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Vogeleier bestimmen: 42 Eier heimischer Arten

Vogeleier bestimmen

„Amsel, Drossel, Fink und Star…“ heißt es im bekannten Kinderlied „Alle Vögel sind schon da“. Dass es sich bei der Aufzählung nur um eine kleine Auswahl heimischer Vögel handeln kann, ist klar. Überraschend ist jedoch, dass der NABU gut 300 Vogelarten als in Deutschland beheimatet auflistet. Dies wirft die Frage auf, anhand welcher Merkmale sich die Vogeleier erkennen lassen. Wir liefern Ihnen hier eine detaillierte Übersicht, mit der Sie ohne Probleme Vogeleier bestimmen können.

Tragen Vögel im Frühling kleine Äste, Moosstücke oder andere Materialien im Schnabel, hat die Zeit des Nestbaus begonnen. Ist dieses fertiggestellt, legt das Weibchen die Eier hinein, aus welchen nach ein bis zwei Wochen der Nachwuchs schlüpft. Deshalb kommt es vor allem im April und Mai vor, dass man in einem herrlichen Waldgarten mit vielen Nistmöglichkeiten oder beim Spazierengehen auf Gelege heimischer Vögel stößt, und es stellt sich die Frage, welcher Vogel sich da angesiedelt hat.

Talu Video-Tipp

Vogeleier bestimmen und zordnen

Vogeleier zu bestimmen, ist kein Hexenwerk, erfordert jedoch genaues Hinsehen. Denn auf den ersten Blick sehen die Eier mancher Vogelarten täuschend ähnlich aus. Damit Sie nicht in die Täuschungsfalle tappen und die Vogeleier erkennen bzw. bestimmen können, sollten Sie sich an folgenden Hauptmerkmalen orientieren:

  • Grundfarbe (weiße, graue, braune, blaue oder grüne Vogeleier)
  • Zeichnung (gefleckt, gewölkt, gesprenkelt etc.)

Neben diesen Merkmalen können Sie Vogeleier bestimmen, indem Sie folgende Überlegungen anstellen:

  • Wie viele Eier sind im Nest? (Gelegegröße)
  • Wo befindet sich das Nest? (Nistplatz)
  • Wann brütet die Vogelart? (Brutzeit)

Blaue bis grüne Vogeleier ohne Zeichnung

Blaue bis grüne Vogeleier sind ein Mittelweg der Evolution. Denn sie schützen den Embryo vor UV-Strahlen („dunkle Eier“) und der Wärme der Sonne („helle Eier“).

Heckenbraunelle (Prunella modularis)

Heckenbraunelle
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Prunella modularis MWNH 2229, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • Farbe: grünblau (ohne Zeichnung)
  • Gelegegröße: drei bis sechs Eier
  • Nistplatz: dichte Gebüsche oder Bäume (60 bis 300 Zentimeter über dem Boden)
  • Brutzeit: im April und im Juli (zweimal brütend)

Hinweis: Aufgrund ihrer auffälligen Farbe geht die erste Brut der Heckenbraunelle meist verloren.

Star (Sturnus vulgaris)

Stareier
Quelle: Mike R, Starling eggs, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • Farbe: hellgrün bis hellblau (ohne Zeichnung)
  • Gelegegröße: vier bis fünf Eier
  • Nistplatz: Baumhöhlen, Felsspalten, Hohlräume an Gebäuden, Nistkästen
  • Brutzeit: April

Blaue bis grüne Vogeleier mit Zeichnung

Amsel (Schwarzdrossel, Turdus merula)

Amseleier
  • mäßig glänzende Schale
  • türkisblaue bis grüne Vogeleier
  • Zeichnung: braune Sprenkelung
  • Gelegegröße: zwei bis fünf / sechs Eier
  • Nistplatz: Bäume, Sträucher oder am Boden; in Siedlungsgebieten auch auf Balkonen
  • Brutzeit: März bis Juni; in Siedlungsgebieten ab Februar (mehrmals brütend)

Tipp: Grüne Vogeleier liegen im Amselnest, wenn das Weibchen die Eier frisch gelegt hat.

