Silikonfugen glätten – so ziehen Sie Silikon-Fugen glatt
Bröckeln Ihre Fugen im Bad oder gehört das Ziehen der Silikonfugen zum letzten Arbeitsschritt in Ihrer neuen Küche? Dann sollten Sie unbedingt Bescheid wissen, wie diese Arbeitsschritte effektiv und zielsicher ausgeführt werden, damit Sie im Nachhinein nicht alles wiederholen müssen. Je genauer die Fugen gezogen wurden, desto seltener müssen sie aufgefrischt werden und komplettieren die Geschlossenheit jeden Raumes.
Silikon-Fugen sind wichtig im Bad, an den Fenstern, der Küche und in zahlreichen anderen Räumlichkeiten. Sie verschließen Zwischenräume, dichten diese ab und sorgen in vielen Fällen für einen Schutz vor Feuchtigkeit und möglicher Schimmelbildung, was vor allem in Nassräumen wichtig ist. Silikon muss wie viele andere Materialien, die nicht komplett vor Verschleiß geschützt sind, in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Dadurch wird einem möglichen Brechen oder Bröckeln der Masse vorgebeugt und die Fugen können ihren Zweck erfüllen. Vor allem für Anfänger erscheint das Ziehen und Glätten der Silikonfugen schwierig, doch mit der passenden Anleitung ist dieses Projekt mühelos umzusetzen.
Utensilien
Die richtigen Werkzeuge und Materialien sind wichtig, um die Silikon-Fugen richtig umsetzen zu können. Dabei kommt es auf spezielle Utensilien an, die sich perfekt für das Arbeiten mit Silikon anbieten und die einzelnen Schritten ungemein erleichtern. Folgendes benötigen Sie:
- Silikonpresse
- ausreichend Silikon
- Silikon-Glättmittel, zum Beispiel von Herstellern wie Soudal
- Fugenkratzer
- Cutter
- Pinsel, alternativ ein kleiner Schwamm
- Fugenglätter, alternativ Spachtel
- Silikonentferner
- Baumwolltuch
Verwenden Sie bitte keine Alternativen zum Glättmittel, da diese nur einen kurzen Effekt haben und nicht wirklich zum Glätten geeignet sind. Die Rede ist hier vor allem von Spülmittel und Wasser, welches zwar eine günstige Alternative zum professionellen Glättmittel darstellt, dafür aber die Elastizität des Silikons angreift und so für vorzeitigen Verschleiß sorgt. Daher ist es nicht empfohlen, dieses Hausmittel anzuwenden, da es nur in den wenigsten Fällen wirkt. Das Glättmittel dagegen ist speziell auf die Verarbeitung von Silikon ausgelegt und ermöglicht hier das beste Ergebnis.
Tipp: bei der Auswahl des Silikons sollten Sie unbedingt darauf achten, dass passende für Ihren Zweck zu wählen. So wird ein anderes Silikon für die Fugen im Bad wie für das Fenster oder die Fußbodenleisten im Wohnzimmer benötigt, denn diese verfügen jeweils über andere Inhaltsstoffe, die für die speziellen Einsatzorte optimal angepasst wurden.
Vorbereitung
Das Ziehen und Glätten von Silikonfugen ist vor allem beim Erneuern notwendig, um die bisherigen Fugen wieder ausreichend aufzufüllen, damit diese ihre Wirkung erzielen können. Je älter die Fugen sind, desto wichtiger ist das Erneuern dieser. Dafür gehen Sie wie folgt vor:
- entfernen Sie die alten Fugen
- dafür nutzen Sie zuerst einen Fugenkratzer für die leicht zu entfernenden Fugen
- weiterhin können Sie den Cutter zur Hilfe nehmen, wenn einige Teile besonders fest sitzen
- bei hartnäckigen Fugenresten wenden Sie den Silikonentferner an
- diesen streichen Sie mit einem Pinsel oder einem Schwamm auf die Fugen und lassen ihn einwirken
- orientieren Sie sich dabei an den Angaben des Herstellers
- die Reste lösen sich anschließend auf und können mit dem einem Tuch weggewischt werden
- nun die Fuge gründlich reinigen, entweder mit Wasser oder trocken
- wurde die Fuge nass gereinigt, muss diese einige Zeit austrocknen
- anschließend kleben Sie den oberen Teil der Fuge so ab, dass kein Silikon auf die Oberflächen geraten kann
Nun ist die Fuge vorbereitet und Sie können mit dem Ziehen beginnen.
