (Beeren)
- Nüsse (Haselnüsse, Walnüsse)
- Orangen, Äpfel
Sie können nur eine Grünsorte bzw. eine Zapfensorte verwenden oder auch verschiedene Arten mischen. Gehen Sie einfach mit offenen Augen in den Wald und nehmen Sie die Naturmaterialien mit, die Ihnen gefallen. Es ist erlaubt Dinge aus dem Wald mitzunehmen, solange es in kleinen Mengen geschieht. Also bitte nicht säckeweise Zapfen aus dem Wald tragen, diese dienen schließlich zum Fortbestehen unserer Wälder.
Für die Umsetzung des Gestecks benötigen Sie weiterhin einige zusätzliche Gegenstände:
- beliebiges Gefäß
- Steckschwamm
- Draht
- Heißkleber
- Sprühlack
- Gartenschere, scharfes Messer, Zange
Wird der Draht so eingearbeitet, dass er nicht sichtbar ist, genügt simpler Steck- oder Stützdraht. Andernfalls sollten Sie zu goldenem Zierdraht greifen.
Allgemeine Vorgehensweise
Form und Größe
Überlegen Sie sich, wo Sie Ihr fertiges Gesteck hinstellen wollen. Dies entscheidet nämlich über die optimale Form und Größe der Kreation.
- ein schmales, hohes Gesteck sieht auf dem Boden neben der Haustüre bezaubernd aus.
- ein breites, niedriges Gesteck eignet sich als Deko-Element für den Wohnzimmer- oder Esstisch.
Wählen Sie ein Gefäß, das zum anvisierten Einsatzzweck passt. Faustregel: Ein hohes Gefäß für ein hohes Gesteck und ein niedriges Gefäß für ein niedriges Gesteck.
- Vorsicht bei Blechtöpfen. Prüfen Sie dazu, ob Ihr auserkorenes Gefäß wasserdicht ist.
- Nutzen Sie einen Glasbehälter, sollten Sie den Steckschwamm mit Naturmaterialien abdecken, damit er nicht sichtbar ist.
Wir empfehlen Ihnen die Verwendung eines dekorativen Blumenübertopfs
Steckschwamm vorbereiten
Wässern Sie den Steckschwamm gründlich ein. Legen Sie dazu den Schwamm lediglich auf die Wasseroberfläche und lassen Sie ihn sich selbst mit Wasser vollsaugen. Tauchen Sie ihn aktiv unter, wird er nicht gleichmäßig durchtränkt.
Schieben Sie den nassen Steckschwamm ins Gefäß. Dabei sollten ein paar Zentimeter des Schwamms über den Topf hinausragen. Steht zu viel Schwamm über, können Sie ihn mit einem Messer zuschneiden. Mit den abgeschnittenen Stücken verkeilen Sie den Steckschwamm so im Gefäß, dass er absolut fest sitzt.
Weihnachtsgesteck gestalten
Nehmen Sie ihre grünen Naturmaterialien zur Hand, schneiden sie nach Gusto zu und beginnen mit dem Ausstecken. Achten Sie darauf, auch über das Gefäß hinaus abfließend zu stecken, um einen schönen Übergang zwischen Gesteck und Gefäß zu erzielen.
- Decken Sie noch sichtbare Teile des Steckschwamms mit Moos oder Reisig ab.
- Arbeiten Sie auch ein paar Äste oder Stäbe ein, um das Gesteck noch interessanter aussehen zu lassen. Diese können Sie mit in den Schwamm stecken oder mit Draht bzw. Heißkleber am Grün befestigen.
Integrieren Sie die Stumpenkerze. Dabei ist es essenziell, sie fest und sicher anzubringen, um das Brandrisiko zu minimieren. Es gibt im Bastelbedarf ebenfalls Kerzenhalter speziell für Steckschwämme. Es empfiehlt sich darauf zurückzugreifen. Wer das nicht möchte sollte blaugelühten Eisendraht verwenden.
