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Schimmel an Silikon-Fensterfugen und Fensterdichtung entfernen

Schimmel am Fenster
Feuchtigkeit lässt Schimmel am Fenster entstehen. Die folgenden Hausmittel können Sie in Betracht ziehen, um die unansehnlichen Flecken loszuwerden.

Auf einer Silikonfuge zeigt sich Schimmel zunächst in Form von kleinen grauen oder schwarzen Pünktchen. Dann sollten Sie alle Schimmelflecken sofort entfernen, denn sie ziehen sehr schnell in das Silikon ein und lassen sich dann nicht mehr beseitigen. Wir zeigen Ihnen hier zehn verschiedene Wege, um den Schimmel zu beseitigen.

Wenn der Schimmel entfernt wird, bevor er sich in den Silikonfugen dauerhaft einnistet, braucht nicht erst die komplette Fuge erneuert werden. Doch viele Reiniger, die eigentlich speziell für diese Schimmelpilze gedacht sind, schädigen das Silikon und machen sowohl die Fuge als auch eine Dichtung aus dem gleichen Material porös. Die Dichtung müsste dann ausgetauscht und die Fensterfuge neu mit Silikonmasse eingezogen werden. Wir haben daher gleich hier die verschiedenen Hausmittel zusammengetragen, die sich über die Jahre bei der Fensterdichtung ebenso wie bei der Silikonfuge bewährt haben. Die besten Lösungen für Fensterfugen aus Silikon stellen wir hier mit den entsprechenden Tipps vor.

Das benötigen Sie:

  • Dampfreiniger
  • Weiche Baumwolltücher
  • Mikrofasertuch
  • Cuttermesser
  • Alte Zahnbürste
  • Silikonpistole
  • Heißluftföhn
  • Gummihandschuhe
  • Handschuhe schützen die Haut vor chemischen
  • Reinigungsmitteln
  • Chlorreiniger
  • Pilzentferner
  • Reinigungsmilch
  • Wasserstoffperoxid
  • Backpulver
  • Zahnpasta
  • Fugenweißstift
  • Spülmittel
  • Silikonkartusche
  • Silikondichtung
Talu Video-Tipp

Entfernung von Schimmel leicht gemacht – alle Hausmittel im Überblick

Schimmel am Fenster
urch die starken Temperaturunterschiede an den Fenstern setzt sich Schimmel dort sehr gern an. Die Fenster schwitzen durch die Temperaturdifferenz zwischen den Innenräumen und der Außenwelt. Diese Feuchtigkeit wird natürlich nicht immer sofort entfernt und führt dann zu den kleinen schwarzen Stockflecken auf den Fensterfugen.

Natürlich benötigen Sie nicht gleich alle der oben genannten Reiniger oder Materialien. Je nach Grad der Verschmutzung mit dem Schimmelpilz ist ein anderes Mittel die perfekte Lösung. Doch wenn der Schimmelpilz sich erst in der Silikonmasse eingenistet hat, ist ab einem gewissen Grad nichts mehr zu machen. Darüber müssen Sie sich leider im Klaren sein, dann muss die Fuge oder die Dichtung komplett ausgetauscht werden.

Damit die Fugen oder Dichtungen am Fenster durch die Reinigungsmethoden nicht nachhaltig geschädigt werden, fangen wir hier mit der harmlosesten Methode an, mit der Sie das Silikon von Stockflecken befreien können. Wer ohne sichtbaren Erfolg beim achten Punkt ankommt, sollte das vorhandene Silikonmaterial austauschen und neue Dichtungen einziehen.

1. Spülmittel

Ein Mikrofasertuch rubbelt durch seine spezielle Struktur ganz leicht an allen Verschmutzungen auf der Fensterdichtung, ohne dabei die empfindliche Silikonschicht zu stark aufzurauen. Es ist daher wirkungsvoller als ein normaler Schwamm oder ein Baumwolltuch. Warmes Wasser und etwas Spülmittel können diesen ersten Schritt beim Reinigen der Silikonfuge häufig sehr wirkungsvoll ergänzen.