Dohle (Corvus monedula)

Dohleneier
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Corvus monedula MWNH 2325, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • bläuliche Grundfarbe
  • Zeichnung: dunkle Sprenkelung
  • Gelegegröße: vier bis sechs Eier
  • Nistplatz: Felslöcher, Spechthöhlen, Kranichbaue
  • Brutzeit: April bis Mai

Dompfaff (Gimpel, Pyrrhula pyrrhula)

Dompfaff-Eier
Quelle: Didier Descouens, Pyrrhula pyrrhula europoea Gouvieux 222, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • Grundfarbe: hellblau, blaugrünlich oder trüb bläulich (fast weiß)
  • Zeichnung: purpurbraune bis schwarze Flecken zum stumpfen Pol hin
  • Gelegegröße: vier bis sechs Eier
  • Nistplatz: in einer Höhe von 120 bis 180 Zentimeter; dichte Gebüsche oder Nadelhölzer (Fichten bevorzugt)
  • Brutzeit: Mai bis Juni

Elster (Pica pica)

Vogeleier bestimmen
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Pica pica MWNH 2311, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • blassgrünliche bis lehmfarbene Grundfarbe
  • Zeichnung: dichte, bräunlichgraue bis olivgrüne Flecken
  • Gelegegröße: vier bis sieben Eier
  • Nistplatz: in obersten Zweigen hoher Bäume oder in dichtem dornigem Gebüsch
  • Brutzeit: zweite Aprilhälfte bis Juni

Gartenrotschwanz (Phoenicurus Phoenicurus)

EIer des Gartenrotschwanz
Quelle: Roberto Zanon, Phoenicurus phoenicurus eggs, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • matt glänzende Schale
  • tiefgrünlichblaue Grundfarbe
  • Zeichnung (selten): schwache rötlich-braune Färbung am stumpfen Pol
  • Gelegegröße: sechs bis sieben Eier
  • Nistplatz: in einer Höhe zwischen einem und fünf Metern; Baumhöhlen, Astlöcher, Spechthöhlen oder Nischen mit schwachem Lichteinfall; in Siedlungsgebieten Holzstapel, Bretterverschalungen, Mauerlöcher
  • Brutzeit: Ende April / Anfang Mai; Spätbruten bis in die erste Julihälfte

Girlitz (Serinus serinus)

Vogeleier bestimmen
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Serinus serinus MWNH 2345, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • matt glänzende Schale
  • grünliche oder bläuliche Grundfarbe
  • Zeichnung: braunrote und hellviolette Flecken
  • Gelegegröße: drei bis fünf Eier
  • Nistplatz: Nadelbäume, dichte Büsche (bevorzugt Thujen), Astgabeln von Laubbäumen
  • Brutzeit: Mitte April bis August (mehrfach brütend)

Grauschnäpper (Muscicapa striata)

Eier des Grauschnäpper
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Muscicapa striata MWNH 1873, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • hellgrünliche bis beige Grundfarbe
  • Zeichnung: rostrote oder rostbraune und graue Flecken
  • Gelegegröße: vier bis fünf Eier
  • Nistplatz: Nischen oder Halbhöhlen an / in Bäumen oder Bauwerken; aber auch freistehend
  • Brutzeit: Mitte Mai bis Anfang August (zweimal brütend)

Klappergrasmücke (Sylvia curruca)

Vogelei zuordnen
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Sylvia curruca MWNH 2271, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • blassbläuliche Grundfarbe
  • Zeichnung: dunkle Sprenkelung
  • Gelegegröße: drei bis fünf Eier
  • Nistplatz: knapp über dem Boden in Nadelbäumen oder dichtem Gebüsch
  • Brutzeit: Mai bis Juli

Rabenkrähe (Corvus corone)

Eier der Rabenkrähe
Quelle: nottsexminer, Carrion Crow Nest 17-04-10 (41.2 mm x 28.9 mm Egg Size) (4528583782), bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 2.0
  • bläuliche bis grünliche Grundfarbe
  • Zeichnung: dunkle Sprenkelung
  • Gelegegröße: zwei bis sechs Eier
  • Nistplatz: Felsnischen, Gebäudenischen, hoch auf Bäumen oder Masten
  • Brutzeit: ab Ende Februar, Hauptbrutzeit April bis Mai

Singdrossel (Turdus philomelos)

Eier der Singdrossel
  • himmelblaue bis blaugrüne Grundfarbe
  • Zeichnung: schwarzen Flecken
  • Gelegegröße: fünf Eier
  • Nistplatz: Astgabeln von Laub- und Nadelbäumen
  • Brutzeit: April bis Juni (zweimal brütend)

