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Waschmaschine stinkt modrig und nach faulen Eiern

Waschmaschine stinkt

Mit der Zeit riecht sowohl die frisch gewaschene Wäsche modrig als auch die Waschmaschine selbst. Das liegt vor allem an den niedrigen Temperaturen, mit denen wir heute unsere Wäsche waschen. Die Bakterien in der Maschine werden dadurch nicht abgetötet. Im Gegenteil werden sie dank der niedrigen Waschtemperaturen regelrecht gezüchtet. Diese Bakterien verursachen dann den Gestank von faulen Eiern.

Etwas ist faul im Staate Dänemark oder in Ihrer Waschmaschine? Seifenreste, Schmutz und Weichspüler gären gemeinsam in der Maschine, bis sich schließlich in allen Wasser führenden Teilen der Maschine eine glitschige übel riechende Schleimschicht eingenistet hat. Das schlägt sich natürlich auch an Ihrer Wäsche nieder. Die Maschine sollte genauso wie die Wäsche in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Wenn die Maschine noch nicht über ein automatisches Trommelreinigungsprogramm verfügt, zeigen wir Ihnen in der Anleitung unten, welche Möglichkeiten es für die Reinigung gibt.

Das benötigen Sie:

  • Mikrofasertuch
  • Tassenbürste
  • Flaschenbürste
  • Tüllenbürste
  • Eimer
  • Zitronenessenz
  • Chlorreiniger
  • Waschmaschinenreiniger
  • Geschirrspülmittel
  • Geschirrspültabs
Talu Video-Tipp

Verschmutzte Waschmaschine?

Viele wundern sich immer noch über den modrig faulen Geruch, der ausgerechnet aus einer Waschmaschine kommt und natürlich auch in die Wäsche zieht. Doch die niedrigen Waschtemperaturen, die wir alle heute so gern nutzen, reinigen zwar die Wäsche, nicht aber die Maschine. Wer selten den Kochwaschgang anstellt, hat das Problem häufiger und schneller als jemand, der viel Kochwäsche wäscht. Ein weiterer Punkt sind die Flüssigwaschmittel, die zwar bei diesen niedrigen Temperaturen sehr effektiv sind, aber ebenfalls die Maschine nicht so pflegen, wie es sonst der Fall wäre.

Tipp: Finger weg vom Essig für die Waschmaschinenreinigung. Es gibt immer wieder Tipps, in denen ein Waschgang mit Essig empfohlen wird, wenn es in der Waschmaschine riecht. Doch genauso wie Essig Ihre Haut an den Händen schädigt, wenn Sie ohne Handschuhe damit arbeiten, schädigt der Essig auch die Gummidichtungen und die Schläuche aus Kunststoff in der Waschmaschine. Statt Essig können Sie jedoch Zitronenessenz verwenden, die im Hinblick auf die Geruchsbeseitigung eine ähnliche Wirkung besitzt, aber nicht ganz so schädigend ist.

Waschmaschine reinigen

Es wird Ihnen aufgefallen sein, dass wir oben in der Materialliste einmal keine natürlichen oder harmlosen Produkte auf der Liste haben. Das liegt an den Bakterien, die sich in jeder Waschmaschine mit der Zeit angesiedelt haben und an den Kalkrückständen, die dem Schmutz zusätzlich eine Heimat bieten. Diesen Dingen ist mit etwas Harmlosem, wie einem Hausmittel von Muttern, leider nicht beizukommen.

Tipp: Einige ältere Maschinen nehmen einen Kochwaschgang ohne Wäsche übel. Führen Sie diese Reinigungsläufe daher immer höchstens bei 60 Grad durch. Ansonsten kann der Temperaturfühler oder der Wärmetauscher Schaden nehmen. Dann bleibt beim nächsten Waschgang die Maschine kalt. Auch in den modernen Maschinen sind immer empfindlichere Sensoren verbaut, die extreme Belastungen gar nicht schätzen.

Waschmaschine reinigen

Zunächst sollten Sie sich einen Eimer mit lauwarmem Wasser und Spülmittel vorbereiten. Damit können Sie dann einige Schritte der folgenden Anleitung abarbeiten.

Waschpulverschublade reinigen

Die Waschpulverschublade lässt sich entnehmen. Wenn auch versteckt, ist mit Sicherheit irgendwo ein kleiner Hebel, der die Verriegelung der Schublade löst. Sollten Sie den nicht finden können, steht sicher in der Bedienungsanleitung der Waschmaschine ein entsprechender Hinweis. Bei manchen Geräten ist auch ein Zeichen im Kunststoff der Schublade eingedruckt, das Ihnen den Weg weist. Ist die Schublade herausgezogen, sollte sie mit den verschiedenen Bürsten gründlich gereinigt werden. Vielfach ist die Schublade sehr verwinkelt und Sie benötigen tatsächlich die kleine Tüllenbürste, um in jede Ecke zu gelangen.

