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Die perfekte Vorlauftemperatur für Ihre Fußbodenheizung

Vorlauftemperatur

Wie angenehm eine Fußbodenheizung ist, weiß jeder, der schon einmal im tiefsten Winter barfuß über die Fliesen im Bad gelaufen ist. Doch damit die Temperatur wirklich so angenehm ist, müssen die Einstellungen der Fußbodenheizung auch stimmen. Dafür müssen Sie die richtige Vorlauftemperatur der Heizung herausfinden.

Wird die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung zu hoch oder zu niedrig eingestellt, hat das nicht nur unangenehme Folgen für die Füße oder das Raumklima haben, sondern auch sinnlos Energie verschwenden. Zusätzlich hat eine falsch eingestellte Fußbodenheizung Auswirkungen auf die Substanz Ihres Gebäudes und den Bodenbelag. Zum Beispiel kann Laminat durch eine zu hoch eingestellte Bodenheizung beschädigt werden. Welche Temperatur der Vorlauf Ihrer Fußbodenheizung daher haben sollte, zeigen wir Ihnen hier.

Talu Video-Tipp

Kosten und Handwerker

Für die Einstellung der richtigen Vorlauftemperatur benötigen Sie keinen Handwerker. Lediglich bei Problemen mit der richtigen Einstellung, kann es sinnvoll sein, wenn ein Heizungstechniker die Anlage einmal von Grund auf korrekt einstellt und eventuell überprüft. Die Kosten sollten für eine schlichte Einstellung ohne die Beseitigung von eventuellen Schäden nicht mehr als 50 Euro betragen.

Tipp: Achten Sie darauf, dass der Schornsteinfeger die Einstellungen bei seiner Prüfung nicht verändert.

Moderne Heizanlagen haben eine spezielle Einstellung, mit der die Schornsteinfeger ihre Prüfung vornehmen können. Dennoch verstellen viele Schornsteinfeger bei den Tests aus Bequemlichkeit die Anlagen. Eine verstellte Zeiteinstellung ist da noch das geringste Problem.Fachbetrieb

Vorlauftemperatur

Im Grunde ist die Vorlauftemperatur lediglich die Temperatur des Wassers, das von der Heizung kommt, um die Heizkörper oder die Heizschlangen der Fußbodenheizung zu erwärmen. Haben die Heizelemente das Wasser dann durch die Aufnahme der Wärme abgekühlt, bleibt noch die Rücklauftemperatur übrig. Das kühlere Wasser wird wieder von der Heizung aufgenommen und erneut auf die Vorlauftemperatur erwärmt. Der Unterschied zwischen Vor- und Rücklauf wird von Fachleuten als Temperaturspreizung bezeichnet. Fachleute können anhand dieses Gefälles in der Temperatur aber auch ablesen, ob die Einstellungen optimal sind oder angepasst werden müssen.

Früher wurde immer noch eine maximale Vorlauftemperatur für die Bodenheizung angegeben. Das ist heute im Grunde überflüssig und bietet daher keinen Anhaltspunkt mehr. Die modernen Heizsysteme unterliegen einer DIN-Norm, die eine Deckelung, also eine Begrenzung, der maximalen Vorlauftemperatur vorsieht. Daher können Sie die maximale Vorlauftemperatur ohnehin nicht mehr überschreiten.Heizungscheck

Leider gibt es zwar eine wissenschaftliche Berechnung der optimalen Vorlauftemperatur für eine Fußbodenheizung. Allerdings ist diese zum einen extrem detailliert und kompliziert und zum anderen kaum praxistauglich. Welcher Heimwerker und Hausbesitzer kann schließlich die verschiedenen Wärmedurchgangskoeffizienten des Gebäudes miteinander in Einklang bringen, die Spreizung einkalkulieren und dann noch die Koeffizienten des Bodenbelags einbeziehen? Damit wir Ihnen also eine echte Hilfe für die Einstellung anbieten können, die auch in der Praxis besteht, geben wir hier einige Anhaltspunkte, mit denen Sie die optimalen Einstellungen durch Ausprobieren schneller finden können.

Notwendigkeit

Warum muss die Vorlauftemperatur abgestimmt werden?

