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Türrahmen streichen und lackieren – so geht’s richtig

Türrahmen

In Altbauwohnungen oder auch in einem alten Haus wird es im Zuge einer Renovierung notwendig, auch die Türrahmen neu zu streichen oder zu lackieren. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sind einige Arbeitsschritte erforderlich. Der DIY-Ratgeber zeigt Ihnen, wie alte Türen und Rahmen wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Sobald Tür und Rahmen mit neuer Farbe lackiert sind, stellen sie das bindende Element zwischen den Räumen dar. Die Tür ist, wie das Fenster, die beständige Zierde eines Raumes. Es lohnt sich also die mühevolle Arbeit, alte Farbschichten zu entfernen und dem Rahmen einen neuen Look zu verleihen. Bei der Arbeit mit Holz sind gewisse Schritte zu beachten. Ein einfaches Überstreichen würde ansonsten das schnelle Abblättern provozieren und sieht darüber hinaus sehr unschön aus. Mit einem neuen Lack bleibt der Charme der alten Tür erhalten und hat strahlt dennoch eine zeitgemäße Optik im Heim aus.

Talu Video-Tipp

Den Türrahmen vorbereiten

Bevor die Schleifarbeit beginnt, prüfen Sie, ob sich im Türrahmen Nägel oder andere Kleinteile befinden. Diese müssen herausgezogen werden. Auch die Tür selbst sollte von Schloss und Türklinke befreit werden.

Leider beginnt die Arbeit nicht mit dem Lackieren selbst. Vorher müssen alte Lackschichten gründlich entfernt werden. Insbesondere alte Kassettentüren haben leider häufig mehrere Lackschichten, bis das schöne Holz zum Vorschein kommt. Je besser die Vorbereitung zum Streichen, umso schöner wird am Ende das Ergebnis.

Abschleifen

Lack mit Deltaschleifer entfernen
Lack mit Deltaschleifer entfernen

Soll der Rahmen später mit einer deckenden Farbe gestrichen werden, müssen nicht zwingend alle Farbschichten entfernt werden. In der Regel reicht es aus, eine Schicht Farbe zu entfernen und die darunter liegenden Schichten gut aufzurauen. Sehr dienlich ist für diese Arbeit Schleifpapier mit einer 60er oder 80er Körnung. Wer jedoch plant, die Maserung durch eine transparente Lackschicht schimmern zu lassen, wird sich die Mühe machen müssen, alle Schichten zu entfernen. Für verzierte Flächen verwenden Sie einen Dreiecksschleifer, mit dem Sie auch schmale Passagen erreichen. Neben dem Schleifpapier und der manuellen Arbeit stehen Ihnen hier ein Schleifgerät oder ein Schleifblock zur Verfügung. Die Verwendung eines Schleifblocks erleichtert die Arbeit, das Schleifpapier liegt besser in der Hand.

Im Überblick:

  • Vor dem Schleifen alle Metallteile aus Rahmen und Tür entfernen.
  • Besorgen Sie sich grobes Schleifpapier für große Farbreste.
  • Mit feinem Schleifpapier werden kleinere Farbstellen entfernt.
  • Kleine Schäden im Holz mit Spachtelmasse ausbessern.
  • Beim Lackieren deckender Farben nur oberste Farbschichten abschleifen.

Beim Schleifen sollten Sie immer in eine Richtung arbeiten, am besten „mit dem Holz“, also entlang der Maserung. Dann wird die Oberfläche schön glatt. Kleine Risse im Holz begradigen Sie mit Spachtelmasse. Dabei ist zu beachten, dass eine Trocknungszeit eingehalten werden muss. Der Handel bietet hier schnell trocknende Spachtelmasse an, bei der Sie nur ca. sechs Stunden warten müssen, bis Sie weiter schleifen können. Idealerweise spachteln Sie also, nachdem Sie mit den groben Schleifarbeiten fertig sind und sparen sich lange Trocknungsphasen zwischendurch.

Lack mit Sandpapier entfernen
Lack mit Sandpapier entfernen

Sind alle Farbreste entfernt, schleifen Sie den Rahmen mit einem 120er Schleifpapier ab und erhalten eine wunderschöne, glatte Oberfläche. Wer einen besonderen Feinschliff erreichen möchte, nimmt zum abschließenden Schleifen ein Papier mit 180er oder 200er Körnung. Im Anschluss wird das Holz mit einem feuchten Tuch oder einem Handfeger vom feinen Staub befreit. Dieser unscheinbare Arbeitsschritt ist wichtig, damit beim späteren Lackieren nicht wieder unerwünschte Unebenheiten entstehen.