Tipp: Es gibt große Unterschiede bei den verschiedenen Mikrofasertüchern. Es muss dabei gar nicht das teuerste oder qualitativ hochwertigste Tuch sein. Im Grunde ist für einen funktionierenden Haushalt eher eine Auswahl aus verschiedenen Qualitäten von Mikrofasertüchern wichtiger. So haben Sie für jeden Zweck das passende Tuch.

2. Reinigungsmilch oder Scheuermilch

In der normalen Reinigungsmilch, die für den gesamten Haushalt genutzt wird, sind feine Körnchen enthalten, die wie ein Peeling ein wenig auf der Oberfläche reiben. Sie verletzen die Fensterfuge oder die Silikondichtung damit noch nicht grob, es werden jedoch mikrofeine Schrammen verursacht. Das wäre nicht weiter schlimm. Doch in diesen kleinen Schrammen kann sich natürlich der nächste Schimmelpilz umso besser einnisten. Dann bekommen Sie ihn außerdem noch schlechter wieder herunter, da er in diesen Mikrospuren auf der Fensterdichtung wie in einem Schützengraben liegt.

Fazit: Stockflecken auf einer Silikonfuge, die noch nicht eingezogen sind, können Sie mit der Reinigungsmilch oder Scheuermilch zwar beseitigen. Allzu oft sollten Sie diesen Vorgang aber nicht wiederholen. Beim nächsten Mal heißt es daher, noch früher einzuschreiten und die Fensterdichtung häufiger kurz mit dem Mikrofasertuch abzuwischen.

Schimmel am Fenster

Eine ähnliche Wirkung hat Zahnpasta, die gleichzeitig die Stockflecke ausbleicht, aber nicht ganz so starke Schrammen auf der Silikonoberfläche verursacht. Sie lässt sich gut mit der passenden alten Zahnbürste einarbeiten. Sollte aber mit klarem Wasser gut abgespült werden, da die Zahnpasta das Silikon sonst austrocknet.

3. Essig und Essigreiniger

Essigreiniger verspricht deutlich schonender die Stockflecke von der Silikonfuge zu entfernen als beispielsweise ein Produkt mit Chlor. Doch der Essigreiniger schont leider auch den Schimmelpilz und kann ihm wenig anhaben. Deutlich stärker ist reiner Essig, den Sie aber nur mit Handschuhen verarbeiten sollten. Außerdem ist es bei einer Fensterdichtung oder einer Silikonfuge wichtig, den Essig gut wieder abzuspülen. Die ätzende Flüssigkeit würde sonst noch längere Zeit weiterwirken und sich schlimmstenfalls sogar durch die Dichtung hindurchfressen.

4. Brennspiritus und Wasserstoffperoxid

Viele schwören immer noch auf Brennspiritus. Dieser ist zumindest bei der Abtötung der Pilzsporen sehr erfolgreich. Er trocknet aber die Fensterfugen und Fensterdichtungen extrem aus, was später zu einer Porosität der Dichtung führen kann.

Wasserstoffperoxid ist vielen Frauen bekannt, gehört es doch zu vielen Haarfärbemitteln dazu. Auf einer Fensterdichtung aus einem Silikonmaterial hat es eine ähnliche Wirkung, denn es bleicht die Stockflecken und Schimmelpilze aus und hindert den Pilz an seiner Vermehrung. Da das Wasserstoffperoxid nicht so tödlich ist, wie viele andere Produkte oder vor allem Reiniger auf Chlorbasis, wird der Schimmel nicht nachhaltig genug abgetötet. Daher lohnt der Aufwand mit dem Wasserstoffperoxid nur, wenn Sie diesen gerade übrig haben.

