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Türstopper nähen und füllen – DIY-Anleitung

Es stimmt schon: Einen Türstopper kann man in jedem Bauhaus kaufen und er kostet meist auch nicht viel. Aber warum nicht etwas Farbe ins Haus bringen? Ein selbst genähter Türstopper ist immer ein Hingucker und ein Unikat, um dass Sie Ihre Freunde beneiden werden. Und wissen Sie was? Dafür braucht man nur ein paar Stoffreste, eine Jausentüte, ein Gummiband und etwas Sand!

Talu Video-Tipp

Schnell zum selbst genähten Türstopper

Schwierigkeitsgrad 2/5
(für Anfänger geeignet)

Materialkosten 1/5
(je nach Materialauswahl zwischen € 0,- aus der Resteverwertung und € 15,-)

Zeitaufwand 1/5
(etwa 0,75 Stunden)

Materialauswahl

Für Türstopper und andere kleine Projekte verwende ich gerne Stoffreste. Selbstverständlich können Sie auch gezielt Stoffe kaufen, damit sich Ihr kleines Kunstwerk perfekt in Ihr Interieur-Design einfügt. Am besten eignen sich nicht dehnbare Baumwoll- oder Leinenstoffe mit oder ohne Muster. Zur Verstärkung des Bodens unseres Türstoppers, empfiehlt sich zusätzlich ein etwas festeres Material wie beispielsweise dickes Vlies, Filz oder in meinem Fall ein Walkstoff-Reststück.

Schnittmuster

Ich habe mich für eine Pyramidenform entschieden. Das Schnittmuster dazu ist denkbar einfach: Falten Sie ein Blatt Papier in der Mitte und zeichnen Sie die halbe Breite vom Falz weg ein. Für die Höhe habe ich die halbe Beite mal 1,5 genommen. Zuschneiden, auseinanderfalten und die Hälfte des Schnittmusters ist schon fertig. Nun messen Sie die Unterseite des so entstandenen Dreiecks ab und zeichnen ein Quadrat mit genau diesem Längenmass. Auch dieses schneiden Sie aus.

tuerstopper-naehen-schnittmuster

Zuschneidentuerstopper-naehen-stoff-zuschneiden

Alle Stoffteile müssen mit Nahtzugabe zugeschnitten werden. Bei mir sind das etwa 0,8cm an jeder Seite. Das Dreieck benötigen sie im Zuschnitt vier Mal. Dazu können Sie entweder nur einen Stoff, vier verschiedene Stoffe oder auch ein vorgefertigtes Patchwork-Stoffteil verweden, ganz nach Ihrem Geschmack. Das Quadrat wird zwei Mal zugeschnitten, und zwar einmal ebenfalls aus einem Baumwoll- oder Leinenstoff und ein zweites Mal aus einem festeren Material wie Vlies, Filz oder Walkstoff.

Tipp: Bei Motivstoffen bitte beim Zuschneiden immer darauf achten, dass der Schnitt nicht verkehrt herum abgenommen wird, da andernfalls das Motiv auf dem Kopf oder um 90 Grad gedreht steht.

Sonderform

Wie Sie auf dem letzten Bild schon gesehen haben, wurde bei einem Dreieck ein Stoffteil mit bereits eingenähtem Reißverschluss verwendet. Dazu kann man einfach ein beliebiges Stück aus einem nicht mehr verwendeten „Arbeitsstück“ (ich habe immer wieder Kleidungs- und Polsterstücke, die ich nicht mehr verwende, aber auch nicht wegwerfen möchte, diese landen in meiner Kiste für Arbeitsstücke, die ich später gerne aufarbeiten möchte) einsetzen oder aber einen Reißverschluss extra zu diesem Zweck einsetzen. Wie das genau funktioniert, habe ich bereits in meinem letzten Beitrag über Reißverschlüsse detailliert beschrieben.

Warum ich dies mache ist leicht erklärt: Es sieht nett aus und ich spare mit eine Wendeöffnung und das Zunähen per Hand mit einer versteckten Naht. Außerdem kann ich den Türstopper so später auch anderwertig einsetzen und ihn zum Beispiel mit Kleinkram befüllen und aufhängen. Falls Sie lieber einen Türstopper ohne Reissverschluss nähen möchten, denken Sie daran, an einer der Kanten (nicht an der Ecke) eine Wendeöffnung auszusparen und später mit einem so genannten „Leiterstich“ unsichtbar zu vernähen. Eine Anleitung zu dieser Variante finden Sie auch in meinem Beitrag mit dem Thema „Dinkelkissen selber nähen“.

