Zum Inhalt springen
Start » Handarbeiten » Nähen » Nähen für Anfänger » Stoffrosen selber machen – Anleitung und Schnittmuster

Stoffrosen selber machen – Anleitung und Schnittmuster

Stoffrosen selber machen

Ein bisschen „Tüddelkram“ geht ja immer, oder? Ob für Anstecknadeln, Haarspangen, Haarreifen, Kleider, Blusen oder für die Vase – eine genähte Stoffrose ist schon ein kleines Extra, dass mit etwas Geduld und Geschick zum richtigen Hingucker werden kann! Alle diese Varianten könnten auch geklebt werden, aber mit Nadel und Faden hat es einfach mehr Stil!

Heute zeige ich Ihnen, wie Sie sich Ihre Stoffrosen selbst nähen können – und das gleich in fünf verschiedenen Varianten angelehnt an schöne Rosenbilder, die ich im Netz gefunden habe! Sie benötigen nur noch genug Gelegenheiten, die vielen so entstandenen Stoffrosen unterzubringen, denn es kann tatsächlich ein bisschen süchtig machen. Also ran an den Stoff!

Schwierigkeitsgrad 1/5
(auch für Anfänger geeignet)

Materialkosten 2/5
(je Projekt zwischen EUR 0,- aus Ihrem Stoffreste Konvolut und EUR 20,-)

Zeitaufwand 1/5
(jedes Projekt ist ganz schnell umgesetzt, je nach Stoffrose und Übung 15-30 min)

Talu Video-Tipp

1. Satinrose (Klassische Duftrose)

Die Überschrift lautet zwar Satinrose, diese Nähweise können Sie jedoch auch auf andere Stoffarten übertragen. Besonders schön wird der Effekt bei glänzenden und schimmernden Stoffen. Ich habe es hier mit einem synthetischen Satin versucht und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Sie benötigen einen Stoffstreifen mit etwa acht bis zehn Zentimetern Höhe. Mein Stoffstück hatte eine Länge von etwa 50 Zentimetern und eine Höhe von acht Zentimetern. Die kurzen Enden werden dann noch abgeschrägt und zwar so, dass die neue Diagonale von der Ecke weg gemessen einen Zentimeter länger ist als die Streifenhöhe. In meinem Fall sind das also neun Zentimeter. Auch das zweite Ende wird abgeschrägt – parallel zum ersten.

Nähanleitung

Legen Sie den Stoffstreifen mit der rechten (also mit der „schönen“) Stoffseite nach oben vor sich hin und falten Sie die Schräge hinunter zur Kante. Stecken Sie alles gut fest, gerade Satinstoffe sind dafür bekannt, dass sie sehr rutschig sind. Beginnen Sie etwa einen Zentimeter von den offenen Kanten entfernt an der spitzen Seite mit dem Vernähen des Fadens. Von dort weg heften Sie in etwa einem Zentimeter Entfernung entlang der offenen Kanten bis etwa einen Zentimeter vor dem Ende der beiden Stofflagen.

Rose nähen

Jetzt wird es ein bisschen fummelig, aber genau das macht dann den schönen Schimmer an der fertigen Rose aus: ziehen sie offenen Kanten aufeinander und heften Sie so weiter bis etwa drei Zentimeter vor dem Ende. Hier bitte NICHT vernähen! Ziehen Sie die Nadel vom Faden und wenden Sie Ihren „Schlauch“.

Stoffrose nähen

Tipp: Nehmen Sie zum Wenden eine Pinzette zur Hilfe. Stülpen Sie dazu den „Schlauch“ über die Pinzette und schieben Sie diesen in Falten zusammen, bis Sie mit der Pinzettenspitze das andere Ende des „Schlauchs“ fassen können. Ziehen Sie dann alles vorsichtig in einem Rutsch heraus.

