Zum Inhalt springen
Start » Heimwerken & Sanieren » Renovieren & Ausbau » Rohbau » Rigips vor dem Streichen richtig grundieren – DIY-Anleitung

Rigips vor dem Streichen richtig grundieren – DIY-Anleitung

Rigips grundieren

Gipskarton gehört heute zu den wichtigsten Materialien im Trockenbau und wird vor allem im Bereich der Raumaufteilung und Neukonstruktion von Wohnflächen eingesetzt. Ehe man Rigips streichen oder mit einer Tapete versehen kann, sollte man der Grundierung Beachtung schenken und die Oberfläche entsprechend behandeln. Hier erfährt der Leser hilfreiche Tipps und Maßnahmen, wie der Trockenbau als optimaler Untergrund für Tapeten und Farben dient und welche Vorbereitung für Präzision in der Flächenbearbeitung sorgt.

Grundierung sorgt bei Gipswänden für eine gleichmäßige und dauerhafte Haftung der Farbe. Es ist zwingend notwendig, den Gipskarton vor dem Überstreichen mit einer Grundierung zu versehen und so zu vermeiden, dass die Farbe oder der aufgebrachte Putz ungleichmäßig trocknen oder gar bröseln, wenn die Feuchtigkeit in den Rigips einzieht. Zum Grundieren gibt es nicht nur eine Möglichkeit, sodass der Heimwerker die Basis für die weitere Wandbearbeitung von seinen persönlichen Möglichkeiten und der anschließenden Bearbeitung der Oberfläche abhängig machen kann. Gipskarton ist sehr saugfähig und zählt zu den Materialien mit besonderer Empfindlichkeit gegenüber äußeren Einflüssen. Dies wirkt sich auf die Bearbeitung der Oberfläche aus und kann bei nicht durchgeführter Grundierung dazu beitragen, dass die Farbe fleckig, bröckelig oder ungleichmäßig wird und nicht optimal hält. Grundieren ja, aber wie? Hier erfährt der Heimwerker wichtige Hinweise zur Grundierung und den notwendigen vorbereitenden Aufgaben für Wände im Trockenbau.

Rigips grundieren

Vorteile der Vorbereitung durch Grundieren:

  • Die Oberfläche wird in ihrem Saugverhalten eingeschränkt und nimmt die Farbe, den Putz oder den Tapetenkleister gleichmäßig auf.
  • Eine zu schnelle Trocknung der Farbe wird vermieden, wodurch das Ergebnis beim Streichen farbintensiver und fleckenfrei wird.
  • Man benötigt weitaus weniger Material und spart sich durch die Vorbereitung unnötige Mehrkosten.
  • Die Fugen zwischen den Wandplatten aus Rigips werden im Saugverhalten ausgeglichen und treten nach dem Streichen nicht mehr sichtbar hervor. Das heißt, dass es keine sichtbaren Übergänge zwischen den Gipskarton Platten und somit keine Farbunterschiede an der Wand gibt.
  • Besteht eine Wand aus Gipskarton und Mauerwerk, werden die unterschiedlichen Materialeigenschaften durch Grundieren ausgeglichen und das fertige Ergebnis gibt keinen Aufschluss darüber, wo sich unter der Wandfarbe Beton, Ziegel oder Rigips befinden.
Talu Video-Tipp

Drei Varianten für eine Grundierung

Verschiedene Wege führen im Trockenbau zum Ziel und geben die Chance, zwischen unterschiedlichen Maßnahmen beim Grundieren zu wählen. So lässt sich die Grundierung mit einem speziellen Tiefengrund oder verdünnter Wandfarbe aufbringen. Die Nutzung von Tiefengrund gleicht die Empfindlichkeit gegen äußere Einflüsse am besten aus und gehört im Trockenbau zu den Maßnahmen, die aufgrund ihrer Einfachheit und effektiven Wirkung am häufigsten Anwendung finden.