Es wird genäht

Zuerst lege ich jeweils zwei Rechtecke rechts auf rechts (also mit den schönen Seiten zueinander) zusammen und hefte Sie mit einem einfachen Geradstich. Am Anfang und am Ende das vernähen nicht vergessen und dann jeweils die Nahtzugaben auseinanderbügeln.

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Dann lege ich diese beiden Stücke wieder rechts auf rechts zusammen und dazwischen stecke ich eine Schlaufe aus einer Kordel fest, und zwar mit der Schlaufe nach unten, da diese ja später außen zu liegen kommen soll. Für diese Schlaufe kann auch Webband, Schrägband oder ein selbst genähtes Band eingesetzt werden. Nun nähe ich die oberen Kanten wieder mit einem einfachen Geradstich fest, vernähe natürlich jeweils am Anfang und Ende, und steppe noch zwei bis drei Mal über die Nahtzugabe mit der Kordel, damit sie später gut hält.

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Wenn Sie die untere Öffnung aufklappen, können Sie schon sehen, wie Ihre Pyramide gestalt annimmt. Die Stecknadeln auf meinem Foto sichern den Endlosreissverschluss, damit einerseits der Schieber nicht von den Zacken rutscht und andererseits die beiden offenen Enden nicht in der Höhe verrutschen und der Reissverschluss später schön schließt. Darüber hinaus ist es nun wichtig, dass er mindestens bis zur Hälfte geöffnet ist, da wir diese Öffnung im nächsten Schritt als Wendeöffnung benötigen.

Auf die linke (die innere) Seite des Boden-Quadrats legen Sie nun das Quadrat aus dem Stärkeren Material, wenden beide und legen Ihre halbfertige Pyramide rechts auf rechts darauf. Nun können Sie damit beginnen, die Ecken mittels Stecknadeln zu fixieren. Achten Sie darauf, dass der Stoff an den Kanten keine Falten wirft und beim offenen Reissverschluss schön aneinander liegt.

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Jetzt nähen Sie einmal rundherum und zwar so, dass Sie bei den Ecken jeweils die Nadel in den Stoff senken, den Nähfuss anheben, den Stoff um 90 Grad drehen, den Nähfuss wieder senken und weiternähen. Am Anfang und Ende vernähen und falls Sie keinen Reissverschluss verwenden, denken Sie daran, an einer der Kanten eine Wendeöffnung mit einigen Zentimetern Spielraum auszusparen. Nun können Sie schon die Ecken schräg abschneiden, damit die Stoffschichten nach dem Wenden nicht so auftragen.

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Mit meiner Reissverschluss-Variante bin ich nun soweit schon fertig. Ich entferne vorsichtig die Nadeln und wende mein Werkstück.

Die Füllung

Üblicherweise füllt man solche Türstopper mit Sand, Sie können aber auch kleine Kieselsteine, Granulat oder ähnliches verwenden, sofern Sie Reste übrig haben. Damit alles auch wirklich in der Pyramide bleibt und es durch den Stoff nicht staubt oder gar heraus rieselt, nimmt man einfach eine kleine Jausentüte aus Plastik und schiebt sie in die Pyramide, füllt diese mit dem gewünschten Material, verschließt den Beutel mit einem Gummiband, schiebt alles gut hinein und schließt den Türstopper. In meinem Fall heißt dies einfach: Reissverschluss zu – und fertig!

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Ohne Reissverschluss schliessen Sie nun die Wendeöffnung mit dem bereits vorhin angesprochenen Leiterstich und sind ebenfalls fertig!

Schnellanleitung:

1. Schnitt zeichnen und mit Nahtzugabe zuschneiden
2. Je zwei Dreiecke verbinden und die Nahtzugaben aufbügeln
3. Die zwei so entstandenen Teile aufeinander legen, Schlaufe dazwischen, festnähen
4. Pyramide am Boden anbringen
5. Ecken schräg abschneiden und wenden
6. Füllen (Plastiktüte und Gummiband)
7. Schließen – fertig!

Die Zwirnpiratin

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