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Matte/Blinde Scheinwerfer polieren – so geht’s richtig!

Scheinwerfer polieren

Milchig gewordene Scheinwerfer sehen nicht nur unschön aus, sondern beeinträchtigen auch die Sicherheit. Ist die Lichtwirkung extrem schlecht geworden, dann darf das Fahrzeug nicht mehr im Straßenverkehr geführt werden und bei der TÜV-Untersuchung entstehen Schwierigkeiten. Lesen Sie daher, wie Sie mit einfachen Mitteln die matten Scheinwerfer wieder polieren.

Blinde Scheinwerfer entstehen aus verschiedenen Gründen und treten vor allem bei älteren Autos auf. Aber auch neuere Fahrzeuge können von diesem Problem betroffen sein. Wird jedoch die falsche Politur verwendet, dann kommt es zu Schäden an der Abdeckung, welche einen Austausch erforderlich machen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie am besten vorgehen und welche Produkte geeignet sind. Wichtig ist, zwischen Glasabdeckungen und Scheinwerfern mit einer Kunststoffabdeckung zu unterscheiden. Das Vorgehen differiert, sodass wir verschiedene Anleitungen für Sie bereitstellen.

Talu Video-Tipp

Scheinwerfer aus Kunststoff polieren

Benötigte Materialen und Werkzeuge:

  • weicher Autoschwamm
  • Autoshampoo
  • Wasser
  • Eimer
  • feines Schleifpapier (1.500er bis 3.000er Körnung)
  • Politur/Zahnpasta
  • Mikrofasertuch
  • Band zum Abkleben der Kanten
  • Wasserschlauch und Anschluss
  • Kunststoff-Haftvermittler

Schritt 1: Vorkontrolle und Reinigung

Straßenschmutz, Mücken, Rückstände vom Regen und viele andere Partikel hängen an den Scheinwerfern fest und können zu einer Beeinträchtigung der Sicht führen. Um einschätzen zu können, inwieweit eine Beschädigung der Scheinwerfer vorhanden ist, müssen Sie daher zunächst einmal eine Reinigung vornehmen. Diese ist auch im Hinblick auf das Polieren wichtig, da Schmutz nicht über die Scheinwerfer gerieben werden darf.

Scheinwerfer abwaschen

  • Nutzen Sie einen weichen Schwamm, Autoshampoo und warmes Wasser. Achten Sie darauf, nie trocken über die Schweinwerfer zu wischen, sondern stets mit ausreichend Flüssigkeit zu arbeiten. Dadurch vermeiden Sie Schäden.
  • Lassen Sie die Scheinwerfer anschließend gut trocknen.
  • Kontrollieren Sie die Scheinwerfer auf Kratzer und Beschädigungen. Milchige Verfärbungen und kleine Kratzer können Sie durch das Polieren in den meisten Fällen entfernen. Handelt es sich jedoch um rissige Abdeckungen oder stark zerkratzte Scheinwerfer, dann ist ein Austausch notwendig.

Scheinwerfer abtrocknen

Schritt 2: Kleben Sie die Kanten ab

Um Schäden am Lack zu verhindern, müssen Sie zunächst einmal die Kanten abkleben. Ansonsten kann es beim Polieren passieren, dass Sie versehentlich den Lack berühren und schädigen.

Scheinwerfer abkleben
Scheinwerfer mit Krepp abkleben

Schritt 3: Das Abschleifen

Verwenden Sie besonders feines Schleifpapier. Sie sollten eine Körnung zwischen 1.500 und 3.000 auswählen. Feuchten Sie das Papier an und ziehen Sie es anschließend vorsichtig über die Scheinwerfer-Abdeckung.

Scheinwerfer sanft schmirgeln

Tipp: Arbeiten Sie ohne großen Druck und schleifen Sie sanft über die Oberfläche. Innerhalb der Spannweite von 1.500 und 3.000 können Sie zunächst einmal mit einem gröberen Schleifpapier beginnen und anschließend eine feinere Variante auswählen.

Schritt 4: Reinigen der Fläche

Spülen Sie Rückstände vom Schleifen mit Wasser ab. Verwenden Sie dabei ausreichend Wasser, sodass die Körner keine Kratzer hinterlassen.

Tipp: Ein Gartenschlauch ist sehr gut geeignet, um die Rückstände schnell, unkompliziert und effektiv abzuspülen.

Schritt 5: Das Polieren

Nun müssen Sie die Scheinwerfer polieren. Verwenden Sie hierfür eine spezielle Politur, beispielsweise eine Aluminium-Politur. Aber auch Zahnpasta kann verwendet werden.

Scheinwerfer polieren

  • Tragen Sie die Politur mit einem Mikrofasertuch auf.
  • Polieren Sie in kreisförmigen Bewegungen.
  • Konzentrieren Sie sich zunächst einmal auf eine kleinere Fläche und arbeiten Sie sich langsam vorwärts.
  • Lassen Sie sich ausreichend Zeit, da das Polieren Geduld erfordert.

Schritt 6: Scheinwerfer versiegeln

Im Autozubehörhandel werden Kunststoff-Haftvermittler angeboten. Diese eignen sich dazu, die Scheinwerfer zu schützen.