Waschmittelschublade
Waschmittelschublade

Dort wo die Schublade sich normalerweise befindet, sitzt mit Sicherheit ebenfalls eine leicht faulige Mischung aus Waschpulver und Weichspüler, die sicher bereits etwas stinkt. Hier gelangen Sie dann mit einer Flaschenbürste in jede Ecke. Eventuell müssen Sie die Bürste etwas in Form biegen, um wirklich in jeden Winkel zu kommen.

Flusensieb reinigen

Wie das Flusensieb entfernt wird, hängt von der Maschine ab. Da gibt es ganz unterschiedliche Arten von Öffnungen. Legen Sie einige alte Handtücher oder Feudel vor die Öffnung, da meist etwas Wasser austritt, das noch in diesem Bereich der Maschine steht. Genau diese Wasseransammlungen sind es auch, die dafür sorgen, dass es modrig und faul in der Maschine stinkt. Das Flusensieb stecken Sie in Ihren Eimer mit Spülmittelwasser und bürsten es gründlich ab. Anschließend sollten Sie versuchen, hinter dem Flusensieb wahlweise mit der Flaschen- oder kleineren Tüllenbürste noch etwas von dem schleimigen Schmutz herauszubürsten. Wischen Sie alle Teile an die Sie herankommen, noch einmal mit dem Mikrofasertuch und der Spülmittelmischung aus.

Flusensieb
Flusensieb reinigen
  • alte Handtücher vor Flusensieb legen
  • Flusensieb öffnen und Einsatz herausziehen
  • Flusensieb mit Tassenbürste gründlich abbürsten
  • weitere Bereiche mit kleiner Bürste reinigen
  • kompletten Bereich mit feuchtem Mikrofasertuch nachreinigen
  • Flusensieb wieder einsetzen
Flusensieb schmutzig
Flusensieb schmutzig

Dichtungen abwischen

Ob Top- oder Frontlader, die Dichtungen und Gummilippen der Maschine beherbergen genauso wie die Trommel und das Innenleben viele Bakterien und Rückstände der Waschgänge. Sie sollten ein Mikrofasertuch mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel verwenden, um die Gummilippen zu reinigen. Vor allem bei einem Frontlader ist die große Gummidichtung meist doppelt gefasst und Sie müssen richtig mit der Hand und dem Mikrofasertuch gründlich zwischen den beiden Gummilippen wischen. Wer sich davor ekelt oder eventuell gerade eine offene Wunde an der Hand hat, sollte dabei Haushaltshandschuhe anziehen.

Dichtung Waschmaschine
Dichtungen reinigen

Tipp: Nach dem folgenden Spezialwaschgang sollten sie das Dichtungsgummi am Frontlader noch ein weiteres Mal auswischen. Die Reinigung wirbelt viel alten Schmutz auf, der sich gleich wieder in der Dichtung absetzen kann.

Spezialwaschgang

Wenn Sie diese Vorarbeiten durchgeführt haben, können Sie einen etwa 60 Grad heißen Waschgang durchführen. Dafür verwenden Sie entweder verdünnte Zitronenessenz, wenn Sie gern die etwas natürlichere Schiene nutzen möchten. Oder Sie geben ein Wasserglas voll Chlorreiniger mit der gleichen Menge Wasser in die Maschine. Die dritte Lösung sind die Geschirrspültabs aus der Spülmaschine. Zwei Stück reichen normalerweise aus, damit die Maschine nicht mehr stinkt.

Geschirrspültab

Tipp: Wenn Ihnen das Geklapper der Spülmaschinentabs in der Maschine den Nerv raubt, stecken Sie die Tabs in eine alte weiße Socke, die Sie nicht mehr benötigen. Die Socke wird eventuell Löcher davontragen, dämpft aber die Geräusche und schont so Nerven und Maschinentrommel.

Nach diesem Reinigungswaschgang sollte die Maschine noch einmal mit klarem Wasser ohne jegliche Reinigungsmittel laufen. In diesem Fall reicht es aus, wenn Sie einen 40-Grad-Waschgang verwenden.

Waschmaschinenreiniger 3 in 1

Einige Hersteller von Reinigungsmitteln haben das Problem erkannt und bieten spezielle Reinigungsmittel an, die unangenehme Gerüche aus der Maschine herausspülen sollen. So wird mit Hygiene-Frische-Formeln und Kalkentfernung geworben. Wohnen Sie in einer Region mit sehr hartem Wasser, ist es sinnvoll, einen Maschinenreiniger zu verwenden, der gleichzeitig die Kalkablagerungen löst. Diese Reiniger wirken mal besser mal schlechter. Das hängt zum Teil auch von der Art des Reinigers ab.

