Walnüsse trocknen – Anleitung und Tipps
Walnussbäume sind aufgrund ihrer Nüsse beliebt bei Jung und Alt. Wenn die ersten Walnüsse auf den Boden fallen, beginnt die Sammellust und gerade über die Weihnachtszeit sind sie in zahlreichen Süßspeisen oder getrocknet im Stiefel zu finden. Frische Walnüsse sind jedoch nur über einen kurzen Zeitraum haltbar und müssen getrocknet werden. Wie gelingt dies am besten?
Walnüsse trocknen ist notwendig, wenn Sie große Mengen geerntet haben und diese über einen längeren Zeitraum aufbewahren wollen. Werden Walnüsse nicht geknackt, halten sie problemlos über ein Jahr. Walnusskerne jedoch schimmeln und runzeln innerhalb weniger Tage, wenn sie nicht getrocknet werden und eng beieinander lagern. Aus diesem Grund ist es noch wichtiger, die Walnüsse zu trocknen, da ein möglicher Verzehr sonst zu gesundheitlichen Beschwerden führen könnte. Jedoch müssen vor und beim Trocknen auf mehrere Punkte geachtet werden, damit das charakteristische Aroma und die Qualität der Nüsse erhalten bleiben. Sie wollen ja nicht nach dem Trocknen auf eine ranzige Walnuss beißen, die abgestanden schmeckt.
Vorbereitung
Ob Sie es glauben oder nicht, die Ernte ist äußerst wichtig vor dem Trocknen. Das liegt daran, dass schnell schimmlige oder noch unreife Nüsse in Ihrem Korb landen könnten, die auf jeden Fall nicht verzehrt oder getrocknet werden sollten. Achten Sie bei der Ernte auf die folgenden Tipps, um ausschließlich geeignete Walnüsse zur Verfügung zu haben:
1. Schritt: Ernten Sie die Walnüsse nur, wenn sie reif sind. Reife Walnüsse fallen ab September alleine vom Baum und je nach Region hält die Erntezeit bis in den späten Oktober an. Sie lösen sich problemlos von alleine aus der grünen Hülle und die Schwerkraft erledigt den Rest. Pflücken Sie niemals Walnüsse direkt vom Baum, denn diese sind in der Regel noch nicht reif.
2. Schritt: Suchen Sie vorzugsweise täglich und so früh wie möglich nach den Nüssen. Je länger die Walnüsse auf dem Boden liegen bleiben, desto früher werden sie von Tieren aufgelesen oder beginnen zu schimmeln. Dann sind sie ungenießbar. Vor allem Feuchtigkeit sorgt dafür, dass sie schnell verderben und nicht mehr getrocknet, geschweige denn gegessen werden können. Hat es geregnet, müssen Sie die Nüsse so schnell wie möglich auflesen, damit sie sich nicht mit Sporen infizieren können.
3. Schritt: Wenn Sie Schimmel an den Schale erkennen, sollten Sie diese entsorgen. Schimmel ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen, vor allem wenn die Nüsse noch geschlossen sind. Schimmel tritt meistens an den Stellen auf, an der die Walnuss geöffnet werden kann und hebt sich durch eine dunkle, fast schwarze Farbe von der hellbraunen Hülle ab. Wenn Sie mit Ihren Kindern Walnüsse sammeln gehen, müssen Sie im Nachhinein noch einmal die Nüsse überprüfen.
4. Schritt: Haben Sie die Nüsse aufgelesen, sollten diese mit einer Bürste abgerieben werden. Das ist wichtig, denn es dürfen keine Reste der Hülle, über die die Nuss am Baum hängt, mehr vor dem Walnüsse trocknen vorhanden sein. Bis auf Drahtbürsten eignen sich eigentlich alle Bürsten dafür. Beachten Sie bitte, dass je nach Menge der Walnüsse eine helfende Hand hier zu empfehlen ist, da der Vorgang recht lang dauern kann. Dieser Schritt ist notwendig, damit die Hülle nicht beginnt zu faulen. Zudem sollten Sie dabei Handschuhe tragen. Sie wollen ja nicht, dass sich Ihre Hände bei der Reinigung braun färben.
5. Schritt: Waschen Sie die Walnüsse vor dem trocknen niemals mit Wasser. Dieses könnte in die Schale einziehen und durch die Feuchtigkeit beginnen die Kerne von innen zu schimmeln. Zwar schwören viele Gärtner auf das Abspritzen mit dem Hochdruckreiniger, doch sind die Kerne äußerst schimmelanfällig und die Sporen werden durch Hitze nicht zerstört. Daher bürsten Sie diese ausschließlich ab und gehen dabei besonders gründlich vor.
6. Schritt: Gefrorene Wallnüsse sollten niemals nach dem Auftauen getrocknet werden, da sie sonst ranzig werden könnten. Ausschließlich eine direkte Verarbeitung ist hier zu empfehlen.
