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Schmetterlingsflieder schneiden: Sommerflieder-Schnitt

Schmetterlingsflieder schneiden

Der Sommerflieder zählt zu den Klassikern unter den Blütensträuchern und beeindruckt mit einer vergleichsweise langen Blütezeit. Seine langen farbenprächtigen Blütenstände sind ein wahrer Schmetterlingsmagnet, was ihm auch den Namen Schmetterlingsflieder einbrachte. Zum Erhalt dieser Blütenpracht ist ein regelmäßiger Rückschnitt Grundvoraussetzung.

Mit seiner ansprechenden Optik erfreut der Schmetterlingsflieder, der in keinem Garten fehlen sollte, viele Gartenbesitzer. Am richtigen Standort ist er grundsätzlich sehr pflegeleicht. Mit Ausnahme des wechselständigen Sommerflieders ist ein regelmäßiger Rückschnitt wichtigster Teil der Pflege. Je stärker zurückgeschnitten wird, desto intensiver verzweigen und blühen die Sträucher noch im selben Jahr.

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Zeitpunkt zum Schneiden

Generell sollte Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) zweimal pro Jahr geschnitten werden, und zwar im Spätwinter und im Sommer. Schnittmaßnahmen im Spätwinter haben den Vorteil, dass sich bereits im Sommer desselben Jahres an den Triebenden der Haupttriebe und denen der Seitentriebe Blüten bilden. Die Blütenfülle lässt sich durch diesen Schnitt deutlich steigern. Der zweite Schnitt im Jahr bezieht sich ausschließlich auf das regelmäßige Entfernen welker Blütenstände.

  • Erster Schnitt im Spätwinter, etwa Mitte Februar
  • Er umfasst einen starken Rückschnitt und das Auslichten des Strauches
  • Rückschnitt notfalls noch bis in den April hinein möglich
  • Dann ist mit verzögerter Blütenbildung zu rechnen
  • In der Zeit vom 01. März bis 30. September unbedingt Brutzeiten der Vögel beachten
  • Sommerflieder vor jeglichen Schnittmaßnahmen nach möglichen Nestern absuchen
  • Vogelnester dürfen weder beschädigt noch entfernt werden
  • Zweiter Schnitt von Buddleja davidii im Sommer während der Vollblüte

Sommerflieder schneiden

Arten des Rückschnitts

Sommer- bzw. Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) blüht immer am diesjährigen Holz. Das bedeutet, dass sowohl Triebwachstum und Bildung der Blütenanlagen als auch die Blüte selbst im diesjährigen Sommer erfolgen. Dementsprechend müssen sie jedes Jahr verschnitten werden. Bei den Schnittarten unterscheidet man zwischen Erziehungs-, Erhaltungs-, Form- und Verjüngungsschnitt. Beim Erziehungsschnitt geht es darum, die Pflanze dazu anzuregen, neue Bodentriebe zu bilden.

Der Erhaltungsschnitt fällt in der Regel am stärksten aus und dient der Bildung vieler neuer Triebe und einer besseren Verzweigung. Ein Formschnitt fällt etwas zurückhaltender aus und zielt darauf ab, dem Strauch in Form zu halten bzw. eine ansprechende Gestalt zu erhalten und so ein Verkahlen zu verhindern. Ein Verjüngungsschnitt wird vorwiegend an überalterten und verwachsenen Sträuchern vorgenommen, die ihren natürlichen Habitus verloren haben. Mit ihm soll die eigentümliche Wuchsform und Blühfreudigkeit des Sommerflieders wiederhergestellt und erhalten werden.

Schmetterlingsflieder schneiden

Erziehungsschnitt

Beim Erziehungsschnitt von Buddleja davidii ist darauf zu achten, das Pflanzengerüst kurz zu halten. Dazu lässt man in den ersten drei Jahren jeweils drei bis fünf Bodentriebe stehen. Sie sollten nach dem Schnitt eine Höhe von 50 bis maximal 70 cm haben. Danach werden die an den Bodentrieben verbliebenen Seitentriebe aus dem Vorjahr auf kurze Zapfen (Aststummel) mit zwei bis vier Augen eingekürzt. Im letzten Schritt schneidet man die einjährigen Triebe auf etwa 30 cm zurück.

Erhaltungsschnitt

Unter Berücksichtigung der Vogel-Brutzeiten führt man im Spätwinter den Erhaltungsschnitt durch, wofür man unbedingt einen frostfreien Tag wählen sollte. Bei diesem Schnitt kann der Sommerflieder auch radikal eingekürzt, sprich auf den Stock gesetzt werden.

