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Sockelleisten auf Gehrung sägen – in 3 Schritten befestigen

Sockelleiste auf Gehrung

Die Sockelleiste bildet die optische Verbindung zwischen Bodenbelag und Wand. Viele neue Fußleisten werden als Stecksysteme geliefert. Schöner ist jedoch meistens eine unsichtbare Verbindung der einzelnen Leisten durch sorgfältige Gehrungsschnitte. Wie die Sockelleiste richtig auf Gehrung gesägt wird und wie Sie die Leiste sicher befestigen, zeigen wir Ihnen hier in der Anleitung.

Fußleisten sehen erst richtig gut aus, wenn sie unsichtbar im Winkel verbunden werden. Dafür sind natürlich sorgfältig ausgearbeitete Gehrungsschnitte erforderlich. Perfekte Gehrungsschnitte sind aber keine Kunst, sie erfordern lediglich etwas Übung und Vorstellungskraft. Einiges davon kann mit den passenden Werkzeugen und Hilfsmitteln ausgeglichen werden. So kann eigentlich jeder Heimwerker mit unserer Schritt für Schritt Anleitung die Sockelleisten perfekt auf Gehrung zusägen. Gleichzeitig können Sie in nur drei einfachen Schritten Ihre Fußleisten sicher an der Wand befestigen.

Das benötigen Sie:

  • Bohrmaschine
  • Bohrer
  • Akkuschrauber
  • Schraubendreher
  • Hammer
  • Schleifpapier
  • Bleistift
  • Zollstock
  • Gehrungssäge
  • elektrische Gehrungssäge
  • Fuchsschwanz
  • Gehrungslade
  • Cuttermesser
  • Winkel, Schmiege
  • Schraubzwinge
  • Fußleisten
  • Schrauben (Nägel)
  • Montagekleber
  • Dübel
  • Malerkrepp

 

Je schlechter Ihre eigene räumliche Vorstellungskraft ist, desto stärker müssen Sie leider beim Sägen einer Sockelleiste auf Gehrung technisch aufrüsten. Das heißt, Sie benötigen unbedingt einen entsprechenden Winkelmesser und eine feste Gehrungslade, bei der sich der Winkel genau einstellen lässt. Noch einfacher wird die Arbeit mit einer elektrischen Kapp- und Gehrungssäge, bei der Sie den Winkel exakt einstellen können. Allerdings wird sich die Anschaffung nur lohnen, wenn Sie künftig noch andere Leisten und feine Arbeiten durchführen wollen.

Talu Video-Tipp

Werkzeugladen

Bei den Gehrungsschnitten gibt es unterschiedliche Varianten, wie Ihnen die Säge und die Gehrungslade bei der Arbeit helfen können. Damit Sie selbst besser entscheiden können, welche Hilfsmittel Ihren Ansprüchen an Perfektion besser entsprechen, hier ein kleiner Überblick über die Werkzeuge.

Gehrungslade – einfach und günstig

Eine einfache Gehrungslade besteht entweder aus Holz oder auch aus Kunststoff. Sie hat meist nur Ausschnitte für 45 und 90 Grad Schnitte. Allerdings hat eine schmale Säge in diesen Ausschnitten sehr viel Spiel, daher können Sie auch relativ weit von dem eigentlich geplanten Winkel abweichen. Einige etwas bessere Gehrungsladen haben noch weitere Winkelausschnitte, besser zu handhaben sind diese Gehrungsladen aber nicht. Auch das Festsetzen der Leiste an der Gehrungslade ist schwierig bis unmöglich, was die Arbeit weiter erschwert. Bei der nächstbesseren Gehrungslade wird die Säge an einer Führung festgemacht. Hier gibt es auch weitere Winkeleinstellungen als bei der Gehrungslade. Diese Lade mit fester Führung lässt sich meistens auf 22,5, 30 45,60 und 90 Grad festsetzen. Die Leiste müssen Sie allerdings auch hier selbst irgendwie festklemmen.