7. Schritt: Trocknen Sie niemals die Nüsse im Backofen oder Wäschetrockner. Die Temperaturen sind viel zu hoch und würden die Walnüsse ranzig werden lassen. Das geschieht schon ab 28°C.
Tipp: je kürzer Ihr Rasen im Garten ist, desto leichter sind die frischen Nüsse erkennbar. Natürlich ist das nicht bei der Walnussernte im Wald möglich, hier müssen Sie schon etwas genauer nachschauen.
An der Luft trocknen: Anleitung
Nachdem Sie die oben genannten Tipps zur Auslese und Vorbereitung der Walnüsse umgesetzt haben, können Sie mit dem Trocknen beginnen. Der Vorgang nutzt im Grunde das gleiche Prinzip, jedoch finden sich verschiedene Methoden, um die Walnüsse zu trocknen. An der Luft trocknen die Walnüsse effektiv über einen langen Zeitraum, ohne dass sie Feuchtigkeit aufnehmen oder ranzig werden. Die Methoden mit Anleitung:
1. Zeitungspapier: die Nutzung von Zeitungspapier ist die typische Variante, um Walnüsse trocknen zu lassen. Die Anleitung wie folgt:
- breiten Sie Zeitungspapier in einem trockenen Raum auf einer Obstkiste, einem Gitter oder einem Ofenrost aus
- der Raum sollte eine Maximaltemperatur von etwa 20°C haben, luftig und nicht feucht sein
- besonders gut geeignet sind isolierte Dachböden, Heizungskeller und der Fußboden trockenen Räumen
- der Keller ist für diese Methode ungeeignet
- achten Sie darauf, die Walnüsse mit genügend Abstand auf dem Zeitungspapier zu verteilen
- je näher Sie beieinander liegen, desto schneller können sie überreif oder schimmlig werden
- die Nüsse werden über einen Zeitraum von 4 Wochen getrocknet
- dabei müssen Sie diese alle 2 Tage wenden
- bei einem Gewichtsverlust von 50 Prozent sind die Nüsse fertig getrocknet
- öffnet sich die Schale während der Trocknung, muss die jeweilige Nuss entsorgt werden
2. Holzrahmen: diese Methode wird auf die gleiche Weise wie das Zeitungspapier genutzt. Hierfür fertigen Sie Holzrahmen an, bespannen diese mit Maschendraht und verfahren auf die gleiche Weise bei der vorherigen Anleitung. Diese Methode ist sogar noch effektiver wie Zeitungspapier, da mehr Luft an die Walnüsse gelangt.
Nach dem Trocknen können Sie die Walnüsse in einem Netz aus Naturfasern lagern. Besonders gut geeignet sind hierfür Kartoffelsäcke oder Zwiebelnetze. Sie werden dann einfach in der Vorratskammer gelagert und sind bis zu einem Jahr haltbar.
Tipp: Sie können die Walnüsse auch auf eine andere Weise trocknen und zwar im Freien, während die Sonne scheint. Die benötigte Zeit zum Trocknen kann auf diese Weise etwas verkürzt werden, jedoch müssen die Nüsse über Nacht immer ins Haus zurückgeholt werden, damit sich Eichhörnchen oder andere Tiere an diesen nicht vergreifen.
Alternative: Dörrautomat
Wenn Sie nicht so lange auf die Walnüsse warten wollen, können Sie eine weitere Möglichkeit zum Trocknen anwenden. Der Dörrautomat bietet sich hervorragend zu diesem Zweck an, da er im Vergleich zu einem Ofen auf niedrigere Temperaturen eingestellt werden kann. Das bewahrt das Öl in den Walnüssen davor, ranzig zu werden, was sie sonst unbekömmlich machen würde. Jedoch müssen Sie darauf achten, dass herkömmliche Dörrautomaten meist nur wenig Platz bieten, daher benötigen Sie für eine größere Ernte mehr Zeit. Gehen Sie beim Trocknen mit dem Dörrgerät wie folgt vor:
- platzieren Sie die Walnüsse wie beim Lufttrocknen auf den Gittern des Dörrgeräts
- stellen Sie die niedrigste mögliche Temperatur ein
- nun befördern Sie die Gitter zusammen mit den Walnüssen in das Gerät
- schließen Sie das Dörrgerät
Je nach Hersteller trocknen die Walnüsse innerhalb von sechs bis acht Stunden komplett. Dabei schützen die kurze Dauer und niedrigen Temperaturen das enthaltene Öl davor, ranzig zu werden, was den typischen Geschmack der Walnüsse erhält. Es lohnt sich, wenn Sie beim Trocknen immer mal wieder die Positionen der einzelnen Gitter ändern. Der Grund hierfür ist die Form des Dörrgeräts. Je nach Modell benötigen die unteren Gitter eine kürzere oder längere Trockenzeit. Durch die Rotation können Sie den Prozess der Trocknung beschleunigen und zugleich den Status der Walnüsse checken.
Es gibt 1 Kommentar