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Spülkasten selbst reparieren – Wasser läuft nach, was tun?

Ein defekter Spülkasten kann sehr teuer werden, wenn er unbemerkt bleibt. Permanent nachlaufendes Wasser ist eine große Verschwendung. Glücklicherweise kann das Problem häufig mit wenigen Handgriffen behoben werden. Wir zeigen Ihnen in dieser Anleitung, wie sie dabei systematisch vorgehen und was sie bei anderen Defekten an diesem Modul tun müssen. Doch dazu müssen Sie erst verstehen, wie so ein Spülkasten funktioniert. Darüber hinaus informieren wir Sie in diesem Text über die Vorzüge eines Dusch-WCs.

Stromlose Steuerung

Der Vorteil an einem Spülkasten ist, dass er ohne Strom funktioniert. Alleine der Wasserdruck reicht aus, um diese Spüleinrichtung zu steuern und wieder zuverlässig mit Wasser zu füllen. Er verbraucht mit jeder Spülung stets nur eine definierte Menge an Wasser. Das macht ihn gegenüber den Druckspülungen wesentlich sparsamer. Außerdem ist der Spülkasten deutlich leiser.

Talu Video-Tipp

Aufbau – Spülkasten

Der Spülkasten besteht aus folgenden Komponenten:

  • Eckventil und Flexschlauch
  • Füll- oder Einlaufventil
  • Schwimmer mit Schwimmereinstellung am Füllventil
  • Ablaufventil und Überlauf, ggf. mit Sparfunktionen
  • Betätigungsmechanik, ggf. mit Spartaste
  • und natürlich dem Kasten selbst.

Spülkasten reparieren

Das Eckventil und Flexschlauch befinden sich vor dem Spülkasten am Zulauf. Es ist mit der Anschlussleitung von der Hauswasserversorgung verbunden. Das Eckventil öffnet und schließt die Wasserzufuhr zum Spülkasten. Der Flexschlauch ist die Verbindung zum Spülkasten. Ein Flexschlauch erleichtert die Montage ganz erheblich und hat keine Nachteile gegenüber einer starren Lösung.

Das Füll- oder Einlaufventil befindet sich innen im Spülkasten und wird vom Flexschlauch mit Wasser versorgt. Es bleibt so lange geöffnet, bis die eingestellte Wassermenge erreicht ist.

Der Schwimmer mit Schwimmereinstellung befindet sich am Füllventil. Er besteht aus einem kleinen Kunststoff-Kasten oder einem Klotz aus Styropor. Der Schwimmer hat die Aufgabe, das Füllventil zu schließen, wenn die eingestellte Wassermenge in den Spülkasten gelaufen ist. Dazu ist der Schwimmer an einem Hebel befestigt.

Spülkasten-Schwimmer

Das Ablaufventil ist die lange Kunststoffröhre, die genau in der Mitte vom Spülkasten sitzt. Es ist innen hohl, um bei einem Defekt des Schwimmers oder des Sperrventils das Wasser überlaufen zu lassen. Damit soll eine Überschwemmung im Bad vermieden werden.

Die Betätigungsmechanik ist die kleine Taste oder der Zugstab am Spülkasten. Er ist über einen Hebel mit dem Ablaufventil verbunden. Moderne Spülkästen haben eine Sparfunktion.
Beim Betätigen der Spültaste hebt ein Hebel das Ablaufventil an. Das Wasser aus dem Spülkasten läuft nun in die Schüssel und verrichtet seine Arbeit. Nach dem Loslassen der Spültaste schließt das Ablaufventil wieder. Nun läuft das Wasser vom Eckventil wieder in den Spülkasten hinein. Dabei hebt es den Schwimmer an, der über einen Hebel das Absperrventil auslöst. Die Wasserzufuhr wird geschlossen und die Toilette ist wieder bereit für das nächste Geschäft.

Anzeichen eines Defektes

Wie zeigt sich ein defekter Spülkasten?

Ein defekter Spülkasten kann:

  • permanent durch die Toilettenschüssel ablaufen (sichtbar und hörbar)
  • permanent am Überlauf Wasser ablaufen lassen (nur hörbar)
  • sich nur sehr langsam füllen (hörbar)
  • keine Wirkung beim Betätigen der Taste haben (fühlbar)

Ein defekter Spülkasten ist grundsätzlich keine Katastrophe oder ein Grund für den Klempner-Notdienst. Falls dieses Modul tatsächlich einmal so ausfällt, dass es nicht mit Hausmitteln repariert werden kann, schalten Sie ihn einfach aus. Dazu brauchen Sie nur das Wasser am Eckventil abzudrehen. Das „Geschäft“ können Sie auch mit einem bereit gestellten Wassereimer wegspülen. Informieren Sie sich dann in aller Ruhe und tauschen Sie im schlimmsten Fall die gesamte Einheit aus.

Warum treten an einem Spülkasten Schäden auf?