Scheinwerfer reinigen

Schritt 7: Abschließende Kontrolle

Stellen Sie das Fahrzeug im Dunklen vor eine glatte und weiße Hauswand. Schalten Sie die Scheinwerfer ein und kontrollieren die Lichtwirkung. Die Leuchtkraft sollte hoch sein und die Durchsichtigkeit muss gegeben sein.

Per Hand polieren oder eine Poliermaschine einsetzen?

Sie haben beim Polieren die Auswahl zwischen der Handarbeit und der Verwendung einer Poliermaschine. Der Vorteil der technischen Unterstützung liegt in dem besonders gleichmäßigen Ergebnis. Die Politur lässt sich gut auftragen und das Ergebnis verbessert sich. Nachteilig wirkt sich der erhöhte Aufwand aus. Sollten Sie daher im Besitz einer Poliermaschine sein und die notwendige Zeit investieren wollen, lohnt sich die Verwendung des Geräts. Allerdings müssen Sie hierfür die Scheinwerfer-Abdeckung ausbauen.

Tipp: Damit es beim Ausbau der Abdeckung zu keinen Beschädigungen am Material kommt, müssen Sie die Besonderheiten des jeweiligen Fahrzeugs kennen. Achten Sie darauf, keine Halterungen zu beschädigen.

Poliermaschine bedienen

Gehen Sie beim Arbeiten mit der Poliermaschine wie folgt vor:

Benötigte Materialien:

  • Warmes Wasser, weicher Schwamm, Autoshampoo, Eimer
  • Poliermaschine
  • Kunststoffpolitur

Anleitung:

1. Schritt: Bauen Sie die Scheinwerfer aus und reinigen Sie sie gründlich.
2. Schritt: Tragen Sie die Kunststoffpolitur auf die Oberfläche auf.
3. Schritt: Stellen Sie die Poliermaschine auf eine niedrige Drehzahl ein.
4. Schritt: Üben Sie beim Polieren nur wenig Druck aus.
5. Schritt: Polieren Sie rund 1 Minute, nun sollte das Glas wieder klar geworden sein.

Scheinwerfer aus Glas

Gerade bei älteren Fahrzeuge bestehen die Abdeckungen häufig aus Glas. Auch in diesem Fall ist ein Polieren möglich, jedoch aufwendiger und mit einem höheren Risiko in Bezug auf Beschädigungen verbunden.

Methode 1: Gehen Sie bei leichten Kratzern im Glas wie folgt vor:

  • Reinigen Sie die Scheinwerfer gründlich mit warmem Wasser, einem weichen Autoschwamm und Autoshampoo.
  • Lassen Sie die Scheinwerfer danach gut trocknen.
  • Tragen Sie mit einem weichen Tuch Zahnpasta auf. Reiben Sie danach in gleichförmigen Kreisbewegungen über das Glas.
  • Anschließend wischen Sie überschüssige Zahnpasta vom Glas ab und kontrollieren Sie das Ergebnis.

Zahnpasta

Methode 2: Probieren Sie eine Ammoniaklösung aus

  • Vermischen Sie 0,75 Liter Wasser mit rund 15 Millilitern Ammoniak.
  • Befeuchten Sie ein Reinigungstuch mit der Lösung.
  • Reiben Sie in kreisförmigen Zügen über das Glas, genauer gesagt über jeden einzelnen Kratzer.
  • Wischen Sie die Fläche sauber und kontrollieren Sie das Ergebnis.

Methode 3: Das Vorgehen bei größeren Kratzern

  • Wählen Sie ein Produkt aus, welches für die Beseitigung von Kratzern in Glas geeignet ist.

Tipp: Entsprechende Mittel werden in Baumärkten und oftmals auch in Möbelgeschäften angeboten. Fragen Sie nach einem speziellen Kit und beschreiben Sie das Glas und die Kratzer genau, da unterschiedliche Produkte verfügbar sind.

  • Befolgen Sie die genauen Anweisungen der Anleitung. Oftmals liegt dem Set eine Schleifscheibe bei, welche Sie auf der Bohrmaschine befestigen können. Stellen Sie in diesem Fall den Bohrer auf die niedrigste Stufe. Schleifen Sie solange, bis eine Besserung sichtbar ist oder ersichtlich ist, dass das Vorgehen nicht wirkungsvoll ist.

Methode 4: Backnatron

  • Vermischen Sie Wasser mit Backnatron. Es muss eine weiche Paste entstehen. Die Konsistenz sollte ähnlich wie bei einem Pudding und flüssig sowie locker sein. Rühren Sie die Paste mit einem Löffel um und stellen Sie sicher, dass die Klumpenbildung verhindert wird.

Natron

Tipp: Die Mischung darf nicht zu trocken sein, da ansonsten bei der Anwendung Kratzer entstehen können.

  • Tragen Sie die Paste auf und reiben Sie anschließend in sanften und kreisförmigen Bewegungen über das Glas.
  • Danach putzen Sie die Abdeckung im Anschluss mit einem weichen und sauberen Tuch sowie Wasser.

