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Vlieseline aufbügeln: Anleitung | Stärken-Tabelle + Anwendung

Vlieseline aufbügeln

Vlieseline ist eine der wohl beliebtesten und nützlichsten Stoffarten, wenn es um das Stabilisieren von Nähprojekten geht. Dabei wird sie auf den zu vernähenden Stoff aufgebügelt, um ihn etwas zu versteifen und besseren Halt zu geben.

Vor allem beim Anbringen von Ösen und Knöpfen und dem Verstärken von Krägen, Mänteln, Utensilos und Taschen sind Vlieseinlagen nicht mehr wegzudenken. Aber auch dem Ausleiern von bestimmten Stoffen – wie etwa Strickware – kann durch das Anbringen von Vlieseline entgegengewirkt werden. Sie verändert ihre Form auch nach dem Waschen nicht und hält den Stoff zusammen.

Heute zeigen wir Ihnen, welche verschiedenen Formen von Vlieseinlagen es gibt und wie sie am besten einsetzbar sind! Außerdem finden Sie einige nützliche Tipps zum Thema „Vlieseline aufbügeln“.

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Vlieseline – Stärken und Anwendung

Die handelsübliche „Vlieseline“ ist ein dünnes, aufbügelbares Vlies, das auf der einen Seite mit kleinen Punkten überzogen ist. Diese werden durch die Hitze beim Bügeln geschmolzen und haften so fest am Unterstoff an. Andere Vliesarten – wie etwa dickeres Volumenvlies – können auch nur zwischen zwei Stoffschichten gelegt und mit der Nähmaschine festgenäht werden.

Vlieseline

Vliesline Art Anwendung
Dünnes Bügelvlies: H 180 oder H 250
  • zur Verstärkung von Taschen und anderen Accessoires, Knopfleisten und Innentaschen
Volumenvlies: H 630, H 640
  • dickes Vlies für robuste Taschen, zum Quilten oder für Patchworkdecken
Dehnbares Vlies: Je nach Anbieter, H 609
  • für elastische Stoffe wie Jersey; Sie bewegen sich mit dem Kleidungsstück und eignen sich vor allem zum Nähen von Säumen
Doppelseitiges Vlies: Vliesofix
  • zum Applizieren und Fixieren von Motiven, Anbringen von Bändern
Stickvlies
  • zum Stabilisieren von Stickereien, Applikationen (Stoffe verziehen sich während des Arbeitens nicht)
Thermovlies: Thermolam
  • Hitze absorbierendes Vlies, für Topflappen, Untersetzer oder Bügelunterlagen

 

Vlieseline aufbügeln – Anleitung

1. Richtige Seite aufbügeln: Bügelvlies muss stets links auf links auf den zu verstärkenden Stoff aufgelegt werden. Die linke Seite des Vliesstoffes erkennen Sie an den glänzenden kleinen Punkten, die später beim Bügeln schmelzen. Auch mit den Fingerspitzen kann die linke Seite des Vliesstoffes ertastet werden.

Vlieseline Art

Tipp: Sollten Sie immer noch nicht sicher sein, welche die linke Seite des Vliesstoffes ist, suchen Sie die Beschreibung der Firma an der Kante des Produkts. Diese wird immer auf die rechte Seite gedruckt!

1. Fadenlauf: Der Großteil der Vliesprodukte besteht aus wirrem Gewebe, kann also in jede beliebige Richtung zugeschnitten und aufgebügelt werden. Manche müssen allerdings entgegen dem sogenannten „Fadenlauf“ (wie auch bei den meisten Bekleidungsstoffen) zugeschnitten werden.

2. Bügelvlies später zuschneiden: Da Bügelvlies sich während des Bügelns leicht zusammenzieht, sollte es erst nach dem Aufbügeln zugeschnitten werden. Dann kann nämlich garantiert werden, dass das gesamte Stoffstück mit Vlies beschichtet ist.

Tipp: Ein sehr beliebter Anfängerfehler ist es, das Vlies am Bügelbrett festzubügeln. Achten Sie darauf, dass das Vlies an diesen Stellen nicht erhitzt wird, sondern nur dort, wo es am Stoff aufliegt!

Vlieseline aufbügeln

3. Vorher auf Probestück aufbügeln: Um sicherzugehen, dass das Vlies gut am Stoff haftet und die richtige Bügeltemperatur eingestellt ist, ist es ratsam, es zunächst auf ein kleines Probestück aufzubügeln.

4. Nicht zu heiß bügeln: Vlieseline sollte definitiv nicht zu heiß gebügelt werden, da das Fabrikat sonst schmelzen kann. Bei den meisten Produkten ist die notwendige Temperatur (meist: 2 Punkte) am Rand des Stoffes angegeben. Dabei sollte das Bügeleisen nicht zu fest hin und her geschoben werden, da Vlieseline sich gerne am Rand „einrollt“ und zu einem Klumpen verschmelzen kann. Heben Sie das Bügeleisen demnach lieber von einer Stelle auf die andere.

Vlieseline aufbügeln

5. Vlieseline aufbügeln – von innen nach außen: Bügeln Sie die Mitte des Stoffes als erstes fest. Von dort aus kann man sich langsam nach außen vorarbeiten und das Bügelvlies verzieht sich nicht. Im umgekehrten Fall kann es passieren, dass man das Vlies unabsichtlich verschiebt und am Ende zu wenig oder zu viel Stoff übrig bleibt.

6. Auskühlen lassen: Nach dem Aufbügeln muss das Stoffstück noch etwas rasten und abkühlen. Wenn das noch heiße Bügelvlies weiterverwendet wird, kann es sich dabei leicht verziehen oder Falten werfen.

Tipp: Überprüfen Sie erst dann, ob das Bügelvlies überall gut anhaftet, wenn der Stoff komplett ausgekühlt ist!

7. Luftdicht verschließen: Die falsche Lagerung von Bügelvlies kann dazu führen, dass die kleinen Klebepunkte nicht mehr schmelzen oder am Stoff anhaften. Am besten ist es daher, das Vlies in einem luftdichten Beutel aufzubewahren.

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