Maschinenentkalker
Maschinenentkalker

Tipp: Verwenden Sie diese Waschmaschinenreiniger auch in Gebieten mit hartem Wasser nicht häufiger als zweimal im Jahr. Die Inhaltsstoffe sind sehr aggressiv, was den vielen Kunststoffteilen, die heute in einer Maschine verbaut sind, stark zusetzt.

  • Pulver
  • Flüssig / Gel
  • Tabs

Pulverreiniger haben da das gleiche Problem, wie das Waschpulver selbst, denn sie haften an verkalkten und aufgerauten Teilen der Maschine. Die Flüssig- oder Gelreiniger scheinen da etwas mehr Wirkung zu entfalten, da sie direkt loslegen können. Eine Art Mittelweg scheinen hier die Tabs zu sein, die sich bei Kontakt mit Wasser sehr effektiv und sprudelnd auflösen. Mittelweg ist in diesem Fall aber nur auf die Darreichungsform bezogen, denn ähnlich wie beim Geschirrspüler oder in der Toilette sind die sprudelnden Tabs oft deutlich effektiver als andere Waschmaschinenreiniger.

Wichtig: Besonders beachten sollten Sie die Inhaltsstoffe der chemischen Waschmaschinenreiniger. Viele sind auf Chlorbasis und töten wirklich zuverlässig alle Bakterien und Mikroben ab. Doch genau da kann auch das Problem liegen, wenn Sie eine eigene Kleinkläranlage im Garten haben und nicht an das örtliche Abwassernetz angeschlossen sind. Setzen Sie derartige Bakterienkiller zu häufig ein, haben auch die nützlichen Bakterien in Ihrer Kläranlage ein Problem und Sie eines, wenn die halbjährliche Kontrolle der Anlage erfolgt.

Waschmaschinenreiniger – so gehts

Vor der Anwendung eines Waschmaschinenreinigers sollten Sie natürlich ebenfalls wie oben beschrieben erst die Waschpulverschublade und das Flusensieb reinigen.

  • Pulverreiniger wird meist direkt in die Trommel gegeben
  • Flüssigreiniger kann auch in die Waschpulverschublade gefüllt werden
  • Tabs direkt in die Trommel legen
  • Waschgang ohne Wäsche nach Anweisung des Herstellers von Reinigungsmittel durchführen
  • wenn nichts angegeben ist, mit 60 Grad waschen
  • immer einmal ohne Reiniger nachwaschen

Führen Sie immer noch einen leeren Waschgang durch, wenn Sie einen chemischen Reiniger in der Maschine eingesetzt haben. Zum einen werden dann der angelöste Kalk und die alten Seifenrückstände weggespült, bevor sie sich wieder festsetzen können, und zum anderen könnte in diesen Rückständen noch ein Rest von Chlor oder Aktivsauerstoff sitzen. Diese Rückstände würden die Wäsche in Ihrem nächsten Waschgang eventuell entfärben. Nach diesem Klarwaschgang sollte Ihre nächste Waschladung ein Kochwaschgang sein, dann wird die Reinigung der Maschine noch effektiver, da absolut jede Bakterie durch diese doppelte Kur getötet wird.

Waschsymbole

Maschine mit automatischem Trommelreinigungsprogramm

Je nachdem, wie häufig Sie waschen, sollten Sie das automatische Programm Ihrer Maschine etwa einmal im Monat laufen lassen. Ein Reinigungsmittel müssen Sie dabei nicht immer verwenden. Sollten Sie mit sehr hartem Wasser zu kämpfen haben, können Sie etwa zweimal im Jahr etwas Kalklöser in dieses Reinigungsprogramm geben. Einen echten Waschmaschinenreiniger müssen Sie jedoch höchstens einmal im Jahr nutzen, wenn Sie regelmäßig das automatische Trommelreinigungsprogramm verwenden.

Tipps für Schnellleser

  • Maschine außen sanft mit Mikrofasertuch reinigen
  • Schublade für Waschpulver herausnehmen und reinigen
  • hinter der Schublade Rückstände entfernen
  • Flusensieb entfernen und gründlich ausbürsten
  • mit Tüllenbürste hinter Flusensieb reinigen
  • Gummidichtungen mit Mikrofasertuch und Spülmittel abwischen
  • Waschgang mit Chlorreiniger oder Geschirrspültab durchführen
  • einmal ohne Reiniger nachwaschen
  • Waschmaschinenreiniger nach Anweisung Hersteller anwenden
  • klaren Spülgang hinterher durchführen
  • Gummilippe und Gummidichtung noch einmal auswischen
  • Trommelreinigungsprogramm bei neuen Maschinen nutzen
  • einmal jährlich Waschmaschinenreiniger zum Trommelreinigungsprogramm geben
  • auch hier mit klarem Wasser nachwaschen

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