Weiße Vogeleier ohne Zeichnung

Buntspecht (Dendrocopos major)

Vogelei zuordnen
Quelle: Didier Descouens, Dendrocopos major MHNT 232, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • Farbe: weiß (ohne Zeichnung)
  • Gelegegröße: vier bis sieben Eier
  • Nistplatz: „selbst gezimmerte“ Baumhöhlen
  • Brutzeit: April bis Mai

Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)

Vogelei bestimmen
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Phoenicurus ochruros MWNH 2259, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • Farbe: weiß, selten zartblau angehaucht (ohne Zeichnung)
  • Form: spitzoval
  • Gelegegröße: vier bis fünf Eier
  • Nistplatz: Höhlen und Felsspalten; in Siedlungsgebieten in Nischen von Gebäuden und auch auf Balkonen
  • Brutzeit: Mai bis Juli (zweimal brütend)

Mehlschwalbe (Delichon urbicum)

Mehlschwalbeneier
Quelle: Didier Descouens, Delichon urbicum MHNT, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • Farbe: weiß (ohne Zeichnung)
  • Gelegegröße: drei bis fünf Eier
  • Nistplatz: kunstvolle Lehmnester an Nischen von Felswänden; in Siedlungsgebieten unter Dach- und Fassadenvorsprüngen
  • Brutzeit: April bis September (zwei- bis dreimal brütend)

Ringeltaube (Columba palumbus)

Ringeltaubeneier
Quelle: nottsexminer, Wood Pigeon Nest 10-04-09 (3651611018), bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 2.0
  • matt glänzende Schale
  • Farbe: weiß (ohne Zeichnung)
  • Gelegegröße: zwei Eier
  • Nistplatz: Bäume (Nadelbäume) oder große Sträucher mit Sichtschutz; in Städten auch auf Vorsprüngen oder in Nischen von Gebäuden
  • Brutzeit: April bis September (zweimal brütend)

Türkentaube (Streptopelia decaocto)

Eier der Türkentaube
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Streptopelia decaocto MWNH 2195, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • Farbe: weiß (ohne Zeichnung)
  • Gelegegröße: ein bis zwei Eier
  • Nistplatz: hoch oben in Bäumen
  • Brutzeit: März bis November (mehrfach brütend)

Weiße und weißliche Vogeleier mit Zeichnung

Bachstelze (Motacilla alba)

Bachstelzeneier
Quelle: Walcoford, Motacilla alba eggs close, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • matt glänzende Schale
  • weißliche bis hellgraue Grundfarbe
  • Zeichnung: graubraune bis dunkelbraune Sprenkelung
  • Gelegegröße: fünf bis sechs Eier
  • Nistplatz: Halbhöhlen mit gutem Ausblick; in Siedlungsgebieten Mauernischen, Gebälk, Holz- und Reisighaufen
  • Brutzeit: Mitte April bis Juni (bis zu drei Bruten)

Blaumeise (Cyanistes caeruleus)

Blaumeisenei
Quelle: Dellex, Blaumeise Ei, Cyanistes caeruleus, Parus caeruleus, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • glatte, schwach glänzende Schale
  • weiße Grundfarbe
  • Zeichnung: braune oder dunkelrote Punkte und Kleckse in der Regel am stumpfen Pol zentriert
  • Form: spindelförmig
  • Gelegegröße: sechs bis zwölf Eier
  • Nistplatz: Höhlenbrüter, Nistkästen als künstliche Hilfe (Einflugöffnung maximal 28 Millimeter)
  • Brutzeit: ursprünglich von Mitte April bis August; heute auch deutlich früher (Klimaerwärmung)

Feldsperling (Passer montanus)

Feldsperlingeier
Quelle: Didier Descouens, Passer montanus montanus MHNT.ZOO.2010.11.209, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • glatte, schwach glänzende Schale
  • weiße oder blassgraue Grundfarbe
  • Zeichnung: dunkelbraune Punkte und kleine Kleckse
  • Form: spindelförmig
  • Gelegegröße: vier bis sechs Eier
  • Nistplatz: Baumhöhlen, Mauernischen, Felsspalten, Kletterpflanzen, unter Dächern
  • Brutzeit: ab Mitte April (mehrmals brütend)

Hinweis: Gelegentlich kann die Zeichnung die Grundfarbe überdecken. In diesem Fall ist der stumpfe Pol am dunkelsten gezeichnet.