Fädeln Sie den Faden wieder ins Nadelöhr und schließen Sie die Wendeöffnung mit einer lockeren Leiternaht OHNE zu vernähen. Die einzelnen Stiche können da gerne genauso breit liegen wie die Steppnaht. Klappen Sie die Spitze ein Stück ein und schließen Sie. Der letzte Stich geht durch die Spitze.

Ziehen Sie vorsichtig am Faden und schieben Sie den Stoff zusammen, sodass er sich kräuselt. Ich habe meine Raupe auf etwa 16 bis 17 Zentimeter zusammengeschoben und anschließend gut vernäht, damit sich nichts mehr lösen kann.

Nun beginnen Sie damit, die Raupe einzurollen. Jeweils nach einigen Zentimetern nähen Sie an der Unterseite immer mindestens zwei Lagen zusammen. Beim Aufrollen achten Sie darauf, dass die Raupennaht immer unten liegt. Genau über dieser Naht werden auch die einzelnen Rundungen zusammengenäht. Zum Schluss stechen Sie unten noch ein paar Mal kreuz und quer durch alle Stofflagen, damit sich nichts lösen kann.

Sollte Ihnen die Mitte der Rose zu hoch sein, stechen Sie von unten Mittig durch die Rose und knapp daneben wieder zurück. Ziehen Sie dann vorsichtig am Faden, bis der Mittelteil in der gewünschten Position ist.

Stoffrosen selber machen

Und schon ist die Satinblume unter den Stoffrosen fertig!

Stoffrosen selber machen

2. Bandrose (Amber Queen Rose)

Die zweite Variante wird aus einem Band gefertigt, wie man es für Geschenke zu kaufen bekommt – mit verstärkten Drahträndern.

Falten Sie das Band fast mittig, sodass die beiden Außenstreifen nicht direkt übereinander liegen. Steppen Sie nun das linke Drittel des Bandes ab. Beginnen Sie mit dem Vernähen des Fadens und lassen Sie das Ende unvernäht! Diese Naht der Stoffrose können Sie gerne mit der Nähmaschine nähen.

Ziehen Sie dann vorsichtig am Faden, bis die gewünschte Kräuselung erreicht ist und vernähen Sie den Faden. Dann rollen Sie das Band wie bei der Satinrose Schicht um Schicht auf und vernähen an der Unterseite immer wieder. Zum Schluss nähen Sie noch ein paar Mal kreuz und quer.

Stoffrosen selber machen

Und schon ist die zweite Stoffrose fertig!

Stoffrose nähen

3. Organzarosen (Acapellarosen)

Für die dritte Variante schneide Sie den Organza in Kreise, die Sie dann mittig falten und an der runden Seite zusammenheften. Wenn Sie danach am Faden ziehen, entstehen kleine Blütenblätter.

Stoffrosen nähen

Für eine ganze Stoffrose benötigen Sie drei Schichten: Einmal mit acht Blütenblättern, dann mit fünf und zum Schluss noch eine Schicht mit drei Blütenblättern. Reihen Sie dazu Blatt um Blatt aneinander und schließen Sie den Kreis.

Stoffrosen nähen

Im nächsten Schritt legen Sie die Kreise übereinander, beginnend mit dem größten Kreis zuunterst. Vernähen Sie alle Schichten gut miteinander. Wenn Sie möchten, können Sie mittig in die Rose nun noch eine Verzierung setzen wie eine Perle oder ähnliches. Aber sie ist auch ohne weitere Deko schon wunderschön! Stellen Sie sich drei solcher Stoffrosen an der Teilungsnaht eines Kleidchens vor! Ein Traum!

Stoffrosen selber machen

Somit ist auch schon die dritte Variante der Stoffrosen umgesetzt!

4. Flammenrose (Anemonenrose)

Für diese Stoffrose ist ein Stoff mit synthetischem Anteil unumgänglich. Versuchen Sie lieber vorab verschiedene Stoffe, bevor alles zugeschnitten und abgezählt ist!