Gehrungslade
Einfache Gehrungslade
  • Gehrungslade einfach – ab etwa 5 Euro
  • Gehrungslade mit fester Führung – ab etwa 45 Euro – Profiausführungen ab 130 Euro
  • elektrische Kapp- und Gehrungssäge – ab etwa 60 Euro – Profiausführungen ab 170 Euro

Elektrische Kapp- und Gehrungssägen

Die elektrische Gehrungssäge hat zahlreiche Vorteile, da Sie die Sockelleisten damit auch stumpf ablängen können. So benötigen Sie nur ein Werkzeug, das auch noch sehr präzise arbeitet. Häufig lässt sich sogar die Geschwindigkeit der Säge einstellen. Das kann hilfreich sein, wenn Sie Kunststoffleisten damit zusägen wollen. Meist haben die heutigen Gehrungssägen einen Anschluss für den Staubsauger, dann können Sie gleich im Raum arbeiten, ohne die ganze Wohnung einzustauben. Die Winkeleinstellungen auf der elektrischen Säge sind stufenlos zu regulieren, was auch ungewöhnliche Ecken leicht realisierbar macht, selbst für einen Anfänger. Beim Kauf der Kapp- und Gehrungssäge müssen Sie auf den Durchmesser des Sägeblatts achten, er begrenzt Ihren Arbeitsbereich. Einige Hersteller bieten Sägen an, die einen sehr kleinen Durchmesser haben, dann werden schon hohe Sockelleisten mit Berliner Profil zu einem Hindernis. Die Säge sollte also ein Blatt von etwa 25 Zentimetern Durchmesser haben.

Gehrungssäge
Kapp- und Gehrungssäge

Tipp: Außerdem sollte auf den Hub der Säge geachtet werden. Einige Kappsägen lassen sich nur ein kleines Stück weit hochklappen, was die Höhe des Werkstücks wieder begrenzt. Falls Sie die Säge auch für andere Dinge wie das Feuerholz nutzen wollen, müssen Sie ganz besondere Modelle kaufen, die erheblich teurer sind. Ansonsten ist der Schnittbereich immer zu klein.

Gehrungsschnitte – so gelingt jede Ecke

Winkel abnehmen

Sie sollten stets in einer Ecke beginnen, die Leisten zuzusägen. Die wenigsten Ecken sind wirklich exakt im rechten Winkel, daher sollten Sie ganz genau arbeiten und erst eine Schmiege in der Ecke anlegen. Anhand der Schmiege oder mit einem Winkelmesser sehen Sie genau, in welchem Winkel die Leiste abgesägt werden muss. An der Winkelschmiege ist eine kleine Feststellschraube, die Sie jeweils anziehen sollten, damit sich der Winkel nicht verstellt. Sägen Sie immer gleich beide Leisten für die Ecke zu, wenn Sie den Winkel abgenommen haben. Jetzt können die Anschläge noch mit etwas Schmirgelpapier nachgeschnitten werden. Ist erst eine Leiste angebracht worden, wird es erheblich schwieriger.Sockelleiste Winkel nehmen

Tipp: Wenn Sie noch üben, ist es hilfreich, zunächst die Ecken zuzusägen, die später nicht zu sehen sind. In den Ecken hinter dem Wohnzimmerschrank oder hinter der Sofaecke können Sie erste Erfahrungen sammeln, ohne sich später über das vielleicht nicht ganz so perfekte Ergebnis ärgern zu müssen.

Schnitt übertragen

Versuchen Sie den jeweiligen Winkelgrad so genau wie möglich auf der Gehrungssäge einzustellen. Wenn Sie nur mit einer Gehrungslade arbeiten, werden individuelle Winkelmaße etwas schwierig herzustellen sein. Sie müssen dann vermutlich mehr mit dem Schleifpapier nacharbeiten als geplant. Beim Übertragen des Winkels auf das Holz sollten Sie sich noch einmal vor Augen führen, wie die Leiste später in der Ecke sitzt. Legen Sie die Winkelschmiege auf die Leiste und zeichnen Sie den Schnitt möglichst sauber ein.

Tipp: Sie können alte kleine Holzstückchen nutzen, um jeweils einen Testschnitt zu machen. Auch kleine Reststücke der Sockelleisten lassen sich einsetzen, um zu prüfen, ob Sie auf dem richtigen Weg sind. So verschneiden Sie nicht die teure Sockelleiste.