Tipp: Um den Draht leichter in die Kerze zu bekommen, erhitzen Sie ihn kurz unter fließend heißem Wasser oder in einer Kerzenflamme. Halten Sie den Draht dabei am besten mit einer Zange, damit Sie sich nicht verbrennen. Sobald die Drahtstücke heiß genug sind, stecken Sie sie in gleichmäßigen Abständen unten in die Kerze. Vorsicht: Nicht mit Gewalt operieren. Zur Not den Draht lieber noch einmal erhitzen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die gesamte Kerze platzt.
Ist die Grundform mit dem Grün abgesteckt und die Kerze sicher befestigt? Wunderbar. Dann können Sie nun anfangen, die Dekomaterialien einzuarbeiten. An Utensilien bzw. Motiven haben Sie vollkommen freie Wahl. Aber bedenken Sie „Weniger ist manchmal mehr“. Fixieren Sie alles gut mithilfe einer Heißklebepistole oder mit Draht.
Tipp: Falls Sie Weihnachtskugeln einbetten wollen und gedenken, das Gesteck im Freien aufzustellen, sollten Sie nur Ausführungen aus Kunststoff verwenden. Glaskugeln sind nicht geeignet, da das Material bei Kälte unter Spannung gerät und somit zu platzen droht.
Dekorationsvorschlag
Nun möchten wir Ihnen noch kurz einen daran angelehnten konkreten Dekorationsvorschlag liefern:
- Als Gefäß einen alten Blechtopf nehmen und zur Sicherheit einen kleinen, einfachen Übertopf hineinstellen – Stichwort „Wasserdichtigkeit“.
- Mit Wasser getränkten Steckschwamm zuschneiden und anschließend in den Übertopf geben. Die Schwammreste anschließend seitlich in den Übertopf stecken.
- Eine niedrige Gesteckform anvisieren und mit Tannenreisig, Misteln, Kiefern und Koniferen ausstecken. Mit Moos die noch sichtbaren Reste des Steckschwamms abdecken.
- Zur Auflockerung ein paar Lärchenzweige dabei quer über das Gesteck legen und mit dickem Draht befestigen.
- Die Kerze andrahten und stabil in die Mitte des Gestecks einarbeiten.
- Anschließend die Zapfen, Baumrinde und Zimtstangen mit Draht anbringen. Die Efeuranke über das Weihnachtsgesteck legen.
- Mit Heißkleber etwas Baumwolle, ein paar frostige Kugeln und einen goldenen Stern ankleben.
Den Anblick des fertigen Gestecks genießen und es am Fensterbrett, auf einer niedrigen Kommode oder dem Tisch platzieren. 🙂
Das Gesteck soll natürlich lange frisch bleiben und das Grün möglichst die Nadeln nicht verlieren. Um das zu erreichen, sollten Sie regelmäßig Wasser in das Gefäß nachgießen. Deshalb ist auch die Wasserdichtigkeit desselben wichtig. Der Steckschwamm darf nie austrocknen – andernfalls sitzt das Grün im wahrsten Sinne auf dem Trockenen. Des Weiteren ist es ratsam, das Gesteck über Nacht in einen kühleren Raum oder auch nach draußen (unter ein Dach) zu stellen.
Variante B: Phantasievolles Weihnachtsgesteck
Mit dieser Anleitung möchten wir eine Alternative zum klassischen Weihnachtsgesteck aufzeigen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein weihnachtliches und elegantes Gesteck als Einfassung für eine Kerze selber machen. Der Schwerpunkt liegt aber auch hier auf dem Einsatz von Naturmaterialien.
Das brauchen Sie:
- kleine Aststöckchen
- Holzverwachsungen*
- quadratisches Holzbrett (20 cm)
- Zapfen (Lärche, Kiefer, Tanne usw.)
- Messer, Schleifpapier
- Heißkleber
- Buntlack in Weiß, Dekospray in Gold
- kleine Weihnachtskugeln
- Kerzenbehälter** und Kerze
* Ideal ist von der Natur ausgewaschenes Holz ohne Rinde.
** Bezüglich Kerzenbehälter stehen Ihnen verschiedene Optionen zur Wahl. Infrage kommen beispielsweise ein Tontopf mit winterlichem Flair, ein Teelichtglas, ein edler Kerzenständer oder ein Windlicht.