Wo Wasser ist, ist auch Kalk. Der Gehalt von Kalk im Trinkwasser ist regional zwar sehr unterschiedlich. Bei geschlossenen Systemen, die nur selten kontrolliert werden, tritt aber früher oder später immer eine Verkalkung auf. Der Kalk setzt sich überall fest. Unter anderem blockiert es Hebel und Gelenke oder setzt die Dichtwirkung von O-Ringen herab. Wenn ein Gelenk in einem Spülkasten verkalkt ist, übertragen sich die eingesetzten Kräfte nicht mehr wie vorgesehen. Dann können sich Hebel aushängen. Ein Spülkasten kann aber mit etwas Pflege eine sehr lange Lebensdauer erreichen.

dreckiger Spülkasten

Maßnahmen

Es gibt viele „Quick-n-Dirty“ Tipps, bei denen der Spülkasten mit ulkigen Hilfsmitteln wiederbelebt werden soll. Davon raten wir ab. Dieses mechanische Bauteil ist in der meisten Zeit sehr zuverlässig und verdient die entsprechende Pflege, wenn sie angezeigt ist. Arbeiten Sie stets ordentlich und gewissenhaft. Die Mechanik des Spülkastens besteht aber zumeist aus dünnen Kunststoff-Elementen. Seien Sie entsprechend vorsichtig, dass nichts von den Bauteilen durchbricht. Falls Ihnen doch einmal ein Hebelchen kaputt geht, können Sie das Ersatzteil meistens mit Epoxidharz reparieren oder im Handel neu kaufen.

Taste ist wirkungslos

Wenn beim Druck auf die Taste keine Spülung eintritt, kann dies zwei Ursachen haben:

  • Spülkasten ist leer
  • Hebel der Taste ist ausgehängt

Diese beiden Fehler können Sie bereits beim Drücken der Taste unterscheiden. Wenn der gewohnt Widerstand beim Drücken aufgebaut wird, ist wahrscheinlich kein Wasser im Spülkasten. Prüfen Sie das Eckventil ob es aufgedreht ist oder ob ein Problem mit der Wasserversorgung am Haus vorliegt.

Wenn die Taste aber ohne Widerstand einfach nach unten klappt, ist aller Wahrscheinlichkeit nach der Hebel ausgehängt. Öffnen Sie den Spülkasten und schauen Sie nach der Taste. Der Hebel liegt meist daneben und braucht nur noch eingeklipst zu werden. Dieser Fall tritt aber meistens dann auf, wenn die Verkalkung im Spülkasten schon recht weit fortgeschritten ist. Geben Sie vor der nächsten Nachtruhe einfach eine Halbliter-Flasche Essig-Essenz in das Wasser des Spülkastens und betätigen Sie am nächsten Morgen ganz normal die Spülung. Die Verkalkung sollte damit behoben sein.

Wasser läuft permanent nach

Ständig nachlaufendes Wasser hat folgende Ursachen:

  • Klemmende Mechanik am Ablaufventil
  • Defekter/falsch eingestellter Schwimmer
  • poröse Dichtung am Ablaufventil

Dieser Schadensfall ist eine gute Gelegenheit für eine gründliche Wartung des Spülkastens. Drehen Sie dazu das Eckventil zu und betätigen Sie die Spülung. Der Spülkasten ist nun leer und Sie können daran arbeiten, ohne im Wasser hantieren zu müssen.

Schauen Sie sich zunächst den Schwimmer an. Handelt es sich um einen Styropor-Schwimmer, kann dieser mit der Zeit seine Wirkung verlieren. Das Styropor schwindet und saugt sich mit Wasser voll. Dann ist die Schwimmwirkung nicht mehr ausreichend und kann zum beschriebenen Schaden führen. Tauschen Sie den Schwimmer gegen ein Neuteil aus und das Problem ist in der Regel behoben. Bauen Sie bei der Gelegenheit auch das Ablaufventil aus und tauschen Sie sicherheitshalber die Ablaufdichtung. Ein neuer Schwimmer kostet ca. 5 Euro, eine Ablaufventil-Dichtung ca. 1 Euro.

Wenn das Ablaufventil insgesamt keinen besonders appetitlichen Eindruck mehr macht, können Sie es über Nacht in einem Eimer mit Essig-Essenz einlegen. Da Sie die Dichtung ohnehin austauschen, können Sie ruhig die volle Konzentration verwenden. Dem Kunststoff kann die Essig-Essenz nichts anhaben. Falls auch das nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führt, tauschen Sie die Mechanik des Spülkastens aus. Der Handel bietet spezifische oder Universal-Lösungen für ca. 15-50 Euro an. Dies ist immer noch wesentlich billiger, als den ganzen Spülkasten auszutauschen.

