Zum Inhalt springen
Start » Heimwerken & Sanieren » Renovieren & Ausbau » Rohbau » Streifenfundament für Bodenplatte in nur 7 Schritten machen

Streifenfundament für Bodenplatte in nur 7 Schritten machen

Streifenfundament
Streifenfundament

Ob für das Gartenhäuschen, eine Garage oder das eigene Heim, unter die Bodenplatte des Gebäudes gehört ein tragfähiges Streifenfundament. Wird die Bodenplatte lediglich in ein Sandbett gelegt, kann die Platte später brechen. Wie Sie das Streifenfundament ganz einfach selbst betonieren können, zeigen wir hier.

Soll das Streifenfundament für eine größere Bodenplatte sein, beispielsweise beim Bau eines Hauses, dann sollten Sie es ringförmig anlegen und eventuell weitere Streifen unter der Platte hindurchführen. So werden die Lasten gleichmäßig in den Untergrund abgeleitet. Risse oder Brüche in der Platte entstehen durch diese Maßnahme gar nicht erst. Ein Streifenfundament für die Bodenplatte zu betonieren ist zwar nicht übermäßig kompliziert, allerdings muss das Fundament frostfrei angelegt werden, das heißt, Sie müssen etwa 80 Zentimeter tief in den Boden. Hier finden Sie die ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung für Ihr Streifenfundament.

Das benötigen Sie:

  • Hammer
  • Spaten, Schaufel, Schubkarre
  • Zollstock, Richtschnur
  • Schalbretter, Latten, Pflöcke
  • Wasserwaage
  • Eimer
  • Maurerkelle, Richtlatte
  • Maurerkübel / Mischmaschine
  • Sand, Kies, Zement
  • Nägel
  • Baustahlmatten / Moniereisen
Talu Video-Tipp

Berechnung und Planung

Ein Streifenfundament muss üblicherweise nur etwa 20 bis 30 Zentimeter breit sein, sollte aber in jedem Fall bis unter die Frostgrenze ins Erdreich ragen. Daher ist eine Tiefe des Fundaments von mindestens 80 Zentimetern eigentlich überall zu empfehlen. Zusätzlich müssen Sie die Größe Ihrer Bodenplatte beachten. Eine Bodenplatte kann nicht beliebig weit übertragen und sollte daher bei großen Breiten zwischendurch zusätzlich mit einem weiteren Streifen abgefangen werden.

Fundament Grundriss
Fundament Grundriss

Ihre einzelnen Streifenfundamente müssen natürlich alle gleich hoch sein. Sind diese nicht miteinander verbunden, können Sie mit einem langen geraden Brett und der Wasserwaage prüfen, ob Sie die Streifen richtig angelegt haben. Besser geht das natürlich mit einer Laserwasserwaage, die es bereits für wenige Euros in jedem Baumarkt und im Netz gibt.

Sicherer gehen Sie mit einem Ringfundament. Dieses wird meistens nicht wirklich ringförmig angelegt, sondern rechteckig oder quadratisch. Im Grunde besteht das Ringfundament aus mindestens vier Streifenfundamenten, die an den Ecken miteinander verbunden sind.

Mengen und Einkauf

Wenn Sie den Beton für das Fundament selbst mischen wollen, sollten Sie im Vorfeld wissen, wie viel Zement und wie viel Sand Sie später benötigen werden. Daher sollten Sie die Kubikmeterzahl der benötigten Zementmischung vorher möglichst schon grob berechnen. Die Länge des Fundaments müssen Sie mit der Breite und der Tiefe des Fundaments multiplizieren. Bedenken Sie, dass immer etwas Mischung ausläuft, und rechnen Sie daher eine gewisse Reserve von etwa zehn Prozent zusätzlich ein.

Beispiel:

Fundament 10,00 m Länge x 0,20 m Breite x 0,80 m Tiefe = 1,6 Kubikmeter Zementmischung

So können Sie auch abschätzen, ob es überhaupt möglich ist, die gesamte Mischung in der Kürze der Zeit selbst herzustellen. Das oben genannte Beispiel ist mit einem kleinen Zementmischer, wie viele Heimwerker ihn besitzen, noch zu realisieren. Doch bei einer deutlich größeren Menge sollten Sie die Zementmischung von einem Betonwerk anliefern lassen. Bedenken Sie, dass die komplette Mischung innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne in die Schalung eingefüllt werden muss. Sonst bindet der Beton ab, bevor die komplette Masse eingefüllt werden kann.