Anleitung für die Gestaltung
Unserer Anleitung ist natürlich nur eine Variante. Sie können auch hierbei Ihrer Phantasie wieder freien Lauf lassen.
Schritt 1 – Begeben Sie sich auf einen ausgedehnten Streifzug durch ein nahegelegenes Naturgebiet und sammeln Sie kleine Aststöckchen und ansprechende Holzverwachsungen sowie Lärchenzäpfchen.
Schritt 2 – Bearbeiten Sie das gesammelte Holz, indem Sie dort, wo es erforderlich ist, die Borke bzw. die Rinde entfernen. Dazu können Sie ein Schnitz- oder Küchenmesser verwenden. Wichtig ist, dass Sie eine scharfe Ausführung nutzen. Bei stumpfen Ausgaben herrscht eine weitaus größere Verletzungsgefahr.
Tipp: Apropos Verletzungsgefahr: Für eine sichere Messerführung arbeiten Sie vom Körper weg. Mitunter kommt es vor, dass dies nicht möglich ist, etwa aufgrund vieler Krümmungen im Holz. Schnitzen Sie in jedem Fall vorsichtig.
Schritt 3 – Schleifen Sie Ihre hölzernen Hilfsmittel mit geeignetem Papier oder Vlies schön glatt. Lassen Sie sich Zeit dabei und genießen die Arbeit mit den Naturmaterialien. Wer es besondern naturnah möchte lässt die Stöcke einfach so wie sie sind. Wir haben sie ebenfalls nur vom Schmutz befreit und anschließend weiterverarbeitet.
Schritt 4 – Greifen Sie zum quadratischen Holzbrett. Es bildet die Basis Ihres Weihnachtsgestecks. Bevor Sie die Stöckchen und Äste befestigen, nehmen Sie Maß, wie viel Platz ihr gewählter Kerzenhalter benötigt. Wir verwenden einen winterlich gestalteten Tontopf. Leimen Sie anschließend die vorbereiteten Aststöckchen und Holzverwachsungen auf das Brett. Mit Heißkleber funktioniert dies am besten. Schieben Sie die einzelnen Teile in- und übereinander – ganz so, wie es Ihnen gefällt.
Tipp: Befestigen Sie die massiveren Stöckchen in den Ecken des Holzbretts.
Schritt 5 – Nun sind die Lärchenzapfen an der Reihe. Sie helfen ebenfalls, die Struktur aufzulockern und ungewollte Leimflächen zu verdecken. Verteilen und kleben Sie sie um das Gesteck herum, aber nicht in zu großer Anzahl. Die Zäpfchen sollen lediglich Akzente setzen.
Schritt 6 – Wenn Sie möchten, können Sie Ihr natürliches Kunstwerk mit weißem Lack ein und lassen Sie die Farbe gut trocknen.
Hinweis: Statt mit Sprühdosen können Sie selbstverständlich auch mit Pinsel und Acrylfarben arbeiten.
Schritt 7 – Hauchen Sie das Holz daraufhin noch ein wenig mit dem Goldton an. Wiederum müssen Sie das Trocknen abwarten, ehe Sie sich dem nächsten Schritt zuwenden.
Schritt 8 – Dekorieren Sie Ihr Gesteck. Dazu nehmen Sie erst einmal den gewünschten Kerzenbehälter und platzieren ihn in der Mitte des Holzbretts.
Tipp: Aus Gründen der Harmonie, die in der Weihnachtszeit generell sehr bedeutsam ist, empfehlen wir Ihnen, die Kugeln ebenfalls in Weiß und Gold zu halten. So erwirken Sie ein besonders elegantes Gesteck.
Fazit
Es ist wirklich nicht schwierig, ein Weihnachtsgesteck mit Naturmaterialien selber zu gestalten. Mit etwas Übung bekommen Sie die beschriebenen Varianten jeweils in ca. 30 bis 60 Minuten hin. Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Weihnachtszeit und viel Freude beim Basteln!
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