Fitis (Phylloscopus trochilus)

Fitis-Eier
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Phylloscopus trochilus MWNH 2279, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • weißliche Grundfarbe
  • Zeichnung: hellbraune Sprenkel
  • Gelegegröße: vier bis sieben Eier
  • Nistplatz: Bodenbrüter
  • Brutzeit: Mai bis Juli

Gartenbaumläufer (Certhia brachydactyla)

Vogeleier zuordnen
Quelle: Didier Descouens, Certhia brachydactyla mauritanica Witherby, 1905, Souk Ahras, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • glatte, glanzlose Schale
  • weiße Grundfarbe
  • Zeichnung: sehr feine rostrote oder rostbraune Sprenkel oder Punkte
  • Form: spindelförmig
  • Gelegegröße: fünf bis sieben Eier
  • Nistplatz: in Baumspalten oder hinter loser Baumrinde
  • Brutzeit: März bis Juli (ein- bis zweimal brütend)

Gartengrasmücke (Sylvia borin)

Ei der Gartengrasmücke
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Sylvia borin MWNH 2275, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • weiße Grundfarbe
  • Zeichnung: braune Flecken
  • Gelegegröße: vier bis fünf Eier
  • Nistplatz: bodennah in dichten Sträuchern
  • Brutzeit: Mai bis Juli

Grünfink (Chloris chloris)

Grünfinkeier
Quelle: Schneetee, Grünfinkennest mit Eiern, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • weißliche Grundfarbe
  • Zeichnung: dunkelbraune Flecken und Punkte
  • Gelegegröße: fünf bis sechs Eier
  • Nistplatz: dichte Hecken und Gebüsche
  • Brutzeit: April bis Juni

Kleiber (Sitta europaea)

Vogeleier zuordnen
Quelle: Tragopogon, Kleiberei, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • milchig weiße Grundfarbe
  • Zeichnung: rostrote Flecken
  • Gelegegröße: fünf bis neun Eier
  • Nistplatz: Baumhöhlen, Spechtbauten, Nistkästen
  • Brutzeit: April bis Mai

Kohlmeise (Parus major)

Eier der Kohlmeise
  • Schale: schwach glänzend
  • weiße Grundfarbe
  • Zeichnung: regelmäßig verteilte oder am stumpfen Pol konzentrierte ziegelrote bis rotbraune Kleckse, Flecken oder Sprenkel
  • Form: rundoval
  • Gelegegröße: sechs bis zwölf Eier
  • Nistplatz: Baumhöhlen, Buntspechthöhlen, Rindenspalten, Nistkästen
  • Brutzeit: März bis Juli

Mauersegler (Apus apus)

Vogeleier bestimmen
Quelle: Klaus Roggel, Berlin, ApusApusKlausRoggel06, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • weiße Grundfarbe
  • „Zeichnung“: graue Flecken (Kot der Seglerlausfliege) möglich
  • Gelegegröße: zwei bis drei Eier
  • Nistplatz: Hohlräume an mehrgeschossigen Altbauten (Fabrikgebäude, Kirchtürmer, Bahnhöfe)
  • Brutzeit: zweite Maihälfte (einmal brütend)

Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)

Eier der Mönchsgrasmücke
Quelle: Martin Lindner, Sylvia atricapilla nest Glockengrund, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • bräunlich-weiße Grundfarbe
  • Zeichnung: schwarze Flecken
  • Gelegegröße: fünf Eier
  • Nistplatz: niedrig im dichten Gebüsch
  • Brutzeit: April bis Juni (mehrmals brütend)

Rauchschwalbe (Hirundo rustica)

Rauchschwalbeneier
Quelle: Didier Descouens, Hirundo rustica MHNT, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • weiße Grundfarbe
  • Zeichnung: rost- bis hellbraune Flecken
  • Gelegegröße: vier bis fünf Eier
  • Nistplatz: Öffnungen und Durchgänge von Scheune und Stall
  • Brutzeit: Mitte April bis Juni (mehrfach brütend)

Schwanzmeise (Aegithalos caudatus)

Ei der Schwanzmeise
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Aegithalos caudatus MWNH 2283, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • fast glanzlose Schale
  • weiß bis gelblichweiße Grundfarbe
  • Zeichnung: zart gelblichbraune oder graue Sprenkel; zum Teil kaum zu erkennen oder fehlend
  • Gelegegröße: acht bis zwölf Eier
  • Nistplatz: Laub- und Nadelbäume, Hecken, Büsche, Wurzel- und Dorngestrüpp, Reisighaufen oder am Boden
  • Brutzeit: Ende März / April bis Juni

Tipp: Das Nest der Schwanzmeise ist ein kompakter, geschlossener Bau.

Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria)

Ei der Sperbergrasmücke
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Sylvia nisoria MWNH 2267, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • grauweiße Grundfarbe
  • Zeichnung: graue und braune Flecken
  • Gelegegröße: vier bis fünf Eier
  • Nistplatz: in Dornbüschen knapp über dem Boden
  • Brutzeit: Mai bis Juli (Hauptbrutzeit)

Stieglitz (Carduelis carduelis)

Stieglitznest
Quelle: bukk, Stieglitzgelege, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • weißliche Grundfarbe
  • Zeichnung: feine rostbraune, braunschwarze und rote Schnörkel und Flecken zum stumpfen Pol hin
  • Gelegegröße: fünf Eier
  • Nistplatz: in Baumkronen oder in hohen Sträuchern; an Astenden oder Astgabeln
  • Brutzeit: Ende März bis Juli (zweimal brütend)

Tannenmeise (Periparus ater)

Eier der Tannenmeise
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Parus ater MWNH 2286, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • weiße bis cremefarbene Grundfarbe
  • Zeichnung: kleine braunrote Sprenkel
  • Gelegegröße: acht bis neun Eier
  • Nistplatz: bodennahe Felsspalten oder unter Baumwurzeln, Erdhöhlen
  • Brutzeit: April bis Juli

Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)

Zaunkönigeier
Quelle: Notafly, Troglodytes troglodytes eggs, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • mattweiße Grundfarbe
  • Zeichnung: rostrote Punkte zum stumpfen Pol hin verdichtend
  • Gelegegröße: fünf bis sieben Eier
  • Nistplatz: unter Baumwurzeln oder Bruchholz, im dichten Buschwerk, in Hecken, alten Mauern oder Stallungen
  • Brutzeit: Ende März bis August (zweimal brütend)

Zilpzalp (Phylloscopus collybita)

Eier des Zilpzalp
Quelle: Klaus Rassinger und Gerhard Cammerer, Museum Wiesbaden, Phylloscopus collybita MWNH 2266, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • weiße Grundfarbe
  • Zeichnung: feine oder mittelgrobe dunkelbraune bis schwarze Flecken
  • Gelegegröße: vier bis sechs Eier
  • Nistplatz: Bodenvegetation in Parks, verwilderten Gärten oder Wäldern
  • Brutzeit: Mitte April bis Anfang August (zweimal brütend)

Rötliche Vogeleier

Rotkehlchen (Erithacus rubecula)

Rotkehlcheneier
Quelle: Neptuul, Vogelnest Bodenbrüter, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • matt glänzende Schale
  • rötlich-rahmfarbene Grundfarbe
  • Zeichnung: dicht rostbraune oder roströtliche Flecken oder Wolken; oft zum stumpfen Pol hin verstärkt
  • Gelegegröße: fünf bis sieben Eier
  • Nistplatz: Sträucher, Bodenvertiefungen, Halbhöhlen an Böschungen, in hohlen Baumstümpfen, unter Gestrüpp, aber auch in Dosen und Töpfen
  • Brutzeit: März / April bis Juni (zweimal brütend)

Hinweis: Gewölkte Rotkehlcheneier erscheinen einfarbig hell roströtlich.

Vogeleier mit verschiedenen Grundfarben

Buchfink (Fringilla coelebs)

Vogeleier bestimmen
Quelle: Didier Descouens, Pinson des arbres – Fringilla coelebs moreletti – Flamengos Fayal Açores 222, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • Grundfarbe: hellbraun oder bläulich-weiß
  • Zeichnung: rotbraune bis dunkelbraune Flecken und feine Streifen
  • Gelegegröße: vier bis sechs Eier
  • Nistplatz: Astgabeln, dichte Sträucher, Hecken (in einer Höhe von zwei bis zehn Metern)
  • Brutzeit: Ende März bis Juni

Tipp: Die Zeichnung der Eier kann dermaßen dicht sein, dass sie Grundfarbe überdeckt.