Betonmischwagen
Betonmischwagen

Streifenfundament in 7 Schritten schütten

Schritt 1 – Abstecken und ausmessen

Messen Sie die Position für das Fundament genau ab. Soll tatsächlich lediglich ein Streifen betoniert werden, dann können Sie am Anfang und am Ende des Fundaments einen Pflock einschlagen und dazwischen einen Streifen anzeichnen. Wollen Sie jedoch das Fundament tatsächlich für eine Bodenplatte verwenden, sollten Sie die vier Ecken jeweils mit einem eingeschlagenen Pflock anzeichnen. Wird die Bodenplatte von einem Unternehmer in einem Stück geliefert, sollten Sie dafür Sorge tragen, dass Sie die Fundamente wirklich breit genug betonieren, damit die Platte nicht übersteht.

Tipp: Spannen Sie von Pflock zu Pflock eine Schnur, um während der Aushubarbeiten immer die perfekte Richtung zu halten. Die Winkel sollten sie trotzdem noch mit einem Winkeleck nachprüfen, sonst entsteht wohlmöglich ein Trapez statt eines Rechtecks.

Schritt 2 – Ausheben des Fundamentgrabens

Es macht zwar etwas Arbeit und ist mühsam, aber Sie sollten schon relativ genau arbeiten und den Graben für das Fundament beim Ausheben nicht zu breit werden lassen. Das sieht später nicht nur unprofessionell aus, sondern kostet Sie auch einiges an zusätzlichem Material. Daher sollte der Graben möglichst gleichmäßig breit gehalten werden. Wenn die Erde fest genug ist, brauchen Sie später lediglich den oberen Rand einschalen, der aus der Erde ragt.

Bagger klein
Kleiner Bagger

Stoßen Sie auf Gestein oder extrem feste Schichten, müssen Sie unter Umständen sogar mit einem Bohrhammer arbeiten. Meist reicht es aber, eine Hacke oder einen kräftigen Spaten zu verwenden. Der Graben muss aber 80 Zentimeter tief werden, damit Ihr Fundament nach dem Betonieren nicht durch Frost geschädigt werden kann.

Schritt 3 – Einschalen des Fundaments

Bei einem sehr weichen Boden müssen Sie die Form des Fundaments komplett mit Schalplatten oder Schalbrettern herstellen. Damit die Schalplatten ausreichend Halt an den Seiten bekommen, sollten Sie hier spitze Pflöcke einrammen.

Tipp: Wenn Sie Streifenfundamente in einem sehr sandigen lockeren Boden herstellen wollen, ist es oft nicht möglich, die Breite des Fundaments sauber auszuheben und einzuschalen. Dann können Sie einen Fundamentkasten aus den Schalbrettern bauen, den Sie komplett in die Erde einsetzen.

Um den oberen Rand Ihrer Schalplatten sollten Sie Latten nageln, damit die Stabilität auch beim Betonieren noch gegeben ist. Durch die Zementmischung wird ein starker Druck auf die Schalplatten ausgeübt, stellen Sie sicher, dass die Platten gut miteinander vernagelt sind. Der Rand sollte gleich waagerecht ausgerichtet werden. Prüfen Sie mit der Wasserwaage immer wieder nach, ob die Ränder gerade sind. Außerdem sollten Sie die beiden Seiten miteinander vergleichen.

Tipp: Bei einem sandigen Boden ist es ebenfalls zu empfehlen, den Bodengrund im Fundamentgraben mit etwas grobem Kies zu bedecken. Die Schicht sollte jedoch nicht zu dick werden und gleichmäßig verteilt sein.

Schritt 4 – Stahl vorbereiten

Schneiden Sie die Baustahlmatten in Streifen, die gut in den Fundamentgraben passen. Bedenken Sie, dass der Stahl an keiner Stelle aus dem Beton herausragen darf. Der Stahl würde sonst rosten und den Beton zum Platzen bringen. Sie sollten den Baustahl vor dem Betonieren vorbereiten, damit Sie den Stahl dann gleich zur Hand haben. Sie können natürlich auch schlanke Moniereisen für schmale Fundamente verwenden.

Moniereisen
Moniereisen

Tipp: Wenn Sie von einem Abbruch noch Bruchbeton oder Klinkersteine habe, können Sie einen kleinen Teil davon später mit im Fundament einbetonieren. Das ist praktisch, wenn Sie Moniereisen verwenden, da durch die Steine für einen perfekten Abstand zwischen den Eisenstangen gesorgt wird. Dazu füllen Sie erst etwas Beton ein und stecken dann die Steine oder den Bruch im Abstand von etwa 20 Zentimetern in den flüssigen Beton. Dann legen Sie das Moniereisen waagerecht auf und wiederholen diesen Schritt noch etwa zweimal.