Tiefengrund

Da es unterschiedlichen Tiefengrund gibt, sollte man bei der Auswahl gezielt auf die spätere Wandbearbeitung fokussieren und eine Ausführung wählen, die mit der Wandfarbe oder dem Tapetenkleister harmoniert und dessen Haftung unterstützt. Der Vorstrich mit verdünnter Wandfarbe empfiehlt sich vor allem, wenn die Wand anschließend gestrichen und nicht tapeziert wird. Die Kosten sind geringer als bei Tiefengrund und man benötigt weniger Arbeitszeit für die Aufbringung. Bei Gipskarton funktioniert diese Methode sehr gut, da durch das Verdünnen ausreichend Feuchtigkeit in der Wandfarbe ist und der Rigips den Voranstrich nicht vollständig aufsaugen kann. Alternativ kann man sich auch auf die Vorteile von Trockenbau-Farbe berufen und diese für den Voranstrich nutzen.

Das benötigen Sie:

  • Tiefengrund
  • oder verdünnte Wandfarbe
  • oder Trockenbau-Farbe
  • eine Malerrolle
  • einen Eimer
  • ein Gerät oder einen Holzstab zum Umrühren
  • ein Abtropfsieb aus dem Malerbedarf

Wandfarbe zum Grundieren ist die günstigste und zeitsparendste Option. Allerdings ist das Ergebnis nur für reinen Rigips und nicht zum Ausgleich von Materialunterschieden geeignet. Tiefengrund ist verhältnismäßig teuer und setzt voraus, dass man einen zusätzlichen Schritt in die Wandbearbeitung einbezieht. Dementsprechend zahlt man hier beim Grundieren mehr Geld und muss mit mehr Zeit bis zur fertigen Wand rechnen. Ideal ist Trockenbau-Farbe, die speziell für die Vorbereitung von Gipskarton auf die spätere Bearbeitung geeignet ist. Grundierung und Farbe werden in einem Schritt aufgebracht und man spart Zeit, wobei man einen höheren finanziellen Aufwand in Kauf nehmen muss.

Welche Grundierung wählen?

Die Entscheidung für eine bestimmte Grundierung hängt von der geplanten Wandbearbeitung und dem verfügbaren Budget ab.

Wer in erster Linie Zeit sparen möchte, ist mit Variante drei, der Trockenbau-Farbe sehr gut beraten. Auch wenn Farbe und Grundierung in einem Arbeitsschritt erledigt sind, muss man dennoch mehr Geld für die Bearbeitung beim Gipskarton ausgeben.

Zeitaufwändiger aber günstiger ist der Voranstrich mit Farbe, die gut verdünnt mit einem 10-20% Wasseranteil vor dem eigentlichen Anstich aufgebracht wird. Diese Methode eignet sich nur, wenn die Wand vollständig aus Rigips besteht und über kleine Fugen verfügt. Sollten verbreiterte Fugen oder unterschiedliche Materialien an der Wand ebenmäßig gestaltet werden, ist eine Bearbeitung mit verdünnter Wandfarbe ungeeignet.

Nicht immer soll eine Gipskarton Wand nur gestrichen werden. Ist die Aufbringung von Putz geplant oder soll die Wand tapeziert werden, bietet sich Tiefengrund als die beste Vorbereitung der Rigips Oberfläche an. Tiefengrund mindert die Saugfähigkeit am meisten, wodurch der Putz oder der Kleister der Tapete auf der Oberfläche haften können. Vor allem bei schweren Tapeten und Strukturtapeten sollte man auf Tiefengrund nicht verzichten und vom Grundieren mit verdünnter Farbe oder spezieller Gipskarton Farbe absehen.

Letztendlich kann es Geld und Zeit sparen, wenn man die Rückseite der Angebote liest und sich einen Überblick darüber verschafft, welche Vorbereitung anhand der Weiterbearbeitung optimal ist. Purer Rigips ohne Grundierung lässt sich weder problemlos streichen noch verputzen oder mit einer Tapete versehen. Die Eigenschaften von Gipskarton sind dafür verantwortlich, dass man im Trockenbau immer mit einer Grundierung arbeiten und so das Einziehen von Feuchtigkeit in den Gips unterbinden sollte.