  • Dazu den Strauch etwa um die Hälfte, mindestens aber auf 1 m einkürzen
  • Junge, am Strauch befindliche Triebe auf ca. 30 cm zurückschneiden
  • Ältere Triebe bodennah bis auf 10 cm lange Zapfen kürzen
  • Aststummel trocknen später ein
  • Vor dem kompletten Eintrocknen bilden sich an deren Basis neue Triebe
  • Im Sommer die vertrockneten Zapfen entfernen
  • Bei einem Rückschnitt ohne Zapfen, bleibt Bildung neuer Triebe aus
  • Schnittstellen trocknen dann meist bis ins alte Holz zurück
  • Bei ordnungsgemäßem Schnitt, nur Gerüst der Pflanze mit Stummeln einjähriger Triebe übrig

Wer auf einen derart starken Schnitt verzichten möchte, aber dennoch die Blühfähigkeit und die arttypische Wuchsform des Sommerflieders größtenteils erhalten möchte, sollte auf jeden Fall alle veralteten, toten, schwachen und sparrigen Triebe herausschneiden. Darüber hinaus sollten zu dicht stehende und sich kreuzende Triebe dicht am Hauptstamm abgeschnitten werden. Verzichtet man komplett auf das alljährliche Auslichten, kann der Schmetterlingsflieder mit der Zeit von innen her stark verkahlen.

Tipp: Diese radikalen Rückschnitte haben aber auch einen Nachteil, denn dadurch können sich die Sträucher im Laufe der Jahre zu dichten Büschen mit starken Astquirlen entwickeln. Um dem so gut es geht entgegenzuwirken, ist es unverzichtbar, diese Astquirle regelmäßig auszulichten.

Formschnitt

Auf die Formgebung kann man bei dieser Pflanze nur begrenzt Einfluss nehmen. Hierfür muss man sich zunächst entscheiden, ob man vor allem Wert auf große Blüten oder eher auf eine gleichmäßige Silhouette bzw. einen formschönen Kronenaufbau legt. Geht es insbesondere um große Blüten, kürzt man alle Blütentriebe aus dem Vorjahr stark ein, bestenfalls so weit, dass wieder nur kurze Stummel zurückbleiben. Das hat die Bildung neuer Triebe mit besonders großen Blütenkerzen zur Folge.

Liegt das Hauptaugenmerk dagegen auf einem schönen Kronenaufbau, muss man eine kürzere Blütezeit und eine geringere Blütenfülle in Kauf nehmen. Bei diesem Schnitt lichtet man den Schmetterlingsstrauch zunächst gründlich aus. Dazu schneidet man sich kreuzende, zu dicht stehende und zu schwache Triebe auf kurze Zapfen mit zwei Knospen zurück. Von den gesunden und vitalen Trieben kürzt man dann, die am besten positionierten etwa um ein Drittel ein, während die Verbleibenden um zwei Drittel oder die Hälfte zurückgenommen werden.

Sommerflieder schneiden

Verjüngungsschnitt

Einen Verjüngungsschnitt nimmt man vorwiegend an überalterten, verwachsenen und lange vernachlässigten Exemplaren vor, um die Bildung neuer Triebe und die Blütenbildung anzuregen und der Pflanze ihre eigentümliche Wuchsform zurückzugeben. Aber auch wenn der Schmetterlingsflieder regelmäßigen Schnittmaßnahmen unterzogen wird, kann es passieren, dass er mit der Zeit von innen heraus verkahlt. Verkahlen bedeutet, dass sich nur im oberen Teil der Pflanze neue Triebe entwickeln und im Innern der Krone nur noch kahle Äste und Zweige zu sehen sind.

  • Bei älteren, verkahlten Pflanzen ein Verjüngungsschnitt meist unerlässlich
  • Schnitt soll Pflanzen wieder zu neuem Wuchs anzuregen
  • Je älter der Sommerflieder, desto schwieriger ist das
  • Die Gefahr, dass neue Triebe ausbleiben, ist höher, je älter die Pflanze ist
    Zum Verjüngen ältere Triebe bodennah, auf 10 cm lange Aststummel zurückschneiden
  • Das Ganze unabhängig davon, ob junge Triebe vorhanden sind oder nicht
  • Dann Bildung neuer Triebe abwarten und den Strauch wieder neu aufbauen

Tipp: Unabhängig von der Art des Schnittes sollten größere Schnittwunden grundsätzlich mit einem Wundverschlussmittel, beispielsweise mit Baumwachs verschlossen werden.