Nicht jedes Gebäude besitzt eine optimal gedämmte Außenhülle. Auch die Fenster und Türen sind nicht immer perfekt gedämmt. Somit ist jedes Gebäude schon allein vom Dämmaspekt her völlig unterschiedlich aufgebaut. Darauf muss zunächst bei der Einstellung der Vorlauftemperatur Rücksicht genommen werden. Diese grundsätzlichen Punkte sind zudem wichtig:

  • eine zu hohe Vorlauftemperatur überwärmt die Räume
  • die zu niedrige Vorlauftemperatur unterkühlt den Raum
  • starke Temperaturschwankungen führen zur Bildung von Kondenswasser
  • Richtwert Raumtemperatur in Wohnräumen liegt von 21 bis 23 Grad
  • optimale Vorlauftemperatur abhängig von Dämmung des Gebäudes
  • Idealwert muss auch bei extremen Außentemperaturen von mehr als minus 15 Grad erreicht werden
  • möglichst geringer Energieverbrauch

Kosten

Die „normale“ Vorlauftemperatur bietet eine extrem breite Spanne, das liegt an den unterschiedlichen Gegebenheiten in puncto Dämmung, Raumnutzung und Bodenbelag. So wird die normale Vorlauftemperatur mit Werten zwischen 15 und 60 Grad angegeben. Neubauten, der sogenannten KfW-60-Klasse siedeln sich tatsächlich im unteren Drittel dieser Werte ein. Diese Häuser benötigen zwischen 20 und 25 Grad Vorlauftemperatur.

Vorlauftemperatur zu hoch – Gefahr von Schäden

Wenn die Vorlauftemperatur zu gering ist, frieren Sie einfach nur. Schäden entstehen dadurch kaum. Ist die Vorlauftemperatur jedoch zu hoch, können Mensch und Gebäude Schaden nehmen. Daher sollten Sie beim Herantasten an die richtige Temperatur lieber zunächst eine etwas zu geringe Temperatur auswählen.

Folgen einer zu hohen Vorlauftemperatur:

  • hoher Energieverbrauch
  • Parkett und Laminat können reißen
  • es können Temperaturschwankungen entstehen, die zu Kondenswasser führen
  • Schimmelschäden durch Kondenswasser
  • geschwollene Füße bei älteren und empfindlichen Personen

Einstellung bei unterschiedlichen Bodenbelägen

Sie können die Vorlauftemperatur natürlich das ganze Jahr über einstellen. Doch die optimale Einstellung ermitteln Sie im Grunde nur an einem besonders kalten Tag im Winter. Damit Sie die richtigen Einstellungen vornehmen können, sollten Sie an unterschiedlichen Stellen im Raum direkt auf der Oberseite des Bodenbelags die Temperatur prüfen.

Tipp: Schaffen Sie sich ein günstiges digitales Thermometer mit einem externen Fühler an. So können Sie auch zwischendurch immer prüfen, ob die Fußbodenheizung die richtige Temperatur am Boden erreicht. Die persönliche Wahrnehmung ist nicht immer korrekt und hängt stark vom eigenen Befinden und Gesundheitszustand ab.

Fliesen

Je nachdem, wie gut die Dämmung unter den Fliesen ist, kann die optimale Vorlauftemperatur sehr unterschiedlich sein. Auch die Stärke der Fliesen und das Material können Auswirkungen auf die Einstellung haben. Auch bei den Bodenfliesen sollten Sie während der Einstellung immer wieder prüfen, wie hoch die Temperatur direkt am Boden ist. Da die Fliesen selbst sich aufheizen können und so noch länger nachheizen, wenn Sie die Heizung bereits heruntergeregelt haben, sollte hier zunächst nur eine Temperatur von etwa 23 Grad am Boden erreicht werden.Vorlauftemperatur Fliesen

Bei vielen Fliesenböden wird der Vorlauf hierzulande zwischen 30 und 40 Grad eingestellt. Versuchen Sie daher je nach Dämmwert des Gebäudes einen ähnlichen Wert, um die Temperatur dann optimal nach oben oder unten hin anzugleichen.

Parkett

Bei einer kühlen Außentemperatur sollte direkt auf dem Parkettboden eine Temperatur von 25 bis 27 Grad erreicht werden. Messen Sie auch beim Parkett immer direkt am Boden, um die Vorlauftemperatur korrekt einzustellen. Werden nicht mindestens 25 Grad erreicht, sollten Sie die Einstellungen nachjustieren.Vorlauftemperatur Parkett

Parkett speichert die Wärme nicht so stark wie ein Fliesen- oder Steinboden. Die Temperatur am Boden sollte daher deutlich höher sein. Dennoch sollten Sie bei einem Holzboden die Werte immer sehr vorsichtig erhöhen, da das Parkett bei zu hohen Temperaturen reißen kann.