Eichelhäher (Garrulus glandarius)

Eier des Eichelhäher
Quelle: Didier Descouens, Garrulus glandarius rufitergum MHNT 232 Weymouth, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • Grundfarbe: grünlich, bräunlich oder sandfarben
  • Zeichnung: sehr feine hellbraune bis grünbraune Sprenkelung
  • Gelegegröße: vier bis sieben Eier
  • Nistplatz: im dichten Geäst von Bäumen
  • Brutzeit: Mitte April bis Anfang Mai

Tipp: Die feinen Sprenkel lassen die Eier des Eichelhähers oft einfarbig erscheinen.

Goldammer (Emberiza citrinella)

Goldammereier
Quelle: Notafly, Emberizacitrinellaeggs, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 3.0
  • glatte, leicht glänzende Schale
  • Grundfarbe: weiß, leicht bläulich, gräulich oder bräunlich
  • zarte violettgraue und einige kräftige schwarze bis dunkelbraune Linien und Kritzel
  • Form: spindelförmig
  • Gelegegröße: drei bis fünf Eier
  • Nistplatz: am Boden oder in niedrigen Büschen
  • Brutzeit: Mitte April bis Anfang August (mehrfach brütend)

Haussperling (Passer domesticus)

Eier des Haussperling
  • Grundfarbe: weiß bis schwach grünlich oder gräulich
  • Zeichnung: graue oder braune Flecken; können die Grundfarbe überdecken
  • Gelegegröße: vier bis sechs Eier
  • Nistplatz: geschützte Hohlräume von Gebäuden (Dachpfannen, Mauerlöcher, Nischen); Schwalbennester, Spechthöhlen, Nistkästen
  • Brutzeit: ab Mitte / Ende März bis August (mehrmals brütend)

Neuntöter (Lanius collurio)

Eier des Neuntöter
Quelle: Didier Descouens, Lanius collurio MHNT.ZOO.2010.11.214.Le Monêtier-les-Bains, bearbeitet von Talu.de, CC BY-SA 4.0
  • Grundfarbe: weiß(lich), gelblich, hellgrau, beige, grünlich oder rötlich
  • Zeichnung: Obersprenkelung in unterschiedlichen Brauntönen; blasserer Untersprenkelung in verschiedenen Grautönen (je nach Grundfarbe)
  • Gelegegröße: fünf bis sechs Eier
  • Nistplatz: Dornsträucher wie Brombeere, Heckenrose oder Schwarz- und Weißdorn
  • Brutzeit: ab Anfang / Mitte Mai; Hauptlegezeit in der dritten Maidekade

Sonderfall: Kuckuck (Cuculus canorus)

Kuckucks-Ei
Kuckucks-Ei unter den Eiern des Gartenrotschwanzes

Der Kuckuck baut keine eigenen Nester, sondern lässt seine Eier von anderen Vögeln ausbrüten. Da das Kuckucksei jenen der Wirtsvögel täuschend ähnlichsieht, ist es nicht so einfach, die Vogeleier zu bestimmen und richtig zu erkennen. Ein gutes Indiz ist jedoch die Größe. Denn mit ungefähr 22,70 x 16,30 Millimeter ist das Kuckucksei größer als das Ei der jeweiligen Wirtsvogelart. Des Weiteren können Sie die Vogeleier erkennen, indem Sie das Wirtsgelege näher betrachten, denn das Kuckucksweibchen legt seine Eier nicht in jedes Nest. In Deutschland gibt es fünf sogenannte wirtsspezifische weibliche Linien:

  • Bachstelze
  • Gartengrasmücke
  • Gartenrotschwanz
  • Neuntöter
  • Sperbergrasmücke
  • Zaunkönig

Tipps für Schnellleser

Vogeleier bestimmen und zuordnen:

  • Eier heimischer Vogelarten in verschiedenen Farben
  • Vogeleier bestimmen und zuordnen nach Farbe und Zeichnung
  • Nistplatz und Brutzeiten als weitere Merkmale
  • Kuckuck als Sonderfall

3 Comments

Es fehlt die Angabe der Größe (am besten in mm) Schade. Ohne geht’s bei den meisten Eiern leider nicht.

Sehr schöne Bilder! Leider sind die Größen der Eier meist nicht vermerkt, auch nicht im Text. Der bei einigen Bildern zu sehende Maßstab ist leider nicht beschriftet, ist die Einheit Inch, cm, mm?
Damit war die Bestimmung der heruntergefallenen Eier nicht möglich. Schade.

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