Speckstein bearbeiten – Anleitung für Figuren/Skulpturen
Speckstein ist ein sehr leicht zu bearbeitendes Gestein und perfekt geeignet zum Schnitzen. Die glänzende Oberfläche verleiht dem Mineral seinen Namen. Nach dem Polieren glänzt der Stein edel und wirkt fast wie Marmor. In dieser Anleitung verraten wir Ihnen, wie Sie Speckstein bearbeiten. Ebenso liefern wir Ihnen eine Handvoll kreativer Ideen für Specksteinfiguren und Skulpturen.
Speckstein, den man auch Seifenstein oder Talcusstein nennt, besteht zu 100 % aus Talk. Aus diesem Grund hat der Stein auch solch eine glänzende, fettige Oberfläche, die man mit dem bloßen Fingernagel einritzen kann. Bereits im alten Orient und China war Speckstein ein begehrter Naturstein, der überwiegend für die Herstellung von Siegeln, Geschirr, Behältern und Skulpturen verwandt wurde.
Noch heute ist Speckstein ein beliebtes Material zum Basteln und Schnitzen. Gerade im therapeutischen Bereich wird das plastische Arbeiten mit Speckstein oft und gern ausgeübt. Das Berühren des glatten Steines, die Haptik und das Schnitzen haben eine beruhigende Wirkung auf den Schnitzer. Dieser muss im Umgang mit Speckstein gefühlvoll vorgehen, da der Stein sonst schnell kaputt gehen kann. Das Bearbeiten von Speckstein ist für nervöse und ungeduldige Menschen daher eine kleine Herausforderung. Doch diese bringt ungemein viel Spaß und Freude – vor allem dann, wenn man am Ende eine glänzende Specksteinfigur in den Händen hält.
Speckstein kommt in den Farben Weiß, Rosa, Violett, Grau, Grün, Schwarz und Blau vor – wobei jeder Stein mehrere Abstufungen verschiedener Farben aufweisen kann. Farblich ist man also nicht wirklich festgelegt, wenn man Speckstein bearbeiten möchte. Man kann sich kreativ auslassen – das steht fest.
Tipp: Möchten Sie genau wissen, welche Farbe der Speckstein hat, waschen Sie ihn gründlich mit Wasser ab. So wird die oberste Staubschicht entfern und die Farbe zeigt sich in voller Pracht.
Inhalte
Anleitung – Speckstein bearbeiten
Material und Werkzeug
Sie benötigen:
- Speckstein
- Holzsäge
- Raspeln
- Schnitzwerkzeug
- Handbohrer oder Bohrmaschine
- Schleifpapier
- Schleifschwamm
- Öl
- Tuch
- Wasser
Erhältlich ist Speckstein in gut ausgewählten Bastelgeschäften – oftmals als Set mit Schleifpapier, Öl und Raspel. Diese Sets liegen im Schnitt bei 10 € bis 15 € und sind für den Anfänger sicherlich eine gute Investition. Einzeln kann man Speckstein auch kaufen – da lassen sich bereits mehrere Steine (10 Stück mit 1 kg) für 5 € finden.
Schnitzwerkzeug
Diese metallenen Schnitzwerkzeuge sind für filigrane Arbeiten gedacht. Die Köpfe gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen – rund, eckig, dreieckig, oval und als kleines Schabmesser. Mit dem Holzgriff liegen diese Werkzeuge gut in der Hand. Die Geräte werden auch für Holzschnitzereien verwendet.
Im Handel sind verschiedene Raspeln erhältlich:
Steinraspel mit Holzgriff – gibt es mit runder, halbrunder und mit gerader Raspelfläche. Eignet sich durch den stabilen Griff besonders gut für große Fläche, die abgetragen werden sollen.
Riffelraspel aus Metall – ist eine zweiseitige Raspel, die komplett aus Metall ist. Sie gibt es mit verschiedenen Raspelflächen (rund, halbrund, gerade, dreieckig, quadratisch und rechteckig). Die Besonderheit dieser Specksteinraspel ist, dass die Raspelfläche gebogen ist. Dadurch kann beim Verformen des Specksteines in Rundungen gearbeitet werden. Das ist vor allem bei Schalen von Vorteil.
Schleifschwamm und Schleifpapier
Grobes bis feines Schleifpapier bringt den Speckstein in Form und verbessert die Oberfläche. Der Schleifwamm ist ebenso in groben und feinen Varianten erhältlich. Dieser ist für das Schleifen fast schon die bessere Wahl, als das Papier, da er gut in der Hand liegt.
Specksteinöl
Specksteinöl bringt die Farbe und Oberfläche des Steines zum Glänzen. Die ölige Flüssigkeit kann mit einem Pinsel oder Tuch aufgetragen werden. Anschließend wird der Stein poliert. Das Öl gibt es in gut sortierten Bastelläden zu kaufen und ist für einen wirklich schönen Glanz unersetzlich.
Arbeitsschritte
Allgemein kann man das Bearbeiten von Speckstein in vier grundlegende Schritte unterteilen: das Raspeln, Schleifen, Schnitzen und Polieren. Im Folgenden erläutern wir diese Arbeitsschritte im Detail.
