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Rhododendron-Erde – Azaleen-Substrat selber mischen

Rhododendren und Azaleen gibt es in reichlicher Auswahl für jeden Gartenboden und für jedes Kübel-Substrat. Alle mit etwas anderen Ansprüchen ans Substrat, das nicht immer einen sauren pH-Wert haben muss – Rhododendron-Erde und Azaleen-Substrat lässt sich also gut selber mischen. In dieser Anleitung verraten wir Ihnen, wie.

Rhododendren und Azaleen haben Ansprüche an den Boden, jede Art und Sorte ein ganz klein wenig andere. Deshalb ist die beste Erde für Rhododendren und Azaleen selbst gemischt, nachfolgend erfahren sie, worauf es ankommt:

Talu Video-Tipp

Gartenboden für Rhododendren und Azaleen

Der Gartenboden für Rhododendren/Azaleen sollte wie folgt beschaffen sein:

  • Für die meisten Rhododendren/Azaleen leicht sauer, bis zu pH-Wert 5,0
  • Ein guter normaler Gartenboden hat einen pH-Wert zwischen 5 und 7
  • Die höchste Nährstoffverfügbarkeit für Pflanzen liegt bei pH 6,3 bis 6,8
  • Für Durchschnitts-Rhododendren müsste also angesäuert werden

Das funktioniert durch Einbringung saurer Holzfasern und verrottetem (Buchen-, Eschen-, Eichen-) Laub, Nadelstreu und kompostierter Rinde oder durch sauer wirkende Dünger/Bodenhilfsstoffe (Ammoniumsulfat, Aluminiumsulfat, Schwefel, müssen genau dosiert werden). Auch Bittersalz senkt den Boden-pH-Wert, 150 g auf 10 l Wasser/qm um ca. 1°. In Apotheken gibt es Indikatorpapier zur Ermittlung von pH-Werten.

Der Boden muss locker sein, wasserdurchlässig, aber auch wasserspeicherfähig. Leichte Sandböden sind locker, luftig und wasserdurchlässig. Ist der Boden aber zu wasserdurchlässig und zu nährstoffarm, sollte er durch nährstoffreichen Kompost verbessert werden. Schwere Lehmböden und verdichtete Böden sollten hingegen mit Sand, Nadel- oder Laubkompost gelockert werden. Total verdichteter Boden sollte erst einmal überhaupt keinen Rhododendron sehen, sondern Gründüngung, die den Boden richtig schön durchwurzelt und lockert. Im Laufe dieser Gründüngung bilden sich Bodenleben, welches die Lockerung fortführt. Dieses Bodenleben wird beim Rhododendronpflanzen schließlich mit etwas Kompost erfreut und immer schön durch leckere weiche Mulche geschützt.

Rhododendron-Substrat mischen

Nadelbäume am Grundstücksrand auf humusreichem (Wald) Boden bieten Rhododendren einen idealen Standort. Speziell für Gartenböden mit normalen/basischen pH-Werten gibt es Inkarho-Rhododendron, welche pH-Werte bis 7,5 vertragen. Auch einige Rhododendron-ponticum-Hybriden wachsen in Böden mit pH-Wert bis 7.

Tipp: Dass Rhododendron Torf braucht, ist eine Erfindung der torfabbauenden (umweltschädigenden) Industrie, Rhododendron würde energisch widersprechen. Rhododendron braucht gut krümelige, nährstoffreiche Erde, und Torf ist ganz schnell nicht mehr krümelig, sondern hart wie Beton, und so nährstoffarm, dass jede Menge synthetischer Dünger untergemischt wird. Sauer ist er, gewöhnlich so sauer, dass er vor Verkauf wieder aufgekalkt wird – die ganze Sache mit dem Torf ist schon ein auffällig sinnloses Spiel.

Substrat und Rhododendron-Erde

Auch für Kübel gibt es unterschiedlichste Rhododendren/Azaleen-Sorten mit unterschiedlichsten Ansprüchen an die Kübel-Erde, Sie haben also die Wahl:

Mischen Sie normalen Gartenboden mit einem pH-Wert um 6 mit Häcksel von Eichenlaub, Nadelstreu. Diese Häcksel lockern und setzen gleichzeitig den pH-Wert etwas herab. Wie weit Sie ihn herabsetzen müssen, hängt von Gartenboden und Rhododendronsorte ab.

Wenn Sie keine Lust auf pH-Messungen oder pH-Rechnereien haben: Kaufen Sie sich einen kalktoleranten Rhododendron. Solche Rhododendronsorten gibt es auch für Kübel. Die Kübelpflanze kaufen Sie am besten bei einer Baumschule in Ihrer Nähe, wo sie auch vor Ort aufgezogen wurde. So können Sie sicher sein, dass sie mit den grundsätzlichen Bedingungen vor Ort zurechtkommt.

Für kalktolerante Rhododendren können Sie eine ganz normale gute Erde in den Kübel füllen. Also Gartenerde, die ggf. mit etwas grobem Kompost schön locker gemacht wird. Vielleicht sogar humusreichen Waldboden (der humusreichste Boden überhaupt), wenn der in Ihrer Nähe verfügbar ist. Ein bisschen Erde für den Eigenbedarf darf man im Wald holen. Wenn der Förster erreichbar ist, schadet Nachfragen natürlich nie und bestimmt kennt er eine gute Stelle.

Rhododendron-Erde

Ansonsten: Keine Erde, auf der Holz gelagert wurde, verwenden. Denn dieses wird meist mit Giftstoffen behandelt. Ebenso sollten Sie keine Erde aus Fahrspuren benutzen, denn da sind praktisch keine Bodenbewohner mehr drin. Die Erde unter reinen Nadelholzbeständen (Fichten) ist meist zu sauer.

Gute Erde zum Anmischen des Substrats für einen saure Erde liebenden Durchschnitts-Rhododendron:

  • Waldboden in Laubmischwäldern ist normalerweise basisch (kalkhaltig)
  • Damit geeignet für sogenannte Inkarho-Rhododendren, die auch kalkhaltige Substrate tolerieren
  • Damit das Substrat schön locker bleibt, können Sie alles untermischen, was grob und organisch ist: (Rinden-) Kompost, Holzschnitzel, Sand, Kies, Strohmist, Hornspäne, Laub (ggf. mit Auswirkungen auf den pH-Wert)
  • nicht zu locker einstellen, etwas Wasser muss auch gespeichert werden

Tipp: Säureliebende Rhododendren werden manchmal nur in Kübel gepflanzt, weil der gesunde Gartenboden nicht angesäuert werden soll. Die Alternative: Ein Hochbeet, das mit einem Substrat mit niedrigem pH-Wert gefüllt wird, das bietet auch großwüchsigen Rhododendren Platz, und der eigentliche Gartenboden muss nicht im pH-Wert verändert werden.

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