Legen Sie eine EUR 2,- Münze auf den Stoff und schneiden Sie diese Form mit ganz wenig „Nahtzugabe“ grob zu. Mittels einer Pinzette heben Sie nun jeweils die Münze mit einem Stoffkreis über eine Kerze. Achten Sie darauf, dass Sie den Stoff nicht versengen.

Für diese Stoffrose benötigen Sie wieder drei Schichten zu sieben, fünf und drei Blütenblättern. Außerdem verwende ich gerne noch ein zusätzliches Blatt, um die Rosenmitte zum Schluss etwas plastischer zu gestalten.

Rosen nähen

Reihen Sie die Blütenblätter für die einzelnen Kreise aneinander, bis sich der Kreis schließt. Ich habe jedes Blütenblatt mit einem kleinen Stich angenäht. Die einzelnen Kreise können Sie voneinander getrennt vorbereiten. So stellen Sie sicher, dass alle Blütenblätter regelmäßig liegen. Sie können auch einfach den zweiten Ring mit einzelnen Blütenblättern auf den ersten Ring aufbringen.

Zum Schluss fehlt noch die dritte Reihe. Um die Rose etwas plastischer zu gestalten, umnähe ich ein weiteres Blütenblatt der Stoffrose mit einem händischen Heftstich, ziehe es vorsichtig zusammen und nähe es in der Rosenmitte gut fest.

Stoffrosen nähen

Und schon ist auch die vierte Stoffrose fertig!

5. Schnelle Stoffrosen (Duc de Cambridge Rosen)

Für diese Rosenart, die ich gleich in zwei weiteren Varianten vorstellen möchte, benötigen Sie einen Stoffstreifen aus einfacher Webware in Höhe von etwa zwölf Zentimetern. Die Länge sollte mindestens 70 Zentimeter betragen, ich habe sogar mehr als 100 Zentimeter verwendet. Sie werden dadurch einfach viel fülliger und schöner!

Zuerst markieren Sie sich die Mittellinie des Stoffstreifens. Falten Sie diesen dazu längs und bügeln Sie einmal gut darüber. Genau auf dieser Linie wird nun ein Steppstreifen angebracht, der wieder nur an einer Seite vernäht wird.

Für die Turbo-Variante falten Sie den Streifen jetzt links auf links, also mit den „schönen“ Stoffseiten nach außen und nähen Sie mit etwa einem Zentimeter Nahtzugabe entlang der offenen Kanten beide Stofflagen zusammen.

Stoffrosen selber machen

Die „gemütliche“ Variante sieht ein Wenden des Stoffes vor, daher wird der Streifen längs rechts auf rechts (also mit den „schönen“ Seiten zueinander zusammengelegt). Meine Stoffrose soll oben leicht angedeutete Bögen bekommen, daher falte ich den Streifen mehrmals quer, zeichne mir Bögen an und schneide sie zu. Die Bögen müssen nicht regelmäßig sein. Genau das macht den besonderen Charme aus! Nun nähe ich schnell entlang der Bögen – auch hier ist keine Perfektion gefragt, es kann ruhig etwas wilder genäht werden!

Dann folgt auch schon der schwierigste Teil: das Wenden mit dem Ausformen der Bögen.

Stoffrosen selber machen

Schließlich können Sie schon am Heftfaden in der Bügelfalte ziehen und das Band kräuseln. Am Beginn falten Sie dann zuerst die Ecke rechts oben nach links unten und drehen und nähen auch hier Schritt für Schritt fest.

Zum Schluss nähen Sie auch bei dieser Art von Stoffrosen kreuz und quer durch alle Lagen, damit nichts mehr verrutschen kann.

Somit ist auch die für heute letzte Stoffrose fertiggestellt!

Stoffrosen selber machen

Die können sich schon sehen lassen, oder?

Viel Freude beim Nachnähen!

Die Zwirnpiratin

Es gibt 1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll Up