Säckchen nähen für Adventskalender | Anleitung mit Tunnelzug
Ein selbst genähter Adventskalender ist schon eine besondere Freude. Dafür sind aber 24 Säckchen zu nähen, was unter Umständen etwas mehr Nähzeit in Anspruch nimmt. Wie sie diese Säckchen schnell nähen können, zeigen wir Ihnen in unserem heutigen Tutorial. Von den unzähligen Möglichkeiten, so ein Säckchen zu nähen, erschien uns diese Variante die schnellste und einfachste. Das kleine Extra: für dieses Projekt können auch Stoffreste verarbeitet werden, wahlweise auch im Patchwork-Stil.
Inhalte
Material und Vorbereitung
Schnittmuster Säckchen nähen
Die Säckchen können in beliebiger Größe genäht werden. Für die einfachste (einlagige) Variante benötigen Sie für ein Säckchen in der Größe von 10 x 14 cm ein Stück Stoff mit etwa 12 x 38 cm. Um den Stoffbedarf an die von Ihnen gewünschte Beutelgröße anzupassen, rechnen Sie für die Breite auf jeder Seite 1 cm Nahtzugabe hinzu. Für die Länge sollten es dann je 2x die Höhe + je 4 cm für den Saum sowie je 1 cm Nahtzugabe sein, das macht in Summe die gewünschte Beutelhöhe doppelt +10 cm.
Für alle Größen können sie somit folgende Formel verwenden:
- Breite + 2 cm x (Höhe*2) + 10 cm
Für den Verschluss können Sie ein Band oder eine Kordel verwenden. Für die klassische Variante werden zwei Bänder/Kordeln mit einer Länge von je ca. 15cm eingezogen. - Wir haben uns für Säckchen aus drei verschiedenen, klassischen Weihnachtsfarben entschieden: rot, grün und Gold. Die Stoffe fransen nicht stark, wodurch wir viel Zeit beim Versäubern einsparen konnten. Alle Säckchen wurden mit demselben goldenen Band versehen, so ergibt der Kalender insgesamt ein sehr stimmiges, festliches Bild und kann dekorativ im Raum platziert werden.
Materialliste
Wenn Sie unsere Säckchen nähen möchten, benötigen Sie:
- pro Säckchen Stoff nach Wahl mit 12×38 bzw. 20x22cm
- pro Säckchen 2 Bänder/Kordeln mit je ca. 15cm Länge
- Sicherheitsnadel oder andere Einzughilfe
- Schere
- Nähgarn
- Nähmaschine
- Stecknadeln
- Bügeleisen
Nähanleitung – Säckchen nähen
Schneiden Sie die gewünschte Anzahl an Stoffstücken für die Stoffbeutel zu. Bei stark ausfransenden Stoffen sollte jedes Stoffstück rundherum versäubert (geendelt) werden.
Nähen Sie dazu entlang aller Kanten mit der Overlock. Falls sie mit einer klassischen Nähmaschine arbeiten, wählen Sie einen breiten Zick-Zack-Stich aus und nähen so an den Kanten entlang, dass die Nadel immer einmal in den Stoff sticht und einmal daneben. Vernähen Sie jeweils Anfang und Ende jeder Naht.
Tipp: Sollten sie eine Nummerierung vorgesehen haben, würde sich jetzt eine Applikation anbieten. Später ist ein Aufnähen nur noch händisch möglich. Wenn Sie die Säckchen beplotten möchten, wäre ebenfalls jetzt die beste Gelegenheit. Plottermotive, Strassklebesteine und weitere Dekorationen können aber auch noch später auf den fertigen Beuteln angebracht werden.
Falten Sie den Zuschnitt quer zusammen, sodass die (rechte) Motivseite innen liegt und die beiden kurzen Seiten kantenbündig parallel zum Bug liegen. Stecken sie mit Stecknadeln beide Stofflagen an mehreren Stellen zusammen, damit die Stoffe beim Absteppen nicht verrutschen. Nähen Sie die Seiten mit etwa einem Zentimeter Nahtzugabe zusammen, sodass nur noch eine kurze Seite mit Öffnung bleibt. Verriegeln Sie jeweils Anfang und Ende der Nähte.
Bügeln Sie seitlich die Nahtzugaben auseinander. An den Ecken können die Nahtzugaben dazu auseinandergeschnitten werden. Achten Sie aber darauf, nicht in die Naht zu schneiden.
Schlagen Sie die Kanten an der Öffnung nach außen um, sodass ein Saum mit 5 cm entsteht. Damit nichts verrutscht, können Sie die beiden Stofflagen vor dem Nähen mit Stecknadeln abstecken. Steppen Sie mit Abstand zum Bug einmal bei 4 cm und einmal bei 2 cm ab.
Tipp: Legen Sie den Beutel dazu so unter die Nähmaschine, dass sie den Nähfuß in die Öffnung schieben und auf der rechten Stoffseite (die „schöne“ Motivseite).
ACHTUNG! Jeweils an den Seitennähten verriegeln sie die Naht mit einigen Stichen! Nähen Sie dazu jeweils ein paar Stiche vor und zurück.
Schneiden Sie die Nahtzugaben an den Ecken zurück. Wenden Sie den Beutel und formen Sie die Ecken vorsichtig aus.
Tipp: Verwenden Sie zum Ausformen keine Schere oder andere spitze Gegenstände, diese können sehr schnell unschöne Löcher im Stoff hinterlassen. Verwenden Sie lieber abgerundete Gegenstände wie zum Beispiel chinesische Stäbchen. Es gibt auch eigene sogenannte Ecken- und Kantenformer, die um vergleichsweise niedrige Kosten einmal angeschafft werden können. Sie werden sich bei jedem Projekt, bei dem etwas zu wenden ist (und das sind fast alle) darüber freuen.
Trennen Sie vorsichtig an einer Seite die äußere Seitennaht zwischen den abgesteppten Nähten auf (machen Sie den „Tunnel“ auf). Wiederholen Sie diesen Schritt für die zweite Seite.
Ziehen Sie ein Band von einer Seite durch den kompletten Tunnel und verknoten Sie die Enden.
Wiederholen Sie diesen Schritt mit dem zweiten Band von der anderen Seite.
Und schon ist das erste Adventssäckchen fertig und viele weitere können folgen!
Wir haben auch eine Variante mit einem Tunnelzug genäht, bei dem die Öffnung vorne sitzt und in den nur ein Band eingezogen ist (roter Beutel), sowie einen mehrlagigen Beutel, bei dem der Stoff einlagig zu durchsichtig gewesen wäre (goldener Beutel).