Silikonfugen ziehen
Unter dem Ziehen wird das Füllen der Silikon-Fugen verstanden, die danach geglättet werden können. Hier müssen Sie besonders genau vorgehen, denn eine falsch gezogene Fuge lässt sich nur schwer wieder richten und es kann sogar passieren, dass Sie die Silikonfugen komplett von vorne erneuern und wieder füllen müssen. Um das zu vermeiden, gehen Sie wie folgt vor:
- füllen Sie Silikonkartusche in die Silikonpresse
- sorgen Sie dafür, dass diese fest sitzt und nicht während der Arbeit herausfallen kann
- schneiden Sie die Öffnung der Kartusche in einem Winkel von 45 Grad
- dabei sollte die Öffnung so breit wie die Fuge sein, da sonst zu viel oder zu wenig Silikon in die Fuge gefüllt wird
- eine nicht genau auf die Fuge abgestimmte Öffnung erschwert die genaue Verteilung der benötigten Silikonmenge
- positionieren Sie die Öffnung der Kartusche an den Beginn der Fuge
- beginnen Sie damit, die Fuge mit Silikon zu füllen
- bei diesem Schritt empfiehlt es sich, ruhig etwas mehr zu verteilen, um die Silikon-Fugen ausreichend zu füllen
- sie sollte sogar ein bis zwei Millimeter überstehen
- da Silikon nachträglich schrumpft, ist das bedenkenlos umzusetzen
- unterbrechen Sie das Füllen einer Fuge nicht, sonst kann es zu Ungenauigkeiten beim Verteilen kommen
- ziehen Sie die Presse am Besten in einem Durchgang über die Fuge, um keine Zwischenräume entstehen zu lassen
- danach die restlichen Silikonfugen füllen
Glätten
Das Glätten der Silikon-Fugen gestaltet sich im Vergleich zu anderen Materialien deutlich schwieriger, da Silikon sofort an einer Vielzahl von Oberflächen haftet. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, mit einer trockenen Spachtel die Masse zu glätten, da dieser sonst kleben und am Silikon reißen würde. Die folgende Anleitung erläutert das Glätten in allen Details:
1. Nehmen Sie das Glättmittel zur Hand. Falls dieses nicht in einer Sprühflasche ist, sollten Sie dieses in solch eine füllen. Dadurch lässt sich dieses viel einfacher auftragen. Als Alternative können Sie hierfür auch ein Niederdrucksprühgerät nutzen. Sprühen Sie anschließend das Mittel großzügig auf die Oberfläche der Silikonfugen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, wenn das Mittel auf das Klebeband gesprüht wird, da dieses keine Auswirkungen auf dieses haben wird.
2. Nehmen Sie den Fugenglätter oder Spachtel zur Hand und streichen Sie nun ruhig in einem Zug über die Silikonfüllung. Dabei müssen Sie etwas Kraft aufwenden, damit das überschüssige Silikon abgestrichen wird und glatte Silikonfugen zurückbleiben.
3. Alternativ zum Fugenglätter können Sie den Finger benutzen, auch wenn dies etwas Übung verlangt. Das Glättmittel wirkt nicht reizend auf die Haut, doch sollten Sie danach Ihre Hände waschen.
4. Nun wird das Klebeband entfernt und die Silikonfugen müssen zum Trocknen in Ruhe gelassen werden. Je nach Silikonhersteller unterscheidet sich die Dauer und in dieser Zeit sollte die Fuge nicht berührt werden, da sie sonst an der berührten Stelle porös werden kann. Die Raumtemperatur und dort herrschende Luftfeuchtigkeit beeinflusst die Wartezeit zum Trocken der Silikon-Fugen erheblich.
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