Verblühte Blütenstände entfernen

Nicht nur die Pflanze selbst muss verschnitten werden, auch verwelkte Blütenstände sollte man regelmäßig abschneiden. Die großen Blütenrispen sitzen beim Sommerflieder zunächst an den Triebspitzen der Haupttriebe. Sind diese verwelkt, bilden sich an den Seitentrieben neue Blütenanlagen. Damit sich auch diese zu prächtigen Blütenrispen entwickeln können, sollten die welken Blüten an den Haupttriebspitzen zeitnah abgeschnitten werden. Anderenfalls bildet der Sommerflieder an diesen welken Rispen Samen aus, was ihnen viel Energie abverlangt, die wiederum den neuen Blüten für ihre Entwicklung fehlt. Beim Entfernen der verwelkten Blütenstände sollte man darauf achten, dabei möglichst keine Samen zu verstreuen.

Schmetterlingsflieder schneiden

Tipp: Schmetterlingsflieder ist eine invasive Pflanze (Neophyten), die sich, sofern die Samen ausreifen unkontrolliert ausbreiten kann. Umso wichtiger ist es, verwelkte Blütenstände immer zeitnah zu entfernen und möglichst nicht auf dem Kompost, sondern besser im Hausmüll zu entsorgen.

Wechselständiger Sommerflieder

Der wechselständige Sommerflieder (Buddleja alternifolia) bildet bezüglich des Rückschnitts eine Ausnahme. Im Gegensatz zu Buddleja davidii bildet er seine Blüten am vorjährigen Holz. Bei einem Schnitt in der gleichen Art und Weise würde man hier die Blütenanlagen für das laufende Jahr mit wegschneiden. Zudem würde die überhängende Wuchsform größtenteils verloren gehen.

Aufgrund dessen sollte man diese Art so wenig wie möglich schneiden. Ist ein Rückschnitt unausweichlich, beispielsweise wenn die Blüte nachlässt, bietet es sich an, jeweils im Sommer einen Teilschnitt vorzunehmen und in den nächsten Jahren pro Jahr immer nur einzelne Äste heraus zu nehmen. Das mindert zwar auch die Blüte, aber man muss nicht komplett auf Blütenschmuck verzichten.

Regelmäßiger Schnitt

Schnittmaßnahmen am Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) sollten unbedingt jedes Jahr erfolgen, denn die Blüten bilden sich ausschließlich am neuen bzw. diesjährigen Holz. Bevor man über einen Rückschnitt dieser Pflanze nachdenkt, sollte man sich überlegen, ob es dabei vorrangig um große Blüten oder einen gleichmäßigen Kronenaufbau bzw. eine schöne Form des Gehölzes geht. Denn beides kann die Pflanze in der Regel nicht leisten.

  • Für große Blüten, von zweijährigen Trieben nur kurze Stummel mit zwei Augen stehen lassen
  • Steht schöne Wuchsform im Vordergrund, die Schnitthöhen der Äste variabel einkürzen
  • Beim Rückschnitt entstandene Astquirle regelmäßig ausdünnen
  • Astquirle sind dicke, ineinander verwachsene Äste
  • Ihr Ausdünnen hat einerseits optische Gründe
  • Andererseits soll es die Pflanze zur Bildung neuer Triebe anregen
  • Gegen den starken Ausbreitungsdrang der Pflanze, welke Blüten zügig und regelmäßig entfernen
  • Welke Blütenstände nicht auf dem Kompost entsorgen, besser im Hausmüll
  • Schnittmaßnahmen nur an frostfreien Tagen durchführen
  • Nur ausreichend scharfe Schnittwerkzeuge verwenden
  • Stumpfe Werkzeuge könnten das schon spröde Holz splittern lassen

Darüber hinaus sollte man beim Schnitt darauf achten, dass die Schnittflächen bzw. Wundränder glatt und nicht ausgefranst sind. Bei stärkeren Ästen ist es zudem sinnvoll, in mehreren Schritten vorzugehen. Zuerst wird der betreffende Ast von oben angesägt, um ein Ausreißen zu verhindern. Dann sägt man ihn von unten her ab. Im letzten Schritt kann der Stumpf abgeschnitten werden, sofern das gewünscht ist. Wie bereits erwähnt ist es sinnvoller, den Stumpf an der Pflanze trocknen zu lassen und ihn erst dann zu entfernen.

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