Rigips in Feuchträumen

Gipskarton grundieren

Das empfindliche Material Gipskarton sollte nicht unbedingt für Feuchträume verwendet werden. Wenn ein Badezimmer oder die Küche mit Rigips im Raum aufgeteilt und gestaltet werden, muss man dem Grundieren noch mehr Aufmerksamkeit als beispielsweise bei der Raumteilung im Wohnzimmer oder Schlafzimmer schenken. Die alleinige Bearbeitung mit Wandfarbe reicht nicht aus, um die hohe Luftfeuchtigkeit im Raum auszugleichen und den Trockenbau vor der Beschädigung durch Nässe zu schützen. Bei Feuchträumen ist Tiefengrund und eine anschließende wasserdichte Oberflächenbehandlung die einzige Maßnahme, die sich für Rigips empfiehlt und die zum gewünschten Ergebnis in der Oberflächengestaltung und Haftbarkeit von Tapeten und Putz eignet.

Rigips grundieren

Zeitaufwand nicht unterschätzen

Aus Kosten- und Zeitgründen auf eine Grundierung verzichten ist nicht ratsam. Rigips ist ein praktisches und die Bauzeit verkürzendes Material, welches allerdings über eine sehr empfindliche Eigenschaft verfügt und aus diesem Grund nur im Innenbereich verwendet werden sollte. Durch das Grundieren verlängert man die Lebenszeit einer Gipswand und schließt aus, dass der Trockenbau durch den Kontakt mit Feuchtigkeit Schäden nimmt und nach wenigen Jahren ausgetauscht werden muss.

Gipsplatten sind meist mit einer hauchdünnen Schicht Papier überzogen, welche keine Tapete ersetzt und auch nicht als Grundierung betrachtet werden darf. Soll die Wand später verputzt werden, wählt man Gipsplatten ohne die Papierschicht, welche sich bei der Aufbringung von Tiefengrund lösen und zu einem ungleichmäßigen Ergebnis der Oberfläche würden würde.

Wer sich der Vorbereitung mit Geduld und der notwendigen Zeit widmet, wird an seinem Trockenbau viel Freude haben und kein sein Haus oder die Wohnung ohne das Ziehen von Beton- oder Ziegelwänden mit einer neuen Raumaufteilung gestalten. Auch zum Abhängen von Decken oder als Wandausgleich ist Gipskarton ein beliebtes und praktisches Baumaterial. Nach dem Grundieren und der notwendigen Trocknungszeit kann man die Wand wie gewünscht gestalten und sich auf eine optimale Haftung und satte Farben auf der Oberfläche verlassen. Spart man sich diese Zeit, spart man am falschen Ende und kann damit rechnen, dass die Baustelle nach kurzer Zeit neu eröffnen und letztendlich mit der Wandbearbeitung noch einmal von vorne beginnen muss.

Mit Rigips kann man Räume frei gestalten, Decken abhängen, Wände verkleiden oder Akzente setzen. Gips ist ein sehr feuchtigkeitsaufsaugendes Material, welches entsprechend vor äußeren Einflüssen und dem Kontakt mit zu hoher Luftfeuchtigkeit geschützt werden muss. Dies geschieht im Trockenbau mittels einer Grundierung, die für die notwendige Rauheit der Oberfläche, für die Minderung der Saugfähigkeit und eine einfachere Aufbringung von Farben oder Tapete sorgt. Gipskarton kann auf drei verschiedenen Wegen grundiert werden. Daher empfiehlt sich ein Vergleich der verschiedenen Untergründe, die für Farbe, für Putz oder Tapete geeignet sind und die Nachbearbeitung vereinfachen sowie die positiven Eigenschaften der Gipswände unterstützen.

Es gibt 1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll Up