Leiste auf Gehrung sägen

Je nachdem, welche Art von Gehrungssäge oder Gehrungslade Sie nutzen, sollten Sie die Leiste immer festsetzen, bevor Sie mit dem Sägen beginnen. Stellen Sie sich dann noch einmal vor, welches Ergebnis Sie erwarten, also in welche Richtung die längere Seite Ihres Gehrungsschnitts weisen soll. Gerade bei den Gehrungsschnitten gibt es gern kleine Denkfehler, die Sie so noch entdecken können.

Sockelleiste Gehrung

Tipp: Damit das Holz nicht ausreißt und Splitter ausbrechen, sollte jede Leiste auf der Rückseite geschnitten werden. Das erhöht allerdings bei Gehrungsschnitten die Gefahr von Denkfehlern enorm. Daher empfehlen wir Ihnen, lieber mit festem Malerkrepp zu arbeiten. Das kleben Sie auf die Oberseite der Leisten, bevor Sie den Schnitt genau anzeichnen. Die Markierung kommt dann auf die Vorderseite der Leiste und bleibt so für Sie besser sichtbar. Beim Sägen schneiden Sie dann durch den Malerkrepp, so reißt das Holz nicht aus und Ihre Leiste bekommt einen sauberen exakten Schnitt.

Befestigung der Sockelleisten in 3 Schritten

Zunächst zeigen wir hier die übliche Befestigung mit Schrauben. Sie müssen sich allerdings immer darüber im Klaren sein, dass die Schrauben später sichtbar bleiben. Verwenden Sie daher unbedingt Schrauben, die nicht rosten. Je nach Holzart und Farbe können Sie entweder Messingschrauben oder Schrauben aus Edelstahl verwenden. Selbst in beheizten trockenen Wohnräumen würden normale Stahlschrauben mit der Zeit unansehnlich werden. Außerdem gelangt immer einmal beim Wischen etwas Wasser an die Schraubköpfe, was die Korrosion noch antreibt.

Tipp: Alternativ gibt es jedoch auch Dekorkappen für viele Sorten von Schrauben. Die kleinen Kunststoffkappen werden auf die Schraube gedrückt und halten durch einen kleinen Zapfen von allein. Noch einfacher sind Klebepunkte, die es in vielen Holzdekoren passend gibt. Wenn Ihre Fußleiste allerdings eine individuelle Farbgestaltung bekommen hat, wird kaum eine passende Kappe zu finden sein.

Schritt 1 – Ausmessen und verteilen

Messen Sie zunächst alle Wände aus. Sie sollten die einzelnen Längen aber nicht einfach zusammenzählen, sondern Wand für Wand ermitteln, wie viele Leisten Sie benötigen. Im Handel sind normalerweise Leisten erhältlich, die eine Länge von 2,57 Metern aufweisen. Auch wenn das etwas mehr Verschnitt bedeutet, sollten Sie nicht immer zwangsläufig ganze Längen aufsetzen. Es kann optisch eine erheblich bessere Wirkung haben, wenn Sie die Nahtstelle in der Mitte der Wand platzieren, statt kleinere Enden von vielleicht fünfzig Zentimetern genau im Sichtbereich der Wand anzusetzen.

Klips für Sockelleisten

Tipp: Manchmal wird im Internet eine Länge von 2,60 Metern angegeben, darauf sollten Sie sich lieber nicht so ganz genau verlassen. Wenn Sie Ihre Leisten aus anderen Brettern oder Dielen selbst herstellen, sind natürlich ganz individuelle Längen gegeben, die Sie vorher prüfen sollten. Achten Sie auch auf Begriffe wie Sortierung. Dann sind in einem Paket eventuell unterschiedliche Längen vorhanden. Das muss nicht zwingend schlecht sein, wenn Sie viele kurze Wände haben, es ist nur in der Planung etwas aufwendiger.

