Rhododendron-Pflege nach der Blüte – alte Knospen entfernen
Prächtige Rhododendron-Blüte ist das Motiv für die Rhododendron-Kultur, also macht es Sinn, Rhododendren jede Pflege angedeihen zu lassen, die sie zum Blütenansatz brauchen. Schön Blühen schaffen Rhododendren alleine, aber nur, wenn Blütenanlage und Blütenentwicklung ungestört verlaufen – im Artikel erfahren Sie, wie Sie das sicherstellen.
Rhododendren brauchen nach der Blüte eine besondere Blüten-Pflege, weil sie sonst an den abgeblühten Blüten Samen bilden würden, neue Blüten braucht es nicht so dringend, wenn die Fortpflanzung bereits gesichert ist. Sie brauchen also Anregung zu neuer Blüteninduktion, für die Sie als Gärtner zuständig sind:
Warum alte Knospen entfernen?
Rhododendren setzen bereits auf der absterbenden Blüten-Dolde die neuen Triebe an, an denen die Blüten der nächsten Saison erscheinen werden. Deshalb gehört es zur normalen, regelmäßigen Rhododendron-Pflege, die abgeblühten Blüten zu entfernen.
So verhindern Sie die Samenbildung, die den Rhododendron Kraft kosten würde, die er nach dem Ausbrechen in die Entwicklung neuer Blütenstände stecken wird. Sie sorgen durch diese Maßnahme nicht nur dafür, dass sich mehr Blüten entwickeln, sondern auch dafür, dass sich diese Blüten an jungen starken Trieben entwickeln.
Die Triebe, an denen der Rhododendron keine Blüten entwickelt hat, können im Rahmen der laufenden Schnittpflege zurückgeschnitten und dadurch zu weiterer Verzweigung angeregt werden.
Blütenentfenung durch Ausbrechen
Die einzelnen Blüten sitzen an kräftigen Stielen, die nicht einfach abfallen, wenn die Blütenblätter verwelken. Deshalb müssen Sie die Blüten aktiv entfernen.
Das muss vorsichtig und mit großer Sorgfalt geschehen, damit Sie die gleich unter der alten Blüte bereits angelegte Knospe nicht beschädigen. Gartenschere/Messer haben an der alten Blüte nichts zu suchen, mit ihnen wird die neue Blütenknospe schnell geschädigt.
Das Ausbrechen der Blüte ist „reine Handarbeit“: Mit einer Hand den Stengel mit der Dolde festhalten, mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand die alte Blütenbasis umfassen. Drehen und knicken, bis Sie die verblühte Dolde in der Hand haben.
Tipp: Für geschwächte Rhododendren ist besonders wichtig, dass Sie die verwelkten Blütenstände schnell entfernen. Das verrottende Pflanzenmaterial trocknet schlecht und ist ein willkommenes Einfallstor für Pilze und Krankheitserreger, die gerade geschwächte Rhododendren besonders gerne befallen.
Wenn ein Rhododendron auf einem größeren Grundstück bis zu einer gewissen Größe frei wachsen darf, wird das Blütenausputzen irgendwann zur größeren Aktion. Mit Leiter, merkwürdigen Teleskopstab-Schneidegeräten, viel Wackeln und entsprechend viel Lust, diese ganze Aktion durchzuführen.
Eine Entwarnung könnte Sie deshalb erfreuen: Wenn der Rhododendron so groß geworden ist, dass Sie nicht mehr gut an die Blüten herankommen, brauchen Sie verwelkte Blüten auch nicht mehr auszubrechen.
Diese Blütenpflege lohnt sich bei Rhododendron-Jünglingen, um sie früher zu regelmäßiger üppiger Blütenbildung zu bringen. Eigentlich brauchen Rhododendren eine Weile, um „erwachsen“ zu werden (nichts anderes bedeutet Blüte = das Stadium der Fortpflanzung ist erreicht). Veredelte Rhododendren (wachsen auf Wurzeln anderer Rhododendren) blühen in der ersten oder zweiten Saison, stecklingsvermehrte Rhododendren haben ebenfalls etwas Vorsprung und bei der Zucht wird auch häufig versucht, die Rhododendren früh ins Blütestadium eintreten zu lassen. Wenn Sie aber einen Rhododendron gepflanzt haben, der genetisch sehr ursprünglich ist und aus Samen gezogen wurde, braucht der schon einmal ein paar Jahre, bis sich zaghaft die ersten Blüten sehen lassen, hier hilft das Ausbrechen, damit die Blüte gleichmäßig reichlicher wird.
Auch bei geschwächten Rhododendren sollten innerhalb eines Stärkungs-Programmes die Blüten ausgebrochen werden, gerade Pflanzen, die „um ihr Leben fürchten“, stecken Kraft in die Fortpflanzung, anstatt an sich selbst zu denken und ihre Kraft in Aufnahme von Stärkungsmitteln/vernünftiges Wachstum zu stecken.
Wenn ein Rhododendron so hoch ist, dass Sie nicht mehr an die Blüten herankommen, ist er offensichtlich weder jung noch geschwächt – und hat genug Kraft, um reifende Samenstände und Blütenansätze für die nächste Saison zeitgleich zu versorgen.
Blütenentfernung beim Schnitt
Wenn ein Rhododendron so groß geworden ist, muss er dann meist auch irgendwann rundum gestutzt werden, weil seine Proportionen die Grenzen dessen sprengen, was in einem Hausgarten angemessen wirkt.
Da Rhododendren ohnehin direkt nach der Blüte beschnitten werden, können Sie sich hier das Ausputzen zunächst sparen – da die Triebe mit den Blüten ganz außen sitzen, schneiden Sie zwangsläufig viele Blütentriebe beim Verjüngungsschnitt mit weg.
Danach können Sie rundum prüfen, ob noch einige Blüten ausgeputzt werden müssen. Hoffentlich ist das so, das sind die einzigen Blüten, die Sie in der nächsten Saison sehen werden.
Für diese neuen Blüten hat der Rhododendron nach dem Schnitt nun den ganzen Rest des Jahres Zeit. Ansonsten kann er in Ruhe neue Triebe mit neuen Blütenansätzen entwickeln und wird das auch tun, er wurde ja durch den Schnitt ziemlich in der Fortpflanzung beschränkt.
Es gibt 1 Kommentar