5. Backpulver und Fugenstift

Für die Fugen zwischen den Fliesen im Bad gibt es Fugenweißstifte, die zwar keine dauerhafte Lösung sind, das Problem aber recht gut kaschieren. An den Fensterfugen können Sie einen derartigen Stift ebenfalls probieren. Das funktioniert vor allem dann, wenn Sie den Schimmel bereits mit einem der anderen Hausmittel abgetötet haben, die Flecken aber noch teilweise sichtbar sind. Diese Stifte gibt es meist jedoch nur in Weiß. Bei einer klaren Silikonfuge sind sie daher keine echte Hilfe.

Das Backpulver muss zunächst zu einem Brei gerührt werden, damit Sie es auftragen können. Bezüglich der Wirksamkeit scheint es starke Unterschiede zu geben. Der Brei sollte einige Minuten einwirken, um seine volle Wirkung zu entfalten. Doch bei langen Fensterdichtungen und vielen Silikonfugen wird viel Backpulver benötigt, das macht diese Methode unter Umständen deutlich teurer als einen vernünftigen Chlorreiniger.

Fugenreiniger

Zwischenfazit für die Hausmittel:

  • Mikrofaser und Spülmittel – leichte Stockflecken, gute Wirkung
  • Reinigungsmilch / Scheuermilch – gute Wirkung, leichte Schäden
  • Essigreiniger – kaum Wirkung
  • Essig – stärkere Wirkung, aber schädlich
  • Brennspiritus – nicht zu empfehlen
  • Wasserstoffperoxid – geringe Wirkung
  • Backpulver – unterschiedlich starke Wirkung
  • Fugenstift – kaschiert lediglich den Schaden

6. Chlorreiniger und Schimmelspray

Fenster reinigen

Mit einem Chlorreiniger wird der Schimmelfleck gebleicht und der Pilz darin gleichzeitig nachhaltig getötet. Aber diese Maßnahme hat natürlich auch heftige Nebenwirkungen. Sie sollten den Chlorreiniger keinesfalls einatmen, außerdem ist ein Schutz der Haut wichtig. Verwenden Sie Gummihandschuhe und tragen Sie den Chlorreiniger entweder mit einer Sprühflasche auf oder mit einer Zahnbürste. Auch Küchenpapier, das Sie in dem Chlorreiniger tränken können, ist eine gute Hilfe, da das Produkt dann nicht so leicht auf andere Bereiche läuft. Besonders die Fensterdichtung an einem Holzfenster können Sie so schonender reinigen, als wenn Sie das komplette Holz mit dem Reiniger einsprühen, das dann austrocknen würde.

In Schimmelspray ist in den allermeisten Fällen ebenfalls Chlor der hauptsächliche Wirkstoff. Leider ist es nicht ganz einfach, das passende Produkt zu finden, das wirklich wirkt. Während einige wenige Schimmelsprays den Schimmel regelrecht wegzaubern, passiert bei anderen Produkten gar nichts. Die Produkte kosten jeweils um die fünf Euro, was das Durchprobieren der einzelnen Sprays nicht ganz billig macht. In jedem Fall sollten Sie nach der Anwendung auf den Fensterfugen den Raum gut lüften.

7. Dampfreiniger

Dampfreiniger werden mit vielen Vorteilen beworben. Leider ist das Ergebnis häufig nicht so überzeugend, wie die Werbung für das Gerät das verspricht. Stockflecken und Schimmelspuren können zwar mit einem Dampfreiniger beseitigt werden. Doch hätte das gleiche Ergebnis oft auch ein Mikrofasertuch mit einem guten Haushaltsreiniger erzielt. Zusätzlich verursacht die große Hitze, mit der dieser Wasserdampf aus dem Gerät austritt, Schäden an den Fensterfugen. Das Silikonmaterial kann regelrecht einlaufen, ähnlich wie zu heiß gewaschene Wäsche. Dann bildet sich an der Stelle ein Riss, die durch die Silikonfuge eigentlich abgedichtet werden sollte. Dieser verstärkt sich im Laufe der Zeit, sodass die Fenster nicht mehr vollkommen dicht sind.