Wenn sich der Spülkasten nur sehr langsam füllt, ist das Zulaufventil meistens verstopft. Mit einer Essigbehandlung wird es in der Regel wieder freigängig. Prüfen Sie aber vorher, ob vielleicht einfach das Eckventil nicht vollständig aufgedreht wird.

Essigessenz

Sie können die Lebensdauer Ihres Spülkastens sehr verlängern, wenn sie ihn regelmäßig entkalken. Sprühen Sie dazu die Mechanik oberhalb der Wasserlinie mit Kalk-Reiniger ein und schütten Sie einmal im halben Jahr eine Flasche Essig-Essenz in den Tank. Lassen Sie es über Nacht einwirken. So bleibt ihre Mechanik vom Spülkasten stets kalkfrei und leichtgängig. Noch bessere Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie alle Gelenke mit Armaturen-Fett behandeln. Damit garantieren Sie eine besonders gute Leichtgängigkeit aller beweglichen Komponenten der Toilettenspülung.

Toilette bewusst benutzen

Die Kläranlagen und Stadtwerke schlagen Alarm. Die Art und Weise, wie heute das „Geschäft“ erledigt wird, hat ganz dramatische Auswirkungen auf die Kanalisation und Abwasser-Reinigung. Die Rede ist vom feuchten Toilettenpapier.

Feuchtes Toilettenpapier soll eine besonders hygienische und angenehme Lösung zum Reinigung nach dem Stuhlgang sein. So praktisch feuchtes Toilettenpapier in der Anwendung auch ist – so schädlich ist es in seiner Entsorgung. Damit feuchtes Toilettenpapier sich nicht bereits in der Verpackung zersetzt, muss es sehr widerstandsfähig sein. Das bedeutet, dass es sich, im Gegensatz zu normalem Toilettenpapier, im Wasser nicht auflöst. Die Kläranlagen und Stadtwerke kämpfen permanent gegen riesige Mengen gebrauchtem, feuchtem Toilettenpapier an. Es verstopft die Kanalisation, es blockiert die Klärbecken und es ist enorm schwierig zu entsorgen.

Vermeiden Sie bitte Ihren Beitrag zu diesem gewaltigen Problem. Es gibt eine ganz einfache Lösung, die wesentlich praktischer, hygienischer und umweltverträglicher ist, als die Verwendung von feuchtem Toilettenpapier. Die Rede ist von einer WC-Dusche.

In den muslimischen und asiatischen Kulturkreisen ist das Dusch-WC schon seit langen ein fester Bestandteil in den normalen Haushalten. Obwohl eine unserer eigenen Firmen ein Marktführer auf diesem Gebiet ist, hat es sich hierzulande aber noch nicht so recht durchsetzen können.

Ein Dusch-WC ist zunächst einmal eine Investition. Die billigste Variante, der Dusch-WC-Sitz, kostet bereits über 400 Euro. Die Vorteile sind jedoch dermaßen groß, dass sie diese Investition mehr als rechtfertigen. Neben der Entlastung der Klärwerke erzielen Sie mit dieser Lösung eine äußerst angenehme, hygienische und sparsame Körperpflege an einer Stelle, wo sie am dringendsten benötigt wird. In der meisten Zeit ist diese Lösung ein unglaublich angenehmer Luxus. Bei Verdauungsbeschwerden wird sie aber garantiert ihr bester Freund.

Installation: Dusch-WC

Die Installation von einem WC-Duschsitz ist ganz einfach. Er ist für Toiletten mit außen liegendem Spülkasten besonders geeignet. Dazu muss lediglich das Eckventil des Spülkastens durch ein T-Stück erweitert werden. Die Wasserleitung des Dusch-WCs wird an das T-Stück angeschlossen. Dann braucht das Dusch-WC noch einen Anschluss an das Stromnetz – fertig. Es wird ebenso auf die Schüssel montiert, wie jeder andere WC-Sitz auch.

Tipps

Zwei Tipps sollen Ihnen den Umgang mit Ihrem Dusch-WC erleichtern:

1. Schalten Sie zwischen Steckdose und Stecker des Dusch-WCs eine Schalt-Steckdose. Diese kostet ca. 5 Euro. Schalten Sie das Dusch-WC nur bei Benutzung an. Sie vermeiden damit unnötigen Stromverbrauch für die integrierte Wasserheizung

2. Falls Sie beim Benutzen des Dusch-WCs laute Schläge in der Wasserleitung feststellen, drosseln Sie die Wasserzufuhr etwas. In den meisten Fällen nehmen die Schläge dann ab oder verschwinden ganz.

Wasserzufuhr drosseln

Tipps für Schnellleser

  • Spülkasten regelmäßig entkalken.
  • Dichtungen regelmäßig erneuern
  • Nur benötigte Bauteile ersetzen
  • Bei Totalausfall einfach Wasser abstellen und mit Eimer spülen
  • Dusch-WC verwenden
  • Beim Dusch-WC auf Markenqualität achten (Geberit)

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