Wichtige Tipps und Hinweise

Typische Fehler beim Polieren der Autoscheinwerfer

1. Werden die Scheinwerfer mit einer herkömmlichen Autopolitur behandelt, dann kommt es zu Beschädigungen am Material. Daher müssen Sie spezielle Produkte verwenden.

2. Die Scheinwerfer werden vor dem Polieren nicht gereinigt. In diesem Fall würden Sie beim Polieren die Schmutzpartikel über das Glas reiben und somit Kleine oder größere Kratzer erzeugen. Selbst feinste Staubpartikel führen zu Schäden, die eventuell nicht auf den ersten Blick sichtbar sind. Durch das eintreffende Licht kommt es jedoch zu einer Streuung und somit zu einer schlechten Lichtwirkung, die zur Gefahr werden kann.

Wie bemerke ich matte beziehungsweise blinde Scheinwerfer?

1. Die Scheinwerfer haben an Leuchtkraft verloren. Ein Austausch der Leuchtmittel führt zu keiner Verbesserung, sodass sich der Verdacht ergibt, dass die Glas/Kunststoffabdeckung für die Verschlechterung verantwortlich ist.

2. Die Kunststoffabdeckung ist vergilbt. Je nach Schweregrad ist dieser Zustand bereits auf den ersten Blick an gelblich wirkenden Abdeckungen zu erkennen. Es kann sich um eine gleichmäßige Verfärbung aber auch um eine teilweise Veränderung handeln.

3. Die Abdeckung der Scheinwerfer ist zerkratzt, was zu einer Streuung des Lichtes führt.

Welche Gefahren bestehen bei matten Scheinwerfern?

  • Die Lichtwirkung wird beeinträchtigt. Durch blinde Scheinwerfer gelangt keine ausreichende Lichtmenge, um die Fahrbahn auszuleuchten. Dadurch wird die Sicherheit beeinträchtigt.
  • Entgegenkommende Fahrzeuge werden geblendet. Durch das gestreute Licht verschlechtert sich die Sicht der anderen Verkehrsteilnehmer und es können gefährliche Situationen entstehen.
  • Das Fahrzeug darf in Extremfällen nicht mehr im Straßenverkehr bewegt werden. Sollte zudem demnächst eine TÜV-Prüfung anstehen, dann kann eine nicht ausreichende Lichtwirkung zu Mängeln führen.
  • Beim Verkauf sind milchige Scheinwerfer oftmals ein Kaufhindernis. Zum einen senken sie den Wert des Fahrzeugs, zum anderen sehen sie unschön aus und halten daher in vielen Fällen potentielle Interessenten von einem Kauf ab.

Welche Kosten entstehen durch die Politur?

Im Falle der Kunststoffscheiben benötigen Sie Schleifpapier, welches für rund 1 Euro im Set erhältlich ist. Entscheiden Sie sich für die Verwendung einer Politur-Paste, dann müssen Sie außerdem mit Kosten in Höhe von rund 7 bis 20 Euro rechnen. Die Preise weichen in diesem Bereich stark voneinander ab, sodass sich ein Preisvergleich lohnt. Glaspolituren sind oftmals etwas teurer, jedoch in der Regel für rund 20 Euro erhältlich. Zahnpasta kostet nur wenige Euro und ist daher die günstigste Variante.

Soll ich das Polieren selbst ausführen oder einen Fachmann beauftragen?

Kleinere Kratzer aus Kunststoffscheinwerfern können problemlos selbst entfernt werden. Größere Kratzer lassen sich leider nicht immer entfernen, sodass hier ein Austausch notwendig sein kann. Auch Risse oder andere Schäden erfordern im Allgemeinen den Einbau einer neuen Abdeckung. Bei Glas-Abdeckungen ist der Ausbau der Abdeckungen in jedem Fall notwendig. Um Schäden zu vermeiden, müssen Sie sich mit den Besonderheiten des jeweiligen Fahrzeugs auskennen. Außerdem besteht die Gefahr, dass das Glas beim Polieren zerspringen kann. Daher müssen Sie hier behutsam vorgehen. Aus dem Material lassen sich zudem im Allgemeinen nur kleinere Kratzer entfernen. Hier ist es im Allgemeinen ratsam, eine Fachwerkstatt, beispielsweise einen Glaser oder einen Betrieb für die Ausbesserung von Fahrzeugscheiben, aufzusuchen.

Schnellanleitung

  • Scheinwerfer zunächst einmal reinigen
  • Autoshampoo, warmes Wasser, weicher Autoschwamm
  • trocknen lassen

Kunststoff:

  • feines Schleifpapier: 1.500 bis 3.000er Körnung
  • Zahnpaste oder Spezial-Politur verwenden
  • mit Mikrofasertuch auftragen
  • kreisförmige Bewegungen
  • Scheinwerfer versiegeln
  • abschließende Kontrolle

Glas:

  • spezielles Kit kaufen
  • Anweisungen beachten

2 Comments

Tja, nun ist das Polieren aber nicht zulässig, weil dann die Betriebszulassung für den Straßenverkehr bauartbedingt erlischt.

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