Die Alternative – das Heißluftgerät

Alternativ können Sie ein Heißluftgerät zum Entfernen der alten Farbe verwenden. Dies eignet sich immer dann, wenn die Farbe besonders hartnäckig ist und sich kaum mit dem Schleifpapier entfernen lässt. Alte Bauernhäuser beispielsweise tragen manchmal jahrzehntealte Farbanstriche, bei denen dann der Heißluftföhn gebraucht wird. Für diese Arbeit benötigen Sie neben dem Gerät noch einen Spachtel. Dann wird punktuell die Farbe erhitzt, bis sich Blasen bilden. Nun kann die Farbe mit dem Spachtel aufgenommen und entfernt werden. Mit ein wenig Übung gelingt Ihnen diese Arbeit nach einer Weile fast mühelos. Dank dieser Methode können Sie auch alte Anstriche entfernen. Im nächsten Arbeitsschritt wird das Holz vor dem Lackieren oder Streichen noch einmal kurz mit Schleifpapier aufgeraut. In der Regel ist nach dem Abbrennen nur noch der Arbeitsgang mit dem feinen Schleifpapier notwendig.

Lack mit Heißluft entfernen
Lack mit Heißluftfön entfernen

An dieser Stelle muss ebenfalls gesagt werden, dass auch neue Holztüren behandelt werden müssen.  Dazu gehört natürlich auch der Türrahmen. Im idealen Falle lackieren Sie Tür sowie Rahmen vor dem Einbau. Dies hat den Vorteil, dass sich die Tür leichter einbauen lässt und sie im Nachhinein besser schließt. Darüber hinaus lassen sich Tür und Rahmen weitaus leichter streichen. Auf zwei große Böcke gelegt, gelingt das Lackieren mit Leichtigkeit. Ferner hat es den Vorteil, dass die Farbe nicht nach unten verläuft und sich keine hässlichen Nasen bilden.

Darauf sollten Sie achten:

  • neue Türen vor dem Einbau streichen.
  • hartnäckige Farben mit dem Heißluftgerät abbrennen.
  • das Holz vor dem Streichen wässern und austrocknen lassen.
  • nach jedem Arbeitsgang das Holz kurz abschleifen.

Beim Reinigen des Holzes mit Wasser erledigen Sie einen wichtigen Arbeitsgang: Das Aufquellen des Holzes. Dabei quellen die Holzfasern auf, kleine Defekte verschwinden von allein. Wichtig dabei ist, dass das Holz überall gleichmäßig angefeuchtet wird. Beim Wässern stellen sich die Holzfasern auf und können leicht abgeschliffen werden. Natürlich muss das Holz nach dem Wässern wieder ausreichend austrocknen, bevor Sie mit dem Streichen beginnen.

Das Streichen der Türrahmen

Bei einem glatten Türrahmen eignet sich die Farbrolle zum Auftragen der Farbe. Ein verzierter Rahmen hingegen muss mit einem schmalen Pinsel gestrichen werden. Beim Kauf der Farben stellt sich die Frage:

  • lösungsmittelhaltig oder Farbe auf Wasserbasis

Es gilt zu bedenken, dass lösungsmittelhaltige Lacke lange Zeit nach dem Auftragen noch ausdünsten und unangenehme Gerüche im Raum verteilen. Besser sind Farben, Lacke oder Lasuren, die auf Wasserbasis angeboten werden und gleichzeitig sehr umweltfreundlich sind.

Soll die Maserung des Holzes auch nach dem Anstreichen zu sehen sein, dann wird in diesem Falle eine Lasur verwendet. Lasuren werden im Farbgeschäft oder Baumarkt in unterschiedlichen Nuancen angeboten. Hier kann also entsprechend dem individuellen Geschmack ein Farbton ausgewählt werden. Der Vorteil der Lasur liegt in der Optik. Nachdem in mühevoller Arbeit das Holz freigelegt wurde, erhält der Rahmen mit einer Lasur ein natürliches Erscheinungsbild. Gerade in alten Häusern verbergen sich manchmal kleine Schätze und so kann es sein, dass sich hier ein wunderschöner Holzrahmen hinter einer ehemals dicken Farbschicht zu erkennen gibt. Bevor also gleich wieder das Auftragen der Farbe beginnt, lohnt sich die Überlegung zur Lasur.

Lasur
Holzlasur

Das Auftragen der Lasur

Lasur auftragen könnte nicht einfacher sein. Die auf Wasserbasis bestehende Farbe wird dünn mit einem Pinsel aufgetragen und trocknet in ca. 24 Stunden. Danach wird ersichtlich, ob eine zweite oder sogar dritte Schicht notwendig ist. In der Regel wird der Farbton bei jedem Anstrich etwas dunkler. Wer den Türrahmen also nicht sehr dunkel haben möchte, verzichtet auf den dritten Anstrich. Nach der Trocknung ist nun die Maserung des Holzes sehr schön zu erkennen.