8. Heißluftföhn

Einige Heimwerker schwören in allen Lebenslagen auf den Heißluftföhn. Zwar mag der Schimmel durch die extrem heiße Luft schnell absterben, die Fensterdichtungen ebenso wie die Fensterfugen werden dies aber wohl auch tun. Silikon ist nun einmal ein Kunststoff, der bei starker Hitze leicht schmilzt. Bevor Ihnen also die Dichtung am Fenster herunterläuft, lassen Sie doch von dieser Methode lieber die Finger.

Fazit Reinigungsmethoden:

  • Chlorreiniger – Schäden sind hinnehmbar da gute Wirkung
  • Schimmelspray – geringe Schäden, oft sehr gute Wirkung
  • Dampfreiniger – viel Arbeit, wenig Erfolg
  • Heißluftföhn – Finger weg

Ein gutes Spray mit Aktivchlor, wie das schlicht als Schimmelspray benannte Produkt der Firma Decotric, lässt den Schimmel in wenigen Minuten vollkommen verschwinden, allerdings müssen Sie anschließend wirklich gut lüften, wenn Sie es innen anwenden. Einziges Problem: Nach der Einwirkzeit sollte eigentlich die Stelle noch gereinigt werden, oft ist sie aber nicht mehr zu finden. Doch für Fensterfugen mit Schimmelsporen ist dieses Spray neben den Schritten 9 und 10 die einzig praktikable Lösung.

9. Silikonfuge erneuern

Vielen Heimwerkern graut vor der Erneuerung der Silikonfuge, doch die Arbeit ist längst nicht so aufwendig, wie Sie vermuten könnten. Die alte Fuge muss jedoch mit einem Cuttermesser oder einem Kartoffelschälmesser zuvor entfernt werden. Dann wird eine neue Fuge aus Silikon in das Fenster gezogen. Die Fuge wird mit einem Abzieher aus Kunststoff glatt gezogen und hält für mehrere Jahre wieder das Fenster luftdicht verschlossen.

Silikonfugen
Sollten Sie die Fensterfugen tatsächlich erneuern müssen, dann achten Sie beim Kauf auf ein pilzresistentes Silikon. Das resistente Material ist zwar ein wenig teurer, hält dafür aber auch länger, weil Sie es nicht mit scharfen Reinigern bearbeiten müssen.

10. Fensterdichtungen aus Silikon

Die neue Dichtung sollte genau das gleiche Profil aufweisen, auch damit sie genau in die vorgesehene Halterung im Fenster passt. Ob es die entsprechende Dichtung überhaupt aus Silikon gibt, ist nicht sicher, denn viele Fensterdichtungen sind immer noch eher aus einem Gummimaterial. Sie müssen leider ein Stück der alten Fensterdichtung abschneiden und mit in den Baumarkt nehmen, um genau die passende Dichtung für Ihr Fenster zu finden. Bedenken Sie auch, Fenster unterschiedlichen Alters haben häufig, selbst wenn sie vom gleichen Hersteller sind, verschiedene Dichtungen.

Tipp: Die alte Dichtung ist üblicherweise durch den Druck des geschlossenen Fensters schon etwas eingeschrumpft. Die Stärke des neuen Dichtungsbandes sollte daher um einige Millimeter stärker sein, damit die Dichtung nicht nach kurzer Zeit zu dünn ist, um das Fenster wirklich abzudichten.

Tipps für Schnellleser:

– Spülmittel und Mikrofasertuch für leichte Verschmutzungen
– Reinigungsmilch oder Zahnpasta für grobe Stockflecken
– Chlorreiniger einige Minuten einwirken lassen
– Silikonfuge auskratzen und erneuern
– Fensterdichtungen neu einziehen

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