Schritt 2 – Löcher bohren und dübeln

Um die Löcher in der Wand anzuzeichnen, sollten Sie ein Stück starke Pappe unter die Leiste legen. So stellen Sie sicher, dass die Sockelleiste später nicht den Boden einengt. Besonders bei einer schwimmenden Verlegung würde es sonst zu einem Quietschen der beiden Elemente kommen, wenn das Holz arbeitet. Die Leisten sollten in einem Abstand von etwa 50 Zentimetern geschraubt werden. Dort, wo zwei Leisten aneinanderstoßen, müssen natürlich zusätzliche Löcher gesetzt werden. Verwenden Sie immer einen Steinbohrer bei massiven Wänden, der an die Dübel angepasst ist. Also für einen Dübel der Größe 5 sollte das Loch mit einem Bohrer der Größe 5 gebohrt werden. Geht der Dübel nicht sofort in das Loch hinein, können Sie ihn mit einem kleinen Schlag mit dem Hammer einschieben. Steht allerdings noch mehr als die Hälfte des Dübels heraus, sollten Sie das Loch noch einmal nachbohren.

Sockelleisten bohren

Tipp: Poröse Wände oder Gasbetonsteine lassen keine perfekten Löcher für einen haltbaren Dübel zu. Meist merken Sie schon beim Bohren, dass die Wand nicht die tragfähigste ist. Dann können Sie den Dübel mit ein wenig Montagekleber in das Bohrloch einsetzen. So verbindet er sich perfekt mit der Wand und dreht nachher beim Anziehen der Schraube nicht mit. Das funktioniert natürlich auch mit etwas Gips. Allerdings muss dieser länger trocknen und so lange können Sie die Schrauben noch nicht setzen.

Schritt 3 – Fußleiste anschrauben

Auch die Sockelleiste selbst sollten Sie vorher bohren und außerdem sollte das Loch ein wenig mit einem Senker nachgearbeitet werden. So kann der Kopf der Schraube später bündig in das Holz eingelassen werden. Zwangsläufig sind dafür natürlich Senkkopfschrauben notwendig. Wenn Sie später eine Kappe aufsetzen wollen, wie oben beschrieben, sollten Sie im Baumarkt gleich auf entsprechende Sets achten. Wenn Sie das Loch im Holz anzeichnen, achten Sie wieder auf den Abstand zum Boden, um ein Quietschen zu verhindern. Setzen Sie die Schrauben zunächst alle provisorisch ein und ziehen Sie erst dann alle Schrauben fest, wenn die Leisten komplett zueinanderpassen.

 

Alternative Anbringung mit Leistenklips

Viele der modernen Sockelleisten, die zu den schwimmend verlegten Böden passen, bieten die Möglichkeit einer unsichtbaren Befestigung mit speziellen Klips. Viele dieser Leisten haben auf der Rückseite außerdem einen Hohlraum, in dem Kabel und teilweise sogar Rohre versteckt werden können. Das macht sie ideal, um Heizungsrohre zu verbergen, die Aufputz verlegt wurden. Auch das Telefonkabel oder Ihr Internetanschluss lässt sich hinter den hohlen Leisten einbauen.

Sockelleisten befestigen

Die Klipse werden zunächst ebenfalls im Abstand von 50 Zentimetern an der Wand angebracht. Sie verschwinden jedoch völlig, wenn die Sockelleiste aufgesteckt wird. Damit die Leisten nicht nach unten rutschen, haben die Klips unten eine Halterung, die in eine Nut der Sockelleiste fasst. Daher müssen Sie hier ebenfalls wieder darauf achten, dass die Halterungen nicht zu tief aufgeschraubt werden, damit die Sockelleiste einen ausreichenden Abstand zu Boden behält.

 

Tipps für Schnellleser

  • Werkzeugbestand überprüfen und anpassen
  • Winkel mit Schmiege abnehmen
  • Schnitt auf Fußleiste anzeichnen
  • Fußleiste mit Schraubzwinge an Gehrungslade befestigen
  • Leiste zusägen und eventuell nachschleifen
  • beide Eckleisten in der Ecke zusammenhalten
  • Leisten gleichmäßig auf jeder Wand verteilen
  • Bohrabstand von etwa 50 Zentimetern einhalten
  • Löcher in Wand bohren / Holz vorbohren
  • Dübel mit Montagekleber setzen
  • Bohrlöcher Holz leicht versenken
  • Fußleisten nach und nach anschrauben
  • Alternativ Sockelleisten mit Klips unsichtbar befestigen

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