Bei der Auswahl der Lasur haben Sie die Möglichkeit, den originalen Farbton des Holzes zu unterstreichen oder dem Holz eine neue Nuance zu geben. Eine weitere Lackschicht ist nach dem Trocknen nicht mehr notwendig. Das Holz ist mit der Lasur ausreichend in Innenräumen geschützt.

  • mit Lasur bleibt die Maserung dauerhaft sichtbar.
  • ein mehrfacher Anstrich dunkelt den gewählten Farbton nach.
  • ein mit Lasur gestrichener Türrahmen muss nicht mehr lackiert werden.

Lack – Der deckende Anstrich

Lack seidenmatt
Lack seidenmatt

Mit einem deckenden Farbanstrich wird die Oberfläche schön glatt und bekommt einen einheitlichen Look. Hierfür wird ein Vorlack notwendig, der die Funktion einer Grundierung hat. Sinn ist, dem eigentlichen Lack eine gute Basis zu geben. So hält die Farbe dauerhafter. Im Baucenter wird Vorlack für Holz angeboten. Der Vorlack wird dünn mit einem schmalen Pinsel aufgetragen. Hier gilt wieder:

  • verzierte Türrahmen werden mit dem Pinsel aufgetragen
  • Rahmen mit glatter Oberfläche können mit einer kleinen Schaumstoffwalze bearbeitet werden.

Nach dem ersten Streichen mit Vorlack beansprucht die Farbe eine Trocknungszeit von 24 Stunden. Danach muss diese Schicht leicht angeraut werden. Hier kommt wieder das feine Schleifpapier zum Tragen. Wichtig ist, die Oberfläche wirklich nur ein wenig aufzurauen und anschließend den Staub sorgfältig zu entfernen. Dieser Arbeitsschritt sorgt dafür, dass die Oberfläche wirklich schön glatt wird. Im Endergebnis gibt es keine Unebenheiten auf dem Holz.

Wissenswertes zum Vorlack

Vorlack ist in der Regel weiß und kann mit Wasser verdünnt werden. Ein solcher Lack ist umweltfreundlich und geruchsneutral. Gleichzeitig hat er die Eigenschaft, das zu streichende Material aufzufüllen und schnell zu trocknen. Die jeweilige Trocknungszeit muss den einzelnen Produkten entnommen werden. In der Wirkung hat Vorlack eine hohe Deckkraft und eine exzellente Haftung. Damit bietet er die idealen Voraussetzungen für den späteren Lack. In Regel können Sie 8 – 9 m² pro Liter und Anstrich verstreichen. Hier spielt die Rauigkeit des Holzes sowie die Saugfähigkeit der Oberfläche ebenfalls eine Rolle.

Alternativ kann als Vorlack auch der eigentliche Endlack genutzt werden. Dieser wird verdünnt und dann dünn aufgetragen. Optimaler ist jedoch immer die Arbeit mit einem professionellen Vorlack.

Türrahmen mit Pinsel lackieren
Türrahmen mit dem Pinsel lackieren

Das Lackieren

Sobald der Vorlack richtig eingetrocknet ist, kann das Lackieren mit dem ausgewählten Lack beginnen. Nach den ersten Erfahrungen beim Streichen mit dem Vorlack wird jetzt im Grunde genauso verfahren. Beim Streichen selbst beginnen Sie an den Kanten und arbeiten sich dann an die jeweilige Fläche, immer in Richtung der Maserung. Arbeiten Sie bei Holz niemals entgegen der Maserung! Mit dem Pinsel oder der Schaumstoffrolle wird die Farbe dünn aufgetragen. Nach der angegebenen Trocknungszeit, die 12 bis 24 Stunden dauern kann, wird die Oberfläche wieder ganz leicht aufgeraut, um der nächsten Schicht eine gute Haftung zu bieten. In dieser Phase wird ein Schleifpapier von 200er oder 240er Körnung verwendet. Wichtig ist in jedem Falle, dass die Farbe wirklich trocken ist.

Tipps für Schnellleser

  • Schleifpapier mit unterschiedlicher Körnung kaufen. Von 60er bis 240er Körnung wird hier eventuell das entsprechende Papier in ausreichendem Maße benötigt.
  • soll nach dem Schleifen wieder eine deckende Farbe verwendet werden, müssen nicht alle Farbschichten entfernt werden.
  • wichtig ist die gründliche Reinigung nach jedem Schleifvorgang, um feinste Partikel zu entfernen.
  • beim Lackieren mit deckender Farbe einen weißen Vorlack für Holz verwenden.
  • jede Farbschicht braucht ihre entsprechende Trocknungszeit!
  • während des Streichens ist immer auf eine gute Belüftung zu achten.

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