Schritt 5 – Zement anmischen

Beim Mischen des Betons kommt es nicht so sehr auf Genauigkeit an. Es reicht, wenn Sie zum Beispiel in die laufende Mischmaschine vier Schaufeln groben Sand und anschließend eine Schaufel Zement einfüllen. Wiederholen Sie dieses Mischungsverhältnis etwa drei Mal. Je nachdem, wie viel Sie auf der Schaufel haben, ist die Maschine dann zu einem knappen Drittel gefüllt. Geben Sie mit dem Eimer nach und nach Wasser zu, bis Sie eine sämige Masse haben. Nach ein oder zwei angerührten Mischungen haben Sie den Dreh raus, wie viel Wasser Sie für eine Mischung in etwa benötigen.

Sand
Sand

Mischungsverhältnis: Normalbeton = 4 Teile Sand und 1 Teil Zement – Wasser nach Bedarf

Tipp: Eine Zementmischung kann man auch zu Tode mischen. Dann trennt sich das Wasser wieder von der Masse und der Beton kann später nicht richtig abbinden. Sie sollten also bei den ersten Mischungen gut darauf achten, dass alle Bestandteile miteinander vermischt sind, aber die Maschine trotzdem nicht zu lange laufen lassen.

Soll nur eine kleine Menge Beton angemischt werden, können Sie das direkt in der Schubkarre erledigen. Rühren Sie die Sand-Zementmischung in der Karre mehrfach um, bevor Sie das Wasser zugeben, und mengen Sie dann alles mit der Schaufel gut durch.

Schritt 6 – Mischung einfüllen

Aus der Mischmaschine können Sie den Beton direkt in eine Schubkarre laufen lassen. So ist es einfach, den Beton zu transportieren. Wenn Sie einem Helfer haben, können Sie die Schubkarre leicht schräg halten, während er mit der Schaufel die Mischung in die Schalung einfüllt.Beton mischen

Lassen Sie etwa zehn Zentimeter Mischung in den Graben rutschen und verteilen Sie diese etwas mit der Schaufel. Dann wird der Baustahl eingelegt. Achten Sie darauf, dass der Baustahl nicht aus dem Fundament herausragt. Auf den Baustahl wird eine weitere Schicht Beton gefüllt. Je nachdem, wie stabil Ihr Fundament werden muss, sollten bis zu drei Lagen Baustahlmatten im Abstand von ungefähr zwanzig Zentimeter eingelegt werden. So bleibt oberhalb der letzten Schicht aus Baustahl noch eine ausreichende Menge Beton.

Tipp: Nehmen Sie zwei oder drei Eisenstangen und stochern Sie während des Betonierens immer wieder in dem Beton, damit Lufteinschlüsse gelöst werden und der Beton gut nachrutscht.

Beton mit Stange verdichten
Beton mit Stange verdichten

Schritt 7 – Abziehen und glätten des Fundaments

Wurde die Schalung komplett mit Beton verfüllt, müssen Sie die Masse oben mit einer Latte oder einem Brett abziehen. Prüfen Sie noch einmal der Wasserwaage, ob Ihr Fundament sich nicht verschoben hat. Mit der Maurerkelle sollten Sie die Oberseite noch etwas nachglätten. Falls schlechtes Wetter im Anmarsch ist oder viele Bäume um Ihre Baustelle herumstehen, sollten Sie das Streifenfundament vor Blättern, Ästen und Regen schützen.

Streifenfundament abziehen und glätten
Beton abziehen und glätten

Tipp: Reinigen Sie nach dem Betonieren zügig alle Werkzeuge mit viel Wasser. Später lässt sich der Beton nicht mehr entfernen. In eine Betonmischmaschine können Sie einige kleine Steine mit dem Wasser einfüllen und dann laufen lassen. Mit dem Wasser und den Steinen spülen Sie so auch festsitzende Betonreste heraus.

Tipps für Schnellleser

  • Größe des Fundaments planen
  • Mengen von Sand und Zement berechnen
  • Fundament abstecken mit Pflöcken und Schnur
  • Ecken mit Winkel prüfen
  • Graben für Fundament ausheben
  • Fundamentgraben mit Schalbrettern auskleiden
  • etwas Kies am Fundamentboden einbringen
  • Baustahlmatten zurechtschneiden
  • Betonmischung anrühren
  • etwa zehn Zentimeter hoch Beton einfüllen
  • Baustahlmatten einlegen
  • Fundament weiter auffüllen
  • eventuell nach 50 Zentimetern zweite Lage Baustahl
  • Fundament vollständig auffüllen
  • Beton abziehen und glätten

1 Comments

Als ich mein eigenes Gartenhaus baute, war das genaue Messen für das Fundament ein entscheidender Schritt. Während der Aushubarbeiten war es besonders hilfreich, eine Schnur von Pflock zu Pflock zu spannen, um die perfekte Richtung zu halten. Dieser sorgfältige Prozess hat dazu beigetragen, dass mein Gartenhaus jetzt fest und sicher steht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll Up