Speckstein grob formen
Zu Beginn muss der Speckstein grob in die Form gebracht werden, die er letztlich einmal haben soll. Ob nun Herz, Katze oder Schale – mit einer groben Specksteinraspel oder gröberen Schleifpapier (K60) gelingt das Formen am besten und am schnellsten.
Hinweise: Bei richtig großen Stücken, die entfernt werden sollen, bietet sich Sägen an. Mit einer einfachen Holzsäge können Sie ohne Bedenken durch den Stein hindurchsägen. Beim groben Abtragen des Specksteines fällt logischerweise auch der meiste Abfall an. Der Speckstein zerbröselt zu Staub und ist ohne Staubsauger schwierig zu entfernen. Daher sollten Sie bei diesem Schritt unbedingt darauf achten, die Arbeitsfläche mit Zeitungspapier oder einer anderen Unterlage, die Sie entweder wegschmeißen oder leicht reinigen können, auszulegen. Wenn abzusehen ist, dass viel Staub fliegen wird, empfehlen wir das Tragen eines Mundschutzes.
Details schnitzen
Hierfür benötigen Sie nun Schnitzmesser – Werkzeuge mit verschiedenen Schnitzköpfen, mit denen Sie kleine Details wie Linien, Löcher, Muster, Augen oder Vertiefungen schnitzen können. Bei der Arbeit mit solch einem Werkzeug wird eher geschabt, als geraspelt. Langsam und kontrolliert wird das Schnitzmesser über den Speckstein geschoben. So tragen Sie genau das an Speckstein ab, was auch wirklich runter soll.
Löcher gelingen Ihnen am besten mit einer Bohrmaschine oder einem Handbohrer. Seien Sie zu Beginn sehr vorsichtig, dass Sie auf der glatten Oberfläche nicht abrutschen.
Speckstein schleifen
Haben Sie das Raspeln hinter sich gebracht und hat der Stein nun die gewünschte Form, wird die Oberfläche geglättet. Dabei reiben Sie gleichmäßig mit feinem Schleifpapier (K120) oder einem Schleifschwamm über den Stein. So entfernen Sie Kratzer, Risse, Unebenheiten und kleine Löcher, die beim groben Bearbeiten entstanden sind.
Speckstein polieren
Nun wird der Speckstein auf Hochglanz poliert. Bevor Sie mit dem Specksteinöl hantieren, entfernen Sie die Staubschicht mit Wasser. Bereits im nassen Zustand glänzt der Speckstein wie Marmor. Im Wasser kann man den Stein nun auch noch mit Wasserschleifpapier (K360 bis K500 oder K1200) weiter glätten. Nachdem der Stein durchgetrocknet ist, wird er poliert. Dafür können Sie Naturharzöl verwenden – geben Sie ein paar Tropfen auf einen Lappen oder ein Tuch und reiben Sie die Specksteinfigur damit ein.
Ideen für Specksteinfiguren
Herz
Das Herz hat eine dreieckige Form. Sägen Sie sich aus einem Stück Speckstein daher erst einmal ein gleichschenkliges Dreieck. Dieses wird nun rund geraspelt. Die typische Herzmitte können Sie mit einer runden Raspel sehr gut ausformen. Anschließend schleifen Sie die Oberfläche glatt. Das Speckstein-Herz wird nun in Wasser getaucht und anschließend mit Öl poliert.
Dieses süße Herz ist weich, glatt und passt in jede Hand – ein perfekter Handschmeichler, den man auch super an den Liebsten oder die Liebste verschenken kann.
Würfel aus Speckstein
Der Würfel für die Spieler unter Ihnen ist ebenso kinderleicht. Zuerst sägen Sie ein gleichmäßigen Würfel aus dem Speckstein zurecht. Anschließend glätten Sie die Seiten schon einmal mit Schmirgelpapier vor. Danach nehmen Sie einen Bleistift und malen die Würfelaugen auf allen sechs Seiten vor. Mit einem Handbohrer oder einer Bohrmaschine bohren Sie nun die einzelnen Augen in den Speckstein – Achtung! bohren Sie nicht zu tief! Danach folgt die Veredelung. Reinigen Sie den Stein mit Wasser und polieren Sie diesen dann mit Specksteinöl.
Dieser Würfel ist wirklich was für DIY-Fans – selbstgemacht, ein Naturmaterial und man kann ihn sogar benutzen.
Blatt-Anhänger
Sie können auch Schmuck aus Speckstein kreieren, wie diesen Blatt-Anhänger. Zu Beginn sägen Sie wieder ein Stück Speckstein zurecht. Dieses sollte grob die Form eines Blattes haben, also länglich sein mit einer Spitze auf der einen Seite. Die andere Seite sollte einen Stängelansatz haben. Danach raspeln Sie die Rundungen nach. Für die Details, wie das Loch und die Blattadern brauchen Sie etwas Geschick. Mit einem ovalen Schnitzwerkzeug können Sie die Blattadern vorsichtig in die Oberfläche schnitzen. Das Loch bohren Sie wieder mit einem Handbohrer in die Mitte des Blattes unterhalb des Stieles. Anschließend wird der Stein wieder gewässert und poliert.
Mit einem schicken Lederband kann der Anhänger nun als Kette getragen oder Deko-Objekt aufgehangen werden!
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