Laminat

Laminatböden sind im Grunde ein Sonderfall, denn nicht jedes Laminat ist von vornherein für eine Fußbodenheizung geeignet. Achten Sie hier schon beim Kauf sehr genau auf die Eignung für Fußbodenheizung und die vorgesehene Verlegeart. Einige Produkte lassen sich zwar dennoch auf einem beheizten Boden verlegen, müssen dann aber eventuell vollflächig verklebt werden oder mit Leim verlegt werden. Besonders die praktische schwimmende Klickverlegung führt bei einer Fußbodenheizung gern zu Problemen. Bei der Einstellung der Vorlauftemperatur sollten Sie daher mit wirklich geringen Temperaturen starten und den Bodenbelag im Auge behalten.Laminat auf Fußbodenheizung

Tipp: Wenn die Nähte sich zu weit öffnen, die Temperatur im Raum jedoch noch nicht hoch genug ist, werden Sie mit dem Bodenbelag in Kombination mit der Fußbodenheizung wohl nicht glücklich werden. Eventuell kann es dann helfen, das Laminat vollverklebt neu zu verlegen.

Tipps für Schnellleser

  • zu hohe Vorlauftemperatur überwärmt die Räume
  • eine zu niedrige Vorlauftemperatur unterkühlt den Raum
  • zu hoher Vorlauf benötigt viel teure Energie
  • Richtwert Raumtemperatur für Wohnräume 21 bis 23 Grad
  • optimale Vorlauftemperatur abhängig von Gebäudedämmung
  • Temperatur für Einstellung am Boden messen
  • Parkettboden etwa 25 bis 27 Grad am Boden
  • Fliesenboden geringere Bodentemperatur notwendig
  • Fliesen- und Steinböden speichern Wärme länger
  • Parkettboden kann reißen, wenn Temperatur zu hoch
  • Laminatboden Herstellerhinweise auf Verlegeart prüfen
  • Laminatboden eventuell vollflächig verkleben
  • geschwollene Füße möglich durch hohe Temperatur

1 Comments

Hallo, viele angeführten Sachen sind richtig und wichtig. Ein Aspekt zu der Einzelraumregelung wäre noch zu ergänzen:
– eine Reglung der Einzelräume verlangt eine Regelreserve, wenn ich die Vorlauftemperatur niedrig halten möchte, hab ich diese normalerweise nicht,
– wenn sich die Außentemperatur ändert z.B. sich abkühlt, kühlt bei einen isolierten Haus das Zimmer nicht gleich aus, zumal der Außentemperaturfühler mit der Heizungsreglung die Sache kompensiert und noch Wärme gespeichert ist, eine weitere Reglung ist für diesen Fall n. m. E. nicht nötig,
– eine andere Störung wäre die Erwärmung des Zimmers durch Sonneneinstahlung, dabei kommt eine niedrige Oberflächentemperatur einer Eigenreglung oder Heizungsreduzierung zu Gute. Steigt die Zimmertemperatur in Richtung niedriger Vorlauftemperatur wird die Differenz kleiner und der Eintrag durch die Heizung verringert sich durch die niedrige Vorlauf-temperatur. Das geht natürlich nicht bei 35°C Vorlauftemperatur.
– die Frage die sich stellt ist, wie sinnvoll und nützllch ist die Einzelraumreglung,
– ein weiterer Aspekt ist die Begrenzung der Schlauchlänge, ich lebe in Reglungssystemen, vor mehr als 30 Jahren habe ich mich intensiv mit der Sache beschäftigt und hatte dazu gutes Rüstzeug, diese Empfehlung habe ich mit der Absicht gebrochen eine niedrige Vorlauf-temperatur zu erreichen. Das Ganze steht auch im Zusammenhang mit der Rücklauf-temperatur, diese wird niedriger, wenn die Heizkreise lang sind und das Temperaturgefälle weitesgehend ausgenutzt wird. z.B. kann von der Diele und der Küche die Heizkreise weitergehen in die Tiolette und dem Windfang. Dort sind keine 20°C. Wir sind damit sehr zufrieden.
– die Schaltventile der Einzelraumreglung sind gegenüber den anderen Komponenten der Heizung von geringer Lebensdauer,
– in unseren Haus sind ca.8 t Zementestrich und 1km Schlauch, 17mm bei ca.115m² Wohnfläche

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